Heute sind wir wirklich früh, um 8.30 Uhr schon wieder auf der #2. Die Strecke ist genauso eintönig wie gestern, wir wechseln uns circa stündlich beim Fahren ab
und sind nach 597 Kilometern und 7h 56‘ Fahrzeit in dem kleinen Ort Towner angekommen. Die Gemeinde stellt hier neben dem Sportplatz einen kostenlosen Campingplatz in einem kleinen Park zur Verfügung – gegen eine Spende in die „Donation-Box“ kann man sich sogar an Strom anschließen (30A).
CampingplatzCampingplatzKleiner Park
Früh sind wir aufgebrochen, aber spät angekommen, denn wir haben in North Dakota wieder die Zeitzone gewechselt. Die Heimat ist uns nur noch 7 Stunden voraus.
Obwohl wir eigentlich früh starten wollten, ist es doch wieder 10 Uhr, bis wir wieder auf dem Highway #2 sind. Wir machen einen Fehler und fahren nach Süden, um nach Browning zu gelangen und müssen so etwa 15km „Construction“ = Gravelroad bewältigen. Es wäre besser gewesen etwa 10 km nach Norden zu fahren und dann noch Osten auf Browning zu.
Die Strecke ist durchwegs 2 – spurig und ab Browning sind wir dann auch hier in der eintönigen Prärie, die uns den ganzen Tag begleitet. Rinderfarmen und unendliche abgeerntete Getreidefelder säumen die Strecke, neben der auch eine eingleisige Bahnlinie läuft. Alle paar Meilen stehen Getreide-Verladesilos am Gleis. Wir halten zweimal an für Einkäufe und zum Tanken, zuletzt in Havre, wo es auch einen Walmart gibt, der zwar lizensiert ist für Alkoholverkauf aber Sprudelwasser nur als kleine Perrier-Fläschchen zu Apothekerpreisen kennt.
Eintönige Strecke durch die US – PrärieEintönige Strecke durch die US – PrärieWir sind schneller
Unser Womo schlägt sich tapfer mit 100 km durch die Hügel, wobei streckenweise der Kühlerelektroventilator ganz schön stöhnt, zumal auch noch der Wärmetauscher der Klimaanlage zu kühlen ist, denn hier sind es über 100° – Fahrenheit natürlich.
Um 17.30 Uhr steuern wir etwa 1/2 Stunde hinter Malta die „Nelson Reservoir State Recreation Ärea mit kostenlosem Campground am gleichnamigen Stausee an. Zu unserer Recreation hilft eine frische Brise und ein gut gekühltes Budweiser.
Nelson – StauseeNelson – StauseeNelson – Stausee40 Grad°C + BudweiserSonnenuntergangSonnenuntergang
Wir sollten morgen besser noch viel früher starten und dafür eine Siesta einlegen.
Als besonders schön ist im Reiseführer die Wanderung zu den St Mary Falls und Virginia Falls angegeben. Wir haben um einen Tag verlängert und uns vom Campinghost ein Permit für das Befahren der Going to the Sun Road besorgt.
Auf halber Strecke zur Passhöhe ist der Trailhead – Einstieg zum Wanderweg. Der Parkplatz ist gepfropft voll, kein Problem für Rollerfahrer, aber es zeigt uns, dass der Reiseführer wohl recht hat und wir nicht allein sein werden.
Das erste Stück Weg ist unattraktiv, führt abwärts durch im Jahr 2015 verkohlte Baumstümpfe und ohne Schatten entlang von roten Steinschichten. Bis zu den St. Mary Falls bleibt es so, und von weiteren Haltestellen der Shuttlebusse kommen auf Pfaden Wanderer hinzu. Die meisten sind in unserem Alter und auch in geführten Gruppen, aber es sind auch einige Familien mit kleinen Kindern dabei.
Unterhalb der St. Mary Falls gibt es tiefe Gumpen und reichlich Absolventen für Mutproben, in das kalte Wasser zu springen.
Zu den St. Mary FallsZu den St. Mary FallsMutprobenMutprobenDie St. Mary Falls
Jetzt steigt der Weg auf der anderen Seite des St. Mary Rivers wieder an, hier hat das Feuer nicht gewütet und wir laufen im Wald. Linker Hand von uns begleitet uns in Kaskaden der Virginia Creek, der mit seinen tiefroten Felsböden immer wieder zum Verschnaufen, Füße- und Sonnenbaden einlädt. Auch der Blumenbewuchs und Schmetterlinge erfreuen uns.
Weiter zu den Vrginia FallsWeiter zu den Vrginia FallsKaskaden des Virginia CreegKaskaden des Virginia CreegKaskaden des Virginia CreegKaskaden des Virginia CreegKaskaden des Virginia CreegKaskaden des Virginia CreegUch, wie kalt!Abkühlung
Nach 3 Kilometern sind wir am Ziel und stehen am Fuß eines etwa 20 Meter hohen Wasserfalls.
Virginia FallsVirginia FallsVirginia FallsVirginia FallsVirginia FallsVirginia FallsVirginia FallsVirginia Falls
Wir verweilen nicht sehr lange, machen auf dem Rückweg an einsamerer Stelle noch ein Picknick und wollen dann noch einmal, da es erst 3 Uhr ist, mit dem Roller zu dem nördlicheren Parkeingang „Many Glaciers“ fahren. Nach rund 30 Kilometern, kurz hinter dem Parkeingang, brechen wir das Vorhaben ab, da hier eine recht frequentierte Gravelroad beginnt und wir nicht gewillt sind, ständig Staub zu schlucken. Ein Sonnenbad am Camping wäre erquicklicher gewesen.
Trotz des wunderbaren Wetters und der tollen Landschaft wollen wir morgen einen Fahrtag einlegen und versuchen eine möglichst große Strecke auf dem Us Hwy 2 ostwärts zu kommen.
Jetzt sind wir schon 3 Monate unterwegs und haben heute ein weiteres Highlight erlebt.
Der Glacier Nationalpark ist die Fortsetzung des kanadischen Waterton-NP in den USA. Beide zusammen nennen sich Peace Nationalpark und vor dem Visitorcenter am Logan Pass wehen denn auch beide Fahnen – USA und Kanada.
Karte des Nationalparks
Die hochgepriesene „Going to the Sun Road“ wird von einem Kontrollposten bewacht. Wir hätten eigentlich eine Bestätigung des Campgrounds gebraucht, aber es gibt auch nette (weibliche) Officer, diese informiert uns nur und lässt uns mit dem Roller dann durch mit dem Hinweis, dass es schwierig sein könnte, wenn wir auf der Gegenseite aus dem Park rausfahren und dann wieder reinfahren wollten. Die Ausblicke während der Fahrt sind atemberaubend und wir machen viele Fotos.
Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass Auffahrt zum Loganpass
Auf der Passhöhe (2025 Meter über NN) ist das Visitorcenter, wo wir anhalten und spontan eine tolle Wanderung etwa 5 km hin- und zurück (260 HM – Gain 780 FT) zum „Hidden Lake“ machen. Es geht über noch wunderschön blühende Bergwiesen mit Enzian, Paintbrush, etc. etc..
Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake Wanderung zum Hidden Lake
Mehrfach werden wir – wohl weil wir uns in Deutsch unterhalten – angesprochen, wo wir denn herkämen und haben nette Gespräche mit anderen Wanderen, die schon mal in Deutschland waren oder sogar von Kindern berichten, die in D leben.
Auf der Westseite fahren wir dann den Pass hinab bis zum Mc Donald Lake und sehen einen großen Schwarzbären am Flussufer, der sein Beerenlunch genießt und sich sogar auf die Hinterbeine aufrichtet – „die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere…“.
Von der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenVon der Passhöhe nach WestenBär beim Beerenlunch Bär beim Beerenlunch Bär beim Beerenlunch Bär beim Beerenlunch
Bei den Fotostopps erregen wir die Aufmerksamkeit von Bikern großer Maschinen, die es kaum glauben wollen, dass unser Roller in der Womo-Garage mitfährt und nicht auf einem Trailer. Heute hat er uns 130 km weit über die Berge getragen.
Besser als Worte, erzählen viele Bilder von unserem schönen Tag.
Sonnenschein, 18°C, einen See vor der Womotüre – heute ist alles anders. Unmittelbar nach dem Aufstehen springen wir in den See und schwimmen eine Runde. Hui, das erfrischt, macht wach und hungrig. Zum ersten Mal auf dieser Reise frühstücken wir draußen. Zur großen Freude ist hier „Checkout“ erst um 14 Uhr. So können wir den Platz noch eine Weile genießen und auch unseren Blog weiterschreiben. Hier ließe es sich sicher gut noch eine Weile aushalten; nochmal danke an den lieben Müllmann, dessen Namen wir noch nicht einmal kennen.
Payne Lake PP Payne Lake PP Payne Lake PP Payne Lake PP Frühstück
Bis zur Grenze der USA ist es nicht mehr weit und um 15 Uhr passieren wir das kanadische Grenzgebäude 😊kana da😊– „stopping not requested“ stand auf dem Schild.
Canada BorderCanada Border
Wenige Meter weiter die amerikanischen Grenzer: Eigentlich, laut Schild, sollten wir als größeres Wohnmobil die LKW Spur benutzen, doch eine Officer*in, die gerade einen LKW abfertigt, weist uns mit ausgestrecktem Zeigefinger ohne sich umzudrehen in die PKW Spur.
Einreise USA
„Have you been in the US in the last 90 days?“ Diese Frage ist wichtig, denn falls nein, braucht man entweder ein Visum oder eine kostenpflichtige Einreisegenehmigung ( 6 US $ p. P.), die wiederum eine Online – ESTA Genehmigung zur Voraussetzung hat, die aber an der Grenze niemand sehen will, weil bei der Eingabe der Passdaten ohnehin für den Zöllner aufpoppt, ob eine ESTA vorliegt oder nicht. Dann noch Fragen zu Firewood und Früchten und Paprika oder Tomaten. Ich beantworte wahrheitsgemäß, noch Feuerholzreste zu haben und verneine den Rest. Das muss er in Augenschein nehmen, was Reste bedeutet. „No, that’s too much, bring it back to Canada and than come back again“. Also eine Ehrenrunde zurück auf die kanadische Seite. Dort steht ein großer Container mit der Aufschrift „Bring no Firewood to Alberta“, denn auch die Kanadier wollen kein amerikanisches Feuerholz ins Land gebracht haben. Wir dürfen trotzdem dort hinein entsorgen. Zwischendurch kommen schon Erinnerungen an Tom Hanks auf, der in dem Film „Terminal“ im Niemandsland festsitzt. Es wäre interessant zu erfahren, wie dieser Sondermüll entsorgt wird, bzw. wer damit im Winter seine Hütte heizt. Zurück um das Gebäude herum auf der Ausreiseseite und wieder zur US Einreise. Erneut die Frage, welche Spur, der LKW ist abgefertigt? Da winkt aus dem Fenster am Ende der PKW-Spur eine lockende Hand.
Jetzt sitzt da ein anderer Officer, dem erzähle ich, dass ich wegen Firewood zurückgeschickt worden sei und jetzt erneut die Einreise begehre. Er behält die Pässe und heißt uns, um die Ecke zu parken und dann durch die Haupttüre in das Gebäude zu kommen. Dort ist außer uns und einer telefonierenden Officerin niemand. Wir werden der Reihe nach fotografiert, die Fingerabdrücke der 4 Finger rechts, Daumen extra, dann links, werden genommen. Christiane muss die dunkle Sonnenbrille abnehmen und ist genervt, was der Lady nicht entgeht und sie fragt, warum? „I like formalities“, ist Christianes Antwort. Ich ergänze noch, dass dies alles schon einmal bei der Einreise nach Alaska vor 6 Jahren als Akte erfasst wurde und ich nicht verstehen könne, warum das alles nun wiederholt werden müsse und scheinbar eine neue Akte angelegt würde.
Da könnte ja jemand mit einem falschen Pass und Gesichts-OP versuchen, in die USA einzureisen, deswegen sei die Überprüfung der Fingerabdrücke wichtig, denn falls der Computer hier eine Abweichung registriere, käme sofort die geballte Staatsgewalt von hinten angeschossen. Es gäbe so viele Leute, die unbedingt in den USA leben wollten, fügt sie erklärend hinzu. Die Mehrdeutigkeit unserer Antwort, dass wir unser Heimatland Germany lieben und ganz bestimmt nicht in den USA bleiben wollen, entgeht ihr zum Glück.
Wir bezahlen 12 $ und dürfen ohne weitere Kontrollen des Autos einreisen. Ungläubig frage ich nach, was wir jetzt noch machen müssten. „Nothing, safe travel“.
2o Kilometer hinter der Grenze, in dem Ort St. Mary, beginnt der Weg in den Glacier NP – die „Going to the Sun Road“ – 50 mi quer (Ost-West) durch den Park.
Wir informieren uns im Visitor-Center. Die Straße ist für Autos über 21 Fuß Länge – wir haben 26 Fuß – gesperrt, dafür gibt es kostenlose Shuttlebusse auf dieser 50 Meilen Strecke, die bei allen interessanten Stellen und Wanderparkplätzen anhalten.
Das Parkgrenzhäuschen ist nicht mehr besetzt und wir finden gleich dahinter auf dem St. Mary-Campground mit Self Registration für 20 US$ unser Quartier für die nächsten 2 Nächte.
Bevor wir weiterreisen, statten wir den Painted Turtels noch einen Besuch ab. Wir haben sie beim Sonnenbad erwischt.
Painted Turtels Painted Turtels Painted Turtels
Auf dem Hwy # 3 fahren wir weiter bis zum Waterton Lake National Park mit teils spektakulären Aussichten auf die Rockies und einem Erdrutsch nach einem Grubenunglück (https://en.wikipedia.org/wiki/Hillcrest_mine_disaster)
Hillcrest Mine disaster 19.6.1914Hillcrest Mine disaster 19.6.1914Auf dem Weg zum Waterton Lake NPAuf dem Weg zum Waterton Lake NPAuf dem Weg zum Waterton Lake NPAuf dem Weg zum Waterton Lake NPAuf dem Weg zum Waterton Lake NPDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die PrärieDer Übergang von den Rockies in die Prärie
Im Park angekommen versuchen wir, auf dem riesigen, zentralen Townsite Camping (238 Plätze) unterzukommen. Es ist ca. 14.30 Uhr und viele Parzellen sind leer. Eine unfreundliche, junge, schnöselige Rezeptionisten weist uns jedoch ab und drückt uns einen Zettel in die Hand mit einer Liste von Campgrounds außerhalb des Parks. Im Reiseführer finden wir zwei weitere Campgrounds innerhalb des Parks, die steuern wir an, doch sie sind außer Betrieb. Der Crandell Mountain Campground vermutlich wegen eines Feuers vor wenigen Jahren und der Gefahr von umstürzenden Bäumen. Beim zweiten Platz, direkt am Bach gelegen, erschließt sich uns kein Grund warum hier „Zelten verboten“ Schilder aufgestellt sind.
Waterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPWaterton Lake NPRed Rock CanyonEx Waterton Springs CampgroundEx waterton Springs Campground
Wir wollen bleiben, denn wir zelten ja nicht, doch während wir uns einrichten, fährt ein Müllauto auf den Platz. Der Fahrer steigt aus, kommt auf uns zu und begrüßt uns mit „Moin,moin“. Was denn LM auf unserem Kennzeichen bedeute, fragt er in Englisch und ob wir hier übernachten wollten. Als Kind hat er in Soest in Westfahlen gelebt. Hier übernachten könne teuer werden – aber er wisse einen weiteren Campingplatz im Nationalpark, Belly River, etwa 30 Min. oder 17 km von hier südwärts, Richtung Border zur USA an dem Hwy #6. Na prima – da wollen wir doch als nächstes hin. Doch, so informiert er uns weiter, diese Grenze sei seit Corona geschlossen und noch nicht wieder geöffnet.
Am Belly River Am Belly River Am Belly River Am Belly River Am Belly River
Wir übernachten trotzdem am Belly River für 16,75 CAD mit self registration und bedauern es nicht. Abends sitzen wir draußen und bewundern den Sternenhimmel, den man ohne Kunstlicht wunderbar studieren kann.
Am nächsten Morgen fahren wir wieder zurück nach Waterton Townsite.
Dieselbe Unperson hat wieder Dienst an der Rezeption und ihre Motivation und Arbeitseinstellung von gestern hat sie auch wieder mitgebracht. So erfahren wir also um 11 Uhr (= Checkout time) wieder eine Abfuhr. Dabei glaube ich ihr sogar, dass sie unfähig ist zum überblicken, wieviele Plätze frei geworden sind.
Wir parken am See auf einem öffentlichen Parkplatz neben dem Camping und machen die „Bertha Falls“ Wanderung, etwa 8 km hin und zurück ,mit tollen Aussichten auf den See und das Hotel Prince of Wales (Zimmer ab 259 CAD).
Mein linker, linker Platz ist leer…Mein rechter,rechter Platz ist leer…Waterton LakeWaterton LakeWaterton LakeWaterton LakePrince of WalesBertha FallsBertha FallsUnterhalb der Bertha FallsUnterhalb der Bertha FallsDer GoldwäscherWelch ein Mann!Welch ein Mann!Meiner!Kleinode beim AbstiegKleinode beim AbstiegKleinode beim Abstieg?Blick ins Talneues GrünIm Vordergrund der CampgroundFußgängerbrücke
Wir zahlen heute 24 CAD für unseren Superplatz direkt am See und mit atemberaubender Aussicht auf den Sonnenuntergang über den Rockies.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Roller 17 km zum Cameron Lake durch die Skelette abgestorbener Bäume nach dem letzten Waldbrand. Es sieht traurig aus. Der See ist recht hübsch und die Bäume unmittelbar am Wasser stehen noch, aber die weiter von der Wasserlinie entfernten Bäume bis hinauf zu den Bergrücken sind alle tot und verbrannt.
Auf dem Rückweg, am Parkplatz zum Denkmal der ersten erfolgreichen Ölbohrung im Westen Kanadas,
Öl für KanadaÖl für KanadaÖl für Kanada
begegnen wir wieder unserem Müllmann von gestern. Artig bedanken wir uns für den guten Tipp für den Belly River Campground. Dem Aussehen nach würde man ihn bei uns vielleicht der Obdachlosenszene zuordnen, aber im Gespräch wird deutlich, dass er sich für Natur und Geologie interessiert und seine Umgebung sehr gut kennt. Auch er freut sich, uns wieder zu treffen und nach dem Abschied, er fährt voraus, hält er noch einmal an, wartet, bis wir mit dem Roller beikommen und hat dann noch zwei weitere Übernachtungstipps für den heutigen Abend für uns. Dazu ruft er extra zu Hause an, weil ihm der Name eines der beiden Provincialparks entfallen ist.
Solche Begegnungen wiegen den Frust mit der Tussy am Townsitecamping mehrfach wieder auf.
Die Begeisterung wird bestätigt, als wir auf dem Payne Lake Alberte Provincial Park unseren Stellplatz finden. Hier gibt es keinen Fireban und so können wir vor den Einfahrt in die USA unser Feuerholz noch aufbrauchen und machen ein Lagerfeuer.
Sonnenuntergang am Payne Lake Sonnenuntergang am Payne Lake Sonnenuntergang am Payne Lake
Heute Morgen videotelefonieren wir erst einmal wieder ausgiebig mit unseren aus dem Albanienurlaub heimgekehrten Kindern und Enkeln. Die Enkelinnen haben wir leider verpasst, die waren schon wieder auf dem Weg nach Hause in die Mupfel, aber der Papa konnte noch mittelefonieren.
Der Hwy #3 ist auf diesem heutigen Stück von 210 Kilometern recht flach und gut ausgebaut, so dass wir mit einem Durchschnitt von 70 km/h vorankommen. Am Moyie See machen wir nach etwa einer Stunde einen kurzen Fotostopp – hier gibt es am Nordende des Sees auch einen Provincial Park, der sicher lohnenswert ist.
Lake Moyie Lake MoyieLake Moyie Lake MoyieLake Moyie
Kurz vor dem größeren Städtchen Cranbrock, schön ist es nicht,
CranbrookCranbrook
halten wir am Lake Elizabeth an, einem Sumpfgebiet, ein wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel. Hier tauchen am Horizont auch wieder hohe, kahle Bergspitzen auf und die Landschaft ist traumhaft.
Lake ElizabethWieder mal die RockysWieder mal die RockysWieder mal die RockysWieder mal die RockysWieder mal die RockysWieder mal die Rockys
Die Sonne scheint, und wir sind unentschlossen, wann und wo wir in die USA einreisen sollen, um den Glacier NP zu besuchen. Auch wollen wir den damit in Verbindung stehenden kanadischen Waterton NP besuchen. Der Plan ist nämlich, die kanadische Präriestrecke auf dem Rückweg durch die Fahrt in der USA auf dem HWY #2 bis zu den großen Seen zu ersetzen.
In Elko gabeln sich die Wege: Es gewinnt die Idee, den schönen Tag nicht mit Fahren zu vertun, sondern kurz vor Elko in den Kikomun Creek Provincial Park an den See zu fahren und die Sonne zu genießen. So können wir die Entscheidung vertagen und reifen lassen.
Bedeckter Himmel, 17 °C – wieder kein Frühstück draußen. Da wollen wir lieber weiterfahren und starten gegen 11 Uhr.
Lake ChristinaLake ChristinaLake Christina
Schon nach wenigen Kilometern sind wir im Anstieg auf den ersten Pass, den Bonanza-Summit mit 1555 Metern, um gleich darauf steil ins Tal und dann erneut auf den 1535 Meter hohen Paulson-Summit zu klettern. Die Pässe hier sind steiler als bei uns in den Alpen und haben viel weniger Kurven. Da geht es eben mal 3 Kilometer mit 7% bis 9 % Gefälle geradeaus den Berg hinauf. Trotz dunkler Wolken und kühler Temperatur machen wir oben einen kleinen Spaziergang auf einem Forstweg.
Vorbei geht’s an der Red Mountain Ski Area, dann biegen wir rechts ab auf die #3 B über den Nancy Green Summit (1575 m) nach Rossland. Hier kaufen wir noch kurz ein, holen CAD am Bankomaten und suchen die beiden im Internet ausgewiesenen Friseure – vergeblich!
Ein weiteres Steilstück bergab mit bemerkenswerter Notausfahrt
NotausfahrtNotausfahrt
bringt uns in das Tal des Columbia River, den wir in Trail überqueren.
Columbia River Columbia River Columbia River Columbia River
In Salmo kommt unsere #3B wieder mit der #3 zusammen und kurz darauf turnen wir noch einmal auf 1774 Meter über den Kootenay Pass
Auf dem Kootenay-PassAuf dem Kootenay-PassAuf dem Kootenay-PassAuf dem Kootenay-Pass
wieder hinab bis nach Creston, das am Kootenay River liegt.
UnterwegsUnterwegsUnterwegs
Hier haben wir aus dem Heft BC Camping das Mountain Resort als Camping mit Laundry ausgemacht – denn eine Waschmaschine brauchen wir ebenso dringend wie einen Frisör. Also ist für den Abend noch etwas Arbeit angesagt.
Um 6 Uhr weckt uns ein penetrantes Piepen eines rückwärtsfahrenden LKW, das gar nicht aufhören will. Das Schließen der Fenster hilft wenig. 30 Minuten später kommen mindestens zwei Laubgebläse dazu. Gut – wir stehen auf, frühstücken und sind um 8.30 Uhr startklar. Als wir die Jalousien hochschieben, finden wir die Erklärung für die Laubbläser: Princeton hat Sportfest. Auf der Tennisanlage neben dem Schwimmbad werden Mannschaftsballspiele ausgetragen. Präsentkörbe sind schon vorbereitet und wer nicht mitmacht, sitzt auf seinem Campingstuhl und schaut zu.
Die Dumpstation gehört zu einem kleinen Campingplatz, „FULL“ steht am Eingang dahinter. Für 10 CAD können wir dumpen, Gas tanken geht auch und – wir können unseren Dreckspatz mal wieder waschen. Schaumbürste und Hochdruckreiniger gehören zum Equipment und bald ist er nicht mehr wiederzuerkennen.
AutowäscheAutowäscheDas glänzende Resultat
Auf dem Hwy # 3 fahren wir weiter ostwärts und kommen gut voran.
Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.Die bewässerten Kulturen sind grün, der Rest trocken.
In Keremeoos kaufen wir an einem der vielen Straßenstände frisches Obst aus dem Okanagan – District.
Farmverkauf am StraßenrandFarmverkauf am Straßenrand
Hier kann man auf dem Hwy # 3A nach Norden ins Okanagan Valley fahren. Wir bleiben auf der #3 und fahren entlang der Grenze zur USA über einige Pässe bis Osoyoos am gleichnahmigen See. Heiß (>34°C) ist es hier und voll. Wieder geht’s einen steilen Pass hinauf mit toller Aussicht auf den See.
Osoyoos – See Osoyoos – See Osoyoos – See Osoyoos – See
Nördlich von Grand Forks finden wir am Lake Christina (Nomen est Omen) auf dem Gladstone/Texas Creek Provincial Campground den einzigen für eine Nacht (ohne Reservierung) verfügbaren Platz, # 56. Wieder einmal Glück gehabt!
Platz 56Platz 56
Es ist warm, wir sitzen draußen und es ist um 20.30 Uhr stockdunkel.
Sehr gut schaut’s aus, als wir wach werden. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, dennoch wollen wir lieber drinnen frühstücken, bei 10 °C vielleicht verständlich.
Als wir um 10 Uhr auf dem Roller sitzen, ist es schon angenehm warm. Wir fahren die Blackwall Road 8 km hinauf bis zum Cascade Lookout. Von dort schaut man auf die z.T. schon zur USA gehörenden schneebedeckten Gipfel der Cascade Range.
Cascade LookoutCascade LookoutCascade LookoutTelefonat mit einem lieben, kranken Menschen NutcrackerNutcracker frisst aus der HandSquirrel, klein wie eine Maus
Weitere 8 km Gravelroad bringen uns zu der „Subalpine Meadow“ neben „dem sanften Hügel des Blackwall Peak“ – einer großen Richtfunkstation. Von Ende Juli bis Anfang August sollen die Wiesen mit blühenden Wildblumen übersät sein. Leider ist dieses Zeitfenster schon wieder zu – wir finden die Blumen meist verblüht und die Fruchtstände sind nicht so attraktiv.
Zwischenzeitlich sind Wolken und am Horizont ein Gewitter aufgezogen, von dem wir noch ein paar Tropfen abbekommen. Für die Rollerrückfahrt erwischen wir ein Wolkenloch und sind gegen 2 Uhr wieder am Auto. Bei einem kurzen Erkundungsgang zum Campingbach Coldspring finden wir ein tolles Steinmännchen, das jemand hier gebaut hat.
Cold SpringSteinmännchenEchtes Männchen
Da es nicht den Anschein erweckt, als wolle es noch einmal aufklaren und sogar leichter Hagel aufs Dach prasselt, fahren wir weiter; erst mal 3 km bis zum Park-Resort. Dort gibt es zwar Empfang mit Telus, aber der ist so schlecht, dass wir den Blog nicht bearbeiten können – deswegen fahren wir ca 70 km weiter bis Princeton, einer Kupferminenstadt, wo wir am Schwimmbad wieder mal als Boondocker übernachten. Hier ist es wieder deutlich wärmer als in den Bergen (27°C um 20 Uhr) und es gibt schnelles Internet.
Princeton – SchwimmbadSimilkameen RiverAbendstimmung, jetzt wird auch geplantscht