Samstag, den 04.10. – Sonntag, den 12.10. 2025
Seit heute reisen wir zu sechst. Sebastian, Astrid und die Kinder stoßen auf dem Namutoni Campground nach einer anstrengenden Anreise am späten Samstagnachmittag zu uns. In den nächsten 3 Tagen fahren wir über Halali und Okaukuejo bis Elefantsrus, wo wir noch eine weitere Übernachtungsoption hätten. Doch dieses Camp ist furchtbar hässlich, ziemlich neu und bietet keinerlei Schatten. Lediglich die Aussichtsplattform für Elefantenbeobachtung besuchen wir und ergreifen dann die Flucht. Im neuen Teil des Parks haben die Feuer, die hier Ende September wohl doch ganz schön gewütet haben, weite Flächen verbrannt.











Weiter nach Halali:

































Weiter bis Okaukuejo:

















































Nachts am Wasserloch Okaukuejo:







Weiter nach Olifantsrus:



































Vorsorglich vorgebucht für die nächste Übernachtung haben wir eine Campsite am Ongongo Waterfall, doch da uns an den verschiedenen Wasserlöchern auch im neuen Teil des Etosha-Parks derart viele Tiere begegnen und die Straße kein zügiges Vorankommen ermöglicht, können wir das ca. 400 km entfernte Camp unmöglich erreichen. Wir schlagen uns unterwegs in die Büsche und übernachten wild. Gemischte Gefühle innerhalb der Party, aber ich habe selten eine solche Stille genossen und gut geschlafen.


Am nächsten Morgen geht es weiter bis Opuwo, wo wir wieder einkaufen können. Bettelnde Kinder und selbst ernannte Parkplatzeinweiser, die gerne etwas Geld verdienen möchten, prägen auch hier das Bild.
Im Ongongo Waterall Camp genießen wir nach einer sehr holprigen Anfahrt den wunderbar erfrischenden Pool.






Am nächsten Morgen geht es weiter bis Twyfelfontein. Dort wollen wir die Felszeichnungen der Ureinwohner besichtigen. Leider geht das inzwischen nicht mehr auf eigene Faust, so wie wir das in einem Urlaub vor 31 Jahren noch konnten. 75 € müssen wir für eine guided tour von 45 Minuten bezahlen. Ganz ehrlich – das Geld nicht wert.
















Auch bei den Orgelpipes muss man heute Eintritt bezahlen und ein Guide will uns begleiten, aber wir sind müde, schauen uns lieber die damals gemachten Fotos zu Hause noch einmal an und stoppen auf dem nahe gelegenen Aba Huab Campground am gleich lautenden Fluss gelegen und erholen uns ein bisschen von dem anstrengenden Fahrtag.
Am Freitag geht es 40 km weiter zum petrified Forest. Auch hier brauchen wir einen Guide. Emilia begleitet uns und zeigt uns riesige, uralte Baumstämme, die durch Einlagerung von Kieselsäure zu Quarz versteinert sind. Auch verschiedene Heilpflanzen der hiesigen Bevölkerung, die ohne Arzt oder Klinik auskommen muss, erklärt sie uns. Zum Abschluss bedankt sie sich in ihrer Klicklautsprache für unser Interesse. Auch wir danken ihr für die spannende Führung, allerdings nur in Englisch, denn die Klicklautsprache haben wir nicht so schnell erlernen können.









Nach 334 km teils böser Schotterpiste erreichen wir totmüde in Hentjes Bay einen sehr einfachen Campingplatz am Atlantik.
Am Samstag besichtigen wir die hübsche, 75km entfernte Stadt Swakopmund, erklimmen die 92 Turmstufen des Woermann Hauses und genießen die tolle Aussicht über die Stadt bis hin zum Rand des Sossusvlei. Woermann war ein Hamburger Reeder und Handelsmann, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die deutsche Kolonie mit allem zu versorgen, was gebraucht wurde.







Im Kristallmuseum sind wir von den ausgestellten Edelsteinen fasziniert, besonders vom weltgrößten Quarz mit einem Gewicht von 14100 kg, der 1988 in 45 m Tiefe entdeckt wurde und sehr aufwändig geborgen wurde.


















In Walvis Bay leben viele Flamingos in der Lagune und in den Salinen wird Salz abgebaut.









Wir quartieren uns in der sehr ansprechenden Lagoon Campsite ein und essen heute mal im Restaurant völlig überdimensionierte Pizzen bzw. Fish and Chips (sehr lecker).

Während wir gestern noch im petrified Forest ordentlich schwitzten, brauchen wir hier an der Küste warme Klamotten und mögen um 20 Uhr auch nicht mehr draußen sitzen. 14 Grad sind es jetzt und in der Nacht sollen sie auf 11 Grad sinken.
Was wir immer zum Abgeben bereithalten, sind Wasserkanister und Brot. Mehrmals haben wir Menschen angetroffen, die eine Autopanne hatten und ohne Wasser und Nahrung auf Hilfe warteten, zwei Männer sogar die ganze Nacht und den halben nächsten Tag. Auch Familien mit Kindern stehen gelegentlich am Straßenrand und winken mit leeren Wasserkanistern, weil es in ihrer Wohngegend wohl nicht genug Trinkwasser gibt.
Aber auch das gibt es: Kinder, die einem fast vor das Auto springen und sehr aggressiv die Hand aufhalten. Und immer wieder die penetrante Bettelei auf Supermarktparkplätzen, die wirklich für uns alle recht unangenehm ist. Gerne will man helfen, aber wenn man einem etwas gibt, stehen im nächsten Moment 10 weitere da. Außerdem soll nicht der Eindruck entstehen, dass Bettelei lukrativer ist als zu arbeiten.
Eigentlich sollten längst mehrere Teile veröffentlicht sein, stattdessen ergänze ich Abend für Abend Text, weil die Fotos entweder nicht hochzuladen gehen oder es zu spät geworden ist. So wächst das Word-Dokument ständig an.
Heute, am Sonntag, fahren wir auf der C 14 zunächst auf Salz-Sandkruste – sehr angenehm – doch dann kommt wieder staubige Gravelroad mit viel Wellblech. Jeden Abend ist das Auto innen wie außen völlig eingestaubt, auch die unteren Schränke sehen immer geliebt aus.




Gefühlt unendliche Kilometer lang fahren wir durch monotone Sandlandschaft ohne Bewuchs und ohne irgendwelche Lebewesen. Dann kommt der Kuiseb Canyon und das Auge erfreut sich endlich wieder an tollen Felsformationen und auch etwas Grün, obwohl der Kuiseb-River völlig ausgetrocknet ist.


















Am frühen Nachmittag überqueren wir den südlichen Wendekreis des Steinbock.

Um 16 Uhr erreichen wir unser Quartier: das Rostock Ritz Desert Lodge Campsite, wo wir mit Blick in viel Weite und Berge im Hintergrund einen schönen Sonnenuntergang erleben. Die Jungen dürfen in der Lodge in den Pool springen und sich abkühlen, denn hier herrschen wieder Temperaturen über 30 Grad. Die 4 Campsites liegen 6 km entfernt und sind nett angelegt. Die letzte haben wir telefonisch noch ergattern können.






