Von der Wüste ins Hochgebirge auf knapp 3000m

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Montag, den 07.04.2025 bis Mittwoch, den 09.04.2025

Wir verlassen Erg Chebbi, fahren diesmal über Rassini weiter und bleiben prompt im Verkehrsgewühl stecken. Heute ist Markttag, aber es sieht gruselig und schmuddelig aus und wir wollen nichts einkaufen. Doch wie geht’s weiter bis Tinguir? Ein Fahrradfahrer bedeutet uns, hinter ihm herzufahren. Sofort erinnern wir uns an unser Lotsenerlebnis in Chefchauen. Ist er einfach nur freundlich oder will er uns am Ende auch abzocken und ist mit einem kleinen Trinkgeld nicht zufrieden. Blöde Situation. Wir fahren anders weiter als er und müssen dann doch wieder umkehren und den Weg fahren, den er gezeigt hat. Nun ist er aber weg und war wahrscheinlich einfach nur hilfsbereit und freundlich.

Wir verlassen Risani durch das prächtige Stadttor Richtung Erfoud,

zweigen ab auf die R 702, später auf die N 10, lassen die Lehmstadt in Goulmima dieses Mal aus und biegen in Tinguir ab in die Todra-Schlucht.

Am frühen Nachmittag haben wir die Nase vom Fahren voll und bleiben wie letztes Mal auf dem Camping Atlas.

Am nächsten Morgen starten wir zur großen Runde durch den Hohen Atlas, die Todra-Schlucht hinauf bis Agoudal und die Dades – Schlucht wieder hinunter.

Nach einer unruhigen Nacht (Hundegebell und Weckruf des Muezin um 5 Uhr morgens) brechen wir gegen 10.30 Uhr auf in der Hoffnung, bald eine Tankstelle zu finden. Doch es kommt keine und wir müssen tanken. 200 km durch die Berge schaffen wir nicht mehr. Also kehren wir um bis Tinguir (22 km), tanken voll, während Benners mit ihrem beneidenswert undurstigen Womo schon mal weiterfahren.

Die Hauptattraktion in der Todra – Schlucht ist total überlaufen, ganz anders als 2017.

Danach wird es dann aber ruhiger und urtümlicher. Wir bewundern fantastische Schichtungen und Farben in den Felsen, kommen durch ursprüngliche Berberdörfer, fahren über teilweise übelste enge Pisten.

Gelegentlich kommen uns Wohnmobile entgegen, also gibt es ein Durchkommen. Doch von Benners keine Spur. Leider gibt es hier auch kein Netz, nur „Notruf möglich“ – immerhin! An einer Kreuzung steht mal wieder eine Polizeikontrolle. Die fragen wir nach dem Weg, weil wir die Schilder nicht eindeutig der Richtung zuordnen können. Ein Marokkaner, der aus der Richtung kam, in die wir wollen, beteuert, einen weißen Camper „Etrusko“ gesehen zu haben. Dann geh’s weiter. In manchen Dörfchen hätten wir sogar Diesel bekommen können. In Hauseingängen stehen dann große Tonnen, aus denen in einen 5 l Kanister abgefüllt wird und dann wieder mit Hilfe eines Trichters in den Tank geschüttet wird. Gut, dass wir das nicht brauchen. Wir klettern mehrere Pässe in steilen Serpentinen hinauf und wieder hinab. Oben bläst es heftig und ist kalt. Von Benners noch immer keine Spur und nach wie vor kein Netz. Da muss nun halt Starlink helfen. Am Straßenrand stellen wir ihn auf das Armaturenbrett und kurz drauf hat er einen Sateliten gefunden. Auch Benners sind gerade in einer Zone mit Empfang angekommen – wir telefonieren, sind erleichtert, dass alle wohlauf sind – sie 34 km vor uns- und wir beschließen, uns nach für uns ca. weiteren 50 km auf dem Camping L‘ Etoille d’azur zu treffen. Der Besitzer begrüßt uns herzlich mit Tee und Gebäck und bringt uns abends gratis frisch gebackenes Brot und eine leckere Gemüsesuppe, die wir allerdings wieder kräftig nachsalzen. (Vorsicht, direkt davor ist ein anderer Campingplatz, doppelt so teuer und unfreundlicher Besitzer.)

Die höchste Erhebung auf unserer Runde: