24.02.2017 Von Taroudannt nach Marrakesch (außenrum) – 321 km
Wirklich zum allerersten Mal weckt uns der Muezzin. Um 5.30 Uhr ruft er zum Gebet. Wir weigern uns, aber um 5.45 Uhr versucht er es noch einmal. Auch diesmal bleien wir standhaft, drehen uns auf die andere Seite und schlafen nochmal ein. Um 8 Uhr sieht der Himmel dann verlockend aus, aber schon bald ziehen dicke Wolken auf und wir verwerfen unseren Plan, die Passstraße über den Tizi n’Test bis zur Höhe von 2300 m nach Marrakesch zu fahren. Im Wolkennebel hätte das sicher keinen Spaß gemacht. Außerdem hätten wir mit Gerölllawinen oder gar Schneesperre rechnen müssen. Stattdessen fahren wir die stinklangweilige vierspurige Straße P 1714 bis Agadir zurück. Im Supermarkt Atacadao tanken wir Diesel und Rotwein. Atacadao (früher Metro) und Carrefour sind die einzigen Supermärkte, die noch Alkohol im Sortiment haben. Die im Reiseführer hochgepriesenen Marjane-Märkte sind in saudiarabischer Hand und – rien ne va plus, pas de l’alcool .
Wir entscheiden uns für die Autobahn bis Marrakesch und das erweist sich als gut, denn die parallel verlaufende Nationalstraße ist stark von LKW frequentiert und eng. Zunächst wachsen auf der roten Erde noch viele Arganienbäume und Ziegen klettern tatsächlich ins Geäst, um die Früchte zu fressen. Aber dann wird es trostloser und trostloser.
In Marrakesch West verlassen wir die Autobahn und fahren durch chaotische Vororte. Es ist natürlich auch wieder rush-hour, jeder hat Vorfahrt und ich bewundere mal wieder meinen Mann, der gelassen und entspannt bleibt.
Normale Verkehrsteilnehmer
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