Von Monesterio, der Schinkenstadt, weiter bis Salamanca

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Mittwoch, den 30.04.25 bis

Regen in der Nacht, auch am Morgen tröpfelt es hin und wieder. Wir entsorgen und fahren zurück auf die Autobahn, nicht ohne vorher noch mal Iberico Steaks gekauft zu haben und auch in der „Fabrica de Jamones“ am Kreisel ein schönes Stück Lomo Iberico und etwas Schinken erstanden zu haben.

Die Autovia de la Plata ist teilweise wunderbar, teilweise aber auch sehr schlecht. Es reicht, dass kurz hinter Merida das Lenkrad zittert und wir Schlimmes vermuten. Das Womo fährt weiter geradeaus, ein Reifenplatzer ist es wohl nicht, aber etwas stimmt nicht. Der Standstreifen ist zu schmal, um gefahrlos um das Auto herumzugehen, aber 20 m weiter hinten ist eine Ausbuchtung. Vorsichtig fahre ich zurück, halte erneut an und Jürgen stellt fest, dass an der linken vorderen Radkappe eine Schraube verloren ist und sie schräg vor dem Rad hängt. Das hat wohl eine Unwucht und das Lenkradzittern ausgelöst. Mit einem Imbus will er die verbleibende Schraube lösen, als hinter uns ein Fahrzeug der Guardia de Civile mit Blaulicht hält. Oh weh, wir stehen seit 2 Minuten, ein Warndreieck haben wir nicht aufgestellt. Was wird passieren? Jürgen zeigt , woran es hapert, löst die Radkappe, verstaut sie in der Heckgarage, bedankt sich für die Absicherung zum hinteren Verkehr und ich fädele mich wieder ein. Gesagt hat von den Polizisten keiner etwas, aber ein Foto vom Nummernschild hat einer gemacht. Was kommt da möglicherweise noch per Post nach Limburg? Schaun wir mal.

Die Landschaft ist wunderschön, gelb blühender Ginster, schneebedeckte Berge im Hintergrund, immer wieder heftige Regenschauer und zwischendurch sind wir mal auf 1200 m Höhe.

Nach 5 Stunden haben wir genug vom Fahren, steuern einen Stellplatz der Stadt Salamanca an, machen einen kurzen Bummel, um für morgen die Bushaltestelle zu finden, um mit der Linie 21 ins Zentrum zu fahren.

In der Nacht regnet es sehr ergiebig, aber am Donerstagmorgen ist herrliches 1. Mai – Wetter, aber nur 8 °C. Nach dem Frühstück packen wir den Roller aus – vorbei mit der Faulenzerei in der Garage – und parken nach 4 km im Zentrum nahe der Kathedrale.

Die war vor 2 Jahren am Sonntag, 11.06.23 für Besichtigungen geschlossen und wir konnten nur die illustren Figürchen in der Außenfassade bestaunen., die wir auch heute wieder finden: Astronaut, Affe, der Eis schleckt, auf dem Kopf stehendes Häschen u.ä.

Heute können wir hinein und staunen wieder einmal über die baumeisterliche Höchstleistung der damaligen Zeit. Die alte romanische Kathedrale ist nur über die neue gotische zu erreichen.

In der alten Kathedrale sind noch gut erhaltene Fresken zu sehen und viele biblische Szenen hinter dem Altar.

Nach einer guten Stunde gelüstet es uns nach einem Kaffee, wir schlendern vor bis zur Plaza Mayor und entscheiden uns spontan doch für einen Sangria.

Kaum ist er serviert, kommt eine 1. Mai – Demo mit sehhhhr viel Getöse und Getrommel auf den Platz

und lässt von einem Balkon uns unverständliche Parolen erschallen. Nach einer halben Stunde endet das Ganze mit dem Abgesang der Internationalen.

Nicht nur uns gefällt das nicht besonders, auch eine einheimische Operndiva versucht immer wieder gegen die Schreihälse mit Arien anzusingen.

Endlich kehrt wieder Ruhe ein.

Die Markthalle gegenüber der Plaza Mayor ist heute geschlossen, so wie alle Geschäfte auch. Nur die „made in China – Läden“ haben geöffnet.

Wir stärken uns bei einem mittelmäßigen Mittagessen, sehen danach erst die Toiletten:

(Sauber sind sie – und die Küche gleich daneben!)

gehen auch dieses Mal an der Universität vorbei, in deren Fassade ein kleiner Frosch auf einem Totenschädel versteckt ist. Die Mär geht, dass ein Student, der ihn ohne fremde Hilfe entdeckt, seine Prüfungen bestehen wird. Heute ist es einfach: ein Reiseführer deutet mit einem Laserpointer darauf und schon hört man viele Ahhh – da! In unserem Bericht vom 11. Juni 2023 ist Salamanca ausführlicher beschrieben. Wer möchte, kann dort nachlesen.

Schräg gegenüber kann man in einem weiteren Gebäude den „Cielo de Salamanca“ bestaunen, ein beleuchtetes Tierkreiszeichendeckenfresko.

Es ist 16.30 Uhr, schon wieder ziemlich kühl und wir fahren zurück zum Womo auf dem Stellplatz.