Über die Grenze nach Botswana

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Donnerstag, 18.09.2025

In der Nacht ist es lausig kalt. Tagsüber herrschen Temperaturen um 36 Grad, nachts sinken sie auf 12. Glücklicherweise gibt‘ s Duschen mit wunderbar heißem Wasser und wir genießen ausgiebig!

Auch hier lassen wir die feudale Campingküche ungenutzt. Für 7 €/Person bekommen wir ein phantastisches Omelett, Toastbrot, Butter, Kaffee und Mangosaft unlimited.

Um 10.30 starten wir, tanken noch einmal den preiswerten Diesel in Namibia und erreichen in Mamuno die Grenze nach Botswana um 12 Uhr. Hier ist alles ziemlich unübersichtlich und wir fragen lieber einmal zu viel als zu wenig. Zuerst müssen wir zum Health Service und angeben, woher wir kommen, um kein Gelbfieber einzuschleppen. Dann geht es mit einer gestempelten Karte zum Immigration – Office, um ein Visum zu erhalten. Auch hier wird nach der ersten Übernachtungsadresse in Botswana gefragt und wann und wo wir wieder ausreisen werden. Dann ist der Custom an der Reihe, es geht um das Auto und die Gebühren für die hiesigen Straßen. Nächste Station ist die Customcassier, wo wir 41 € für die Einreise bezahlen. Dann dürfen wir weiterfahren. Die Straßen sind schlechter als in Namibia und die Farmerzäune am Straßenrand fehlen weitgehend. Beware of cows, sheep, goats and horses!!! In memoriam Südafrika: we beware. An Wildtieren sehen wir 2 fette Paviane, sonst nichts. Um 16 Uhr erreichen wir das Thakadu Bush Camp, das wir schon für gestern vorgebucht hatten. Hier kostet eine Übernachtung 320 Pula, etwa 20 € für 2 Personen.

Im Restaurant gibt es WLAN, auch der Starlink funktioniert. Wir essen ein wunderbares botswanisches Fleischgeicht mit Gemüse: Kudufleisch, 3 Stunden am Knochen gekoch und dann dünn abgeschabt. Ich werde es zu Hause nachkochen. Den Blog schaffen wir noch auf den letzten Stand zu bringen, zwischenzeitlich konnten wir in der Ferne einen Springbock sehen.

Das Afrika-Virus hat wieder zugeschlagen!

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Mont. 15. – Mittwoch 17. September 2025

Schon viele Tage vorher haben wir aufgeregt im Internet recherchiert nach Unterkünften, Streckenbeschreibungen und den neuen Visabestimmungen für Namibia, die seit April 25 gelten, die Koffer repariert und Amazon gefördert, um unsere Ausrüstung zu ergänzen.

Frühzeitig packen wir die Koffer – 25 kg pro Person und jeweils ein Gepäckstück sind in der Premium Economy erlaubt. Beim ersten Versuch liegen die Koffer deutlich unter dem Gewichtslimit, doch sie drohen zu platzen. Neuer Versuch: Einiges bleibt zu Hause, anderes kommt hinein und wir legen in Frankfurt eine Punktlandung mit 49,5 kg auf die Waage.

15:20 Uhr! Das Taxi kommt pünktlich, selbst der ICE schafft es ohne Verspätung, der Check-in verläuft zügig und reibungslos – Vorteile der PREMIUM Economy wie auch das bevorzugte Boarding, besseres Essen und kostenfreie alkoholische und nichtalkoholische Getränke an Board, sowie eine bevorzugte Gepäckausgabe und größerer Sitzabstand sind uns den geringen Aufschlag immer wert. Allerdings will die Condor bei der Sitzplatzwahl noch einmal zusätzlich verdienen, wenn der Fluggast sie vornimmt. Genau 24 Std. vor Abflug, als der online Check-in beginnt und alle Fensterplätze schon verkauft sind, soll es immer noch 17,99 €uro kosten, aus dem Restangebot sich etwas herauszupicken. Wer das nicht will, bekommt automatisch und kostenfrei einen Sitzplatz zugewiesen – hier Reihe 16 F und G im Vierer-Mittelblock. Glück gehabt, die beiden Plätze neben uns bleiben frei und wir können uns für die Nacht ausbreiten.

Der Umstieg in Johannesburg mit 3 Stunden Umsteigezeit ist o.k. – das große Gepäck wird weitergeleitet nach Windhoek in die kleine Maschine der „Airlink“ , eine Embraer 190.

12.30 Uhr wendet sich dann das Blatt: Riesenschlange bei der Einreisekontrolle. Entgegen den Versprechungen im Internet, dass ein bereits vorab für 1600 Namibia-Dollar (~ 80,00 Euro) pro Person gekauftes e-Visum die Einreise beschleunigen würde, wird an den Schaltern nicht differenziert zwischen Personen, die das e-Visum haben und solchen, die den Visumsantrag erst am Schalter ausfüllen müssen. Und von diesen gibt es solche (viele!!!), die dafür gefühlt Stunden (Monate!!!) brauchen und uns, die in 3 Minuten durch sind, nachdem wie endlich unser Visum zeigen können.

Inzwischen sind die Koffer alle längst am Ausgabe-Band angekommen und stehen zum Teil schon daneben. Bei einem unserer Koffer ist die Bauchbinde um den Griff gewickelt, er muss also schon in Frankfurt oder Johannesburg geöffnet und kontrolliert worden sein.

Wir reihen uns in die nächste Schlange ein – natürlich bei „ Nichts zu verzollen“ – der längsten Schlange. Noch einmal müssen alle Koffer durchleuchtet werden. Das Glück hat uns verlassen, wir müssen zurück auf die andere Seite und unsere Koffer dort öffnen lassen. Bis wir dran sind, dauert auch hier mindestens 20 Minuten und jemand an meiner Seite kocht erschöpft vor Wut. Diesmal muss zuerst der kleine Koffer mit der intakten Bauchbinde geöffnet werden. Der Zöllner ist erstaunt über die vielen Medikamente und Verbandsmittel, die er darin findet, akzeptiert aber schließlich, dass ich als Arzt für die Reise in die Wildnis und nach Botswana größere Vorsorge treffen muss. Christiane hilft etwas nach, indem sie auf die Tränendrüse drückt und anführt, dass unsere Reisezeit nun bald 24 Stunden beträgt und sie endlich schlafen will und muss – sonst—–! Koffer wieder einpacken und er verzichtet darauf, auch den zweiten Koffer öffnen zu lassen.

Aufatmen! Kurz hinter dem Zoll finden wir einen Bankautomaten der Banque of Windhoek, der sogar Südafrikanische Rand (ZAR) ausgibt. Der Wechselkurs zum Namibiadollar ist 1: 1, aber ZAR wird auch In Botswana gerne akzeptiert, nicht so der Namibia Dollar, wie der Reiseführer zu berichten weiß. Auch brauchen wir noch namibianische SIM-Karten für unsere Handys und wollen den Touristen-Sch… nicht, der von MTC vor der Zollkontrolle für teuer Geld verkauft wird. Neben der Bank außerhalb des Customs gibt es ein MTC Büro, das für die Hälfte des Geldes den einheimischen Tarif „Aweh toData“ verkauft. 660 N$ für 2 SIM-Karten mit 30 Tagen Gültigkeit, 26 GB Datenvolumen und 500 Inlandsfreiminuten. Also weitergehen und nicht gleich dem ersten Anbieter Gelegenheit zum Geldverdienen geben. Der ebenfalls an dieser Ecke des Flughafens gelegene Avis – Schalter kooperiert mit Britz, unserem Vermieter und bestellt uns einen Shuttle zum auf dem Flughafengelände gelegenen Britz- Autovermieter.

Auch hier dauert es – bis uns Ricardo alles erklärt hat und wir das Auto so nicht für eine Mietdauer von 4 Wochen übernehmen wollen, da insbesondere an den Vorderreifen nur noch wenig Profil vorhanden ist. Reifenwechsel geht aber scheinbar nicht, da ist es einfacher, uns ein gleiches, aber jüngeres Auto mit 30 Tkm statt 47 Tkm und besseren Reifen zu geben.

Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir schließlich das vorgebuchte „Urban Camp“ in der Schanzenstraße in Windhoek City, eine wunderschöne Anlage, die Bilder sprechen für sich. Wir genießen zwei Windhoek Lager zu einem leckeren Abendessen und am nächsten Morgen ein üppiges Frühstück und bezahlen für alles zusammen incl. Unterkunft etwa 70 €uro. –

Nachdem wir gestern noch kurz in einem eigentlich guten Laden „Woermanns“ die ersten und wichtigsten Sachen eingekauft haben, wollen wir jetzt in eine große neue Mall im Süden der Stadt.

Auf dem Parkplatz von Woermann’s hatte uns nämlich gestern jemand gedrängt, man müsse noch ein Parkticket kaufen – für 5 NAD mit Kreditkarte – aber das stellte sich dann doch schnell als ein Versuch von Kreditkarten-Skimming heraus, was ich noch rechtzeitig merkte.

Die Mall ist riesig, der Parkplatz auch und natürlich gebührenfrei. Freiwillig darf man die Parkwächter mit einem Trinkgeld erfreuen – und zwar cash! Leider sind alle Einfahrten in die Mall mit Höhenbarrieren (2,40m) versehen, unter denen wir nicht durchpassen. Zu Hause hätte man uns gesagt: Pech gehabt, aber hier wird um Abhilfe gerungen. Letztendlich parken wir auf einem erhöhten Bürgersteig in der Parkplatzeinfahrt und unser Auto wird auch dort bewacht.

Dann stellen wir fest, dass Wasser aus dem Womo ausläuft. Eine Schlauchverbindung zum Wassertank ist undicht. Außerdem öffnet sich während der Fahrt ständig die Klotür und schwingt hin und her. Wie lange schafft sie das, bevor sie aus den Angeln fällt? Also kurz und gut: wir arbeiten unsere Einkaufsliste ab, statten dem Autoverleiher um 15.00 einen Besuch ab und bis 16.30 Uhr hat er Abhilfe geschaffen.

Das wird also heute nichts mehr mit der Einreise nach Botswana, denn mit Sonnenuntergang wird es hier schlagartig dunkel. Wir schaffen noch die 150 km bis Gobabis, der letzten größeren Stadt in Namibia und kommen noch im Hellen auf dem freundlich geführten Goba-Camp am Stadtrand an. Auch hier können wir wunderbar zu Abend essen und am nächsten Morgen frühstücken und beginnen mit unserem Blog.

C’est fini – schön war’s

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Sonntag, den 11.05.25

Heute ist unser Ziel – wie so oft am Urlaubsende – das Weingut Anselmann in Edesheim/Pfalz, fast vor der Haustür. Als Problem erweist sich Straßburg, das ebenfalls wie Toulouse in der Umweltzone eine Crit’air – Vignette vorschreibt. Internetrecherchen ergeben unterschiedliche Ergebnisse: die einen sagen, auf bestimmten Straßen, darunter fällt auch die A 35, brauche man keine Vignette, die anderen sagen, in allen 33 Ortsteilen der Europastadt sei sie vorgeschrieben. Also lassen wir uns vom Navi eine Umfahrungsroute vorschlagen, der wir dann auch folgen. Uffff – jetzt haben wir beide Muskelkater. Wenn alle Dörfchen soviel Geld hätten wie Kreisel, dann wären sie reich. Sind sie vielleicht sogar, denn die Häuschen sehen hübsch und frisch renoviert aus. Aber die Fahrerei nervt. Kaum hat das Womo wieder Fahrt aufnehmen können, höchstens Tempo 80 km/h , da kommt die nächste Ortschaft mit Tempo 30, Barrieren und Hoppel und natürlich Kreisel – macht auf Dauer keinen Spaß. Aber Straßburg ist groß und es dauert gefühlt tagelang, bis wir dann doch wieder auf die A 35 auffahren und nun auch bis auf einen kleinen Stau gut voran kommen. Warum wir nicht schon längst nach Deutschland gewechselt sind? Ganz einfach – Fahren in Frankreich ist unglaublich viel entspannter als in Deutschland, weil es kaum Verkehr gibt!

Bei der Einreise nach Deutschland wird kontrolliert, aber nur über Blickkontakt. Wir scheinen nicht nach Flüchtlingen auszusehen und dürfen zügig passieren.

Gerne hätten wir auf der Brunnenterasse bei Anselmann einen Flammkuchen genossen, aber die öffnet erst am 26. Mai. Aber der Weinprobierstand ist geöffnet und wir decken uns mit schönen Weinen ein. Gegenüber auf dem großen Parkplatz übernachten wir und hoffen, dass der Rest bis nach Hause pannenlos verlaufen wird und wir morgen wohlbehalten in Limburg eintreffen werden.

So schnell waren wir nicht. In 5h 37min haben wir 284 km geschafft.

Mautfrei nordwärts

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Freitag, den 09.05.25 bis Samstag, den 10.05.25

Hier noch ein paar Eindrücke von Naucelle, dem gastfreundlichen Dörfchen, in dem wir heute aufwachen:

Über kleinere und größere Straßen, durch unzählige Kreisel und viele Ortschaften kommen wir größten Teils zügig voran. Höchstgeschwindigkeit ist mal 80 km/h, mal 90 km/h, die man besser nicht überschreiten sollte, denn es wimmelt nur so von Radarfallen. Das Verkehrsaufkommen ist gering und das Fahren entspannt. Leuchtend gelb blühender Ginster säumt die Straßen. Am Freitag sieht es immer mal wieder nach Regen aus, aber die Sonne behält die Oberhand. Als wir unseren wunderschönen Stellplatz in La Laplisse erreichen, beginnt es aber doch zu regnen und so verschieben wir unseren Spaziergang zum Schloss auf morgen, Samstag.

Unsere Internetrecherche ergibt, dass das Schloss samstags geschlossen ist. Aber da wir gestern nur im Auto gesessen haben, machen wir einen Spaziergang hinauf, vorbei an der Kirche, in den Schlossgarten.

Nicht immer weiß das Internet alles. Wir haben Glück, gerade im Moment beginnt eine Führung und nachdem wir 20 €/ 2 Personen bezahlt haben, erhalten wir eine Beschreibung in deutscher Sprache und besichtigen einen Teil der Räume des Schlosses, das seit 1430 Im Besitz der Familie Chabannes ist.

„Das seit 1430 von der Familie Chabannes bewohnte, schöne Schloss La Palice ragt majestätisch über das Tal von Besbre und die Dächer der Stadt Lapalisse. Nach Durchschreiten der Eingangspforte entdeckt der Besucher die elegante Fassade des Schlosses mit seinem Ehrenhof. Von links nach rechts blickend enthüllen sich die gotische Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, in deren Krypta die Grablegen der Familie Chabannes zu finden sind, der Renaissanceflügel aus rosafarbenem Backstein aus dem 16. Jahrhundert und der feudale Teil des Schlosses mit Türmen und Kurtinen, die zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert errichtet wurden.

Im Schlossinneren können der Goldene Salon mit seiner Kassettendecke aus der Renaissance, die prunkvollen Wandteppiche sowie der große Salon, die Bibliothek und die Kapelle bei einer geführten Besichtigung bewundert werden.

Ein schöner, schattiger Park mit Teichen und hundertjährigen Bäumen rundet den Schlossbesuch ab.“

https://www.lapalisse-tourisme.com/en/discover/la-palice-castle.html

Um 13Uhr geht’s weiter bis kurz vor Belfort. Der dortige Stellplatz liegt in der Stadt und es soll laut sein. Da bleiben wir lieber ein paar km vorher in dem kleinen Ort Champey auf einem Anglerparkplatz am See und hoffen auf eine ruhige Nacht.

Toulouse

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Dienstag, den 06.05.25 bis Donnerstag, den 08.05.25

Wir verlassen Ousse und fahren weiter bis Toulouse. Friedrich Merz wurde nicht im ersten Wahlgang gewählt. Da steht Deutschland doch mal wieder gut da in der Weltpolitik.

Unser Navi weist darauf hin, dass unsere Strecke durch einen Teil der Umweltzone von Toulouse führt. Wir haben zwar unsere grüne Plakette, aber die gilt hier nicht, also ist uns die Durchfahrt verwehrt. Wir finden einen netten Acsi-Platz außerhalb der Zone, erfahren dort, dass wir mit dem Roller in die Stadt fahren dürften, nur nicht mit dem Auto, eine Erlaubnis könne man beantragen, das könne aber bis zu 14 Tagen dauern, Bus und Metro seien aber die geeignetsten Verkehrsmittel. Und so nehmen wir am Mittwoch den Bus Linie 59 bis zum Place Barriere de Paris, steigen dort in die Metro B (gelb) ein, fahren bis zur Haltestelle Jean Jaurès, von wo aus wir das Zentrum per pedes erkunden können.

Hinter dem schönen Brunnen am Place Wilson

befindet sich die Tourist – Info im beeindruckenden Capitol von Toulouse. Auch Rathaus, Theater und Oper sind dort untergebracht. Wir erhalten einen Stadtplan mit Routenvorschlag, schauen uns zunächst das Capitol an,

bummeln dann weiter zur riesigen Basilica San Serin, der größten romanischen Kirche Europas:

zum Ufer der Garonne

weiter zum Bembergpalast

und fahen am Nachmittag wieder zurück zum Campingplatz Rupe´.

Am Donnerstag parken wir am Womostellplatz Aeroscopia beim Airbuswerk. Parken ist gebührenfrei, wir könnten hier sogar umsonst übernachten. Der Eintritt ins Museum beträgt 12€/Person. Es herrscht keinerlei Gedränge, ist sehr ruhig und wir hoffen, dass sich das Musseum angesichts der wenigen Besucher auf Dauer halten kann. Gut 3 Stunden besichtigen wir u.a. die Concorde,

daneben den Prototyp eines Airbus 300B mit first Class Suite – ein Upgrade hätten wir nicht ausgeschlagen –

auf dem Außengelände parkt ein Airbus 380, den wir ebenfalls besichtigen können, auch ein Prototyp, mit dem Erstflüge dieses Modells durchgeführt wurden. Tatsächlich sind wir in einer solchen Maschine schon geflogen: 2015 mit Singapur Airlines nach New Zealand – ein tolles, komfortabales, leises Flugzeug, selbst in der Holzklasse.

Ein X – Wing Starfighter aus 1 584 900 Legobausteinen wurde in 1750 Stunden erbaut. Er ist 8.98 m lang, 9,56 m breit und 2,12 m hoch und wiegt 3,4 Tonnen.

Große Transportmaschinen stehen im Außenbereich: eine alte Transall und ein aktueller A 400 M, der 116 Fallschirmspringer oder 54 Tonnen Gewicht laden kann. Viel Technik gibt es zu bestaunen, aber es ist unmöglich, alles im Blog zu beschreiben.

Wir fahren am Nachmittag wieder ein Stückchen weiter heimwärts Richtung Clermont – Ferrand, finden im kleinen Dorf Naucelle einen hübschen kostenfreien Stellplatz, gönnen uns eine leckere Pizza und erfahren: Habemus papam – Leo XIV.

Logronjo in der Provinz Rioja , Pied-de-Port in Frankreich, weiter Richtung Toulouse

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Samstag, den 03.05.25 bis Montag, den 05.05.25

In der Nacht auf Samstag regnet es, was das Zeug hält. Bei bedecktem Himmel fahren wir weiter in die Weinregion Rioja. Der Himmel reißt immer mehr auf, das Wetter wird richtig gut. In einer Bodega an der Route stoppen wir, machen eine klitzekleine Weinprobe

und setzen die Reise gut gelaunt fort nach Logronjo, der Hauptstadt von Rioja. Ein sehr schöner kostenfreier Stellplatz in fußläufiger Entfernung bietet uns heute Nacht Unterkunft. Wir laufen ins Städtchen, wieder staunen wir über die vielen Grünanlagen

und vergleichen ein bisschen neidisch die Samstagabendausgehlaune der Spanier mit der der Limburger. Hier rockt der Bär, in Limburg schläft er. Wir bummeln durch die Gassen,

schauen in die Kathedrale,

versuchen erfolglos ein paar Tapas zu ergattern. Hier wird nur getrunken, kein Mensch isst etwas. Machen wir auch so und zu Hause gibt’s noch ein paar selbst gemachte Tapas.

Am Sonntag hätten wir Gelegenheit, auf dem Gelände nebenan einen Krims-Krams-Markt zu besuchen, doch wir fahren lieber weiter. Heutiges Ziel ist Pied-de-Port in den französischen Pyrenäen. Wir fahren zunächst die A 12 – an Pamplona dieses Mal vorbei – die gleiche schöne Strecke auf der N135. Bis zur Passhöhe in 1257 m ist es noch teilweise sonnig und trocken, doch dann setzt der Regen ein und die Wolken hängen tief.

Der städtische Stellplatz ist um 16 Uhr schon gut besucht, wir finden aber noch mehrere freie Plätze, machen während einer Regenpause einen Spaziergang in das Städtchen und bekommen heute auch etwas zu essen: 1/2 poulet grille´ mit pommes de terres, Champignons und pate´ fois gras.

In der Nacht regnet es wieder ausdauernd. Das verleitet uns am Montag zum Trödeln. Erst um 14 Uhr brechen wir auf Richtung Pau, stoppen in zwei Käsereien mit Direktverkauf und kaufen leckeren Pyrenäenkäse ein. In Pau gibt es keine geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten, so rollen wir auf der 817 durch viele Ortschaften weiter Richtung Toulouse und finden im Örtchen Ousse an der Straße einen netten kleinen Campingplatz Les Sapins, wo wir VIELLEICHT Olafs Verabschiedung beiwohnen – VIELLEICHT. Ciao Olaf, wir schauen gespannt und kritisch darauf, was kommt.

Valladolid

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Freitag, den 02.05.25

In der Nacht stürmt es zum Fürchten, das Auto wackelt und wir schlafen sehr schlecht Dunkelgrauer Himmel am Morgen, in den Picos de Europa teiweise Schnee und Glätte auf den Straßen. Das gibt den Ausschlag für die Route über Valladolid, Burgos nach San Sebastian, anstatt im Nationalpark zu wandern. Valladolid haben wir bisher noch nicht besucht. Als wir gegen Mittag in die Nähe kommen, sieht die Wettervorhersage bis 18 Uhr ganz vielversprechend aus. So steuern wir den städtischen hübschen Womostellplatz ( 5 € für 24 Stunden incl. Ver- und Entsorgung) an, lesen schnell im Internet nach, was man über die Stadt wissen sollte und machen uns auf die Socken.

Valladolid war im 15./16. Jhdt. Hauptstadt des Königreichs Kastilien und von 1600 – 1606 von ganz Spanien. In 15 Minuten sind wir im Zentrum der Altstadt auf dem Plaza Mayor. Nach einem Sangria bummeln wir 5,5 km durch die Gassen, dann verfinstert sich der Himmel und es beginnt zu tröpfeln. Die Wetterapp prognostiziert Gewitter und Regen für 18 Uhr und es ist jetzt 17.30. Also keine Tapas, sondern zurück zum Womo. Kaum sind wir angekommen, kommt die Sonne wieder zum Vorschein. Darüber freuen wir uns natürlich und kochen selbst.

Die Stadt hat tolle Grünanlagen. Da könnte sich Limburg eine Scheibe abschneiden!!!!! Sogar zwischen den Häuser sind Bahnen mit Grasbewuchs und Grünpflanzen aufgehängt.

Am 20. Mai 1506 starb Kolumbus in Valladolid im Alter von 55Jahren. Eine Statue, die in Spanien angefertigt wurde, war zunächst für Havannah auf Kuba bestimmt. Doch dann war Kuba keine spanische Kolonie mehr und Sevilla, Madrid und Valladolid stritten um die Statue. Den Zuschlag bekam Valladolid, weil es dem Künstler an meisten Geld bot und es Kolumbus Sterbestadt war.

Noch schnell zur Kathedrale: enttäuschend, dunkel, klotzig, romanisch.

Von Monesterio, der Schinkenstadt, weiter bis Salamanca

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Mittwoch, den 30.04.25 bis

Regen in der Nacht, auch am Morgen tröpfelt es hin und wieder. Wir entsorgen und fahren zurück auf die Autobahn, nicht ohne vorher noch mal Iberico Steaks gekauft zu haben und auch in der „Fabrica de Jamones“ am Kreisel ein schönes Stück Lomo Iberico und etwas Schinken erstanden zu haben.

Die Autovia de la Plata ist teilweise wunderbar, teilweise aber auch sehr schlecht. Es reicht, dass kurz hinter Merida das Lenkrad zittert und wir Schlimmes vermuten. Das Womo fährt weiter geradeaus, ein Reifenplatzer ist es wohl nicht, aber etwas stimmt nicht. Der Standstreifen ist zu schmal, um gefahrlos um das Auto herumzugehen, aber 20 m weiter hinten ist eine Ausbuchtung. Vorsichtig fahre ich zurück, halte erneut an und Jürgen stellt fest, dass an der linken vorderen Radkappe eine Schraube verloren ist und sie schräg vor dem Rad hängt. Das hat wohl eine Unwucht und das Lenkradzittern ausgelöst. Mit einem Imbus will er die verbleibende Schraube lösen, als hinter uns ein Fahrzeug der Guardia de Civile mit Blaulicht hält. Oh weh, wir stehen seit 2 Minuten, ein Warndreieck haben wir nicht aufgestellt. Was wird passieren? Jürgen zeigt , woran es hapert, löst die Radkappe, verstaut sie in der Heckgarage, bedankt sich für die Absicherung zum hinteren Verkehr und ich fädele mich wieder ein. Gesagt hat von den Polizisten keiner etwas, aber ein Foto vom Nummernschild hat einer gemacht. Was kommt da möglicherweise noch per Post nach Limburg? Schaun wir mal.

Die Landschaft ist wunderschön, gelb blühender Ginster, schneebedeckte Berge im Hintergrund, immer wieder heftige Regenschauer und zwischendurch sind wir mal auf 1200 m Höhe.

Nach 5 Stunden haben wir genug vom Fahren, steuern einen Stellplatz der Stadt Salamanca an, machen einen kurzen Bummel, um für morgen die Bushaltestelle zu finden, um mit der Linie 21 ins Zentrum zu fahren.

In der Nacht regnet es sehr ergiebig, aber am Donerstagmorgen ist herrliches 1. Mai – Wetter, aber nur 8 °C. Nach dem Frühstück packen wir den Roller aus – vorbei mit der Faulenzerei in der Garage – und parken nach 4 km im Zentrum nahe der Kathedrale.

Die war vor 2 Jahren am Sonntag, 11.06.23 für Besichtigungen geschlossen und wir konnten nur die illustren Figürchen in der Außenfassade bestaunen., die wir auch heute wieder finden: Astronaut, Affe, der Eis schleckt, auf dem Kopf stehendes Häschen u.ä.

Heute können wir hinein und staunen wieder einmal über die baumeisterliche Höchstleistung der damaligen Zeit. Die alte romanische Kathedrale ist nur über die neue gotische zu erreichen.

In der alten Kathedrale sind noch gut erhaltene Fresken zu sehen und viele biblische Szenen hinter dem Altar.

Nach einer guten Stunde gelüstet es uns nach einem Kaffee, wir schlendern vor bis zur Plaza Mayor und entscheiden uns spontan doch für einen Sangria.

Kaum ist er serviert, kommt eine 1. Mai – Demo mit sehhhhr viel Getöse und Getrommel auf den Platz

und lässt von einem Balkon uns unverständliche Parolen erschallen. Nach einer halben Stunde endet das Ganze mit dem Abgesang der Internationalen.

Nicht nur uns gefällt das nicht besonders, auch eine einheimische Operndiva versucht immer wieder gegen die Schreihälse mit Arien anzusingen.

Endlich kehrt wieder Ruhe ein.

Die Markthalle gegenüber der Plaza Mayor ist heute geschlossen, so wie alle Geschäfte auch. Nur die „made in China – Läden“ haben geöffnet.

Wir stärken uns bei einem mittelmäßigen Mittagessen, sehen danach erst die Toiletten:

(Sauber sind sie – und die Küche gleich daneben!)

gehen auch dieses Mal an der Universität vorbei, in deren Fassade ein kleiner Frosch auf einem Totenschädel versteckt ist. Die Mär geht, dass ein Student, der ihn ohne fremde Hilfe entdeckt, seine Prüfungen bestehen wird. Heute ist es einfach: ein Reiseführer deutet mit einem Laserpointer darauf und schon hört man viele Ahhh – da! In unserem Bericht vom 11. Juni 2023 ist Salamanca ausführlicher beschrieben. Wer möchte, kann dort nachlesen.

Schräg gegenüber kann man in einem weiteren Gebäude den „Cielo de Salamanca“ bestaunen, ein beleuchtetes Tierkreiszeichendeckenfresko.

Es ist 16.30 Uhr, schon wieder ziemlich kühl und wir fahren zurück zum Womo auf dem Stellplatz.

Die Heimreise beginnt – langsam

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Dienstag, den 29.04.25

Die Wettervorhersage stimmt. Heute morgen begrüßen uns graue Wolken anstatt Sonnenschein. Da schlafen wir doch noch ein bisschen länger, frühstücken gemütlich, laufen zum kleinen Supermarkt im Ort, wo wir vor 2 Jahren einen wunderbaren Rotwein erstanden haben. Es gibt ihn noch und auch den leckeren Käse aus dem Alentejo, also von hier, finden wir wieder. Gegen 13 Uhr starten wir, zunächst nur bis zum Aldi an der Durchgangsstraße. Beim Intermarche nebenan erstehen wir eine Straßenkarte. In der Marokkoeuphorie haben wir keine Unterlagen über Spanien und Portugal mitgenommem, brauchen aber zur weiteren Planung der Heimreise eine Karte, die wir auf den Tisch legen können und nicht so winzige Maps auf dem Handy oder Laptop. Fahren wir jetzt in Portugal nordwärts oder doch lieber in Spanien? Letztendlich entscheiden wir uns für Spanien. Auf dem Weg zur Autobahn halten wir an einem Obststand an. 5 Pfund Orangen sollen hier 5 € kosten. Nee, da sind wir andere Preise gewohnt und fahren weiter. (Übrigens sind die portugiesischen Apfelsinen tatsächlich ebenfalls sehr lecker.)

Um 16 Uhr wird es sogar noch einmal sonnig auf unserer Fahrt durch die Estremadura.

Viele Korkeichen gedeihen entlang der Autobahn, glückliche Kühe weiden dazwischen – da müsste es doch auch Schweine geben, die die Eicheln gerne fressen. Nach 252 km stoppen wir in Monesterio. Ein riesiger Schinken ziert den ersten Kreisel, wir passieren eine Iberico – Schinken – Fabrik und ein kleines Lädchen mit Iberico – Spezialitäten und dann sind wir schon am kostenfreien Stellplatz am Dorfrand angekommen.

Ein kleiner Spaziergang tut jetzt gut

und bald haben wir das kleine Delikatessenlädchen erreicht

und erstehen 4 Iberico-Steaks für unser Abendessen. Butterzart und lecker – da holen wir morgen nochmal Nachschub.

Von Marokko nach Spanien (Ceuta) und weiter über Algeciras nach Manta Rota in Portugal

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Donnerstag, den 24.04.25 bis Montag, den 28.04.24

Von der Küste Marokkos sind wir wieder enttäuscht. Bereits vor 8 Jahren fanden wir die Strände, verglichen mit denen Spaniens und Portugals, reizlos und oft vermüllt. Das ist heute noch so und Campingplätze, die wir in guter Erinnerung haben, existieren nicht mehr. Wo sollen wir jetzt noch Zeit verbringen? So schön ist es hier im marokkanischen Garten in Moulay Bousselham wirklich nicht. Eine gute Erinnerung an einen Camping bei der Herkules-Grotte in der Nähe von Tanger haben wir noch, aber wir haben uns für die Fährrückfahrt von Ceuta nach Algeciras entschieden und da passt dieser Platz nicht in die Planung, zumal wir fürchten, er könnte ebenfalls inzwischen eine Enttäuschung sein. Also starten wir am Donnerstag am späten Vormittag nach Ceuta über die A5, R 417, N2 und N 16 .

Ein Orangenverkäufer, der am Straßenrand seine Früchte feil bietet, kommt uns gerade recht, denn unser Vorrat ist aus. 12 kg für 60 Diram = 6 €. Obst, Gemüse und Brot sind in Marokko unglaublich preiswert. In Rabat haben wir 2,5 kg frische Erdbeeren erstanden für 1,80 €/kg. Die begleiten uns jetzt in Form von Marmelade.

Kurz vor der weißen Stadt Tetouan tanken wir noch einmal preiswerten marokkanischen Diesel für umgerechnet ca.1 Euro und entdecken nebenbei ein Schild: „Lavage“. Da jauchzen 2 Wohnmobile auf und als die Besitzer den Preis für die Lavage erfahren, jauchzen die ebenfalls. Für 50 Diram = 5 Euro lassen wir den Wüstenstaub im Land.

Die Grenze erreichen wir gegen 18.30 Uhr. Also nicht die Grenze, sondern das Davor. Und das Davor ist nicht in Metern zu messen, sondern in Stunden. Hinter einem Kreisel wird man in eine von 4 Spuren eingewiesen und dann wartet man darauf, dass sich etwas bewegt. Und wartet. Wartet. Schrittweise kommt man vorwärts und irgendwann haben wir eine Position erreicht, von der aus wir mit dem Fernglas beobachten können, was vorne in der Spur geschieht – da tauchen Männer neben Autos ab, lupfen Fußmatten, lassen Kofferräume ausräumen und drehen den kompletten Fahrzeuginhalt eines jeden Autos um. Das dauert. Benners haben die etwas schnellere Spur und sind nach 4 Stunden durch. Wir brauchen 5. Endlich in der Pole Position zeigen wir die Pässe vor, öffnen Außenklappen, dann will ein Mann mit Dreckschuhen herein. Immerhin weiß er etwas mit dem feuchten Putzlappen anzufangen, den ich ihm in den Eingang gelegt habe. Er schaut in den Kleiderschrank, ins Bad, geht wieder hinaus und kommt mit einem schwarzen, riesigen Ungeheuer von Hund zurück und Beide begehren Einlass – den ich allerdings verweigere. Nein! Kein Hund. Bis zur Tür, er kann schnüffeln, aber nicht hinein ins Fahrzeug! Ich bin allergisch gegen Tierhaare. Juchuhhh! Erfolg, er geht wieder. Um kurz darauf mit seinem Chef wiederzukommen, der sehr freundlich erklärt, es tue ihm sehr leid, aber das sei in Ceuta das Protokoll, alle Fahrzeuge müssten die gleiche Kontrolle durchlaufen. Das nächste Mal sollten wir dann von Tanger Med zurückfahren, dort röntge man die Autos und arbeite nicht mit Hunden. Auf meine Frage, was denn so intensiv gesucht werde, antwortet er: „Drogen! “ Und das sei nicht altersspezifisch. Sie fänden bei ihren Kontrollen Drogen in allen Altersschichten. Also muss ich das Ungetüm doch hineinlassen und er findet – nichts. Aber ich finde anschließend seine dreckigen Pfotenabdrücke überall im Auto!

5 Stunden sind vergangen. Wir fahren zu mitternächtlicher Stunde zu Benners, die uns ihren Standort geschickt haben und buchen die Fähren für den nächsten Tag, schlafen die wenigen verbleibenden Stunden gut, sind am nächsten Morgen um 7.30 Uhr am Hafen, verabschieden uns schweren Herzens voneinander, denn wir haben wegen unterschiedlicher Tarife auch unterschiedliche Fähren gebucht und Benners müssen wieder nach Hause, weil meine Schwester noch arbeiten muss. Liese, Michi, es war sehhhr schön mit euch und hoffentlich nicht das letzte Mal!

Die Überfahrt dauert 1 knappe Stunde.

Von Algeciras fahren wir über Jerez, Sevilla und Huelva zur portugiesischen Grenze – keine Inspektion des Fahrzeugs, kein dreckiger Hund –

und sind am frühen Nachmittag in Manta Rota auf dem Womo- Stellplatz, auf dem wir schon zweimal waren. Noch ist er recht voll, weil offensichtlich noch Ferien in Spanien und Portugal sind, aber bereits am Sonntag reisen sehr viele ab.

Der Strand ist traumhaft schön und sauber, ein großer Kontrast zu Marokko.

Täglich laufen wir insgesamt 5,5 km in Richtung Tavira, bis uns der kleine Fluss bremst.

Unser Platz bietet Sonne und Schatten, wie wir es gerade wünschen und so faulenzen wir vor dem Womo und lesen viel. Täglich kommen Obstverkäufer vorbei und preisen Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Orangen an. Die Brombeeren sind himmlich, die Orangen müssen wir noch testen. Ob sie mit den marrokanischen mithalten können? Wir hoffen, aber wir zweifeln.