Jetzt wollen wir mal Meer sehen

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Gründonnerstag, den 17.04.25 bis Ostersonntag, den 20.04.25

Wir verlassen unser idyllisches Plätzchen im Antiatlas und fahren auf der R 104 westwärts bis Tiznit.

Hier wachsen Arganbäume, aus deren Früchten das kostbare Arganöl gewonnen wird und am Straßenrand zum Verkauf angeboten wird.

Immer wieder treffen wir am Straßenrand auf kleine Kastenwägen mit einer Kaffeemaschine im Kofferraum. Reich werden kann man so sicher nicht, aber ein paar Diram dazuverdienen kann man sich allemal.

In Marokko werden die Straßen von vielen geteilt: Esel, Kühe, Schafe, Ziegen, Menschen in und auf verschiedensten Vehikeln. Besonders aufpassen muss man in größeren Ortschaften auf motorisierte, lebensmüde Zweiradfahrer, die sich in halsbrecherischer Fahrweise vorbeidrängen. Wir hatten zwischenzeitlich schon die Vermutung, dass hier keine Führerscheinpflicht bestehe, wurden aber darüber belehrt, dass doch, aber viele sich einfach nicht an die Verkehrsregeln halten und deshalb viele Unfälle passieren.

In Tiznit wechseln wir auf die N1 nordwärts und füllen im Carrefour in Agadir unsere Vorräte wieder auf und fahren dann an der Küste entlang bis Imi Quaddar. Dort übernachten wir auf dem schönen Campingplatz Atlantic Parc und sind erstaunt, dass der Platz weitgehend leer ist. Hier laufen Hühner und Gänse frei herum und auch ein Pfauenpaar befindet sich in Hochzeitsvorbereitungen, er balzt entsetzlich, nur noch am frühen Morgen vom Muezzin ( dem ich bislang immer ein „z“ vorenthalten habe ) übertroffen.

Am Karfreitag fahren wir weiter, zunächst bis in die Bananenstadt Tamri. – hässlich, aber die kleinen Bananen schmecken köstlich und wir decken uns reichlich ein.

Am Strand waren wir noch immer nicht, das soll sich aber jetzt endlich ändern. Auf einem kleinen, schmalen Nebensträßchen erreichen wir den Surferort Kaouki Beach und mieten uns auf dem Camping Soleil ein. Für 40 Diram können wir hier unsere Wäsche waschen.

Ca. 100 m sind es vom Campingplatz bis zum Strand. Am Samstag machen wir unseren ersten Strandspaziergang in die vom Ort abgewandte Richtung und sind entsetzt über den Müll, der hier überall herumliegt. Teilweise hat man ihn zwar zu einem Berg zusammengetragen, aber dann liegen lassen und der hier heftige Wind verteilt ihn wieder weiter.

Am Nachmittag spazieren wir in die andere Richtung in den Ort Kaouiki Beach. Hier ist alles auf Surfer abgestimmt, die sich zahlreich in den Atlantikwellen austoben. Müll findet man hier kaum. Wenn es doch überall so wäre!

Wir trinken einen leckeren Capuccino, erstehen in einem sagenhaften food stuff zwei Baguette für fast nichts

und schlendern zurück zum Womo. Sand knirscht zwischen den Zähnen – bähhh!

In der Nacht muss tatsächlich der Osterhase da gewesen sein – weit gehoppelt.

Bis Essaouira sind es noch 23 km, die wir am Ostersonntag bald geschafft haben. Doch inzwischen hat sich das Fischerstädtchen weiterentwickelt und Wohnmobile sind nicht mehr willkommen. Nach langer Suche parken wir am Ortsrand auf dem Carrefour – Parkplatz, was scheinbar gängige Praxis ist, denn zahlreiche Taxen fahren vorbei und nehmen uns für 20 Diram mit bis zum Hafen.

Fisch, Austern, Krabben, Rochen….. lauter leckere Sachen verbreiten mehr oder weniger angenehme Gerüche. Trotz Sonnenschein frösteln wir, denn der Wind will einfach nicht nachlassen.

Wir bummeln durch die Gässchen, es ist sehr touristisch, aber auch sehr schön, sauber, ruhiger als in Marrakech und kaum jemand drängt uns zum Kaufen, wir bleiben unbehelligt.

Am Nachmittag lassen wir uns wieder von einem Taxi zurück zum Carrefour bringen und steuern dann unser nächstes Ziel an: den Camping The Mogador’s Oasis beim Fischerdorf Bihbah, 50 km von Essaouira entfernt. Die letzten 2 km sind recht holprig, lassen sich aber gut bewältigen und obwohl der Platz eigentlich voll ist, können wir noch unterkommen. Der Platz ist sehr hübsch angelegt, sehr sauber, hat einen schönen Pool und eine Dachterasse, von der wir den Sonnenuntergang beobachten könnten, doch es bläst uns fast fort und wir ergreifen bald die Flucht ins Womo.

Morgen soll es weitergehen bis Safi, der Töpferstadt.