Töpferstadt Safi – Austernstädtchen Oualidia- Königs- und Hauptstadt Rabat und wieder aufs Land nach Moulay Bousselham

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Ostermontag, den 21.04.25 bis Mittwoch, den 23.04.25

Der Wind hat viel Sand auf die Straße geweht und wir haben richtiges Sahara – Feeling. Unsere „Wüstenschiffe“ schaffen die kurze Piste bis zur Asphaltstraße aber mühelos – sehen aber inzwischen auch fast wie neu aus.

Safi ist eine uralte Töpferstadt, die wir schon vor 8 Jahren besucht haben und die damals schon eine ziemlich verlassene Handwerksstadt war. Selbst Polizisten, die wir nach dem Weg fragen, kennen sie nicht und erst mit Foto aus dem Reiseführer dämmert es wenigstens einem.

Dejavue – wir parken an der Stadtmauer, von hier ist man flugs in der Medina und auf der anderen Seite auf dem Töpferhügel. Feste Parkgebühren gibt es nicht – man gibt, was man geben möchte und so bekommt der nette Parkwächter erst einmal die Hälfte von dem, was wir geben wollen und wenn er gut auf die Womos aufgepasst hat, noch einmal so viel. Das kommt gut an. Und wieder schleppt uns ein selbst ernannter Fremdenführer ab in die Werkstätten, wo “ his friends“ uns gerne den Produktionsprozess zeigen, ohne dass wir uns wehren können.

Selbstverständlich endet die „Führung“ in mehreren Verkaufsläden, in denen wir aber gar nichts entdecken, was uns gefällt. Gestern in Essaouira haben wir wirklich schöne Stehrümmchen gesehen, aber leider war nur meine Schwester schlau genug, dort schon einmal zuzuschlagen. Mit dem Trinkgeld ist der Guide nicht ganz einverstanden, aber wir können ihm klarmachen, dass wir ihm ja keinen Auftrag erteilt haben.

Diesmal haben wir schönes Wetter und so schlendern wir noch kurz durch die reizlose Medina

und entlohnen dann unseren Parkwächter, der gut aufgepasst hat. Ob wir ein T – Shirt für ihn hätten? Die Frage ist uns 2017 öfter gestellt worden und so haben wir diesmal ältere Poloshirts von Jürgen mitgenommen und der Parkwächter freut sich über das Geschenk.

Von Safi geht’s weiter nach Oualidia, bekannt für seine Austern. Ein gutes Tagesetappenziel. Wir steuern den Womo-Stellplatz am Wasser an, freuen uns darüber, dass uns viele Menschen Fisch oder Austern verkaufen wollen, können uns aber erfolgreich zur Wehr setzen, landen in einem einfachen, netten Restaurant mit Dachterasse, speisen wirklich guten, frischen Fisch mit leckerem Brot und einem Salat mit Ölsardinen.

Diese Nacht sind es gefühlt 1000 kläffende Hunde und kein Muezzin.

Auf der Autobahn geht’s am Dienstag vorbei an Casablanca, das wir auch dieses Mal auslassen, weiter nach Rabat, Hauptstadt und Königssitz. Oh, wie schön hat’s doch ein König im Vergleich zu seinen einfachen Untertanen. Es blitzt und blinkt nur so vor Sauberkeit. Unzählige Männer UND Frauen picken auch das kleinste Fitzelchen vom Boden auf, fegen und saugen und dann wird die Straße auch noch nass gereingt. Müll wird man hier nicht finden. Aber ohne Jux – die Stadt sieht wirklich toll aus! Ordentlich, sauber, grün und blühend.

Nicht ganz so königlich ist unsere heutige Unterkunft. Es gibt keinen Campingplatz weit und breit, aber einen Stellplatz auf einem eingezäunten Parkplatz mit Nachtwächter für 5 Diram/h am Rande der Altstadt. Wir fahren ihn von der falschen Straßenseite an. Der freundliche Parkwächter gestikuliert, wir verstehen nicht, was er meint, dann winkt er uns in die Einfahrt und weist uns in der hintersten „ruhigen“ Ecke 2 Plätze zu. Und kaum stehen wir, steht auch schon ein Polizist neben uns und erwähnt eine durchgezogene Linie, über die wir gefahren seien und dafür will er pro Partei 200 Diram! Hähhhhh? Wir haben keine durchgezogene Linie gesehen, außerdem hat der Parkplatzwächter uns herbeigewunken – schlagartig wird uns klar, dass die ausladenden Handbewegungen heißen sollten: da vorne ist ein Kreisel, fahrt da durch und kommt dann auf der richtigen Seite wieder zurück. Der Polizist ist hartnäckig und will Geld sehen. Ich versuche es auf die Schleim -Tour, ob ich mich denn getäuscht hätte, wenn ich den Eindruck gewonnen hätte, die Marokkaner und insbesondere die marokkanischen Polizisten seien sehr zuvorkommend, höflich und hilfsbereit. Wir seien doch fremd hier, die große Stadt, so viel Verkehr und nicht wissend, wie wir denn nun auf den Parkplatz kommen könnten, schienen ihn kurzfristig zu beeindrucken. Seine Frage nach den Papieren (Führerschein etc.) verstehen wir vorsorglich nicht und auch der Parkwächter kann plözlich ganz schlecht übersetzen und das sei doch eine unverhältnismäßig hohe Strafe. Jürgen erwähnt die „Brigade Touristique“, die er als Streitschlichter rufen will. Da zeigt der Ordnungshüter sich generös und geht. Doch kurz darauf kommt er wieder und der Parkwächter übersetzt, er wolle wenigstens „seinen Kaffee haben“, also ein Bakschich bzw. eine offizielle Aufforderung, ein Bestechungsgeld zu entrichten. Jürgen fragt, wieviel das denn sei und erhält vom Polizisten die Antwort, so viel wie er wolle. Darauf hält ihm Jürgen einen 20 Diram-Schein hin und meint, 4 – 5 Kaffee könne man davon ja wohl allemal bezahlen. Der Meinung ist der Polizist aber gar nicht, empört weist er das Geld zurück und Jürgen steckt es wieder ein. Wir bezahlen nichts und ernten später begeisterte Kommentare der Parkplatzwächter, die wohl ganz offensichtlich auch keine Freunde des Polizisten sind.

Dann ziehen wir los und statten der gepflegten Medina einen Besuch ab. Wunderschön, keiner spricht uns an, etwas zu kaufen, aber wenn wir etwas erwerben wollen, hat Handeln keinen Erfolg. Nicht in der Stadt des Königs.

In der Kabah des Oudaia bestaunen wir das „Bab (Tor) des Oudaia und werfen einen Blick über den Fluss Bou Regreg in die neue Schwesterstadt Sale.

Die Nacht ist göttlich im wahrsten Sinne des Wortes. Der Muezzin des Königs übertrifft alles, was wir bisher hören durften. Er fängt ganz leise an, steigert sich dann immer weiter mit kurzen Unterbrechungen, in denen das Herz der Ungläubigen Hoffnung schöpft, das könnte es möglicherweise jetzt gewesen sein, um dann noch voluminöser und fulminanter die Suren zu Allahs Ehren nicht nur in die Hauptstadt, sondern in die ganze Welt zu tragen. Solltet ihr zu Hause vielleicht in dieser Nacht vom 22.04. auf den 23.04. aufgewacht sein, dann war’s vielleicht eben dieser wunderbare Muezzin mit seiner gewaltigen Stimme.

Am Morgen bringen wir dem Geburtstagskind Jürgen kein Ständchen, wir knacken noch am nächtlichen Gesang und fahren durch wunderschöne Grünanlagen vorbei am höchsten Gebäude ganz Afrikas (?), dem Mohammed IV Tower mit 250 Metern Höhe und 55 Stockwerken. Es beherbergt Büroräume und Hotels und ähnelt einer Rakete auf der Startrampe.

In der Mittagszeit erreichen wir Moulay Bousselham. Einen Zahnarzt scheint es zu geben,

aber „unseren“ Camping International gibt es nicht mehr – braches Gelände mit zerfallenen Gebäuden. Quartier finden wir in einem Garten eines pfiffigen Marrokaners, der sich so etwas dazuverdient und plant, in den nächsten Jahren zu modernisieren und ein kleines Restaurant zu eröffnen. Jetzt kann man jedenfalls schon eine Tajine für den Abend in Auftrag geben, was wir natürlich tun.

Dann machen wir einen Spaziergang zur Lagune,

finden unseren verlassenen Campingplatz

und laufen durch ein Neubaugebiet zurück zu den Womos. Leider immer wieder große Ansammlungen von Müll. Dieses Problem hier in den Griff zu bekommen wäre noch einmal eine Lebensaufgabe – wenn das Leben noch lange währet.

Nickerchen im Schatten, angeblich begleitet von melodiösen Schnarchtönen – der Muezzin hat viel Schlaf geraubt.

Und am Abend dann die Tajine – gut, aber sie kann diejenige nicht toppen, die wir bei Tafraoute im Antiatlas gegessen haben. Christian, du hast Recht – es hätten mehr Röststoffe sein dürfen.

Jetzt wollen wir mal Meer sehen

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Gründonnerstag, den 17.04.25 bis Ostersonntag, den 20.04.25

Wir verlassen unser idyllisches Plätzchen im Antiatlas und fahren auf der R 104 westwärts bis Tiznit.

Hier wachsen Arganbäume, aus deren Früchten das kostbare Arganöl gewonnen wird und am Straßenrand zum Verkauf angeboten wird.

Immer wieder treffen wir am Straßenrand auf kleine Kastenwägen mit einer Kaffeemaschine im Kofferraum. Reich werden kann man so sicher nicht, aber ein paar Diram dazuverdienen kann man sich allemal.

In Marokko werden die Straßen von vielen geteilt: Esel, Kühe, Schafe, Ziegen, Menschen in und auf verschiedensten Vehikeln. Besonders aufpassen muss man in größeren Ortschaften auf motorisierte, lebensmüde Zweiradfahrer, die sich in halsbrecherischer Fahrweise vorbeidrängen. Wir hatten zwischenzeitlich schon die Vermutung, dass hier keine Führerscheinpflicht bestehe, wurden aber darüber belehrt, dass doch, aber viele sich einfach nicht an die Verkehrsregeln halten und deshalb viele Unfälle passieren.

In Tiznit wechseln wir auf die N1 nordwärts und füllen im Carrefour in Agadir unsere Vorräte wieder auf und fahren dann an der Küste entlang bis Imi Quaddar. Dort übernachten wir auf dem schönen Campingplatz Atlantic Parc und sind erstaunt, dass der Platz weitgehend leer ist. Hier laufen Hühner und Gänse frei herum und auch ein Pfauenpaar befindet sich in Hochzeitsvorbereitungen, er balzt entsetzlich, nur noch am frühen Morgen vom Muezzin ( dem ich bislang immer ein „z“ vorenthalten habe ) übertroffen.

Am Karfreitag fahren wir weiter, zunächst bis in die Bananenstadt Tamri. – hässlich, aber die kleinen Bananen schmecken köstlich und wir decken uns reichlich ein.

Am Strand waren wir noch immer nicht, das soll sich aber jetzt endlich ändern. Auf einem kleinen, schmalen Nebensträßchen erreichen wir den Surferort Kaouki Beach und mieten uns auf dem Camping Soleil ein. Für 40 Diram können wir hier unsere Wäsche waschen.

Ca. 100 m sind es vom Campingplatz bis zum Strand. Am Samstag machen wir unseren ersten Strandspaziergang in die vom Ort abgewandte Richtung und sind entsetzt über den Müll, der hier überall herumliegt. Teilweise hat man ihn zwar zu einem Berg zusammengetragen, aber dann liegen lassen und der hier heftige Wind verteilt ihn wieder weiter.

Am Nachmittag spazieren wir in die andere Richtung in den Ort Kaouiki Beach. Hier ist alles auf Surfer abgestimmt, die sich zahlreich in den Atlantikwellen austoben. Müll findet man hier kaum. Wenn es doch überall so wäre!

Wir trinken einen leckeren Capuccino, erstehen in einem sagenhaften food stuff zwei Baguette für fast nichts

und schlendern zurück zum Womo. Sand knirscht zwischen den Zähnen – bähhh!

In der Nacht muss tatsächlich der Osterhase da gewesen sein – weit gehoppelt.

Bis Essaouira sind es noch 23 km, die wir am Ostersonntag bald geschafft haben. Doch inzwischen hat sich das Fischerstädtchen weiterentwickelt und Wohnmobile sind nicht mehr willkommen. Nach langer Suche parken wir am Ortsrand auf dem Carrefour – Parkplatz, was scheinbar gängige Praxis ist, denn zahlreiche Taxen fahren vorbei und nehmen uns für 20 Diram mit bis zum Hafen.

Fisch, Austern, Krabben, Rochen….. lauter leckere Sachen verbreiten mehr oder weniger angenehme Gerüche. Trotz Sonnenschein frösteln wir, denn der Wind will einfach nicht nachlassen.

Wir bummeln durch die Gässchen, es ist sehr touristisch, aber auch sehr schön, sauber, ruhiger als in Marrakech und kaum jemand drängt uns zum Kaufen, wir bleiben unbehelligt.

Am Nachmittag lassen wir uns wieder von einem Taxi zurück zum Carrefour bringen und steuern dann unser nächstes Ziel an: den Camping The Mogador’s Oasis beim Fischerdorf Bihbah, 50 km von Essaouira entfernt. Die letzten 2 km sind recht holprig, lassen sich aber gut bewältigen und obwohl der Platz eigentlich voll ist, können wir noch unterkommen. Der Platz ist sehr hübsch angelegt, sehr sauber, hat einen schönen Pool und eine Dachterasse, von der wir den Sonnenuntergang beobachten könnten, doch es bläst uns fast fort und wir ergreifen bald die Flucht ins Womo.

Morgen soll es weitergehen bis Safi, der Töpferstadt.

Durch den Hohen Atlas in den Antiatlas

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Sonntag, den 13.04.25 bis Dienstag, den 15.04.25 + Mittwoch, den 16.04.25

Die Sonne scheint, heute geht’s durch den Hohen Atlas über Taroundant bis Tarafoute im Antiatlas. Was in Marrakech als Regen niederkam, scheint in den Bergen Schnee gewesen zu sein, denn in der Ferne schimmert es sehr weiß . Wir wollen es trotzdem wagen, denn das war mit ein Grund, Marokko erneut zu bereisen. 2017 war es im März definitiv noch zu winterlich.

Wir fahren über Straßen, die in der letzten Nacht auch heftige Regenfälle mit Schlammüberflutungen abbekommen haben, aber sie sind passierbar. Die landschaftlichen Ausblicke sind sehr reizvoll, die Straßen leider nicht, sie werden immer schlechter, bis sie schließlich in einer einzigen Baustelle von ca. 80 km Länge enden. Kein Schnee. Schaut selbst.

Hundemüde kommen wir am Nachmittag in Taroundant an. Den Stellplatz von damals an der Stadtmauer gibt es nicht mehr. Nach längerem Herumsuchen in Medinanähe entscheiden wir uns für einen großen ruhigen Platz, ca. 20 Minuten von der Altstadt entfernt.

Habt ihr schon mal einen balzenden Pfau gehört? Wir schon – eine ganze Nacht lang und dann noch den Muezin um 6.00 Uhr früh – puh, welch erholsamer Schlaf!

Am nächsten Morgen entwickelt sich reges Treiben auf dem Parkplatz und bald erscheint ein netter Parkplatzwächter, der für 25 Diram unser Womo bewachen wird, während wir uns die Altstadt von Taroundant anschauen. Wir schaffen es, einen selbsternannten Führer los zu werden, nichts außer Bananen und Tomaten zu kaufen und gegen Mittag wieder aufzubrechen. Ein Besuch dieser Stadt lohnt unserer Meinung nach nicht.

Die Fahrt durch den Antiatlas bis Tarafoute bei Traumwetter ist wunderschön, aber auch anspruchsvoll. Größtenteils gibt es nur eine asphaltierte Fahrspur und Geröllpisten rechts und links. Wie man diese Strecke zu Zeiten, als es noch keine Servolenkung gab, geschafft und keine orthopädischen Schäden davongetragen hat, ist uns schleierhaft. Achterbahn ohne Looping auf ca 135 km Länge. Spart euch Europapark, Phantasialand u.ä. Kommt nach Marokko!

Kurz hinter dem Städtchen Tafraoute beziehen wir Quartier auf dem Campingplatz Tagtout Auberge, werden herzlich begrüßt, genießen eine wunderbare Tajine mit Hühnchen und schlafen murmeltiermäßig. War da ein Muezin? Keine Ahnung.

Am nächsten Morgen bekommen wir frisches Baguette und starten um 13 Uhr zu einer Wanderung durch das wunderbare Felsenlabyrinth vor unserer Haustür. Komot Routenvorschlag: 13 Km. Naja, schauen wir mal.

Leider sind Komot und Realität nicht immer einer Meinung, unsere Männer auch nicht, teilweise sogar diametral. Nach 3,5 Stunden sind wir zumindest wieder unten an der Straße und werden von vorbeirauschenden Autos staubgebadet. Ein klitzekleiner Tante Emma – Laden ist dann unsere Rettung: Die Marrokanerin, die davor hockt, ruft uns ein Taxi und für 20 Diram (2 €) werden wir die letzten 3 km zum Campingplatz gefahren.

Eine noch bessere Tajine köfte ist unsere Belohnung.

Am Mittwoch wollen wir einen Faulenzertag dranhängen, ehe wir wieder nordwärts reisen.

Mittwoch,  den 16.04.2025 – Faulenzertag

Wir genießen einen wunderschönen Tag auf dem Campingplatz. Außer uns steht hier noch ein junges Paar aus MUC ( neues Kennzeichen für München, die M – Nummern seien ausgegangen ).

Die Kinder der Wirtsleute fühlen sich wohl bei uns und präsentieren stolz ihre Schildkröten.

Jürgen lässt die Drone steigen und zeigt, wo wir gestern gewandert sind.

Ait Benhaddouh bis Marrakech

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Mittwoch, den 09.04.25 bis Samstag, den 12.04.25

Wieder bekommen wir frisches Brot zum Frühstück, dann geht‘ weiter bis Boulmane und auf der N 9 und einer Nebenstraße durch langweilige, eintönige Landschaft bis Ait Benhaddouh. Dort kommen wir am Nachmittag an und erschrecken angesichts der Tourimassen, die sich wie eine Ameisenstraße hinauf zum Agadir (Speicher für Vorräte und Schätze) winden. Wir suchen wieder den Camping „Atlas View“ auf. und bestellen zum Abendessen Tajine mit Rindfleisch, die um 7 Uhr zum Womo gebracht wird, zusammen mit einem riesigen Fladenbrot direkt aus dem Holzofen. – Sehr lecker!

Eine Gruppe von 8 Wohnmobilen gesellt sich dazu und obwohl reichlich Platz vorhanden ist, muss sich einer so hinstellen, dass wir am nächsten Morgen rangieren müssen, um den Platz zu verlassen.

Um 9 Uhr treffen wir auf einem bewachten Parkplatz gegenüber der Lehmfestung ein. Inzwischen gibt es eine Brücke über den Fluss und man muss nicht mehr von Stein zu Stein hüpfen wie früher. Gerade rechtzeitig steigen wir hinauf, denn 1 Stunde später wimmelt es erneut, da fahren wir schon weiter über den Pass Tizi n’Tichka, kalt und stürmisch wie 2017, bis zum „Camping Le Relais de Marrakech“.

Früh am Freitagmorgen wechseln wir den Ort. Jetzt haben wir gute Chancen, einen Platz ( 150 Diram ) an der Kotoubia – Moschee ganz nahe an der Altstadt zu finden, am Nachmittag ist das nicht mehr gewährleistet.

Bald erreichen wir die Souks und erstehen 2 schöne Decken für unsere Womos. 300 Diram ( 30 € ) sollte eine kosten, für 200 Diram ( 20 € ) bekamen wir dann zwei. Der Händler nebenan konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und meinte, es sei ein guter Preis, den wir Berberfrauen erhandelt hätten.

Wir lassen uns durch die Gassen treiben, schauen beim Sonnenuntergang dem bunten Treiben auf dem Platz Jemaa El Fnaa zu und essen in einer der zahlreichen Garküchen zu Abend. Nicht gut und überteuert. Zurück am Womo desinfizieren wir ordentlich und ja – alles bleibt bei uns.

Die Nacht ist extrem ruhig, auch am Morgen können wir ausschlafen. Der Muezin der nahe gelegenen Koutoubia Moschee hat ein Einsehen mit Touristen und sendet keinen Weckruf.

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder zu Fuß auf zum berühmten Palais de Bahia, das uns vor 8 Jahren sehr beeindruckt hat. 100 Diram Eintritt finden wir nicht gerade günstig, aber zur Erhaltung dieses großartigen Gebäudes zahlen wir das gerne. Doch dann – hinter der Kurve – stellen wir fest, dass Hunderte von 100 Diram – Scheinen in die Kassen geflossen sind. In einer dicken unendlich langen Schlange geht es durch Gärten und Gebäude, es macht keinen Spaß! Bald beschließen wir, uns lieber die Fotos aus unserem alten Blog 2017 anzusehen, als diese Schieberei weiter mitzumachen. Gegen den Strom entkommen wir dem Trubel, bummeln noch einmal durch die Souks, reservieren im „Cafe‘ Ancient einen Platz on the roof in erster Reihe und halten eine ausgiebige Siesta.

Am Abend sieht es nach Regen aus. Wir erreichen das Restaurant, setzen uns, solange noch Tische frei sind, unter die Markise, geben unsere Bestellung auf und dann geht’s los. Zuerst nur tröpfchenweise, Sonnenschirme werden zusätzlich aufgespannt, doch bald läuft es überall in Sturzbächen von Markisen und Schirmen. Nach und nach ergreifen alle die Flucht ins trockene Innere, wo zusätzliche Tische aufgestellt werden. Es ist eng und auch hierhin hat sich das Wasser einen Weg gebahnt und wird mit großen Abziehern wieder nach draußen befördert. Trotzdem verläuft der Service reibungslos. Nach 1,5 Stunden zahlen wir. Der Regen hat aufgehört und wir kaufen noch Sesammandeln und gefakte Crocs für 100 Diram, damit Momo wieder in den Besitz der Seinen kommen kann.

Am Womo gibt’s noch einen Absacker und dann gute Nacht bis morgen, wenn wir über den Tizi n‘ Test Pass fahren wollen. 2017 war es dafür noch zu winterlich.

Von der Wüste ins Hochgebirge auf knapp 3000m

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Montag, den 07.04.2025 bis Mittwoch, den 09.04.2025

Wir verlassen Erg Chebbi, fahren diesmal über Rassini weiter und bleiben prompt im Verkehrsgewühl stecken. Heute ist Markttag, aber es sieht gruselig und schmuddelig aus und wir wollen nichts einkaufen. Doch wie geht’s weiter bis Tinguir? Ein Fahrradfahrer bedeutet uns, hinter ihm herzufahren. Sofort erinnern wir uns an unser Lotsenerlebnis in Chefchauen. Ist er einfach nur freundlich oder will er uns am Ende auch abzocken und ist mit einem kleinen Trinkgeld nicht zufrieden. Blöde Situation. Wir fahren anders weiter als er und müssen dann doch wieder umkehren und den Weg fahren, den er gezeigt hat. Nun ist er aber weg und war wahrscheinlich einfach nur hilfsbereit und freundlich.

Wir verlassen Risani durch das prächtige Stadttor Richtung Erfoud,

zweigen ab auf die R 702, später auf die N 10, lassen die Lehmstadt in Goulmima dieses Mal aus und biegen in Tinguir ab in die Todra-Schlucht.

Am frühen Nachmittag haben wir die Nase vom Fahren voll und bleiben wie letztes Mal auf dem Camping Atlas.

Am nächsten Morgen starten wir zur großen Runde durch den Hohen Atlas, die Todra-Schlucht hinauf bis Agoudal und die Dades – Schlucht wieder hinunter.

Nach einer unruhigen Nacht (Hundegebell und Weckruf des Muezin um 5 Uhr morgens) brechen wir gegen 10.30 Uhr auf in der Hoffnung, bald eine Tankstelle zu finden. Doch es kommt keine und wir müssen tanken. 200 km durch die Berge schaffen wir nicht mehr. Also kehren wir um bis Tinguir (22 km), tanken voll, während Benners mit ihrem beneidenswert undurstigen Womo schon mal weiterfahren.

Die Hauptattraktion in der Todra – Schlucht ist total überlaufen, ganz anders als 2017.

Danach wird es dann aber ruhiger und urtümlicher. Wir bewundern fantastische Schichtungen und Farben in den Felsen, kommen durch ursprüngliche Berberdörfer, fahren über teilweise übelste enge Pisten.

Gelegentlich kommen uns Wohnmobile entgegen, also gibt es ein Durchkommen. Doch von Benners keine Spur. Leider gibt es hier auch kein Netz, nur „Notruf möglich“ – immerhin! An einer Kreuzung steht mal wieder eine Polizeikontrolle. Die fragen wir nach dem Weg, weil wir die Schilder nicht eindeutig der Richtung zuordnen können. Ein Marokkaner, der aus der Richtung kam, in die wir wollen, beteuert, einen weißen Camper „Etrusko“ gesehen zu haben. Dann geh’s weiter. In manchen Dörfchen hätten wir sogar Diesel bekommen können. In Hauseingängen stehen dann große Tonnen, aus denen in einen 5 l Kanister abgefüllt wird und dann wieder mit Hilfe eines Trichters in den Tank geschüttet wird. Gut, dass wir das nicht brauchen. Wir klettern mehrere Pässe in steilen Serpentinen hinauf und wieder hinab. Oben bläst es heftig und ist kalt. Von Benners noch immer keine Spur und nach wie vor kein Netz. Da muss nun halt Starlink helfen. Am Straßenrand stellen wir ihn auf das Armaturenbrett und kurz drauf hat er einen Sateliten gefunden. Auch Benners sind gerade in einer Zone mit Empfang angekommen – wir telefonieren, sind erleichtert, dass alle wohlauf sind – sie 34 km vor uns- und wir beschließen, uns nach für uns ca. weiteren 50 km auf dem Camping L‘ Etoille d’azur zu treffen. Der Besitzer begrüßt uns herzlich mit Tee und Gebäck und bringt uns abends gratis frisch gebackenes Brot und eine leckere Gemüsesuppe, die wir allerdings wieder kräftig nachsalzen. (Vorsicht, direkt davor ist ein anderer Campingplatz, doppelt so teuer und unfreundlicher Besitzer.)

Die höchste Erhebung auf unserer Runde:

Durch das Ziztal in die Wüste

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Samstag, 05.04. bis Sonntag, 06.04.2025

Wir lassen den Tag gemütlich angehen,  sitzen in der Sonne, kaufen dieses leckere Olivenöl, das der Chef hier aus seinen eigenen Oliven presst und das uns bereits vor 8 Jahren begeistert hat. Inzwischen kostet der Liter schon 10 Euro, das Doppelte.

Camping Jurassic

Die Gorge du Ziz ist beeindruckend, der Farbkontrast von rotem Lavagestein und grünen Palmen entlang des Flusses ebenso.

Zeitweise sind die Straßen wieder ein Härtetest für die Womos. Unerwartete Bodenwellen lassen die sie durchfedern bis auf die Dämpfer und sorgen für „Ordnung“ in den Schränken.

Am Nachmittag kommen wir in der Kasba  Mohayout (Mohamed und Youta = Jutta hatten sie einst gegründet) am Rand der Sahara an. Vieles hat sich hier verändert, ist moderner geworden. Hassan lernten wir bereits vor 8 Jahren kennen, er ist jetzt der Chef. Sein Äußeres erinnert stark an den Exfußballer Lothar  Matthäus.

Für den folgenden Tag buchen wir eine Wüstentour mit dem Jeep für 150 Euro,  4 Personen incl. Mittagessen (10 Euro konnte ich runterhandeln, ich „harte Berberfrau“).

Das Abendessen ist sehr enttäuschend und kein Vergleich zu dem, was es im  Jurasic am Vortag gab (siehe Foto oben) teuer, fad und verkocht.

Pünktlich um 8.30 Uhr steht Yousef mit einem 4×4 Toyota neben uns

und bald geht es los, entsprechend der Runde, die Hassan uns gestern aufgemalt hat:

Zuerst zu einem See, der nur selten mit Wasser gefüllt ist – zuletzt vor sieben Jahren. Viele Flamingos durchsieben weit draußen im See das Wasser nach Nahrung. Woher die wohl wissen, dass der See momentan nicht ausgetrocknet ist?

Die Flamingos muss man sich denken, sie waren aber wirklich da und mit dem Fernglas gut zu sehen.

Dann in die Dünen, wo ein imposanter Ritt mit dem Auto hinauf und hinunter beginnt, ohne vorher den Reifendruck gesenkt zu haben. Der Toyota macht alles brav mit. Wir steigen aus und laufen ein Stück. Der Sand ist unerwartet fest und klebt nicht an den Füßen.

Querfeldein geht es weiter zu den „schwarzen Bergen“, deren Steine zur Herstellung von Kajal benutzt werden.

Die nächste Etappe führt uns zum „Schildkrötenfriedhof“, aber auch Muscheln, Schnecken, Trilobiten kann man hier versteinert finden.

Inzwischen knurrt der Magen. Bei einer Nomadenfamilie kehren wir ein.

Yousef hat alles für den Lunch mitgebracht, die Nomadenfrauen bereiten ihn zu und wir dürfen zuschauen, wie der „Pizzateig“ hergestellt wird, die Füllung darauf verstrichen und mit einem Teigdeckel verschlossen wird. Dann ab in den Ofen, der schon vorgeheizt ist.

Ein kleiner Junge, 8 Jahre alt, langweilt sich ganz offensichtlich. Die erwachsenen Männer sind mit dem Vieh unterwegs und er hat keine Spielkameraden. In die Schule geht er offensichtlich nicht. Yousef erklärt uns, dass es in Marokko keine Schulpflicht gebe und viele darauf bauten, sich im Tourismus etwas verdienen zu können. Etwas Deutsch kann fast jeder. „Guten Tag. Alles klar?“, hören wir dauernd. Die neunzigjährige Großmutter wird von Tochter oder Enkeltochter immer mal wieder eine kleine Runde spazieren geführt. Wir erschrecken, als wir ihren um 90° gekrümmten Rücken sehen und fragen uns, wie sie wohl schlafen kann.

Nach dem obligatorischen Tee mit Minze und Nüssen gibt es Tomaten-Zwiebelsalat mit Fladenbrot und dann die Berberpizza, die sehr lecker schmeckt, wenn wir auch gerne nachgesalzen hätten. „Salz ist nicht gesund“, meint Yousef. Stimmt ja, aber….. Eigentlich sind wir kurz vor dem Platzen, aber es gibt noch Desert in Form von Bananen und Orangen.

Wir bedanken uns, lassen ein Trinkgeld da und der Junge freut sich über ein Duplo.

Wir kommen an einem weiteren, kleineren See vorbei

und dann erinnert ein nachgebautes Flugzeug an Antoine de Saint-Exupéry, der in der Wüste abgestürzt ist und von dem die Geschichte vom „Kleinen Prinzen“ stammt.

Zum Abschluss besuchen wir noch ein Geschäft, in dem Berberhandwerk wie Teppiche verkauft wird, aber wir können nichts Passendes für uns finden.

Los geht’s, auf nach Marokko!

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Donnerstag, 27.03.2025 bis Donnerstag, 03.04.2025

Wir konnten endlich wieder einmal Lissy und Michi für eine große Abenteuerreise zur Einweihung deren neuen Wohnmobils gewinnen.

Längere Vorbereitungen waren nötig, nicht nur, um dem Etrusco seine „Kinderkrankheiten“ auszutreiben, auch die Crew brauchte noch vorbereitende Impfungen nicht nur medizinischer Art.

Zu guter Letzt hätte es noch sprichwörtlich ins Auge gehen können- aber jetzt ist alles gut und wir sind auf Achse.

Die erste gemeinsame Übernachtung ist auf einem schönen Stellplatz unter der Schauenburg von Oberkirch, die wir am nächsten Morgen noch besuchen. Die Burgschenke mit Biergarten macht einen sehr guten Eindruck und am Stellplatz gibt’s Strom und eine Dumpstation sowie eine schöne Aussicht.

Die A5 ist frei, nochmal volltanken und dann geht es ohne Einreisestau in die Schweiz und den Gotthardt hinauf. Die dritte Spur ganz rechts ist frei – und die Signalanlage gibt eindeutig diese Spur nach Andermatt frei. Kurzfristig ändert Christiane die Spur und fährt am Stau vorbei bis zur letzten Ampel an der Tunneleinfahrt. 30 Minuten gespart: 🙂

Auf dem Rasthof hinter dem Tunnel gibt es nochmal eine Brotzeit und dann nach einem Fahrerwechsel geht es weiter über den Mailänder Ring Richtung Genua.

Nach 588 km erreichen wir kurz nach Sonnenuntergang unseren Übernachtungsplatz in Voltaggio 47 km vor dem Hafen von Genua. Die Vorfreude ist groß und wir diskutieren, wie es weiterlaufen soll.

Samstag, den 25.03 bis Donnerstag,  den 03.04.2025

Wieder eine wunderbar ruhige Nacht. Am Samstagmorgen empfängt uns leichter Regen. Wir tuckern über enge bis sehr enge Sträßchen und Gassen durch das  wunderschöne Piemont

bis zum Hafen in Genua, den wir wieder nach allerhand Irrwegen erreichen.  Wir bräuchten ein Navi, in das Höhe und Breite des Womos eingegeben werden kann,  dann wären nicht so viele  Kehrtwenden notwendig.

Schon kurz nach unserer Ankunft im Hafen werden wir auf das Schiff gewunken – Excellent ( Reederei GNV) heißt es. Die Kabinen sind geräumig und sauber.

Die Überfahrt mit Stop in Barcelona soll 50 Stunden dauern, tatsächlich werden es aber 54, da am Ankunftstag das Ramadanende ganz groß gefeiert und nicht gearbeitet wird.

Wir haben Vollverpflegung gebucht. Bis auf eine Passage im Golf von Marseille, den wir umbenannt haben in Golf von Europa, ist das Gewässer ruhig und die Delikatessen vom Büffet bleiben bei uns.

Das Ausladen der Fähre ist genauso chaotisch wie wir es schon kennen. Alle wollen gleichzeitig von Bord, mit Hupen geht’s natürlich schneller. Die Polizeikontrolle ist schnell geschafft, aber dann kommt der Zoll. Bereits auf der Fähre haben wir uns den Einreisestempel im Pass geholt sowie die Einfuhrpapiere für das Womo und den Roller. Jetzt wird nochmal nachgeschaut, ob alles seine Richtigkeit hat. No arms, no drones, no drugs… Letzteres bestätigt auch der Schnüffelhund, der ins Auto springt und dann ist Mitternacht vorbei – wir bleiben zusammen mit vielen anderen Womoreisenden auf dem Parkplatz im Hafengelände und haben eine ruhige Nacht.

Am Dienstag halten uns die Suche in Tanger ohne Navi ( kein Internet) nach Supermarkt und Telefonshop auf, gegen Nachmittag sind zumindest Benners mit funktionierender Simkarte ausgestattet und wir fahren weiter bis Chefchauen. Die Beschilderung zum dortigen Campingplatz fehlt an der entscheidenden Stelle und bald landen wir auf winzigen Gässchen im dicksten Verkehrsgewimmel. Nix geht mehr, vorwärts nicht und rückwärts auch nicht.  Drei selbsternannte Helfer wollen uns aus dem Gewühl befreien und produzieren dabei noch mehr Durcheinander. Endlich klappt das Wendemanöver, ich steige ein und schon springt einer der Drei hinter mir ins Womo und bekundet, uns zum Camping begleiten zu wollen. Das will ich aber auf keinen Fall,  denn mir schwant schon genau das, was dann eintritt und bewege ihn nachdrücklich, unser Auto wieder zu verlassen.  Doch Jürgen plädiert,  ihn mitzunehmen und – seine Hilfe ist nicht mehr erforderlich – bald sind wir am Campingplatz.  Unser Trinkgeld wird zurückgewiesen, er wolle für so viel Mühe 20 EURO!  Entweder 20 Diram oder gar nichts. Wir haben ihn nicht gebeten, er habe seine Hilfe aufgedrängt.  Dann kommt der Platzwart und er ist zusammen mit seinen beiden Kumpanen, die uns hinterhergefahren sind, blitzschnell verschwunden – mit 20 Diram.

Der Platz ist ziemlich voll, aber wir passen noch in eine Lücke.

Am nächsten Morgen,  Mittwoch,  laufen wir steil bergab in die blaue Stadt Chefchauen (dauert ca. 20 Minuten). Blau ist hier die vorherrschende Farbe. Das Städtchen ist noch genauso hübsch wie in unserer Erinnerung und wir genießen den Bummel durch die Gässchen und finden einen Telefonladen, der unser Internet wieder flott macht.

Vom Taxi lassen wir uns zurückbringen und starten gegen 14 Uhr nach Fes, das wir um 18.30 Uhr erreichen  – nach einer anstrengenden Fahrt über schlimme Schlaglochpisten.

Auf dem Camping „Diamant Vert“ spricht uns ein junger Mann wegen einer Führung durch Fes an und bald sind wir uns einig: Für 800 Diram (80 €) holt uns am nächsten Tag – Donnerstag – um 11.30 Uhr ein Taxi ab, bringt uns vorbei am Königspalast

zur Medina, wo uns ein Deutsch sprechender Führer erwartet und 3 Stunden durch die Altstadt führt.

Neben verschiedenen Moscheen (alle nur von außen, nur Muslime dürfen hinein) zeigt Dirss Faydi uns die Koranschule, eine Weberei, eine Ledergerberei, ein Hamam und einen Naturkosmetikladen. Natürlich ist erwünscht,  dass wir überall etwas kaufen, wofür Dirss dann Provision erhält.

Zuletzt führt er uns in ein völlig überteuertes Restaurant, wo wir über den Dächern von Fes für 170 Diram (17 €) ein Dreigangmenue bestellen.

Nach einer Stunde werden wir wieder abgeholt und zum Taxi gebracht, das wir ohne Führer im Gewirr der 360 Gässchen totsicher nie mehr gefunden hätten.

Freitag,  04.04.2025

Heute haben wir eine Etappe von 300 km vor uns, für die wir 6 Stunden brauchen. In Ifrane  drehen wir eine Runde durch den Sommersitz wohlhabender Marokkaner. Das Städtchen kommt ganz europäisch daher und  kann einen eigenen Flughafen und zwei Golfplätze aufweisen.

Kurz vor Azrou wechseln wir von N8 auf die N13 und erreichen bald den Zedernnationalpark. Die Berberäffchen sind inzwischen angefüttert und halten sich in Straßennähe auf.

Die Landschaft ist abwechslungsreich, zahlreiche Schafherden weiden entlang der Straße, auch viele Esel sehen wir. Sie sind ein wichtiges Transportmittel hier zu Lande.

Die Menschen begegnen uns äußerst freundlich, winken und lächeln,  ganz besonders herzlich zeigen sich die Kinder. Sehr oft treffen wir auf Polizeikontrollen, vor denen uns entgegenkommende Fahrer regelmäßig per Lichthupe warnen.

Dann erreichen wir das schöne Ziztal, finden wie vor 8 Jahren Unterkunft beim Hotel/Camping Jurasic und genießen eine riesige Schale Cous Cous, das beste von ganz Marokko, wie uns versichert wird.

Großglockner Hochalpenstraße

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Dienstag,  03.10.2023

Für insgesamt 77 km mit Durchschnittstempo 27 km/h haben wir uns einen ganzen Tag Zeit genommen und das war absolut richtig so. Eine tolle Passstraße mit unendlich schönen Ausblicken.

Der Großglockner ist mit einer Höhe von 3798 m der höchste Berg Österreichs, aber 29 weitere „über Dreitausender“ kann man hier bestaunen.

Die Straße Straße ist mautpflichtig: 40 € für PKW s, für unser Womo zahlen wir 49 €.

Eine Sackgasse führt zur Kaiser Franz Josefshöhe, die er einst von Heiligenblut aus erwandert hat.

Die Auffahrt zur Edelweißspitze ist für Womos, Busse und  Fahrzeuge  über 3.5 t gesperrt. Wieder einmal war es praktisch,  den Roller dabei zu haben,  auch wenn er sich fürchterlich  gequält hat, uns Beide die steilen  Kehren hinaufzuschaffen.

Wir übernachten in Zell am See und schauen  mal, was das Wetter morgen bringt.

Gleich beginnt  die Großglockner  Hochalpenstraße.

Zum Kaiser Franz Josef Haus. Damals war  der Gletscher noch wesentlich größer.

Ohne Schneefräsen geht  im Winter gar nichts. Bis zu 21 m sollen  die weißen Wände hoch werden.

Murmeltiere

Swarovskie Beobachtungswarte. Ende Juni sollen hier die Berghänge im Farbrausch erstrahlen und die Steinböcke gut zu beobachten sein.

Weiter zur Edelweißspitze, von der man einen 360 Gradblick hat.

Von Tolmezzo über den Plöckenpass bis zum Camping Zirknitzer in Großkirchheim / Döllach (Österreich)

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Montag, 02.10.2023

Bei herrlichem Wetter fahren wir in die Berge hinein. 12 heftige tonati bringen uns zum Plöcken hinauf. Unterwegs machen wir ein paar Stops für Fotos. Gut, dass 2 resolute Damen, die in der Gegenrichtung unterwegs sind, solange nicht locker lassen, bis wir verstanden haben, dass wir weiterfahren sollen, da die Straße demnächst gesperrt werde. Ein Kreuz mit den Ohren!

Und tatsächlich, von heute bis zum 08.10. ist die Passstraße nur zwischen 12 und 13 Uhr befahrbar. Sie wird saniert. Wir kommen durch – teilweise durch sehr enge Baustellen –

weiter über den Gailbergsattel und stoppen am kleinen familiären Camping Zirknitzer, wo wir den Nachmittag faul in der Sonne genießen.

Die Gegend ist wunderschön, ein Urlaub mit dem Radl – viele Radwege – wäre sicher auch toll.

Morgen fahren wir dann die Großglockner Hochalpenstraße, die als eine der schönsten Passstraßen Europas gilt.

Abschied von Losinj

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Sonntag, 01.10.2023

Am Freitag haben wir das Boot aus dem Wasser geholt und gesäubert, am Samstag eingepackt und heute haben wir den Campingplatz um 11.30 verlassen. Wir hatten – von den 2,5 Boratagen abgesehen – wunderschönes Spätsommerwetter mit Temperaturen um 25 Grad. Leider steht die Sonne jetzt so tief, dass wir an unserem Stellplatz kaum mehr einen Strahl erwischten, dafür um so mehr Harztropfen und Piniennadeln auf dem Auto.

Vor 4 Jahren waren wir fest entschlossen, nie wieder auf dem Poljana Campingplatz Urlaub zu machen, weil das Preis-, Leistungsverhältnis bereits damals schon nicht mehr stimmte. Dieses Jahr war das nochmal extremer. Acsi-Preis beträgt 23 €, aber mit Kurtaxe und Umweltabgabe sind es in Wirklichkeit 32 €. Dazu kommen 14 € für die Boje.

Bei der Abrechnung wurden uns aber 18 € berechnet, weil eine Boje an einem anderen Steg im Computer eingetragen war. 2 x Slipgebühr für ins Wasser und aus dem Wasser sollten wir auch bezahlen, obwohl wir unser Boot nicht dort geslipt haben und statt Kurtaxe und Umweltabgabe bis 01.10. stand der 07.10. auf der Rechnung. 3 Anläufe brauchte es, bis die Rechnung stimmte.

Das war’s nun wohl wirklich, auch wenn das Bootsrevier dort super ist.

Wir sind wieder in Tolmezzo gelandet und wollen morgen den Plöckenpass und die Großglockner Hochalpenstraße fahren.