Abschied von Korsika

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Sonntag, 30. April bis Montag, 01. Mai 2023

Beim Aufwachen ist der Himmel verhangen, kein Sonnenstrahl in Sicht. Welch ein Glück, gestern und vorgestern bei wunderschönem Wetter gewandert zu sein.

Gegen Mittag brechen wir auf. Das Fangodelta und Girolata , ebenfalls zum UNESCO – Biosphärenreservat gehörend, wollen wir uns noch anschauen. Vorher stoppen wir noch an der alten Brücke über den Fango.

In der Saison werden hier Tourristen abkassiert und nur wer angemeldet ist, hat eine Chance, ein Ticket erstehen zu können, da die Besucherzahl dann begrenzt wird. Uns schaudert bei der Vorstellung, hatten wir doch gestern und auch vorgestern das Tal fast für uns alleine. Vor Girolata gibt es einen großen Parklatz auch für Womos. Auf der Straße hätten wir noch 1 km bis ins Dorf laufen müssen. Da es aber anfängt zu regnen, kehren wir bald wieder um und beschließen nach Inspizierung des wenig attraktiven Fango-„Deltas“, trotz schlechtem Wetter die Küstenstraße D 81B bis Calvi zu fahren.

35 km kurvige, enge Schlaglochpiste. Nach 20 Minuten haben wir 7 Kilometer geschafft. Ich plädiere für Umkehren und die Inlandstraße D 81 zu fahren, aber Jürgen will’s wissen. jetzt weiß er’s : 25 km kann man vergessen. Nichts Spektakuläres. Dann wird’s toll. Riesige Steinformationen auf der rechten Straßenseite, steil abfallende Hänge zum Meer links. Wie beeindruckend muss das erst bei Sonne sein. Bei Regen (inzwischen Dauer-Landregen) halten wir ein paarmal zum Fotografieren an.

Um 16 Uhr erreichen wir unseren anvisierten ACSI-Platz „Les Castors“ in Calvi. Zu Fuß kann man von hier aus die Altstadt besuchen. Könnte man – aber wir streiken, denn es regnet heftig. Morgen müssen wir erst abends in Ile Rousse am Hafen sein. Vielleicht klappt da vorher noch ein Stadtbummel.

Heute Abend wollen wir das gelobte Restaurant auf dem Campingplatz testen. Doch das geht nicht so einfach. In den letzten 3 Stunden ist rund um unser Womo ein See entstanden und wir müssen erst auf einen etwas höher gelegen Platz umparken, bevor an Ausgehen zu denken ist.

In diesem See standen wir gerade noch

Die Speisekarte ist überschaubar und als hätten wir es geahnt, bestellen wir uns nur einen „Assiette de Berger“ zum Teilen und ein 300g Entrcôte, ebenfalls zum Teilen. Bereits nach dem Hirtenteller mit Wurst, Schinken und Käsespezialitäten waren wir satt. Am Ende beläuft sich die Rechnung mit Getränken auf 41,00 Euro – dieses Restaurant ist wirklich zu empfehlen, doch soll man im Hinterkopf haben, dass die Portionsgrößen für kanadische Holzfäller ausgelegt sind.

In der Nacht hört der Regen auf. Es bleibt aber bedeckt und wir haben viel Zeit. Kurz vor 12 Uhr verlassen wir den Platz und sind in 15 Minuten an den Hafen ins Zentrum gelaufen. Der erste Eindruck ist eher abstoßend : Dort stinkt es nach Öl oder Benzin und großflächig schimmert auf der Wasseroberfläche das Öl. Auf dem Parkplatz steht ein ausgebranntes Auto und rostet vor sich hin.

Etwas weiter wird es dann schöner und wir machen einen Rundgang durch die Stadtfestung, die schon im 14. Jahrhundert begonnen wurde als treue Vasallenfestung der Genueser. Durch Fußgängerzone mit Souvenierläden und Restaurants gehen wir wieder zurück zum Campingplatz.

Es nieselt wieder leicht und wir fahren weiter nach Ile Rousse. Der Weg dorthin ist uninteressant, alle Geschäfte sind übrigens am 1. Mai geschlossen. Der Hafenbereich mit Restaurants wimmelt nur so von Autos und Spaziergängern, nur der Einschiffungsbereich ist geschlossen und tote Hose, das Büro des „Gare maritime“ verwaist. Wir finden einen lauten Parkplatz am Straßenrand und versuchen Mittagsschlaf.

Um 20.30 Uhr, in einem heftigen Regenschauer erwacht der Hafen, von triefenden Gelbwesten werden wir in das Einschiffungsgelände gewunken, 21.30 Uhr kommt unser Schiff und fährt pünktlich 22.30 Uhr halbleer wieder ab nach Toulon.

Fango Tal 2

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Samstag, 29. April 2023

Das Wetter lässt wieder ein Frühstück im Freien zu, es ist weniger windig als gestern und dadurch wärmer, aber leicht diesig bis bewölkt.

Wieder werden danach die Rucksäcke gepackt und für alle Fälle nehmen wir ein kleines Badehandtuch mit. Der Weg talaufwärts ist schön, aber stellenweise auch wegen des losen Gerölls nicht ganz einfach zu laufen. Meist geht es durch hohes Buschwerk, das ein Blätterdach über uns ausbreitet, wir sind allein. Nach einer dreiviertel Stunde entdecken wir eine schöne Badegumpe mit gutem Einstieg. Leicht geschwitzt stürzen wir uns mutig ins kalte Nass. Im Sommer muss das toll sein – jetzt ist es einfach nur Atem beraubend. Die Haut prickelt, als wir nach kurzer Zeit wieder aussteigen und unser Picknick machen.

Weiter geht es bachaufwärts, vorbei an „Manzu“, wo es ein paar Häuser gibt und eine Brücke über den Bach. Der „betörende Duft“ einer Kälbermast treibt uns schnell weiter. Der Weg wird schlechter gehbar, die Tallandschaft uninteressanter und kurz vor der Stelle, wo wir gestern umdrehten, weil wir nicht durchs Wasser wollten, drehen wie auch heute um. Eine schönere Rast- und Badestelle als auf dem Hinweg haben wir nicht gefunden und so nehmen wir mutig ein zweites Bad an bekannter Stelle, Wasserbad und Sonnenbad.

Kurz vor 5 Uhr sind wir zurück am Auto, außer uns ist noch ein VW-Bus auf dem Camping. In der Abendsonne lassen wir gemütlich einen Aperol-Spritz in die nach 8,5 km müden Beine absacken.

Fango Tal

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Donnerstag, 27. bis Freitag, 28. April 2023

Auf der D70 fahren wir in unzähligen Kurven durch das Gebirge bis Porto. Unterwegs begegnen wir mehreren Rotten dunkler Schweine, das sind Hausschweine, die mal ein Date mit Wildschweinen hatten. Sie leben „wild“, gehören aber Bauern, die sie im Frühjahr und Sommer füttern. Im Herbst und Winter gibt es genug Kastanien und Eicheln als einziges Futter.

Auf dem Col de Sevi, 1101 Meter hoch, sehen wir in nördlicher Richtung einen Waldbrand und informieren die Feuerwehr, die aber wohl schon Bescheid weiß. Hier oben ist die Natur noch weit zurück. Zunächst glauben wir, viele große Bäume seien abgestorben, aber bei genauerer Betrachtung entdecken wir Blattknospen an diesen Maronenbäumen.

Ab Porto geht es dann auf der D81 genauso kurvig weiter. Ein Abschnitt erinnert an die Calache, die wir gestern bestaunten. Gegenverkehr ist erst im letzten Moment sichtbar und wir kommen nur äußerrst langsam voran, 25km/h ist der Durchschnitt. Jürgen wäre sicher Millionär, wenn er für jede Kurve einen Cent bekommen hätte.

In Fango zweigt die D 351 rechts ab ins Fango-Tal, ein UNESCO Biosphärenreservat. Ebenfalls eine Empfehlung von Sebastian und Astrid. Der einzige geöffnete Campingplatz L‘ Alzelli Tuarelli soll für größere Womos nicht anfahrbar sein, daher suchen wir uns ein wildes Plätzchen und werden weit oben an der Pont de Barghiana fündig. Unsere Frage, ob wir auf einer Wiese übernachten dürfen, wird ganz einfach mit „wen solls denn stören“ beantwortet. Ein paar Kühe kommen vorbei, sonst ist alles ruhig und wir schlafen prima.

Am nächsten Morgen packen wir die Rucksäcke und wandern bei herrlichem Wetter flussabwärts. 5 km bis Manzo und wieder zurück ist unser Plan. Es läuft sich schwierig über Stock und Stein und nach 1,5 km müssten wir durch das eiskalte Wasser. Dazu haben wir keine Lust. Wir suchen nach einer Möglichkeit, trockenen Fußes die Seite zu wechseln, leider vergeblich. Also nehmen wir an einer der schönen Badegumpen ein Sonnenbad an windgeschützter Stelle, laufen wieder zurück und wollen den einzigen Campingplatz doch einmal aufsuchen.

Zu Fuß erkunden wir die enge, kurze Zufahrt über eine schmale Brücke und finden, es müsste gehen. Und es geht- gerade so. Von hier aus wollen wir morgen noch einmal aufwärts wandern.

Die Fähre von Ile Rousse nach Toulon haben wir heute für Montagnacht (1. Mai) gebucht – 434 Euro.

Les Calanches – Unesco Weltnaturerbe seit 1983

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Dienstag 25. bis 26. April 2023

Der Campingplatz RasL’Bol ist nicht empfehlenswert. Viele Pinien, die im Sommmer sicher wünschenswerten Schatten spenden, machen die Zufahrt zu den Plätzen für größere Wohnmobile sehr schwierig. Die Sanitäranlagen wollen wir gar nicht beschreiben.

In der Nacht hat es geregnet, und morgens ist es sehr bewölkt. Auf engen, kurvigen Sträßchen durch hübsche Dörfchen lotst uns das Navi schließlich wieder auf die breitere D 196 gen Norden.

Ziel ist Sagone, wo wir auf dem dortigen Acsi-Platz wieder für 19 Euro Quartier finden.

Am Mittwochmorgen strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Der Roller wird ausgepackt und wir fahren die D81 nordwärts über Carghese und Piana etwa 50 km bis Porto. In diesem Abschnitt liegen die Calanches, eine bizarre Felslandschaft aus rotem Porhyr vor dem blauen Meer im Hintergrund – eine Empfehlung von Astrid und Sebastian. Danke – hat sich absolut gelohnt.

Den interessantesten, etwa 1,5 km langen Abschnitt bewältigen wir per Pedes, während uns sogar große Reisebusse auf der superengen Straße begegnen, nachdem sie schon lange vorher ihr Kommen durch lautes Hupen ankündigten. Die Drohne darf fliegen und wir machen schöne Aufnahmen.

Dann fahren wir weiter bis Porto und wieder zurück –

und selbst bei der 4. Passage finden wir noch neue Fotomotive.

Jürgen hat den Roller meisterlich in die Kurven gelegt, trotzdem hatten wir gegen BMWs, Kawasakis, Ducatis etc. keine Chance.

Im Laufe des Nachmittags zieht es sich etwas zu, die Sonne verliert an Kraft und um 17.30 Uhr sind wir ausgekühlt wieder am Womo. Leider sind um diese Zeit noch keine Restaurants geöffnet, die Franzosen speisen später.

Übrigens war es gut, für die Strecke durch die Calanches den Roller gewählt zu haben. Mit einem größeren Fahrzeug kann man seltener halten und im Übrigen stehen auf Korsika sehr häufig Schilder, die nicht nur das Übernachten, sondern auch das Parken mit dem Wohnmobil verbieten.

Von Sagone nach Porto und zurück, die rechte Tour durch die Berge fahren wir morgen.

Von Bonifacio nach Propriano

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Montag, 24. April 2023

Das Zwischenspiel des schönen Wetters ist schon wieder vorbei, der Wind ist zurück und mit ihm frösteln wir wieder trotz Sonnenschein. Wir lassen es gemütlich angehen und sind erst um 12 Uhr wieder on the road. Die Strecke entlang der Südwestküste ist sehr schön und wir machen einige Fotostops, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h und Kurven ohne Ende sieht man eben viel.

Nach einer kleinen Siesta machen wir einen Rundgang an der Hafenpromenade. Hübsch, können wir nichts an unserem Weg nennen, aber wir entdecken und erstehen noch 4 T-shirts mit Corsenkopf für unsere Enkel.

Passend zu unseren Eindrücken bewölkt sich der Himmel auch wieder mehr und wir fahren 14 km weiter Richtung Ajaccio auf einen ACSI-Camping Ras L’Bol, wo wir für 19 Euro unterkommen. Der Strand ist nicht besonders einladend, daher wollen wir morgen dann auch weiterfahren.

Weiterreise nach Korsika

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Freitag 21. April bis Sonntag 23. April 2023

Währen sich Sebastian und seine Familie für die Heimreise und die Fähre zurück nach Livorno am heutigen Abend richten, buchen wir uns telefonisch für morgen 12.30 Uhr eine Überfahrt von Santa Teresa di Gallura nach Bonifacio / Korsika mit der kleinen Fährgesellschaft „Ichnusa – Lines“. Die Überfahrt dauert eine Stunde und kostet 150 Euro. Ein Wucherpreis, wenn man das in Relation stellt zu den 176 Euro für die Nachtfahrt inclusive Kabine von Livorno nach Porto Arranchi. Hinzu kommt ein äußerst unfreundliches Bordpersonal, gerade auf dem Ladedeck.

Nach der großen Abschiedszeremonie machen wir noch einmal Stop in Olbia zum Einkaufen (Lidl in Flughafennähe und Conard im Hafengebiet). Dabei stellen wir fest, wie hübsch das Städtchen im Hafenbereich herausgeputzt ist.

Parking 4Night bietet uns auf halbem Weg nach St. Teresa einen Übernachtungsplatz in Arzachena, 18 Via Sanna Gerolamo an (N41°5′ 9,16“ ; E 9° 23′ 0,39“), den wir super finden und wo wir ruhig und gut übernachten.

Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Fähre, die wir überpünktlich erreichen, machen wir nochmal den Dieseltank und die inzwischen leere erste Gasflasche voll. Diesel in Sardinien 1,75€/l in Korsika 1,87 €/l – wie wir später feststellen. Im Hafen werden zum Einschiffen erst die PKW geladen – und einige davon vom Zoll kontrolliert. Christiane hat schon Angst wegen unserer Botanik-Exporte, aber wir werden durchgewunken. Rückwärts aus praller Sonne in einen dunklen Schiffsbauch eng einparken, wobei man in den Spiegeln nur Staub und schwarze Nacht sieht und das noch gepaart mit einem hektisch unverständlich gestikulierenden, in einer scheinbar außerirdischen Sprache keifernden Einweiser – das war weder italienisch noch französich oder gar englisch, da hilft nur stoische Ruhe und selber aus dem Fenster schauen nach der Richtung. Mein sonst so hilfreicher Kopilot musste vorher aussteigen und als „Passenger“ an Bord gehen, konnte mir also nicht helfen.

Die Überfahrt verlief glatt und nach etwa einer Stunde schleuderte der Kapitän mit einem wohl schon oft geübten Manöver von Vollgas voraus, Ruder voll einschlagen, Vollgas zurück, das Schiff in der engen Hafeneinfahrt herum und setzte es sanft in Gegenrichtung an die Hafenmauer, während ich noch dachte beim demTempo macht er das Schiff vorne gut 2-3 Meter kürzer.

Die Ausfahrt aus dem Hafen ist eng und geht erst mal steil den Berg hinauf und dann gleich wieder runter. Wo bleiben, wir wollen ja gerne das Städtchen ansehen? Normaler Parkplatz mit unserem Dickschiff ? Unmöglich – und wieder weiß park4night Rat, diesmal mit dem Campingplatz „L‘ Araguina“. Etwa 200 Meter vom Sportboot~ und Touristikhafen entfernt bietet er, gegenüber der 2. Tankstelle etwa Platz für 20 Fahrzeuge. Eine junger Mann empfängt uns freundlich und geleitet uns zu einem wie wir finden tollen Platz (8,50 € pP. 9,00 € fürs WOMO). So kommen wir ohne Stress noch am Nachmittag zu unserer Stadtbesichtigung und der Übernachtungsplatz ist auch gesichert.

Obwohl der Platz direkt an einer Hauptausfallstraße liegt, ist es nachts sehr ruhig und wir erwachen bei Sonnenschein und einer Temperatur, die zum ersten Frühstück in Freien auf dieser Fahrt einlädt. Das nutzen wir aus und lassen es uns an diesem besonderen Tag besonders gut gehen.

Anschließend machen wir auf dem „Chemin litoral“, dem Küstenwanderweg auf der Kalkklippe von Bonifacio, einen 8 km langen gemütlichen Spaziergang zum Leuchtturm Pertusato zwischen duftender und blühender Machia mit wundervollen Ausblicken auf Bonifacio, das Meer, la Madalena und dahinter Sardinien. Als Sahnehäubchen gibt darauf noch einen Aperol-Spritz in der Frühlingssonne. Ein toller Tag.

Der Nordwesten – Castelsardo, Stintino, Alghero und Berchida im Osten

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Oster-Montag 10.4. bis Freitag 21.04.2023

Am Ostermontag fahren wir weiter Richtung Westen. Die Parking4Night App zeigt uns einen wunderschönen Stellplatz in Casteldsardo. Wir essen in einem sardischen Restaurant zu Abend. Das Zicklein ist für uns ungewohnt, der Rest ist lecker.

Wir schlafen prima bei leichtem Meeresrauschen, aber ansonsten himmlischer Ruhe und machen uns am Vormittag zu einem etwa 2 km langen Spaziergang in die Altstadt Castelsardos auf. Der Ort schläft noch. Aus einem früherem Urlaub erinnern wir lebhaftes Treiben in den engen Gassen und Korbflechter , die ihre Waren zum Kauf anboten. Nichts davon ist zu finden, nur ein paar Lädchen, in denen Korallenschmuck verkauft wird.

Ein Aperol in der Sonne schmeckt aber gut und mittags fahren wir weiter an der Küste entlang bis kurz vor Stintino, wo uns die ProMobil-App einen schönen Stellplatz am „karibischen Strand“ zeigt.

Der Strand besteht hier aus Kieselkörnern in der Größe und Farbe von Reis. Die Kinder sind begeistert und bauen eine tolle Burg. Wir bleiben zwei Tage und lassen uns dabei gut durchpusten. Der Ausblick auf einen Kraftwerksschornstein und viele Windräder stören etwas , ansonsten ist der Platz herrlich und in dieser Jahreszeit, in der noch alle Strandbars geschlossen sind, stört sich auch niemand an uns.

Auf der Weiterfahrt bummeln wir durch Stintino und nehmen ein Eis. Der Ort ist ausgestorben und noch nicht herausgeputzt für den Touristenansturm der neuen Saison, wirkt er eher abstoßend.

Der berühmte Strand La Pelosa ist uns noch einen Fotostop wert, aber Kälte und starker Wind machen den Sonnenschein zunichte und wir verweilen nicht, obwohl wir kostenlosen und einfachen Strandzugang sowie Parkplätze vorfinden. Die extremen Bschränkungen im Sommer können wir uns nicht wirklich vorstellen.

Wir erreichen am späten Nachmittag Alghero, wo nur der stadtferne ACSI-Platz geöffnet hat und die Mitarbeiter uns mit sinnlosen Regeln traktieren und auseinander reißen in eine Familie mit Hund, die trotz fast leerem Platz nicht auf den hundefreien Paltzteil darf, auf den die anderen Gruppenmitglieder zu ACSI Konditionen müssen. OK – also nur eine Nacht zum Ver-und Entsorgen. Nachts tobt ein Unwetter mit Hagel und Gewitter. Am nächsten Morgen lacht die Sonne wieder vom fast wolkenlosen Himmel. Wir fahren auf einen großen Parkplatz am Hafen von Alghero und laufen los, um die Stadt zu besichtigen. Es ist etwas lebhafer als in Castelsardo, aber auch hier findet kaum touristisches Treiben statt.

In der Cantina Sociale in Dorgali wollen wir am nächsten Tag, Samstag, unbedingt den wunderbaren sardischen Rotwein Cannonau erstehen. Da sie um 13 Uhr schließt und wir von Alghero ein gutes Eck fahren müssen, beginnen wir die Weiterreise am Nachmittag durch wunderbare Landschaft quer durch die Insel bis Dorgali im Osten. Hier gibt es keinen Campingplatz, aber einen Stellplatz am Friedhof. Die Nacht können wir knicken. Von ruhigen Nachbarn sind wir ausgegangen, aber Hunde bellen, Kühe muhen, 3 Mal werden Glasflaschen in der Nacht von einem LKW auf einen anderen umgeladen, eine Poserbande lässt ihre Motoren dröhnen, einer schlägt an das Womo meiner Schwester.

Nach dem Frühstück machen wir eine klitzekleine Weinprobe, erstehen einige gute Tröpfchen, [ von denen wir wiederum einige im nächsten Supermarkt günstiger finden als in der Cantina 🙁 ]

Ganz in der Nähe gibt es auch eine Käserei und zu einem guten Cannonau gehört auch ein guter Käse. Also was liegt näher, als uns dort mit reichlich sardischem Peccorino einzudecken. Und der ist wirklich im Preis nicht zu schlagen. 18 – 24 € für 1 kg würzigen Käse …

Mittags treffen wir uns alle wieder an unserem Traumstrand, dem Berchida-Strand. Sebastian hat mit seinem Geländewagen die Zufahrt zu unserem vor Jahrzehnten schon entdeckten einsamen Privatstrand gecheckt und ihn für unsere Womos nicht befahrbar befunden. 30 cm Wasser gelte es zu durchqueren und die Plätze am Strand hinter den Dünen lägen in einem See. Also nehmen wir mit dem öffentlichen Parkplatz Vorlieb. Er ist so gut wie leer und vertreiben uns bis Mittwoch die Zeit mit Strandspaziergängen, Steine bemalen, Drachen steigen lassen…… Ab Juni soll die Parkgebühr pro Tag 25 € für ein Wohnmobil betragen und noch einmal 25 € für die Nacht. Jetzt war’s gratis.

Am Mittwoch fahren wir wieder ein kleines Stück weiter nach Norden, nach Santa Lucia, einem kleinen Fischerort an der Ostküste. Ein kleiner Campingplatz „Selema“ mit top-sauberen Sanitäranlagen nimmt uns gerne auf. Abends suchen wir ein Restaurant – viele sind noch geschlossen – und lernen Maria und George kennen, die im Mamma mia kochen und den Service stemmen. Maria ist deutsch-griechischer Abstammung, George ist Sarde. Es schmeckt himmlich und um sicher zu sein, dass es kein Zufallstreffer war, essen wir am nächsten Tag gleich noch einmal dort. Wieder ist alles bestens, nur das Rechnen ist nicht Marias Stärke. Kassenbons gibt es des Fiskus wegen nicht und die Ziffern auf kleinen Zetteln sind nicht sehr aussagekräftig. Aber wir kriegen es hin und errechnen gemeinsam den korrekten Betrag. 🙂

Ein Teil der Familie hat die Donnerstagabendfähre nach Livorno gebucht, ein anderer die Freitagsfähre.

Es heißt Abschied nehmen und fühlt sich komisch an. Die Dauerferien der Rentner muss man sich halt erst verdienen. Es war eine wunderbare Zeit mit euch allen und wir sind dabei, wenn es heißt: Das wird wiederholt!

Auf nach Sardinien – Ostern in der Großfamilie

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Samstag 01.04.2023 bis Montag 10.4.2023

Bei strömendem Regen starten wir um 19.45 Uhr in Richtung Süden. Nach 207 Kilometern und 2,5 h Fahrzeit übernachten wir am Badesee in Muggenstorm – zwischen Ettlingen und Baden Baden – eine gute Empfehlung von Parking4Night .

Bloß weg

Gemütlich fahren wir nach dem Frühstück weiter. Bei der Ausfahrt 64b füllen wir für 1,62 €/l noch einmal in Deutschland Tank und Reservekanister auf. An der Schweizer Grenze halten wir uns auf der Busspur und werden durchgewunken, nachdem wir unsere Schwerlast -Maut App auf dem Handy vorgezeigt haben. Bis zum Gotthard kommen wir prima durch. Dann werden wir durch 5 km Stau eine Stunde ausgebremst.

Stau

Die zweite Übernachtung ist in Piacenza. Die ProMobil Stellplatz-App führt uns zu einem unmöglichen Großparkplatz im Zentrum. Am anderen Stadtende, nahe des Friedhofs, in der Via Ceno finden wir bei einer Sportanlage einen guten Übernachtungsplatz. Gegen 21 Uhr stoßen Sebastian, Astrid und die Jungs zu uns. Die Kinder freuen sich, bei Oma und Opa im Womo schlafen zu dürfen. Christian, Sarah und die Mädels sind zwei Tage früher gestartet und bereits in Pisa auf einem Campingplatz.

Nach dem gemeinsamen Frühstück brechen wir gegen 10 Uhr auf. In Pisa wollen wir wieder zusammentreffen, um zu prüfen, wie schief der Turm inzwischen ist.

So sieht er gerade aus

Auf der Suche nach einem Parkplatz für unser Dickschiff fahren wir kreuz und quer durch die Altstadt, das Navi führt uns eiskalt durch Fußgängerzonen und die Nerven liegen (zumindest bei mir – Christiane ) blank. Als wir uns aus dem Gassengewirr befreit haben, haken wir Pisa ab und fahren direkt zum Embarco Passagieri in Livorno.

Dort kommen wir gegen 16 Uhr an, sind die ersten in Reihe 2, werden um 18.30 in eine blitzsaubere Schiffsgarage eingewunken und haben das Glück, nach dem U-Turn wieder in Reihe 2 ganz vorne zu stehen. Inzwischen sind auch unser Neffe Nico und seine Freundin Jana zu uns gestoßen. Die Kabine ist in Ordnung, zwei Einzelbetten, Bullauge, Dusche, Toilette. Das Auslaufen um 20.30 erleben wir noch an Deck und frieren ordentlich, dann gehts in die Mupfel. Um 6.30 am nächsten Morgen weckt uns das Radio, um 8 Uhr rollen wir von Bord. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, aber das Thermometer steigt nicht über 13 Grad und es ist windig.

Auf dem Campingplatz Centro Vacanze Isuledda treffen wir alle zusammen und ergattern 3 beieinander liegende Stellplätze am Meer. Einen 4. können wir ab Donnerstag reservieren für Schwester und Schwager, Nico und Jana mieten ein Hüttchen. Die Insel steckt in einem Farbrausch: Mimosen blühen in üppigem Gelb, Mittagsblumen in allen Farben, dazwischen blaue Zwergiris, wie bei uns im Vorgarten, die Mitbringsel aus Sardinien von vor 20 Jahren. Das Auge kann sich kaum satt sehen. Noch immer ist es kühl, aber trockern und der Wind hat etwas nachgelassen. Die Kinder genießen den Strand direkt vorm Auto und die Spielmöglichkeiten hier. Die Jungs waren sogar schon baden.

Wir bleiben auf dem Camping Isuledda bis Ostermontag und unternehmen einen Ausflug mit dem Roller zum Capo d‘ Orso im Nordosten. Unterwegs haben wir an einem Belvedère fantastische Ausblicke bis nach Bonifacio und auf die Inselgruppe La Madalena.

Am Capo d‘ Orso treffen wir zufällig auf Schwester und Schwager, die hierher geradelt sind.

Am nächsten Tag fahren wir nach Santa Teresa di Gallura und zum Capo Testa , wo man zwischem wuchtigem Granitgestein umherkraxeln kann.

Halifax – zum Abschluss ein Stadtbummel

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Montag, 03.10.2022

Gegen Mittag fahren wir in die City von Halifax. Die im Reiseführer beschriebenen Parkplätze sind für unser Womo zu klein. Wir irren eine Weile herum, bis wir ganz zentral neben dem Bahnhof und Westin Hotel einen Atlantik Superstore entdecken mit reichlich Parkmöglichkeit.

Wir laufen hinauf zur Zitadelle, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt hat. Die Sonne scheint und es ist sehr klar, aber kalt und windig. Anschließend bummeln wir entlang der Waterfront wieder zurück zum Wohnmobil, vorbei an gemütlichen Kneipen und Restaurants, in denen man bestimmt gut essen könnte. Tja, aber unser Kühlschrank muss morgen leer sein, also wieder heim an den Herd.

Die Zusammenarbeit mit dem hiesigen Spediteur ist äußerst unerquicklich. Telefonanrufe landen auf dem Anrufbeantworter, Emails werden ewig nicht beantwortet und das Treffen heute ist auch geplatzt. Nachdem wir schriftlich anfragten, wann und wo in der Stadt wir zusammenkommen wollten, wurde plötzlich ein völlig neues Treffen morgen um 12 Uhr im Hafen ins Spiel gebracht. Also richten wir uns jetzt darauf ein, morgen um 12 Uhr im Hafen zu sein.

Liebe Leser (* oder -innen machen wir nicht mit 😊) wir danken für euer Interesse und die ermutigenden und lobenden Rückmeldungen, über die wir uns sehr gefreut haben. Kanada ist ein großes Land und wir denken schon über eine weitere Reise nach, denn längst haben wir nicht alles gesehen und manches müssen wir auch unbedingt noch einmal erleben. Dann versprechen wir euch neue Lektüre.

Der Kreis schließt sich langsam

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Samstag 01. Oktober und Sonntag 02. Oktober 2022

Bei 15 °C, die aber in der Sonne wie 20°C wirken, machen wir nach dem Frühstück erst einmal einen langen Spaziergang auf dem „Celtic Coastal Trail“, einer ehemaligen Bahnstrecke, die jetzt als Küsten-Fernwanderweg ausgewiesen ist. Man hat hier einen weiten Blick über die Bucht von Antigonisch.

Am Nachmittag verlassen wir dann Cape Breton Island und fahren auf dem Transcanada Hwy #104 zurück Richtung Halifax. Etwa 120 km  vorher legen wir auf einem Pendlerparkplatz dicht neben dem Hwy. und dem Salt Springs Provincial Park, der noch wegen Hurrikan Schäden geschlossen ist, eine weitere Übernachtung ein, wir haben ja noch Zeit: Montag will uns Kim treffen und die Papiere übergeben und wir können dann alleine am Dienstag das Auto in den Hafen bringen.

Nun ist es nicht mehr weit bis Halifax und zum Shubie Campground, wo wir im Juni die ersten beiden Nächte nach dem Abholen des Autos verbracht haben.

In Truro machen wir einen letzten Tank- und Einkaufsstopp und sind dann gegen 14 Uhr in Shubie. Ein abgeknickter Baum, sonst sehen wir keine Sturmschäden, aber die Stromversorgung, soll gelitten haben und so finden wir dann Quartier auf dem Platz # 11, eigentlich ein teurer 50 Amp Platz, jetzt aber stromlos und „billig“ = 38 CAD die Nacht.

Am Nachmittag wird gepackt. Was soll im Auto bleiben und was kommt mit in den Koffern?

17.30 Uhr geht die Sonne unter und wir zum gemütlichen Teil über.