Von Kwai River bis Kazalunga-Kasane

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Freitag, den 26.09. – Montag, den 29.09.2025

Wir lernen Mr. Arnold, den Besitzer des kleinen Camps, kennen.

Er beschreibt uns den Weg nach Savuti im Chobe NP und um 10 Uhr geht‘s auf die Piste. Am Mababe Gate (12 Uhr) wollen wir unseren Eintritt bezahlen, aber da unsere Unterkunft noch nicht gebucht ist, empfiehlt man uns, bei der Ausfahrt zu bezahlen und wir erhalten ein vorläufiges Permit.

Die Piste bis Savuti ist übel, was auch sonst. Eine riesige Elefantenherde zieht ostwärt und kreuzt unseren Weg. Wir nützen eine Lücke, um weiterzufahren.

Ansonsten ist die Strecke reizlos. Gegen 15 Uhr erreichen wir Savuti – fully booked. Auch einen Parkplatz will man uns nicht anbieten, das sei nicht erlaubt. Kaum zu glauben, dass so viele Leute bereit sind, 50 US$/Person/Nacht für einen staubigen, ungepflegten Platz auszugeben. Das nächste Camp, Linyanti, 40 km entfernt, ist ebenfalls voll und das nächste außerhalb des Parks gelegene 52 km entfernt. Ausgeschlossen, das noch bei Tageslicht zu erreichen. Ein Parkmitarbeiter hilft uns weiter. Am Goba Gate, 32 km, arbeite seine Kollegin Julia. Sie zeige uns einen Platz am Gate, wo wir sicher stehen können. Überglücklich fahren wir los, nehmen noch eine kleine Gamedrive-Runde mit, entdecken sogar ein Nilpferd in einem Wasserloch ….

und dann wird es doch noch zum Problem, rechtzeitig um 18.30 am Gate zu sein, das dann schließt. Viele Bodenwellen lassen das Auto sich aufschaukeln, Tiefsandstrecken lassen uns kaum voran kommen. Es ist ein wahrer Höllenritt, bis wir dann doch um 18.25 Uhr das Gate erreichen. Neben dem Gate befinden sich 10 kleine Häuschen, in denen die Angestellten, die dort arbeiten, übernachten können. Hinter dem letzten sollen wir parken. Wir freuen uns auf ein kaltes Bier, doch als wir die Tür zur Kabine öffnen, sind wir fassungslos. Nicht nur Tisch und Stühle liegen unten. Auch die Küchenschranktür ist aufgegangen und auf dem Boden liegt eine Sauerei, die man kaum beschreiben kann. Wasserkanister undicht geworden, Kaffeeglas mit Kaffeegranulat zerbrochen, Rotwein ausgelaufen, Nudelpackungen aufgeplatzt und in der Sauerei verteilt…. Sowas braucht man nicht und heute schon mal gar nicht. Eine Stunde braucht es, bis wir notdürftig sauber gemacht haben.

Am nächsten Morgen sind wir um 8 Uhr abfahrbereit, bedanken uns bei Julia, zahlen unseren Parkeintritt von gestern und stecken trotz ihres Protestes noch etwas in die Kaffeekasse, die gar nicht existiert. Nach 60 km beginnt die Teerstraße – aufatmen. Wir erhöhen den Reifendruck wieder und geben einem kleinen Jungen, vielleicht 8 Jahre alt, etwas zu essen und zu trinken, weil er hungrig ist. Das tut weh, wenn man an unseren Wohlstand zu Hause denkt, wo angeblich Kinderarmut herrscht.

Bis Kasane fahren wir jetzt die asphaltierte Transitstrecke durch den Chobe NP. Es gibt auch eine entlang des Rivers, für die man wieder Eintritt zahlen müsste. Aber wir haben die Nase von diesen Sandpisten so voll und wollen möglichst schnell auf einen ordentlichen Campingplatz. Vorher kaufen wir in einem Sparmarkt noch einmal ein und in Kazalunga, quasi mit Kasane zusammengewachsen, landen wir dann auf dem Big Five Lodge Camp. Hier quartieren wir uns gleich für 3 Nächte ein, bestellen Dinner für 18.30  Uhr …..

und einen Transfer nach Victoriafalls am nächsten Morgen für 650 Pula/Person.. Mit dem Auto nach Zimbabwe einzureisen ist kompliziert, kostet außer den Visagebühren auch Gebühr für das Fahrzeug. Passkontrolle; Visa bezahlen, wo macht man das alles? Darauf haben wir grad mal null Bock.

Am Sonntag holt uns Tulu um 7.45 Uhr mit einem 12-Sitzer-Bus ab. Wir sind die Letzten, die noch 2 Einzelplätze bekommen. Die Grenze zu Zimbabwe ist ganz in der Nähe. Zunächst kommt die Passkontrolle mit Ausreisestempel in Botswana. Das geht zügig. Dann weiterfahren zur Immigrationstelle Zimbabwe. Hier müssen wir in Cash 910 Pula für unsere Visa bezahlen. Dann nächste Schlange: Passkontrolle in Zimbabwe und Einreisestempel mit Visum. Dann dauert es  ca 2 Stunden, bis wir Victoriafalls erreichen. Gegenüber des „Rainforest“NP hält der Bus und entlässt die Fahrgäste. Um 14 Uhr soll man wieder hier sein, um dann zum Lunch zu einem Aussichtscafe´ zu fahren. Ob noch jemand an speziellen Aktivitäten wie Bungee-Jumping oder Heliflug interessiert sei? Ja, Letzteres haben wir uns vorgenommen, auch wenn es verrückt ist, für 15 Minuten Flug 150 US$/Person hinzublättern. Wir werden zu einem Fluganbieter gebracht, der Fahrer kümmert sich um alles und 30 Minuten später sitzen wir im Heli, Jürgen sogar auf dem Sitz des Co-Piloten. Es geht zu wie am Fließband: einer startet, einer landet und der dritte ist im Anflug. Und es gibt mehrere Anbieter. Es ist wirklich beeindruckend, die Falls aus der Luft zu sehen.

Dann bringt uns Tulu zum Nationalpark „Rainforest“, wo wir nach Zahlung von 50 US$/Person einen ausgiebigen Spaziergang am Rande der 1,7 km breiten Fälle machen. Auch hier sind 2 Staaten Anrainer wie in Kanada/USA bei den Niagara – Fällen. Der Teil in Sambia ist in der aktuellen Trockenzeit fast ohne Wasser, wohingegen es auf der anderen Seite ganz ordentlich tost und wir werden teilweise regelrecht nass – was natürlich bei 38° sehr angenehm ist.

Dann fahren wir zum Lookout Cafe´ und bestellen uns einen Wrap, der derart üppig ausfällt, dass wir unser Abendessen in der Lodge anschließend canceln müssen.

Im Anschluss will Jürgen noch über die Brücke laufen, auf der man ohne Passkontrolle von Zimbabwe nach Sambia gelangen kann. Das bedeutet nochmal einen 15-minütigen Fußweg bis in die Mitte und so haben wir Gelegenheit, mit einem Bein in Zimbabwe und dem anderen Bein in Sambia zu stehen.

Um 17 Uhr sind wir ziemlich geplättet wieder zurück und genießen 2 kalte Windhoek Lager in der Lodge.

Am Abend gibt es tatsächlich ein ordentliches Gewitter und es regnet sogar.

Am Montag ist endlich mal Ausschlafen angesagt. Dann kommt das große Saubermachen. Die Sauerei hatten wir ja nur notdürftig beseitigt. Heute wird alles ausgeräumt, gründlich gereinigt und neu eingeräumt. Mal sehen, wie lange es gut geht.

Außerdem haben wir hier ein eigenes „Bad“ mit Spülbecken am Platz. Davon machen wir intensiven Gebrauch und waschen unsere Wäsche – ohne Waschmaschine.

Morgen ist Botswana Day, ein Feiertag, an dem die Geschäfte geschlossen sind. Deshalb werden wir jetzt nochmal losfahren in den nahe gelegenen Sparmarkt und für die nächsten Tage einkaufen. Morgen geht’s dann zurück nach Namibia.