Von Marokko nach Spanien (Ceuta) und weiter über Algeciras nach Manta Rota in Portugal

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Donnerstag, den 24.04.25 bis Montag, den 28.04.24

Von der Küste Marokkos sind wir wieder enttäuscht. Bereits vor 8 Jahren fanden wir die Strände, verglichen mit denen Spaniens und Portugals, reizlos und oft vermüllt. Das ist heute noch so und Campingplätze, die wir in guter Erinnerung haben, existieren nicht mehr. Wo sollen wir jetzt noch Zeit verbringen? So schön ist es hier im marokkanischen Garten in Moulay Bousselham wirklich nicht. Eine gute Erinnerung an einen Camping bei der Herkules-Grotte in der Nähe von Tanger haben wir noch, aber wir haben uns für die Fährrückfahrt von Ceuta nach Algeciras entschieden und da passt dieser Platz nicht in die Planung, zumal wir fürchten, er könnte ebenfalls inzwischen eine Enttäuschung sein. Also starten wir am Donnerstag am späten Vormittag nach Ceuta über die A5, R 417, N2 und N 16 .

Ein Orangenverkäufer, der am Straßenrand seine Früchte feil bietet, kommt uns gerade recht, denn unser Vorrat ist aus. 12 kg für 60 Diram = 6 €. Obst, Gemüse und Brot sind in Marokko unglaublich preiswert. In Rabat haben wir 2,5 kg frische Erdbeeren erstanden für 1,80 €/kg. Die begleiten uns jetzt in Form von Marmelade.

Kurz vor der weißen Stadt Tetouan tanken wir noch einmal preiswerten marokkanischen Diesel für umgerechnet ca.1 Euro und entdecken nebenbei ein Schild: „Lavage“. Da jauchzen 2 Wohnmobile auf und als die Besitzer den Preis für die Lavage erfahren, jauchzen die ebenfalls. Für 50 Diram = 5 Euro lassen wir den Wüstenstaub im Land.

Die Grenze erreichen wir gegen 18.30 Uhr. Also nicht die Grenze, sondern das Davor. Und das Davor ist nicht in Metern zu messen, sondern in Stunden. Hinter einem Kreisel wird man in eine von 4 Spuren eingewiesen und dann wartet man darauf, dass sich etwas bewegt. Und wartet. Wartet. Schrittweise kommt man vorwärts und irgendwann haben wir eine Position erreicht, von der aus wir mit dem Fernglas beobachten können, was vorne in der Spur geschieht – da tauchen Männer neben Autos ab, lupfen Fußmatten, lassen Kofferräume ausräumen und drehen den kompletten Fahrzeuginhalt eines jeden Autos um. Das dauert. Benners haben die etwas schnellere Spur und sind nach 4 Stunden durch. Wir brauchen 5. Endlich in der Pole Position zeigen wir die Pässe vor, öffnen Außenklappen, dann will ein Mann mit Dreckschuhen herein. Immerhin weiß er etwas mit dem feuchten Putzlappen anzufangen, den ich ihm in den Eingang gelegt habe. Er schaut in den Kleiderschrank, ins Bad, geht wieder hinaus und kommt mit einem schwarzen, riesigen Ungeheuer von Hund zurück und Beide begehren Einlass – den ich allerdings verweigere. Nein! Kein Hund. Bis zur Tür, er kann schnüffeln, aber nicht hinein ins Fahrzeug! Ich bin allergisch gegen Tierhaare. Juchuhhh! Erfolg, er geht wieder. Um kurz darauf mit seinem Chef wiederzukommen, der sehr freundlich erklärt, es tue ihm sehr leid, aber das sei in Ceuta das Protokoll, alle Fahrzeuge müssten die gleiche Kontrolle durchlaufen. Das nächste Mal sollten wir dann von Tanger Med zurückfahren, dort röntge man die Autos und arbeite nicht mit Hunden. Auf meine Frage, was denn so intensiv gesucht werde, antwortet er: „Drogen! “ Und das sei nicht altersspezifisch. Sie fänden bei ihren Kontrollen Drogen in allen Altersschichten. Also muss ich das Ungetüm doch hineinlassen und er findet – nichts. Aber ich finde anschließend seine dreckigen Pfotenabdrücke überall im Auto!

5 Stunden sind vergangen. Wir fahren zu mitternächtlicher Stunde zu Benners, die uns ihren Standort geschickt haben und buchen die Fähren für den nächsten Tag, schlafen die wenigen verbleibenden Stunden gut, sind am nächsten Morgen um 7.30 Uhr am Hafen, verabschieden uns schweren Herzens voneinander, denn wir haben wegen unterschiedlicher Tarife auch unterschiedliche Fähren gebucht und Benners müssen wieder nach Hause, weil meine Schwester noch arbeiten muss. Liese, Michi, es war sehhhr schön mit euch und hoffentlich nicht das letzte Mal!

Die Überfahrt dauert 1 knappe Stunde.

Von Algeciras fahren wir über Jerez, Sevilla und Huelva zur portugiesischen Grenze – keine Inspektion des Fahrzeugs, kein dreckiger Hund –

und sind am frühen Nachmittag in Manta Rota auf dem Womo- Stellplatz, auf dem wir schon zweimal waren. Noch ist er recht voll, weil offensichtlich noch Ferien in Spanien und Portugal sind, aber bereits am Sonntag reisen sehr viele ab.

Der Strand ist traumhaft schön und sauber, ein großer Kontrast zu Marokko.

Täglich laufen wir insgesamt 5,5 km in Richtung Tavira, bis uns der kleine Fluss bremst.

Unser Platz bietet Sonne und Schatten, wie wir es gerade wünschen und so faulenzen wir vor dem Womo und lesen viel. Täglich kommen Obstverkäufer vorbei und preisen Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Orangen an. Die Brombeeren sind himmlich, die Orangen müssen wir noch testen. Ob sie mit den marrokanischen mithalten können? Wir hoffen, aber wir zweifeln.