Sithonia – versteckte Strände

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Heute packen wir den Roller aus und nehmen uns die Westküste Sithonias vor. Zuerst schauen wir uns den ca 4 km entfernten Campingplatz Areti an. er ist ebenfalls sehr schön gelegen, wenn es auch keinen Platz mit einem derart komfortablen Zugang zum Meer gibt wie auf unserem. (Ich komme ohne Brille und Schuhe hinein!!!) Bei unserem Rundgang entdecken wir nur 4 Womos. da ist hier schon noch etwas mehr los.

Unser Campingstrand

Dann fahren wir weiter der Küste entlang, zunächst auf asphaltiertem Sträßchen, dann auf gut befahrbarer Schotterpiste. Immer wieder passieren wir schön gelegene größere und kleinere Sandbuchten, in denen auch einige Womos frei stehen. Scheinbar geht es in der Nachsaison doch, wenn man sich nicht auffällig verhält.

Rollerausflug an der Küste
Rollerausflug an der Küste
Rollerausflug an der Küste
Rollerausflug an der Küste
Rollerausflug an der Küste

Unser Trip endet im kleinen Fischerdorf Porto Koufos an der gleichnamigen Bucht, die wie ein See aussieht. 1600m lang und 500 m breit ist sie durch eine felsige Halbinsel fast völlig gegen das Meer abgeschirmt. Fischerkutter landen morgens ihren Fang an der Mole an und ein Teil wird gleich von den an der Uferstraße ansässigen Tavernen aufgekauft.

Porto Kofou

Wir bekommen Appetit. Drei Lokale stehen zur Wahl, zwei sind gut besucht. Ene, mene, muh…das linke soll es sein . Wie es beim Nachbarn geschmeckt hätte, können wri nicht sagen, aber unsere Wahl war jedenfalls ein Volltreffer.

Salat
und Calamares

Jürgen bestellt sich einen Salat mit Parmesan und Pinienkernen, mich gelüstet es nach frittiertem Kalamare, Dazu geröstetes Brot mit Salz, Kräutern und Olivenöl und einen kühlen fruchtigen Muskatwein. Wunderbar.

Taverna Porto Marina

Wenn wir nicht so großes Heimweh hätten, könnten wir es so noch lange aushalten.

Bauernmarkt, alte Steine und Sithonia

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Mittwoch, 19.09.

Heute Morgen stürmt es ordentlich. Gestern Abend zog noch ein Gewitter über uns hinweg und es schüttete ganz heftig. Zu unserem morgendlichen Schwimmen können wir uns heute nicht aufraffen.

Mittwochs findet allerdings ein Bauern- und Unterhosenmarkt im nahen Nea Moudania statt. Unser Kühlschrank ist ziemlich geplündert und weiter wollen wir auch, also suchen wir nach einem Parkplatz in der Nähe des Marktes, was uns sogar ohne langes Suchen gelingt. Das Angebot erschlägt. Wir erstehen 3 kg Trauben für 1 €, 1 kg Tomaten für ebenfalls 1 €. Ziegen- und Schafskäse, Gurken, rote Zwiebeln. 1 Glas Heidekraut-Honig. Bei dem ungeheuer verlockenden Angebot an Unterhosen, Socken, T-shirts, Schuhen u.ä. können wir uns gerade noch beherrschen.

Markt in Nea Moudania
Markt in Nea Moudania
Markt in Nea Moudania
Markt in Nea Moudania
Markt in Nea Moudania

Ein kleines Stück weiter – in Olynthos – gibt’s antike Steine zu besichtigen. Aus unseren Reiseführern entnehmen wir, dass Olynthos vor 430 v. Chr. gegründet wurde und „ein Musterbeispiel für moderne Stadtplanung“ war. Der „Grundriss mit schachbrettartig angelegten Straßen und Gassen entstand auf dem Reißbrett. Alle Neusiedler erhielten durch Losentscheid ein gleich großes Grundstück in der Stadt, das sie 2-geschossig bebauen durften. Äußerlich ergab sich so der Eindruck einer Reihenhausiedlung. In der Innenraumgestaltung waren die Bauherren aber völlig frei, so dass man noch deutlich die ganz unterschiedliche Raumaufteilung in den Gebäuden erkennen kann. Wer es sich leisten konnte, verzierte die Böden zudem mit heute teilweise noch vorhandenen Mosaiken.“

Olynthos
Olynthos
Olynthos
Olynthos
Olynthos
Olynthos

Dann geht’s weiter auf den „Mittelfinger“ der Chalkidiki, die Sithonia. Das Wetter ist wieder gut, aber die ersten Campingplätze, die wir ansteuern, sind schon geschlossen. Bei Areti finden wir aber noch zwei, die geöffnet haben und entscheiden uns für „Stavros“, wo wir noch ein schönes Plätzchen direkt am Strand ergattern. 10 m bis ins Meer. Das heute Morgen ausgefallene Schwimmen haben wir nachgeholt.

Camping Stavros
Camping Stavros
Camping Stavros

Vom Shkodrasee zum Ohridsee und weiter nach Griechenland

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Mittwoch, 22.09. bis Dienstag, 28.09.

Es ist kühl und bedeckt und wir entscheiden uns daher, kein Frühschwimmen zu absolvieren, sondern gehen gleich duschen und nutzen ein Sonnenloch fürs Frühstück vor dem Auto. Dabei spricht uns ein Carthagofahrer, der nahe zum Waschhaus steht an und fragt uns nach unseren Erfahrungen mit der Marke aus. Er hat seinen s-plus im Frühjahr für annähernd 1/4 Million neu gekauft und hatte auch schon so seine Probleme. Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Carthago – wie sicher auch bei vielen anderen Marken – manchmal weit auseinander. Immerhin hat uns unser Womo in 6 Jahren von Gibraltar über Marokko bis zum Nordkap mehr als 60.000 km durch dick und dünn komfortabel getragen und beherbergt.

Beach des Lake Shodra Resort

Wie soll unsere Reise weiter gehen? Zumindest einen Teil der Herbstferien wollen wir ja noch gerne mit unserem jetzt Schulkind-Enkel verbringen. Bekommen wir noch eine Fähre von Igoumenitsa mit Camping an Bord? Und – wenn ja, wann? Ist Bulgarien dann noch zu schaffen – oder sollen wir uns auf Nordgriechenland beschränken? Was wollen wir noch alles in Albanien entdecken – und wie verträgt sich das mit den Weiterreiseplänen? Wir studieren Karten und Reiseführer und kontaktieren vor allen Dingen per mail das ADAC – Fährenbuchungsreisebüro in Bad Kreuznach.

Die letzte und einzige noch freie Überfahrt im Oktober von Igoumenitsa nach Ancona mit Camping an Bord sei am 18.10. Abfahrt 23.59 Uhr . Wir buchen sofort und beschließen, die kürzeste Strecke nach Kastoria in Griechenland zu wählen – laut Navi 334 km in etwas mehr als 7 Stunden auf Hauptstraßen und Autobahnstücken über Tirana und den Ohridsee. Zu der Entscheidung trägt nicht unwesentlich bei, dass auf der Seite des Auswärtigen Amtes mittlerweile Albanien als Hochrisikogebiet eingestuft wurde und wir befürchten, die Griechen könnten Ihre Grenzübergänge wieder teilweise oder ganz schließen – wie im Frühjahr.

Es wird den Tag über wettermäßig nicht besser, eher kälter. Wir nutzen auch noch einmal die Waschmaschine (4€ – in Slowenien 7€), lesen und genießen am Abend im Restaurant noch einmal das legendäre Filetsteak.

Als wollte sie uns hier halten scheint am nächsten Morgen die Sonne von einem strahlend blauen Himmel, aber wir bleiben bei unserem Plan. Stau in der Ortsdurchfahrt Shkodra und erst recht in Tirana, das im Zentrum eine einzige Großbaustelle ist. Wir halten nicht für eine Besichtigung an und finden keinen hübschen Aspekt auf der Durchfahrtsstraße.

Tirana
Tirana

Die ist eigentlich für 3 Spuren ausgelegt, aber ganz rechts ist belegt von Langzeitparkern und auf der zweiten Spur halten die Kurzzeitparker, die eben etwas am Straßenrand organisieren wollen, nur auf der 3. Spur quält sich der Verkehr mühsam zwischen Motorrädern, Radfahren und Fußgängern hindurch, die mal eben über die Straße laufen. Richtig spannend wird es im Kreisverkehr- rechts prescht jemand vor und versperrt dem Auto im Kreisel die Ausfahrt, links schiebt sich derweil das nächste Auto hinter dem „Rauswollenden“ in den Kreisel damit auch bloß kein zweiter „Rauswoller“ das eigene Vorwärtskommen blockiert. Es ist erstaunlich, dass es nicht laufend knallt, oder dass in einer Totalblockade aller Verkehr zusammenbricht.

Autobahn zwischen Tirana und Elbasan

Nach einer guten Stunde haben wir die Ortsdurchfahrt gemeistert und befinden uns auf einer gut ausgebauten Autobahn nach Elbasan und dann weiter auf Landstraße über Librazhd zum Ohridsee, wo wir nahe des Dörfchens Lin auf dem gleichen Camping „Erlin“ wie im Mai Quartier finden. Hier blühte die gepflegte Gartenanlage im Mai so üppig, doch jetzt wirkt sie eher vernachlässigt. Der Platz ist 5 Euro teurer als im Juni, spärlich belegt und wir haben den Eindruck, dass es kein richtiges Management mehr gibt.

Camping Erlin
Camping Erlin
Camping Erlin – vgl. Bild vom Frühlingsblog

Nordmazedonien liegt hier vor der Haustür, kurz hinter der Grenze liegt das Monastery Naum, das wir im Frühsommer nicht besucht hatten und da auch die Spritkosten in Nordmazedonien deutlich niedriger sind als in Albanien und Griechenland, etwa 30 bis 40 Eurcent pro Liter, beschließen wir am Freitag einen zusätzlichen Grenzwechsel. Die Kontrollen sind wieder nervig, kaum haben wir die Persos vorgelegt, ertönt ein schnarriges „documenti!!!“ wobei die Zulassungspapiere gemeint sind. Dann noch die green Card, das vaccine – certificate und dann muss noch einer kommen, der die Schranke öffnet.

Grenze zu Nordmazedonien

Das Monastery Naum befindet sich ca. 4 km hinter der Grenze. Es ist frei zugänglich, nur der Parkplatz kostet es 2,5 €. Die Gartenanlage ist wunderschön und sehr gepflegt, entlang einer Seite reihen sich unzählige Souvenirstände, die aber gut ins Gesamtbild passen. Auch die Quellen, die in einem Seitensee, dem little lake, liegen, entdecken wir heute. 6,5 bis 10 m³/s befördern sie . Wir hatten sie nach Albanien verortet und dort natürlich nicht finden können.

Karstquelle Naum
Hier gibts Glück zu kaufen – lauter Münzen im Wasser
Monasteri Naum
Monasteri Naum
Monasteri Naum
Hotel Monasteri Naum
Monasteri Naum
Monasteri Naum

Das Kloster ist längst kein Kloster mehr, sondern ein Hotel – Restaurant der gehobenen Klasse. Wahrscheinlich gibt es heutzutage mehr reiche Touristen als fromme Mönche oder Nonnen, die dem Staat mehr einbringen.

Monasteri Naum

Für den Sprit müssen wir dann allerdings noch 22 km bis Ohrid fahren. Während es in Albanien auch in kleinen Dörfern Tankstellen gibt, machen sie sich in Nordmazedonien rar.

Auf dem Rückweg wieder das gleiche Grenzspiel wie zuvor.

Es ist Nachmittag, wir sind geschwitzt und wollen wenigstens einmal im Ohridsee gebadet haben – versuchen es kurz nach der erneuten Einreise nach Albanien, brechen aber frustriert ab, nachdem wir 2 km ( :)) in knietiefem Wasser gewatet sind und noch immer nicht an schwimmen zu denken ist. Also dann auf dem kürzesten Weg zur griechischen Grenze und nach Kastoria.

„EPLF????“ ist die erste unhöflich klingende Reaktion, als ich dem griechischen Grenzbeamten unsere Papiere überreiche. European Personal Locator Form – natürlich kann ich auch damit dienen, mit einem elektronischen Beleg auf dem Handy. Schließlich haben wir uns heute morgen vor der Abfahrt aus dem WLAN von Camping Erlin damit auseinandergesetzt und das Formular elekronisch ausgefüllt. „Covid vaccination ???“ ist die nächste Frage – und als ich die auch noch mit elektronischen Belegen auf dem Handy nachweisen kann, ist er endlich bereit, sich den sonst üblichen Formalien wie Peronalausweis und „Auto-Dokumenti“ zu widmen und schwups winkt er uns durch. Der für Zollformalitäten zustandige Folgebeamte ist Womointeressent: „Open please.“ Er steht in der Tür und leuchtet mit seiner Taschenlampe in den Schlafbereich, natürlich nur, um zu schauen, dass wir niemanden über die EU-Grenze schmuggeln. Aber dann fragt er doch „How much does it cost, such a rolling house?“ – danach wünscht er uns gute Fahrt und öffnet den Schlagbaum.

Albanische Grenzstation zu Griechenland
Griechische Grenzstation

Im Griechenland beginnt sofort nach der Grenze eine 4 spurige bestens ausgebaute Autobahn, der wir bis Kastoria folgen und dort in einem Vorort am See einen Stellplatz neben Museum und Taverne finden, wie von „Parking4Night“ empfohlen und beschrieben.

Der Wirt der Taverne ist sehr freundlich und zuvorkommend. Wir genießen ein prima Abendessen und erstklassigen Service. Wir bitten auf griechisch um die Rechnung „Ton Loghariasmo paragallo“ und ernten als Dank für diesen Respekt an den Gastgeber noch einen super leckeren Nachtisch aufs Haus. Wir geben ein gutes Trinkgeld und werden mit dem Wohnmobil als „Nachbar“ in die Nacht mit einer Extraflasche Wasser verabschiedet.

Taverne mit Übernachtungsplatz

Wir haben eine ruhige Nacht und werden erst wach, als die Sonne es schon deutlich über die umgebenden Hügel geschafft hat und bereits ein erster Besucherbus eingetroffen ist. Heute ist shopping angesagt, denn Kastoria ist schließlich Griechenlands Hauptstadt für Leder- und Pelzmanufakturen.

Taverne mit Übernachtungsplatz
Taverne mit Übernachtungsplatz

Wir finden einen Parkplatz direkt am See im Zentrum, wo offensichtlich ein NL-Womo auch schon übernachtet hat und schlendern auf der Strandpromenade entlang von Geschäft zu Geschäft.

Kastoria
Kastoria
Kastoria- immer schön in der Reihe bleiben

Hier ist man wohl mehr auf inländische Kunden eingestellt als auf Touris, denn die Außenreklamen sind mehrheitlich in griechischer Schrift angelegt. Es ist nicht viel Kundschaft unterwegs und mancher Laden muss erst noch das Licht einschalten. Im vierten Laden werden wir fündig: Christiane ersteht eine raffinierte Lederjacke in creme-weiß und ich eine in Cognacton für zusammen 270 Euro. Das Ändern der Ärmellänge soll in 3 Stunden erledigt sein.

tres chic

Wir bummeln weiter und finden gleich darauf einen weiteren Laden mit einer ansprechenden Dekoration. Christiane verliebt sich in ein rotes Teil mit Kapuze, fast mantellang und auf verschiedene Weisen mit Reißverschlüssen zu schließen. Wer weiß, wann wir wieder herkommen, also nehmen wir auch das noch mit.

raffiniert

Während wir auf die Änderungen warten, stocken wir beim hiesigen Lidl unsere Vorräte wieder auf, suchen einen Campingplatz für den Abend, dessen Adresse wir dem Navi eingeben. Gegen 15.30 Uhr verlassen wir Kastoria, fahren wieder auf die Autobahn, weil man da am schnellsten vorankommt und die Umgebung auch nichts Besonderes bietet. Auf einem ACSI-platz in Methoni am Meer übernachten wir für 20 €/incl. Strom, schlafen gut und am nächsten Morgen geht’s weiter.

Sollen wir Thessalonika besuchen? Es soll dort ein interessantes archäologisches Museum geben. Aber wir erinnern uns an den Verkehr in Tirana und beschließen, mit unserem Dickschiff die zweitgrößte Stadt Griechenlands lieber zu umfahren, die absolut richtige Entscheidung, denn wir werden später ein Schweizer Paar treffen, das durchgefahren ist und vom blanken Horror berichtet hat.

Von der Autobahn um Thessaloniki
Von der Autobahn um Thessaloniki

Am engen Stil der Halbinsel Kassandra liegt unser nächster ACSI- Camping, den wir ins Navi eingegeben haben. „Ziel erreicht“ meldet es und wir stehen vor zwei Einfahrten nebeneinander, in denen jeweils eine freundlich lächelnde Lady steht und uns zu sich hereinwinkt. Wem soll ich folgen? Gehören die zusammen -oder ist das Konkurrenz? Welcher Eingang gehört zu dem Platz aus dem ACSI-Führer? Der Platz links ist der Richtige und für uns auch besser geeignet, weil er keine Schattendächer hat und und damit Sat-Empfang gewährt – schließlich ist heute Bundestagswahl.

Wir finden ein geeignetes Plätzchen , richten uns ein – nachdem ich geprüft habe, dass wir dort Empfang haben – und gehen erst einmal schwimmen. Den Wahlausgang zu kommentieren erspare ich mir.

Camping Ouzouni
Camping Ouzouni Blick Richtung Thessaloniki
Camping Ouzouni
Relaxen am Meer
Relaxen am Meer
Unerwünschter Strandgast

Frühschwimmen in einem spiegelglatten Meer von angenehmer Temperatur – danach schmeckt das Frühstück noch einmal so gut. Wir faulenzen, lesen und studieren die Reiseführer zu Chalkidiki, baden, und sonnen uns. Am Abend kommen wir mit unseren schon erwähnten Schweizer Nachbarn 3 Plätze weiter ins Gespäch, setzen uns zusammen, klönen und lassen uns Rotwein schmecken.

Sonnenuntergang über dem Olymp
Sonnenuntergang über dem Olymp

Dubrovnik und dann durch Montenegro nach Albanien Shkodra

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Montag 21.09. und Dienstag 22. 09.

Am nächsten Morgen läutet die Kirchenglocke direkt hinter dem Campingplatz um 7.30 Uhr so penetrant, dass wir in die Badeklamotten springen und ein ausgedehntes Morgenbad im Meer nehmen. Wunderbar! Duschen, frühstücken und weiter geht’s nach Dubrovnik. Zwischen Klek (Kroatien) und Nedelja (Kroatien) hat Bosnien Herzegowina einen 20 km breiten Küstenstreifen inne, so dass die Fahrt an der Küste durch 2 Grenzübergänge unterbrochen wird: Einreise von Kroatien (EU-Mitglied) nach Bosnien Hoerzegowina (Nicht EU-Mitglied) und 20 km später Ausreise aus Bosnien Hoerzegowina und Wiedereinreise nach Kroatien. Um die beiden Landesteile Kroatiens wieder direkt für den Autoverkehr zu verbinden – ohne Fähre – wurde nördlich des Bosnien – Herzegowina – Streifens eine 2,4 km lange Brücke gebaut zwischen dem Festland und der vorgelagerten Halbinsel Peljesac, die im Süden direkte Landverbindung wieder zur Kroatischen Küste hat. Den Zuschlag zum Bau der Brücke bekam 2018 der chinesische Staatskonzern CRBC. Die österreichische STRABAG ist für die Landanbindung der Brücke und die Streckenführung auf Peljesac verantwortlich. Die Chinesen sind pünktlich fertig geworden, die Brücke könnte befahren werden, aber man kommt halt noch nicht drauf.

„neue Seidenstraße“
„neue Seidenstraße“
„neue Seidenstraße“

Die Küstenstraße ist landschaftlich wirklich reizvoll, aber es ist viel Geduld erforderlich. Ständig gibt es wechselnde Tempolimits zwischen 40 km/h und 60 km/h.

Auf der D8

Nach 130 km erreichen wir über eine weitere imposante Brücke mit Blick auf das Kreuzfahrtschiff „MSC SPLENDIDE“ den“Solitudo“ in Dubrovnik nach 4 Stunden Fahrzeit.

Dubrovnik

Der Platz gehört zur VALAMAR-Gruppe, bekannt für sehr gut geführte Campingplätze. Dieser hier ist Platzhirsch – weit und breit gibt es keine Konkurrenz in Dubrovnik – entsprechend verlottert ist er.

Mit dem Bus, Linie 6, können wir für 15 Kuna ( ~2€) pP. in die Altstadt am Hafen fahren.

Bushaltestelle

Die Gassen ,Cafés und Restaurants sind gut gefüllt und wir wollen uns gar nicht ausmalen, wie es hier zugeht, wenn mehr als ein Kreuzfahrtschiff im neuen Hafen liegt.

Dubrovnik Altstadt
Dubrovnik Altstadt
Dubrovnik Altstadt
Dubrovnik Altstadt Arsenal
Dubrovnik Altstadt – So lockt man Touris auf sein Boot
Dubrovnik Altstadt
Dubrovnik Altstadt – Der Kater (hinterher) ist echt
Dubrovnik vor der Stadtmauer
Dubrovnik Altstadt
Dubrovnik Altstadt

Bei einem Aperol schauen wir am Ende unseres Rundganges genüßlich dem Treiben zu, während die Sonne untergeht und die Straßenbeleuchtung ein völlig neues Licht auf die Szene ergießt. Einen oder mehr weitere Tage in Dubrovnik ? Nein danke, uns hat das gereicht, morgen fahren wir weiter.

Beim Aperol
Beim Aperol
Beim Aperol
Beim Aperol
Zeit für zurück zum Camping

Beim Auschecken werden 260 Kuna für eine Nacht fällig- verbleibt uns noch eine Barschaft von 21,5 Kuna rund 2,66 €, die wir verprassen können bevor wir die Grenze zu Montenegro erreichen. Die Straße schwingt sich hinauf in die Berge und gibt noch einmal einen tollen Blick auf die Altstadt frei.

Dubrovnic von Süden
Dubrovnic von Süden

Oben, auf dem Berg etwa 15 km südlich von Dubrovnik liegt der Flughafen und ein kleines Dorf mit neuem Supermarkt an der Straße. Dort geben wir die letzten Kuna für Eier aus.

Die Einreise nach Montenegro ist problemlos. Die Häuser und Anlagen machen auf uns den Eindruck, als sei man dort etwas wohlhabender als in Süd-Kroatien. Ob das etwas damit zu tum hat, dass hier – obwohl Montenegro kein EU-Mitglied ist – das offizielle Zahlungsmittel der Euro ist? Wir machen die Runde um die Bucht von Kotor, teils im Regenschauer, anstelle der Fähre, die uns für 9 Euro die Bucht hätte abschneiden lassen. Bald darauf erreichen wir Budva, eine mondän wirkende Stadt mit tollen Hotels und Häusern, die genauso gut an die französiche Riviera zwischen Cannes und Nizza gepasst hätte.

Budva
Budva

Hier spalten sich die Geister – weiter entlang der Küste über Ulcinje und westlich des Shkodra Sees Einreise nach Albanien – oder über die Berge und Podgorica am Ostufer des Shkodrasees nach Albanien einreisen, wo wir im Mai schon mal waren, als wir das Vermosh-Tal bereisten.

Wir entscheiden uns für die etwas kürzere Bergtour und werden mit herrlichen Ausblicken für eine in Serpentinen steil über das Küstengebirge aufsteigende Straße belohnt. Auch hier im Gebirge gewinnen wir den Eindruck eines gewissen wohlstandes in der Bevölkerung.

Es ist kurz vor 5 Uhr, als wir auf unserem alten Supercamping „Lake Shkodra Resort“ ankommen. Er ist deutlich voller als im Mai und wir finden auf der Seeseite keinen freien Platz mehr – aber als wir zur Rezeption gehen wollen, werden wir freundlich lachend empfangen: „You are already checked in. Haven’t you been here in may? Welcome again.“

Der Nachbar auf dem Stellplatz vor uns fragt bei der Begrüßung sofort :“Sie sind nicht zufällig Mediziner?“ Sein Freund trägt den linken Arm in einer Schlinge. Er sei aus der Hängematte auf die Schulter gefallen. Er hat ein Röntgenbild dabei, aber sonst aus der Ambulanz – die sei übrigens kostenlos- nichts mitbekommen und auch den Arzt dort nur halb verstanden. Ich oute mich als Gynäkolge und von daher nur bedingt sachkundig, aber offensichtlich zeigt das Röntgenbild einen unnatürlich großen Abstand zwischen Schlüsselbeinknochen und Knochenfortsatz des Schulterblattes namens Acromion . Bruchlinie im Knochen kann ich keine sehen. Schienen des Oberarms an den Brustkorb, Desaultverband -evtl wird man das dann zu Hause operieren, denn die Bänder scheinen komplett durch zu sein, so wie die Knochen zueinander stehen. Doch vorher wird er die Hilfe des ADAC brauchen, denn selber fahren mit dem Arm, das geht wohl nicht.

Erneut genießen wir zweiFiletsteaks mit Grillgemüse und „3 Halbe“ Tirana-Pils für zusammen 25 Euro und werden auch im Lokal von dem Kellner wiedererkannt.

Hier kann man gut essen

Morgen müssen wir mal schauen wie es weitergehen soll.

Fahrtag und Dalmatinische Küste

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Donnerstag 16.09. bis Sonntag 19.09.2021

Wir schaffen es tatsächlich, kurz nach 9 Uhr zu starten. Da wir keine Straßenkarte von Slowenien haben und das Navi unseres Womos uns sehr unterschiedliche Zeiten bis zur Grenze nach Kroatien ausrechnet, je nachdem ob wir Autobahn oder Landstraße fahren wollen, entscheiden wir uns für die Autobahn, da wir so mindestens 3 Stunden sparen. In der Nähe von Ljubiliana lassen wir die Dars Box (Mautbox) noch einmal aufladen, weitere 10 Euro reichen für die Strecke bis Novo Mesto. Die kurze Autobahnstrecke vom Karawankentunnel bis Novo Mesto kostet uns also insgesamt 30 €. Die Landstraße von Novo Mesto bis zur kroatischen Grenze (ca. 40 km) ist in schlechtem Zustand und unser Womo ächzt und stöhnt. Sowohl die Slowenen und Kroaten kontrollieren unsere Ausweise und die Kroaten auch unsere Impfzertifikate.

Landstraße in Slowenien
Landstraße in Slowenien
Landstraße in Slowenien

Die kroatische Autobahn kostet wesentlich weniger Maut, ist in einem ausgezeichneten Zustand

Kroatische Autobahn

und als wir nach 250 km in Biograd abfahren, zahlen wir am Kassenhäuschen 37 €. Um 16 Uhr sehnen  wir uns danach, das Auto für heute endgültig zu parken. Wir steuern 2 Campingplätze an: der erste gefällt uns nicht, der zweite ist ausgebucht. Doch weiter bis Trogir? Vorausgesagte Ankunft 18.50 Uhr. Ein Anruf auf dem dortigen Campingplatz bestätigt, dass dort noch wenige Plätze frei sind, aber eine telefonische Reservierung sei nicht möglich. Also zurück auf die Küstenstraße – D 8 -Jadranska magistrale, die erstaunlich gut zu befahren ist und wir kommen tatsächlich im letzten Büchsenlicht auf dem Camping Belvedere bei Trogir an. Wir erhalten eine Liste mit 8 freien Platznummern, alle weit weg vom Meer und ohne Aussicht auf selbiges. Auf Platz 254 richten wir uns erst einmal ein, um an nächsten Tag gegen einen schöneren zu tauschen.

Camping Belvedere Trogir
Camping Belvedere Trogir

Aber auch das gelingt nur bedingt. Die Plätze mit Meerblick, die am Freitag frei werden, sind alle bereits reserviert. 2 Reihen näher zum Meer, etwas weniger schief, beziehen wir unser zweites Quartier. In der Nacht zuvor hatten wir ein Gewitter mit heftigem Regen, aber im Laufe des Vormittags siegt die Sonne wieder über die Wolken. Wir testen das Meer: wellig, aber gut temperiert; den Pool: gut bevölkert und lebhaft; die Liegen: sehr bequem und die Gartenanlage ist gepflegt und hübsch.

Camping Belvedere Trogir

In der Nacht regnet es erneut, aber am Morgen schiebt die Sonne die Wolken wieder beiseite. Wir packen den Roller aus und fahren nach Trogir – die Altstadt gehört zum UNESCO – Weltkulturerbe. Ein von den Römern gegrabener Kanal trennt sie vom Festland, was die Verteidigung in der Antike vereinfachte. Die Altstadt ist eine reine Fußgängerzone. Autoverkehr in den engen Gässchen ist unmöglich. Die zahlreichen Außenkonobas finden trotz allem noch ein Plätzchen.

Trogir
Trogir
Trogir
Trogir
Trogir
Trogir
Trogir

Überall hängen Schilder, die darauf verweisen, mindestens 1,5 m Abstand zu halten – aber wie? Es wimmelt nur so von Menschen und wenn früher mal galt, dass Ende September Nachsaison sei, so trifft das dieses Jahr überhaupt nicht zu. Der Urlaubshunger scheint übermächtig geworden zu sein in den vergangenen  18 Monaten und viel zu viele haben jetzt offensichtlich den Campingurlaub für sich entdeckt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich in naher Zukunft dieser Trend wieder umkehrt.

Auf dem Wochenmarkt decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein, trinken noch einen Capuccino und fahren wieder zurück auf unseren Campingplatz. Da wir am nächsten Morgen weiter wollen, verstauen wir Roller, Tisch und Stühle wieder in der Garage – und wer sagt’s denn, in der Nacht schüttet es gewaltig.

Am nächsten Morgen frühstücken wir aus Bequemlichkeit im Womo, obwohl die Sonne schon längst wieder scheint und checken um 10.30 Uhr aus.

Da sich die Küstenstraße von Biograd bis Trogir so gut fahren ließ, wollen wir sie weiter nutzen über Split und Makarska bis Dubrovnik. Doch eine Ortschaft löst die nächste ab, mehr als 43 km Durchschnittsgeschwindigkeit sind nicht möglich. Dafür sind die Ausblicke auf Meer und Berge sehr schön.

An der Makarska Riviera
An der Makarska Riviera
An der Makarska Riviera
An der Makarska Riviera
An der Makarska Riviera

Das Wetter verbietet es, den ganzen Tag am Steuer zu verbringen. Das Meer ist spiegelglatt und der Wunsch zu schwimmen wird übermächtig. Zwischen Makarska und Dubrovnik – in Zaostrok – landen wir auf einem ACSI – Platz. Zwei Plätze sind noch frei, einen nehmen wir und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Wir nehmen ein ausgiebiges Bad am schmalen Kieselstrand vor dem Campingplatz und genießen Cevapcici und dva piva velica  mit Sonnenuntergang im Strandlokal.

Zaostrog
Zaostrog
Zaostrog
Zaostrog

Waschtag

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15.09. Mittwoch

Heute ist Waschtag. Da wir noch länger unterwegs sein werden, nutzen wir die zahlreichen Waschmaschinen und machen wieder alles frisch.

Impression vom Camping Sobec
Impression vom Camping Sobec

Während die Wäsche auf der Leine trocknet, wollen wir heute die Tour nach Bled unternehmen. Ein Rundweg von zirka 13 km und 175 Höhenmetern, der sollte in 3 Stunden zu schaffen sein . Doch nach etwa 4 km führt der Wanderweg bis Bled nur noch über eine normale Straße, zwar wenig befahren, aber alles andere als schön. Außerdem hat sich der Himmel inzwischen stark bewölkt und es sieht nach Gewitter und Regen aus. Also streichen wir Bled, kürzen ab und kommen wieder auf den Waldweg , auf dem wir gestern abgebrochen haben.

Ein Acker, bepflanzt mit einem weiß blühenden Kraut, erweckt unsere Aufmerksamkeit. Google weiß: Es ist das Hirtentäschelkraut, als Tee ein Heilmittel gegen Rheunmabeschwerden, aber auch direkt als Salat zu verzehren. Wieder etwas gelernt.

Hirtentäschelkraut
Hirtentäschelkraut

Die Wäsche ist trocken, wir aber geschwitzt, also sorgt noch einmal der See für Abkühlung. Morgen wollen wir weiter nach Trogir in Kroatien. Diesen Küstenabschnitt kennen wir noch nicht. Ob wir die rund 500 km an einem Stück fahren oder noch eine Zwischenübernachtung einbauen, wird sich finden. Zu spät darf es für die Ankunft nicht werden, denn es wird hier schon wieder recht früh dunkel und wer erst am späten Nachmittag anreist, muss die Plätze nehmen, die bisher niemand wollte.

Genießertag auf dem Camping Sobec

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Dienstag 14.09.

Die Nächte sind auch hier kalt. Um 8.30 Uhr zeigt das Außenthermometer 12.5 Grad. Doch eine Stunde später können wir in der Sonne genüsslich frühstücken. Da fällt die Entscheidung schwer: Liegestuhl oder eine kleine Wanderung? Da wir den Platz noch nicht so genau inspiziert haben, drehen wir zunächst eine kleine Runde. Alles ist sehr neu und sauber: Sehr komfortable Waschhäuser, moderne Spülbecken, reichlich Waschmaschinen und Trockner und schöne Spielplätze.

Camping Sobec

Ein künstlich angelegter See, wird von der Save (längster Fluß Sloveniens) gespeist. Man kann schwimmen oder sonnenbaden oder beides.

Badesee
Badesee
Disco am Badesee
Disco am Badesee

Eine kleine Holzbrücke führt über die Save.

Brücke über die Save

Von hier aus starten verschiedene Wanderwege. Wir entscheiden uns für einen Waldweg, der nach Bled führt, aber ohne Trinkwasser dabei zu haben wäre es blöd, nach Bled zu laufen, also kehren wir nach einer Weile wieder um, faulenzen und lesen vor dem Womo im Halbschatten.

Save
Save
Wanderweg
Wanderweg Blick Richtung Bled
Herbstzeitlose

Lesen macht schläfrig – aber da ist doch der See nicht weit! Also rein und huchchch – ist das kalt! 18 ° Celsius. Aber ganz schnell mal hinüber ans andere Ufer und zurück, da wird einem fast warm und wir sind wieder wach.

Der Campingplatz ist ein Eldorado speziell für Familien mit kleinen Kindern. Aud der Wiese im Wäldchen gibt es keine Parzellierung. Man kann sich überall hinstellen und hat viel Platz um sich herum – zumindest jetzt in der Nachsaison. Es gibt auch Komfort- und Premiumplätze am Fluss und am See, aber uriger finden wir das Wäldchen. Und ich glaube, wir bleiben auch noch einen weiteren Tag – wenn das Wetter mitspielt.

Der Mond ist aufgegangen …..

Aber auch Trauriges gibt es heute zu berichten: Wir haben die Nachrichten vom Tod eines langjährigen Freundes und einer ehemailigen Mitarbeiterin erhalten, wir trauern um Beide.

Auf dem Gerlitzer und Weiterfahrt nach Bled in Slowenien

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Sonntag 12.09 und Montag 13.09

Beim Frühstück sende ich eine Threema an meinen Cousin Siegbert, von dem ich weiß, dass er öfters in dieser Gegend urlaubt und den Ossiacher See kennt. Prompt kommt die Antwort, dass er nur etwa 30 km entfernt im Rosenthal ist. Zu einem Treffen kommt es aber nicht, da er für die nächsten Tage verplant und eingebunden ist und wir ja tiefer in den Süden wollen – aber ein guter Tip springt noch dabei heraus: Tolle Aussicht gibt’s vom Gerlitzer, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Camping Hoffann
Camping Hoffann

Für einen Einheitstarif von 9 Euro- gerne auch elektronisch bezahlt- geht der Schlagbaum auf für die 12 km lange „Gerlitzer Alpenstraße“, die sich am Berghang durch den Wald nach oben schlängelt und immer wieder mal tolle Ausblicke auf den See freigibt.

Blick auf den Ossiacher See
Blick auf den Ossiacher See
Blick auf den Ossiacher See
Hier gibt’s viel zu fotografieren

Der Weg endet an einem **** Welness Hotel-Resort „Feuerberg“. Bis zum Gipfel sind es jetzt nur noch etwa 45 Minuten zu Fuß.

Feuerberg Resort

Die freie Aussicht nach allen Seiten ist einfach traumhaft. Man kann bis Klagenfurt sehen, den Wörthersee, den Ossiacher See, den Faaker See, die Karawanken und nach Norden die Tauern, vor denen ein Regenschauer niedergeht, so dass wir im Tal einen Regenbogen bestaunen können.

Aussicht vom Gerlitzer
Aussicht vom Gerlitzer
Aussicht vom Gerlitzer
Blick nach Süden
Blick nach Norden
Regenbogen unter uns
Regenbogen

Vier Lifte enden hier oben. Stolz prangt daran „2500 Personen pro Stunde“ und am größten sogar „3400 Personen pro Stunde“. Da kann man sich leicht vorstellen, was sich hier im Winter abspielen mag.

Lift, Lift, Lift
Lift, Lift, Lift

Im Sommer ist hier ein Eldorado für Gleitschirmflieger, denen wir eine Weile beim Starten zuschauen.

Gleitschirmflieger
Gleitschirmflieger

Wir beenden den Tag vor dem Auto bei einem Roten und beschließen morgen weiter zu fahren.

Von hier ist der kürzeste und schnellste Weg nach Slowenien der Karawankentunnel und die Autobahn. Der Loiblpass ist leider für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt und Wurzenpass und Seebergsattel wären große Umwege.

Ups! Die lange nicht gebrauchte GoBox piept zweimal, als wir unter dem Erfassungsbalken durchfahren. Google weiß, das bedeutet, die Batterie der GoBox ist fast leer und die GoBox muss bei der nächsten ASFINAG Servicestelle getauscht werden. An der Raststelle kann man mir nicht weiterhelfen. Kurz vor der Einfahrt in den Tunnel sehen wir ein Schild ASFINAG, dem wir folgen. Es ist eine längere Suche, bis wir die Servicestelle finden, dann aber wird die Box problemlos und kostenfrei gegen eine neue kleinere Box getauscht.

Unmittelbar hinter dem Tunnel, wir sind jetzt in Slowenien, fahren wir wieder raus, suchen nach der DARSGO Servicestelle, wo es die Mautbox für Slowenien gibt. Diese DARSGO-Box gibt es nur in der Prepaid Version, Postpaid geht nur mit einer Tankkarte, nicht mit Kreditkarte oder Maestrokarte.

Die Sonne scheint und wir steuern Bled am malerischen See mit einer Insel darin an, Sloweniens einziger Insel und einem ACSI Campingplatz Bled.

Bled
Bled

Leider voll belegt! Wir werden weitergeleitet zu einem Camping Sobec – auch sehr schön geegen, aber nicht am See sondern an einem Fluss. Naturbelassen, ohne feste Stellplätze im Wald gelegen, finden wir ein schönes Plätzchen und genießen die Spätnachmittagssone.

Camping Sobec
Der Mond ist aufgegangen …..

Auf zum „Toten Mann“ und dann weiter nach Süden

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Freitag 10.09. und Samstag – „Nine eleven“

Halb toter Mann und halb tote Frau beschließen, heute den Sessellift zu nehmen, um zum ganz „Toten Mann“ – 1391 Meter hoch – zu gelangen. Wir fahren mit dem Roller nach Ramsau und lassen uns für 9,50 Euro in 10 Minuten bequem zum Hirscheck hinauf bringen. Hier oben gibt es natürlich wieder ein Bergrestaurant, umweht von Appetit anregendem Ketchup-Duft, aber einer tollen Aussicht auf Watzmann und Wimbachtal. Von hier aus ist es nur noch ein kurzer steiler Anstieg zum „Toten Mann“, von dem man den Blick nochmal weiter schweifen lassen kann.

Inmitten einer saftig grünen Wiese finden wir eine freie Bank, machen Brotzeit und genießen die wunderbare Aussicht. Tot sieht gar nichts aus. Warum heißt der Berg dann „Toter Mann“? Der Sage nach wollte vor vielen Jahren ein fremder Wanderer den 1391 Meter hohen Bergrücken zwischen Berchtesgarden und Ramsau überqueren. Es war erst Anfang März. Die Einheimischen warnten ihn, es liege noch viel zu viel Schnee, er solle lieber den längeren Weg durch das Tal laufen. Doch er hörte nicht. Nach einer Weile wollte er völlig erschöpft eine Pause machen, wissend, dass er auf gar keinen Fall einschlafen dürfe. Er kämpfte gegen den Schlaf an, aber schließlich übermannte der ihn doch und er erfror. Im Sommer, als der Schnee geschmolzen war, fanden ihn zwei Jäger hoch oben in einer Fichte. So hoch lag der Schnee damals, als er nur eine Pause machen wollte.

Zurück zur Talstation gehen wir zu Fuß. Wir sind froh, für den Aufstieg dieses Mal den Lift gewählt zu haben, denn auch hier geht es richtig steil zur Sache. Wir sind frühzeitig zurück und genießen noch eine Stunde Sonnenschein vor dem Womo. In der Nacht kommt dann das schon für den frühen Abend angekündigte Gewitter mit heftigem Regen. Doch am Morgen kämpft sich die Sonne immer wieder erfolgreich durch die Wolken. Es ist aber schwül. Wir wollen weiter, auch wenn wir hier im Berchtesgardener Nationalpark gerne noch länger Zeit verbringen könnten.

Als Übergang des Alpenhauptkamms wählen wir den Radstädter Tauernpass. Zwischendurch kommen wir in einen ordentlichen Regenschauer und beauern die zahlreichen Motorradfahrer.

Obertauern in 1670 Meter Höhe gelegen spricht uns nicht an: „Tote Hose“ und Baustelle an Baustelle – bis zum Beginn der Wintersaison sieht das sicher wieder ganz anders und ansprechend aus.

Obertauern
Obertauern
Obertauern
Obertauern

Wesentlich besser gefallen hat uns auf dem weiteren Weg das mehr als 100 Meter höher gelegene „Turracher Höhe“ mit dem gleichnamigen See dahinter. Wir fühlten uns stark erinnert an den Misurina See in den Dolomiten.

Turracher Höhe
Turracher Höhe

Selbst im ersten Gang bremst der Motor unser Womo nicht stark genug ab. Kein Wunder bei 23% Gefälle. Als der Drehzahlmesser über 4000 Upm zu steigen droht, muss ich dann doch noch die Bremse betätigen. Nur Bremsen bedeutet sicher glühende Bremsbeläge, die dann nicht mehr greifen und den sicheren Unfall.

Am Ossiacher See suchen wir uns einen Campingplatz und landen auf dem Acsi-Platz Hoffmann direkt am See. Das Einfädeln auf den Platz wird mit unserem Dickschiff zu einem Schauspiel, an dem alle anwesenden Camper sichtlich Interesse zeigen und Hilfe anbieten bzw. kritisch selbst schauen , dass ihr „heiligs Blechle“ nicht touchiert wird. Ein Radler im Sonnenuntergang vor dem Womo ist die Belohnung — und wir stellen fest, dass es abends hier noch deutlich wärmer ist als in Berchtesgarden. Unser erstes Frühstück im Freien genießen wir am nächsten Morgen.

Camping Hoffmann

2020 Bretagne – en Retour

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19.09. Samstag

Der Himmel ist wolkenverhangen, gegen 10.20 Uhr beginnt es zu regnen. Wir beschließen, da die Wettervorhersage nichts anderes verspricht, langsam die Rückreise anzutreten. Auf der gebührenfreien 4 spurigen N165 fahren wir bis Lorient , wechseln auf die N24 bis Baud und dann auf die N168 bis Pontivy. Hier gibt es eine Biscuiterie, wo wir stoppen und Kekse kaufen. Dann geht es weiter auf der N168 in Richtung St. Brieuc, auf der D786und D34 bis La Carquois, sozusagen ein Vorort von Pléherel Plage, wo wir am Anfang der Reise schon einmal waren – einmal Bretagne von Süd nach Nord durchquert.

Sebastian hat zwischenzeitlich das Haus, in dem wir vor 25 Jahren Urlaub machten, bei Google-maps gefunden und die Koordinaten gemailt und so war unsere Suche diesmal erfolgreich. An dem Haus wurde angebaut, die ehemalige Wiese ist jetzt ein Maisfeld und gegenüber steht ein neues modernes Haus, dessen Besitzer uns berichtet, dass es dieses Jahr letztmalig als Ferienhaus vermietet wurde und künftig vom Sohn selbst bewohnt werden soll.

Unser altes Ferienhaus in La Carquois
Unser altes Ferienhaus in La Carquois
Unser altes Ferienhaus in La Carquois
Unser altes Ferienhaus in La Carquois

Noch einmal übernachten wir für 12.50 € incl. Strom auf dem herrlich gelegenen Camping municipal in Pleherel Plage.

20.09. Sonntag

Es ist bedeckt und nichts deutet darauf hin, dass die Sonne noch einmal zum Vorschein kommen will. Also nutzen wir den Tag, um uns die Stadt Dinan anzuschauen. Vor 38 Jahren waren wir zum ersten Mal mit einem beim ADAC in Frankfurt gemieteten Wohnmobil und unserem 5 Monate alten Sohn unterwegs. Womos waren damals noch Exoten auf der Straße. Unsere „Tour de France“ führte uns bereits damals ans Cap Fréhel und auch nach Dinan, das wir als sehr schön in Erinnerung haben.

Ganz zufällig stoßen wir auf unserer Fahrt dorthin auf ein Juwel: das kleine Städtchen Plancoët.

Spontan suchen wir einen Parkplatz, um durch die blumengeschmückten Gassen zu bummeln.

Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët
Plancoët

Dinan hat keinen Campingplatz, nur einen Stellplatz auf einer naturbelassenen Wiese am Fluss Rance, weitab vom historischen Zentrum. Beim Durchfahren erschrecken uns die Menschenmassen, die hier unterwegs sind. Auch der Stellplatz in Lavallay auf der anderen Flussseite überzeugt uns nicht und wir verschieben den Dinanbesuch auf einen anderen Zeitpunkt n.C. (nach Corona), zumal es immer noch nicht aufgeklart hat.

Dinan
Dinan

Salu Bretagne –  in der Normandie soll das Wetter besser sein. Und so schmettern wir auf gebührenfreien Autobahnen noch 190 km weiter bis Caen und dann noch ein kleines Stück bis ans Meer nach Merville – Franceville Plage auf den Camping Pointe de Jour direkt am Strand. Bei unserer Ankunft ist es 18.45 Uhr und die Sonne scheint! Voila !

21.09. Montag

Bei strahlendem Sonnenschein beginnen wir den Tag mit einem zweistündigen Spaziergang bei gerade beginnender Flut am kilometerlangen Strand. Am Nachmittag nehmen wir – man glaubt es kaum – unser erstes Bad im Meer. Hier lockt das Wasser tatsächlich und es ist auch angenehm warm.

Merville – Franceville Plage
Merville – Franceville Plage
Merville – Franceville Plage
Merville – Franceville Plage
Merville – Franceville Plage

Morgen wollen wir noch einen Tag hier verbringen und dann am Mittwoch in einem Rutsch nach Hause fahren, wo wir uns in Isolation begeben wollen, bis wir ein negatives Testergebnis haben.