Wir war’n noch niemals in New York

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Fahrtage durch Maine, New Hampshire, Vermont, New York, Pennsylvania, Ohio bis Indiana

Mittwoch, 05.06.24 bis Freitag 07.06.24

Der Übernachtungsplatz am Lake Champlain war sehr schön, aber auch sehr laut durch die direkt angrenzende auch in der Nacht viel befahrene Straße. Um 6.15 Uhr stehen wir auf, es regnet leicht, ist aber schwül-warm. Unser USA Endziel ist ja der Yellowstone NP und bis dahin sind es noch etwa 40 Stunden reine Fahrzeit.

Eigentlich dachten wir, bis kurz vor die kanadische Grenze hochfahren zu müssen, da wir weder eine Brücke noch eine Fähre auf unseren Karten entdecken konnten. Doch das Navi kennt eine Fähre über der Lake Champlain, der 180 km lang ist. Drei Schiffe sind rund um die Uhr im Einsatz und in 20 Minuten sind wir für 22 $ – schneller als gedacht in New York State.

Wir fahren auf der 9N und später auf der 86 durch die Adirondack Mountains bis Lake Placid. Hier wurden 1932 und 1980 die Olympischen Winterspiele ausgetragen.

Hier sind noch die Bürgersteige hochgeklappt. Wir finden nichts Mondänes und nichts an klotzigen Sportstätten, aber auch nichts, was uns begeistert. Der Lake Placid liegt hinter dem Ort und wird von Motorbooten befahren, davor der Mirror Lake, aber es gibt keinen Uferweg und nur hin und wieder kann man einen Blick zwischen den Häusern auf den See werfen. Es ist schwül-heiß mit Gewitterwolken am Himmel, während wir entlang der Main Street mit überteuertem Fastfoodangebot durch den Ort schlendern.

Wir fahren weiter auf der 86 bis Lake Saranac und wechseln dann auf die 3, der wir südwestwärts 3 Stunden bis Watertown folgen. Kurz vor dem Ziel öffnet der Himmel seine Schleusen – Blitz und Donner mit Starkregen, der uns kurz zum Anhalten zwingt.

Der bei I-Overlander ausgesuchte Übernachtungsplatz liegt neben dem Sportcenter der Stadt und heute ist Jugendturnier – keine Chance auf einen Parkplatz. Scheinbar zog das Unwetter an der Stadt vorbei und alle Kinder der Region, begleitet von ihren familiären Fan-Gemeinschaften (Geschwister, Eltern, Großeltern etc,) sind an vielen diversen Stationen dabei, ihr Können zu zeigen und gegeneinander zu messen.

Es gibt noch einen zweiten angezeigten Übernachtungsplatz näher an der Autobahn und bei einem Restaurant, den wir vorübergehend anfahren. Hier gibt es sogar WLAN, wir vervollständigen unseren Blog und kochen Linsensuppe. Gegen 21 Uhr fahren wir zurück, jetzt sind alle Parkplätze frei. Unter einer Laterne fühlen wir uns gut aufgehoben und sind ziemlich sicher, dass die heutige Nacht ruhig wird.

Und so ist es auch, wir haben wunderbar geschlafen bis gegen 5 Uhr, als es beginnt zu regnen und wir schnell die Dachfenster schließen. Also doch Watertown – nomen est omen.

Wir fahren auf der Interstate 90, einer zumindest in Abschnitten mautpflichtigen Straße mit 65 mph gen Westen. Wir lesen Schilder, die informieren, über die Nummernschilder erfasst zu werden und dann per Mail eine Rechnung zu erhalten. Doch wie soll das gelingen mit deutschen Nummernschildern? Ein Anruf bei der angegebenen Nummer **826 bringt uns nicht weiter – kein Anschluss – keine Reaktion. Die Jungs von einer Tankstelle – hier tanken wir für 4,27$ per Gallon – meinten, wir sollten einfach abwarten, ob wir geortet würden, andernfalls hätten wir Glück und bräuchten nichts zu zahlen. So richtig wohl fühlen wir uns mit dieser Info nicht.

An der Grenze zum nächsten Bundesstaat – Pennsylvania – stoppen wir am Welcome Center und erkundigen uns . Die Damen empfehlen uns, ein Foto von unserem Nummernschild zu machen und an die Internetadresse der Toll-Behörde zu senden. Das wäre dann ok.

Mittlerweile sind wir südlich des Eriesees. Buffalo, noch in New York, haben wir nicht besucht, aber wir empfehlen allen die Ballade von Theodor Fontane, „John Maynard“. 1841 hat sich hier auf dem See tatsächlich ein Schiffsunglück ereignet. Der Steuermann hieß Luther Fuller. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard

Pennsylvania erstreckt sich nur wenige Meilen entlang des Eriesees. Schon bald erreichen wir Ohio, – nach Maine, New Hampshire, Vermont, New York (dessen Hauptstadt übrigens Albany und nicht New York City ist), Pennsylvania – den 6. Bundesstadt unserer Reise und einige sollen noch folgen.

Die App Harvest Hosts weist uns den Weg zu einem Weingut, 6 km vom See entfernt, wo wir nach Anmeldung um 17.50 Uhr ankommen. Der Host ist ein sehr freundlicher Winzer, der uns großzügig seine Weine probieren lässt. Wir führen ein nettes Gespräch über Wein und gehen am Ende mit einem Sixpack wieder beschwingt zum Wohnmobil zurück: It’s wine o’ clock, now.

Hier übernachten wir, allerdings mit der recht stark frequentierten Bahnlinie vor der Haustür.

Nee, nee, die Nacht war nicht erholsam. Viele, viele laaaaange Züge fuhren an uns vorbei. Besonders störend war allerdings das laute Gehupe wegen zweier Bahnübergänge.

Weiter geht’s. Wir versuchen einen Blick auf den Eriesee zu erhaschen, was aber schwierig ist, weil fast überall Häuser am Ufer stehen. Obwohl eher ein kleiner der „Großen Seen“, können wir nirgendwo ein gegenüber liegendes Ufer entdecken.

Bei bedecktem Himmel fahren wir vorbei an Cleveland, Toledeo, auf dem Hwy 20 bis in den Bundesstaat Indiana nach South Bend. Unterwegs begegnen uns in einem Abschnitt zahlreiche Pferdekutschen. Hier leben offenbar Amishpeople.

Mit der Harvest Hosts App finden wir einen Hobbyfarmer, auf dessen gepflegtem Anwesen wir heute ganz bestimmt ruhig übernachten werden. Beim Smaltalk erfahren wir, dass Ed Apotheker und seine Frau Hausärztin ist. Für die Entwicklung der Kinder, die etwa so alt wie Falk und Ennio sind, hielten sie es für angebracht, aufs Land zu ziehen, um sie hier in und mit der Natur groß werden zu lassen.

Unser Womo findet er beeindruckend, so viel Luxus auf so wenig (8m) Platz. Sein eigenes Wohnmobil misst 38 Fuß, also 11,58 m und wiegt rund 30 Tonnen. Dafür braucht man hier keinen besonderen Führerschein. Jürgen hat’s gesehen und ist seinerseits beeindruckt. Aber den Durst dieses Gefährts wollen wir nicht stillen. Mit einer Gallone Diesel lässt es sich gerade mal 5 Meilen bewegen, d.h. auf 100 km schluckt es etwa 47 Liter.

Ed bedauert uns keine Farmprodukte anbieten zu können, es sei noch zu früh im Jahr. Aber Honig bekommen wir, den wir mit Euromünzen bezahlen, die er für die Sammlung der Kinder erbittet.

Einreise in die USA, Acadia Nationalpark

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Sonntag 02.06.24 bis Dienstag, 04.06.24

Sonntagmorgen – himmlische Ruhe – Sonnenschein. Nach dem Frühstück brechen wir auf zur nahe gelegenen Fähre nach Campo Bello Island. Aber: Satz mit X : Da geht noch nix. Erst ab Mitte Juni ist die Überfahrt möglich. Also zurück zum anderen Anleger, der uns wieder auf das Festland bringt. Die erwartete Kilometereinsparung war das jetzt nicht gerade, aber wir bedauern es keinesfalls. Deer Island ist wunderschön, nicht vom Tourismus beleckt und erinnert ganz stark an Skandinavien. Und wäre es etwas wärmer, wäre es dass ideale Kajakrevier.

Um 11 Uhr sind wir an der Grenze zur USA und reisen nach Maine ein. Hier beginnt eine neue Zeitzone und wir verlieren eine Stunde. Während wir in Kanada bei der Einreise auf Menschen mit freundlichen Gesichtern trafen, die uns mit „Welcome, this way, please“ begrüßten, kamen wir uns bei der Einreise nach Maine wie halbe Verbrecher vor. Der Kühlschrank wurde inspiziert, ebenfalls das Bad, wo wir ja eine oder sogar mehrere Personen hätten verstecken können. Dann müssen wir ins Office. Leider ist der Computer noch nicht hochgefahren. Es dauert….. und schließlich werden wir an den nächsten Schalter zur wesentlich freundlicheren Kollegin verwiesen. Alles wie vor 2 Jahren beim Grenzübertritt von Kanada nach USA: Foto, Fingerabdrücke aller 10 Finger ( bei Jürgen haben schon die rechten 4 Finger gereicht – Gynäkologenvorteil?) und dann dürfen wir weiterfahren.

Wir müssen tanken und freuen uns über einen Dieselpreis von 1,05 € pro Liter = 4,29 $ pro Gallon.

Im Acadia Nationalpark ist für heute Nacht keine Campsite mehr frei. Im Visitorcenter kaufen wir – wie schon vor 2 Jahren in Kanada – eine „America – Beautiful“ Card zum Preis von 80 $. Damit dürfen bis zu 4 Personen in einem Auto fast alle Nationalparks in den USA ein Jahr lang besuchen, ohne weiteren Eintritt zu zahlen. In Bar Harbor finden wir einen kommerziellen Campingplatz für 72 $ ohne irgendwas.

Für den Folgetag buchen wir online die Cadillac Summit Road für 6 $ im Zeitfenster von 18 bis 22 Uhr. Mit dem eigenen Fahrzeug können wir dann die Aussicht vom 470 m hohen Gipfel genießen. Er gilt als der Punkt der USA, den die Strahlen der aufgehenden Sonne als erstes treffen . Mal schauen, wie die Sonnenuntergänge sind. Eine Campsite im Seawall Campground für den nächsten Tag haben wir ebenfalls gebucht für 30 $ – auch „ohne alles“.

Bis hierher sind wir inzwischen 1012 km gefahren davon 286 km am Sonntag.

Der Montag beginnt wieder mit strahlendem Sonnenschein, aber die Luft ist kühl. Wir erleben Temperaturschwankungen von 8 Grad in der Nacht bis zu 28 Grad am frühen Nachmittag, dazu weht beständig ein leichter, kühler Wind. Sobald die Sonne untergegangen ist, verziehen wir uns schnell ins warme Wohnmobil.

Wir befahren die NP-Loop, die auf 27 Meilen tolle Aussichtspunkte bietet.

Kurz vor dem Camingplatz müssen wir umdrehen: Road closed ! Offensichtlich hat eine Sturmflut im Frühjahr die dicht an der Küste verlaufende Straße unterspült und teils weggerissen. Stimmt – da war doch was bei der Buchung – ein „alert“ und „road closed“ – aber, dass das auf unserer Route liegt ?

Na ja, vor ein paar hundert Metern sind wir doch an einem Foodtruck vorbeigekommen, der gut besucht war. Wir drehen also um und belohnen uns mit zwei Lobsterrolls, die gut schmecken. Darf man wohl aber auch erwarten für 75 $ – oder ist der Preis dadurch gerechtfertigt, dass Charlotte, die Wirtin, die Hummer mit Marihuanarauch betäubt, bevor sie sie in das siedende Wasser wirft, wie viele Zeitungsartikel an der Wand belegen?

Nach einem Umweg von 20 Kilometern erreichen wir unseren Campground und checken bei einer sehr netten Rangerin problemlos ein, indem wir unseren Pass „America the Beautiful“ und auf dem Handy die Buchungsbestätigung vorzeigen. Online Buchungen in einem Nationalpark Campground für den laufenden Tag kann man über die Website www.recreation.gov nicht durchführen. Der geringste Vorlauf ist eine Buchung für den Folgetag. Für die Buchung muss man sich mit einer Emailadresse und selbst gewähltem Passwort vorher registrieren – dann kann man alle Aktivitäten und Campsites in allen USA Nationalparks buchen – auch lange im voraus.

Nach einer kleinen Pause starten wir um 4 Uhr erneut zur Cadillac Summit Road, deren Zugang wir für 18 Uhr gebucht haben. Als wir 16.30 Uhr am Gate ankommen, lesen wir, dass die Straße für RVs gesperrt sei. Genau genommen für solche, die länger sind als 21 Fuß. Der Ranger lässt sich nicht erweichen, erstens sind wir zu früh – frühestens ab 17.30 Uhr dürfe er uns hochlassen und zweitens nicht mit einem so großen Wohnmobil, da oben sei wenig Platz.

Gut, wenn man noch ein Ass in der Hinterhand hat: Wir fahren ein Stück zurück und packen unseren Roller aus. So dürfen wir dann sogar um 17 Uhr das Gate passieren und hinauffahren. Die Straße ist neu gemacht und wäre auch von Gelenkbussen bequem zu befahren und Parkraum am Gipfel gibt es in Hülle und Fülle – ist ja Vorsaison. Aber dürfen wie uns beschweren? Wer hat’s erfunden? Die Preußen!! Auch wenn es die Amerikaner zur Perfektion weiter entwickelten. Und da ist dann immer noch der Gruppenzwang zu bedenken. Was hätte der Kollege in der anderen Box gemacht, wenn unser Ranger die Vorschriften eigenmächtig sinnvoll abgewandelt hätte?

Von oben hat man eine tolle Aussicht, aber der Wind bläst kalt und wir verzichten auf das Ausschöpfen unseres Zeitfensters, zumal der Sonnenuntergang hinter Wolken stattfinden wird.

Wir fahren zurück zum Campground, ziemlich erschlagen, ohne dass wir uns besonders verausgabt hätten. Der Internetempfang reicht hier nicht fürs Blog schreiben.

Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne und wir starten recht früh gen Westen. Wir wollen nicht, wie die Navis anzeigen, in weitem Süd-Bogen auf den Autobahnen fahren. Unsere gewählte Route folgt dem Hwy #2 durch die Appalachen, durch New Hampshire und die White Mountains mit dem 1917 m hohen Mt. Washington als höchster Erhebung im Nordosten der USA. Weiter geht es durch Mexiko und an Berlin vorbei durch Vermont und seine Hauptstadt Montpelier, die gerade einmal 7500 Einwohner zählt. Die Landschaftseindrücke sind herrlich und mit einem Durchschnitt von etwa 60 km/h kommen wir ganz gut voran.

Ab Montpellier geht es auf der Autobahn 89 wieder hinunter an den Lake Chamberlain, wo i-Overlander einen Übernachtungsplatz für uns bereit hält, den wir uns mit einer furchtlosen, netten jungen Dame aus Quebec teilen.

Die Südküste von New Brunswick – auf dem Weg nach Maine (USA)

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Samstag, 01.06.2024

Wir hatten eine wunderbar ruhige Nacht. Um 7 Uhr zeigt das Außenthermometer 9 Grad, aber im Auto sind es kuschelige 22 Grad und wir stehen auf. Nur keine Eile, erst mal gemütlich frühstücken und dann zur Dumpstation. Kurz vor 10 Uhr rollen wir dann auf der TC 1 weiter nach Westen, über Sussex , Saint John, Saint George bis Ausfahrt 39, wechseln dort auf die 127 nach Saint Andrews. Das Örtchen wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg 1783 von den Loyalisten errichtet und hypte im 19./20. Jahrhundert als „Sommerfrische“, lässt aber heute deutlich erkennen, dass seine besten Tage hinter ihm liegen.

An der Ortseinfahrt liegt die Touristinfo und die beiden netten Damen dort sind offensichtlich sehr erfreut über die Abwechslung durch unseren Besuch. Sie scheinen sich mit Tipps gegenseitig überbieten zu wollen und überreichen uns eine Tüte voll Karten und Informationsbroschüren.

Zuerst nutzen wir die Gunst der Stunde aus (Ebbe), um über den bei Flut 1,5 Meter unter Wasser stehenden Damm auf „Ministers Island“ zu fahren. Der Eintritt dort beträgt pro Person 16 CAD. Sicher könnte man dort auf den zahlreichen Wanderwegen einen Tag zubringen, aber soviel Zeit wollen wir uns nicht nehmen und fahren wieder zurück in die Stadt.

In der Kingstreet finden wir gegenüber der „All Saints Church“ gute Parkmöglichkeiten. Die kreuzende Waterstreet ist die Flaniermeile mit Geschäftchen und Restauants. Bald sind wir einmal rauf und runter gelaufen, entscheiden uns für das „Herrings“, wo wir „Fischcakes with Salad of your choice“ bestellen. Eigentlich hätten sie „Potatoecakes mit Spuren von Fisch“ heißen müssen, aber nun ja…

Zurück am Wohnmobil werden wir auf deutsch angesprochen. Das Nummernschild wird als aus dem Landkreis Limburg-Weilburg erkannt und der Herr möchte wissen, wo genau wir denn nun wohnhaft seien. Es stellt sich heraus, dass auch er ein Münchner ist, der in Weilburg die Forstwirtschaftsschule besucht hat und die Gegend dort noch genau erinnert. Seit 34 Jahren lebt er hier in St. Andrews. Er gibt uns Tipps, aber als er uns in die gegenüber liegende Kirche führen will, um uns seinem Pfarrer vorzustellen, haben wir genug von dem Münchner im Himmel und verabschieden uns freundlich, aber bestimmt.

Die Damen in der Touristinfo haben uns auf die Möglichkeit hingewiesen, Maine via Inselhüpfen zu erreichen. Das hat uns angefixt und so fahren wir zurück nach St. George, von dort nach Letete, von wo aus 1/2-stündlich eine kostenlose Autofähre nach Deer Island fährt. Wir kommen gerade recht und bald genießen wir das Inselparadies auf der 20-minütigen Überfahrt.

Schnell haben wir ein Übernachtungsplätzchen für die Nacht gefunden und genießen mal wieder einen schönen Sonnenuntergang.

Wiedersehen mit Freunden

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Freitag, 31.05.24

Wir haben wunderbar geschlafen und stellen fest, dass wir tatsächlich die Einzigen waren, die hier übernachtet haben. Wir trödeln ein bisschen herum, denn bis Moncton sind es nur 60 km und wir sind noch Frühaufsteher. Um 6 Uhr morgens werden wir wach – zu Hause ist es dann ja auch schon 11 Uhr. Jürgen macht noch ein paar Dronenfotos, bevor wir starten.

Fort Beausejour von oben

Ron und Diane haben sich nicht verändert und wir erkennen uns sofort wieder, als sie neben uns einparken. Sie wollen uns etwas von der Umgebung ihres Wohnortes zeigen und chauffieren uns in ihrem geräumigen Ford F 150 Pick up an die Küste von Shediac, wo sie früher mal gesegelt sind. Es ist sehr kalt und windig und der Spaziergang am Meer fällt sehr kurz aus. Weiter geht es zum Lunch in ein sehr originelles Restaurant, das wir zunächst für einen Krimskamsladen halten. Wir essen sehr leckere Crab Cakes und Hummer-Mango-Salad.

Auf der Toilette mahnen zahlreiche Uhren, sich kurz zu fassen. Auch das finden wir sehr stilvoll.

Unseren Verdauungsspaziergang machen wir in einem gepflegten Park, gestiftet von der Familie Irving, Inhaber eines der größten Tankstellennetze Kanadas.

Auch den „Magnetic Hill“, den wir vor 2 Jahren ausgelassen haben, zeigen uns die Beiden. Infolge einer optischen Täuschung fahren hier Autos zunächst bergab und anschließend ohne Antrieb rückwärts wieder hinauf. https://faszination-kanada.com/blog/reisen/magnetic-hill-wo-autos-scheinbar-bergauf-rollen/

Danke, Diane und Ron, es war ein schöner Tag mit euch und vielleicht sehen wir uns auf unserer Rückreise wieder!

Morgen werden wir der Empfehlung der Beiden folgen und nach Saint Andrews in Richtung Maine aufbrechen.

Endlich übernachten wir mal wieder auf einem Walmartparkplatz – neben dem Pick-up Camper des 81-jährigen Herrmann, einem Münchner, der vor 49 Jahren beruflich nach Kanada gekommen und hier geblieben ist. Morgen will er mit seiner Freundin nach Neufundland aufbrechen. Na dann mal los!

Start zu unserem Sommer in Nordamerika 2024

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Dienstag, 28.05.24 bis Donnerstag, 30.05.24

Endlich ist es soweit: Alles erledigt, allen Tschüss gesagt und dann steht das Taxi fast 10 Minuten zu früh vor der Haustür. Selbst die deutsche Bahn ist super pünktlich. Auch am Flughafen läuft alles wie am Schnürchen.

Jetzt rollen wir zur Startbahn in einem futschneuen Airbus A 390 Neo.

Pünktlich um 19.30 Uhr Ortszeit landen wir in Halifax bei dichtem Nebel, Regen und 13 Grad. Die Einreiseformalitäten verlaufen per Datenselbsteingabe ( Hilfspersonal reichlich vorhanden) und kurzem Interview durch eine Beamtin professionell, unkompliziert und zügig Eine längere Schlange am gemeinsamen Schalter von Avis und Budget bremst uns leicht zurück. Schnell noch ein paar kanadische Dollar aus der ATM in der Ankunftshalle geholt und dann tasten wir uns durch den Nebel in einem schwarzen KIA zum Hotel Costal Inn in Bayers Lake. Das Zimmer ist geräumig und um 22 uhr Ortszeit, 3Uhr deutscher Zeit, sinken wir jeder in ein Queensbett und haben keine Probleme mit dem Einschlafen.

Nach dem „üppigen“ Frühstück fahren wir wenige hundert Meter zum Büro des Spediteurs, undbekommen nach Zahlung seines Honorars in Höhe von 150 CAD binnen 5 Minuten die Papiere. Wiederum nur knapp 1000 Meter weiter legen wir diese bei der Border Control vor, erklären, dass wir keine Schusswaffen oder Drogen einschmuggeln und bekommen zügig unsere gestempelten Papiere zurück für die Fahrzeugabholung im Hafen. Auch das ist nicht weit entfernt und wir treffen unser Womo wohlbehalten im Hafen an. Nachem wir die Standgebühr für weitere 4 Tage in Höhe von 104 CAD – 5 Tage sind inclusive – bezahlt haben (billiger als Zusatznächte im Hotel bei Verspätung des Schiffs), müssen wir nur noch unterschreiben, dass das Auto äußerlich keine Transportschäden aufweist und können dann das Hafengelände verlassen.

In der Kemt Road befindet sich die Rückgabestation für den Mietwagen nahe bei einem Einkaufszentrum, wo wir uns wie vor 2 Jahren bei einem Italiener mit gutem Olivenöl, Essig und Pomodori eindecken – auch „Parmal“Schinken fehlt nicht. Nebenan gehts weiter im Atlantic Superstore. Der Einkaufswagen ist übervoll, da wir ja nichts mehr an Bord haben durften.

Nun brauchen wir noch Gas und Wasser. Ersteres gibt es bei Canadian Tire, Letzteres laut App bei einer Irwing-Tankstelle in der Nähe. Diese Info ist allerdings überholt. Ein Kanadier – Veteran der Canadian Army – der dort tankt, ruft uns zu, er wisse, wo es Wasser gebe, nämlich beim Canadian Tire. Wir sollen seinem blauen Truck folgen. Gut 5 Minuten fährt er uns voraus, aber auch seine Info ist nicht mehr aktuell. „No problem“ – in seinem Garten gibt es einen Wasserschlauch, “ follow me, it’s not so far“ und nach ca. 15 Minuten können wir mit dem „besten Wasser der Region“ unseren Tank befüllen. Wir danken Toni herzlich und fahren weiter zu Peggy’s Cove, wo wir den Tag beim Sonnenuntergang auf den Klippen ausklingen lassen und den nächsten Morgen beim Sonnenaufgang willkommen heißen.

Nach einigen weiteren Umräumarbeiten und einem kurzen Überblick per Drohne geht es dann gemütlich weiter Richtung Moncton in New Bruinswick. Dort auf dem Walmart Parkplatz, wo wir vor 2 Jahren den Hurrican Fiona über uns hinweg ziehen ließen, sind wir für morgen um 12 Uhr mit Ron und Diane verabredet, die wir vor 2 Jahren auf einer Bootstour am Huron Lake kennen lernten.

Kurz vor diesem Ziel übernachten wir allein auf dem Parking des Fort Beauséjours, der uns ebenfalls gut in Erinnerung ist.

Am Abend regnet es leicht und der Himmel bietet uns ein beeindruckendes Schauspiel. Zusammen mit der gerade hereinkommenden Nachricht, dass die Geschworenen Trump in allen Anklagepunkten für schuldig gesprochen haben, ein toller Ausklang.

Großglockner Hochalpenstraße

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Dienstag,  03.10.2023

Für insgesamt 77 km mit Durchschnittstempo 27 km/h haben wir uns einen ganzen Tag Zeit genommen und das war absolut richtig so. Eine tolle Passstraße mit unendlich schönen Ausblicken.

Der Großglockner ist mit einer Höhe von 3798 m der höchste Berg Österreichs, aber 29 weitere „über Dreitausender“ kann man hier bestaunen.

Die Straße Straße ist mautpflichtig: 40 € für PKW s, für unser Womo zahlen wir 49 €.

Eine Sackgasse führt zur Kaiser Franz Josefshöhe, die er einst von Heiligenblut aus erwandert hat.

Die Auffahrt zur Edelweißspitze ist für Womos, Busse und  Fahrzeuge  über 3.5 t gesperrt. Wieder einmal war es praktisch,  den Roller dabei zu haben,  auch wenn er sich fürchterlich  gequält hat, uns Beide die steilen  Kehren hinaufzuschaffen.

Wir übernachten in Zell am See und schauen  mal, was das Wetter morgen bringt.

Gleich beginnt  die Großglockner  Hochalpenstraße.

Zum Kaiser Franz Josef Haus. Damals war  der Gletscher noch wesentlich größer.

Ohne Schneefräsen geht  im Winter gar nichts. Bis zu 21 m sollen  die weißen Wände hoch werden.

Murmeltiere

Swarovskie Beobachtungswarte. Ende Juni sollen hier die Berghänge im Farbrausch erstrahlen und die Steinböcke gut zu beobachten sein.

Weiter zur Edelweißspitze, von der man einen 360 Gradblick hat.

Von Tolmezzo über den Plöckenpass bis zum Camping Zirknitzer in Großkirchheim / Döllach (Österreich)

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Montag, 02.10.2023

Bei herrlichem Wetter fahren wir in die Berge hinein. 12 heftige tonati bringen uns zum Plöcken hinauf. Unterwegs machen wir ein paar Stops für Fotos. Gut, dass 2 resolute Damen, die in der Gegenrichtung unterwegs sind, solange nicht locker lassen, bis wir verstanden haben, dass wir weiterfahren sollen, da die Straße demnächst gesperrt werde. Ein Kreuz mit den Ohren!

Und tatsächlich, von heute bis zum 08.10. ist die Passstraße nur zwischen 12 und 13 Uhr befahrbar. Sie wird saniert. Wir kommen durch – teilweise durch sehr enge Baustellen –

weiter über den Gailbergsattel und stoppen am kleinen familiären Camping Zirknitzer, wo wir den Nachmittag faul in der Sonne genießen.

Die Gegend ist wunderschön, ein Urlaub mit dem Radl – viele Radwege – wäre sicher auch toll.

Morgen fahren wir dann die Großglockner Hochalpenstraße, die als eine der schönsten Passstraßen Europas gilt.

Abschied von Losinj

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Sonntag, 01.10.2023

Am Freitag haben wir das Boot aus dem Wasser geholt und gesäubert, am Samstag eingepackt und heute haben wir den Campingplatz um 11.30 verlassen. Wir hatten – von den 2,5 Boratagen abgesehen – wunderschönes Spätsommerwetter mit Temperaturen um 25 Grad. Leider steht die Sonne jetzt so tief, dass wir an unserem Stellplatz kaum mehr einen Strahl erwischten, dafür um so mehr Harztropfen und Piniennadeln auf dem Auto.

Vor 4 Jahren waren wir fest entschlossen, nie wieder auf dem Poljana Campingplatz Urlaub zu machen, weil das Preis-, Leistungsverhältnis bereits damals schon nicht mehr stimmte. Dieses Jahr war das nochmal extremer. Acsi-Preis beträgt 23 €, aber mit Kurtaxe und Umweltabgabe sind es in Wirklichkeit 32 €. Dazu kommen 14 € für die Boje.

Bei der Abrechnung wurden uns aber 18 € berechnet, weil eine Boje an einem anderen Steg im Computer eingetragen war. 2 x Slipgebühr für ins Wasser und aus dem Wasser sollten wir auch bezahlen, obwohl wir unser Boot nicht dort geslipt haben und statt Kurtaxe und Umweltabgabe bis 01.10. stand der 07.10. auf der Rechnung. 3 Anläufe brauchte es, bis die Rechnung stimmte.

Das war’s nun wohl wirklich, auch wenn das Bootsrevier dort super ist.

Wir sind wieder in Tolmezzo gelandet und wollen morgen den Plöckenpass und die Großglockner Hochalpenstraße fahren.

Boratage

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24.09. und 25.o9. 2023

Nach 10 Tagen guten Bootswetters darf man wohl nicht jammern, wenn sich Regen und auch mal ein Boratag dazwischen schieben.

Wir stehen geschützt, im Womo ist es warm, und Sonnen- Lichtblicke nutzen wir für einen kleinen Spaziergang.

Heute, am Montagmorgen, wird der gebrochene Ast in unserer Nachbarschaft auf abenteuerliche Weise abgerissen. Berufsgenossenschaftlicher Arbeitsschutz bei uns zu Hause sieht anders aus.

Anschließend machen wir einen Spaziergang durch Veli Losinj, das noch weiter heruntergekommenen ist, als bei unserem letzten Besuch vor 4 Jahren.

Auf der Cikathalbinsel ist weniger Wind. Im Moment alles sehr schön und ruhig, aber in der Saison wird’s anders aussehen. Viele Restaurants, Bars und das Hotel Bellevue sind hier angesiedelt.

2023 Spätsommer in Mali Losinj – Kroatien

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Start am Donnerstag, 07. September 2023 gegen 20.30 Uhr. Übernachtung in Marktheidenfeld. Leider ist der von Lissy und Michi empfohlene Stellplatz gesperrt, aber wir finden eine Übernachtungsmöglichkeit beim Sportplatz.

Weiterfahrt am nächsten Morgen um 6.00 Uhr. Der Verkehr nimmt ständig zu und es sind viele Baustellen bis München. Weiter auf der A8 bis Salzburg und dann die Tauernautobahn bis Villach. Nach 9 Stunden Fahrzeit erscheint uns Tolmezzo als geeignetester Stellplatz in der Nähe der Autobahn.

Das Landstraßenstück hinter Triest in Sloweinien ist am nächsten Morgen nach wie vor in schlechtem Zustand und wir sind froh, dass wir das nicht bei Nacht mit unserem schlechten Funzellicht am Womo fahren mussten. Wir tanken noch einmal voll, weil der Diesel laut Internet hier billiger sein soll als in Kroatien, was sich jedoch als Falschinfo erweist. Kroatien, jetzt auch mir dem Euro als Landeswährung ist 2 ct. pro Liter billiger.

Vor der Brücke auf die Insel Krk stehen wir noch einmal 30 Minuten im Stau, obwohl seit dem 15.06.2020 keine Brückenmaut mehr erhoben wird.

Auf die Fähre nach Merag / Cres müssen wir nicht lange warten. Den Camping Poljana erreichen wir gegen 15.00 Uhr. Vor 50 Jahre waren wir hier zum ersten Besuch und seither viele weitere Male.

Ab morgen, Sonntag, greift die ACSI Ermäßigung – eigentlich 23 Euro pro Nacht, aber mit Kurtaxe und Umweltabgabe sind es zusammen 32 Euro plus 14 Euro für die Boje fürs Boot.

Es gibt reichlich freie Plätze und wir entscheiden uns diesmal für die „Hafenseite“ und wählen Platz Nr. 646.