Sonntag, 24. Juli 2022
Wider Erwarten war die Nacht ruhig – kein Zug, kaum Verkehr. Wir haben gut geschlafen. Nach dem Frühstück fahren wir 7 km bis zum Sklavensee. Der Campground im Territorial Park gefällt uns gut. Wir parken und laufen ein paar Schritte zum Strand, wenn man das so nennen kann. Sand ist genug da, aber Treibgut in Unmengen versperrt den Zugang zum See.
Wir fahren zurück in den Ort, tanken noch einmal voll und dann müssen wir 34 km zurück nach Enterprise. Der Abstecher nach Hay River hat sich unserer Meinung nach nicht gelohnt.
Die 440 Kilometer nach Fort Smith (one way) schenken wir uns, auch wenn die Straße inzwischen asphaltiert ist.
Ab Enterprise geht es dann auf der #1 weiter nach Yellowknife. Zunächst geleitet uns das Safetycar , das hier Pilotcar genannt wird, mehrere Kilometer durch eine Baustelle. Dann ist die Straße wieder asphaltiert und wir dürfen ohne Geleitschutz weiter. Nach 105 km verlassen wir die #1, die später als Liard Hwy weitergeht und halten uns rechts auf die #3 (Yellowknife Hwy). Doch schon nach 10 Metern taucht das rote Schild „Construction“ auf und 30 Kilometer übelste Gravelroad beginnen. Eine Stunde brauchen wir und unser Auto sieht furchtbar aus. 20 bis 40 km/h Maximalgeschwindigkeit sind möglich. Man ist erstaunt, wenn man sieht, mit welchem Tempo die Einheimischen in ihren Pickups und Lkws hier entlangschmettern. Bei diesem Fahrstiel könnten wir uns die Rückverschiffung sparen.
Über den Mackenzie führt seit 2012 eine 30 Meter hohe, 1100 Meter lange Brücke – Deh Cho genannt. Vorher musste man mit einer Fähre übersetzen oder im Winter über das Eis fahren – aber im Herbst, bevor das Eis fest genug war oder im Frühjahr, wenn es schmolz und sich Eisschollen hoch auftürmten – ging nichts.
Hinter der Brücke beginnt das Mackenzie-Bison-Sanctuary. Und tatsächlich – bald finden wir 4 grasende Tiere direkt am Hwy. Um kurz vor 18 Uhr machen wir den Motor in der Cham Lake Territorial Park Day Use Area aus und funktionieren sie kuzerhand um in eine „Night-Use-Area“.