Mont. 15. – Mittwoch 17. September 2025
Schon viele Tage vorher haben wir aufgeregt im Internet recherchiert nach Unterkünften, Streckenbeschreibungen und den neuen Visabestimmungen für Namibia, die seit April 25 gelten, die Koffer repariert und Amazon gefördert, um unsere Ausrüstung zu ergänzen.
Frühzeitig packen wir die Koffer – 25 kg pro Person und jeweils ein Gepäckstück sind in der Premium Economy erlaubt. Beim ersten Versuch liegen die Koffer deutlich unter dem Gewichtslimit, doch sie drohen zu platzen. Neuer Versuch: Einiges bleibt zu Hause, anderes kommt hinein und wir legen in Frankfurt eine Punktlandung mit 49,5 kg auf die Waage.
15:20 Uhr! Das Taxi kommt pünktlich, selbst der ICE schafft es ohne Verspätung, der Check-in verläuft zügig und reibungslos – Vorteile der PREMIUM Economy wie auch das bevorzugte Boarding, besseres Essen und kostenfreie alkoholische und nichtalkoholische Getränke an Board, sowie eine bevorzugte Gepäckausgabe und größerer Sitzabstand sind uns den geringen Aufschlag immer wert. Allerdings will die Condor bei der Sitzplatzwahl noch einmal zusätzlich verdienen, wenn der Fluggast sie vornimmt. Genau 24 Std. vor Abflug, als der online Check-in beginnt und alle Fensterplätze schon verkauft sind, soll es immer noch 17,99 €uro kosten, aus dem Restangebot sich etwas herauszupicken. Wer das nicht will, bekommt automatisch und kostenfrei einen Sitzplatz zugewiesen – hier Reihe 16 F und G im Vierer-Mittelblock. Glück gehabt, die beiden Plätze neben uns bleiben frei und wir können uns für die Nacht ausbreiten.




Der Umstieg in Johannesburg mit 3 Stunden Umsteigezeit ist o.k. – das große Gepäck wird weitergeleitet nach Windhoek in die kleine Maschine der „Airlink“ , eine Embraer 190.





12.30 Uhr wendet sich dann das Blatt: Riesenschlange bei der Einreisekontrolle. Entgegen den Versprechungen im Internet, dass ein bereits vorab für 1600 Namibia-Dollar (~ 80,00 Euro) pro Person gekauftes e-Visum die Einreise beschleunigen würde, wird an den Schaltern nicht differenziert zwischen Personen, die das e-Visum haben und solchen, die den Visumsantrag erst am Schalter ausfüllen müssen. Und von diesen gibt es solche (viele!!!), die dafür gefühlt Stunden (Monate!!!) brauchen und uns, die in 3 Minuten durch sind, nachdem wie endlich unser Visum zeigen können.


Inzwischen sind die Koffer alle längst am Ausgabe-Band angekommen und stehen zum Teil schon daneben. Bei einem unserer Koffer ist die Bauchbinde um den Griff gewickelt, er muss also schon in Frankfurt oder Johannesburg geöffnet und kontrolliert worden sein.
Wir reihen uns in die nächste Schlange ein – natürlich bei „ Nichts zu verzollen“ – der längsten Schlange. Noch einmal müssen alle Koffer durchleuchtet werden. Das Glück hat uns verlassen, wir müssen zurück auf die andere Seite und unsere Koffer dort öffnen lassen. Bis wir dran sind, dauert auch hier mindestens 20 Minuten und jemand an meiner Seite kocht erschöpft vor Wut. Diesmal muss zuerst der kleine Koffer mit der intakten Bauchbinde geöffnet werden. Der Zöllner ist erstaunt über die vielen Medikamente und Verbandsmittel, die er darin findet, akzeptiert aber schließlich, dass ich als Arzt für die Reise in die Wildnis und nach Botswana größere Vorsorge treffen muss. Christiane hilft etwas nach, indem sie auf die Tränendrüse drückt und anführt, dass unsere Reisezeit nun bald 24 Stunden beträgt und sie endlich schlafen will und muss – sonst—–! Koffer wieder einpacken und er verzichtet darauf, auch den zweiten Koffer öffnen zu lassen.
Aufatmen! Kurz hinter dem Zoll finden wir einen Bankautomaten der Banque of Windhoek, der sogar Südafrikanische Rand (ZAR) ausgibt. Der Wechselkurs zum Namibiadollar ist 1: 1, aber ZAR wird auch In Botswana gerne akzeptiert, nicht so der Namibia Dollar, wie der Reiseführer zu berichten weiß. Auch brauchen wir noch namibianische SIM-Karten für unsere Handys und wollen den Touristen-Sch… nicht, der von MTC vor der Zollkontrolle für teuer Geld verkauft wird. Neben der Bank außerhalb des Customs gibt es ein MTC Büro, das für die Hälfte des Geldes den einheimischen Tarif „Aweh toData“ verkauft. 660 N$ für 2 SIM-Karten mit 30 Tagen Gültigkeit, 26 GB Datenvolumen und 500 Inlandsfreiminuten. Also weitergehen und nicht gleich dem ersten Anbieter Gelegenheit zum Geldverdienen geben. Der ebenfalls an dieser Ecke des Flughafens gelegene Avis – Schalter kooperiert mit Britz, unserem Vermieter und bestellt uns einen Shuttle zum auf dem Flughafengelände gelegenen Britz- Autovermieter.
Auch hier dauert es – bis uns Ricardo alles erklärt hat und wir das Auto so nicht für eine Mietdauer von 4 Wochen übernehmen wollen, da insbesondere an den Vorderreifen nur noch wenig Profil vorhanden ist. Reifenwechsel geht aber scheinbar nicht, da ist es einfacher, uns ein gleiches, aber jüngeres Auto mit 30 Tkm statt 47 Tkm und besseren Reifen zu geben.







Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir schließlich das vorgebuchte „Urban Camp“ in der Schanzenstraße in Windhoek City, eine wunderschöne Anlage, die Bilder sprechen für sich. Wir genießen zwei Windhoek Lager zu einem leckeren Abendessen und am nächsten Morgen ein üppiges Frühstück und bezahlen für alles zusammen incl. Unterkunft etwa 70 €uro. –











Nachdem wir gestern noch kurz in einem eigentlich guten Laden „Woermanns“ die ersten und wichtigsten Sachen eingekauft haben, wollen wir jetzt in eine große neue Mall im Süden der Stadt.
Auf dem Parkplatz von Woermann’s hatte uns nämlich gestern jemand gedrängt, man müsse noch ein Parkticket kaufen – für 5 NAD mit Kreditkarte – aber das stellte sich dann doch schnell als ein Versuch von Kreditkarten-Skimming heraus, was ich noch rechtzeitig merkte.
Die Mall ist riesig, der Parkplatz auch und natürlich gebührenfrei. Freiwillig darf man die Parkwächter mit einem Trinkgeld erfreuen – und zwar cash! Leider sind alle Einfahrten in die Mall mit Höhenbarrieren (2,40m) versehen, unter denen wir nicht durchpassen. Zu Hause hätte man uns gesagt: Pech gehabt, aber hier wird um Abhilfe gerungen. Letztendlich parken wir auf einem erhöhten Bürgersteig in der Parkplatzeinfahrt und unser Auto wird auch dort bewacht.
Dann stellen wir fest, dass Wasser aus dem Womo ausläuft. Eine Schlauchverbindung zum Wassertank ist undicht. Außerdem öffnet sich während der Fahrt ständig die Klotür und schwingt hin und her. Wie lange schafft sie das, bevor sie aus den Angeln fällt? Also kurz und gut: wir arbeiten unsere Einkaufsliste ab, statten dem Autoverleiher um 15.00 einen Besuch ab und bis 16.30 Uhr hat er Abhilfe geschaffen.
Das wird also heute nichts mehr mit der Einreise nach Botswana, denn mit Sonnenuntergang wird es hier schlagartig dunkel. Wir schaffen noch die 150 km bis Gobabis, der letzten größeren Stadt in Namibia und kommen noch im Hellen auf dem freundlich geführten Goba-Camp am Stadtrand an. Auch hier können wir wunderbar zu Abend essen und am nächsten Morgen frühstücken und beginnen mit unserem Blog.


