Donnerstag, 27.03.2025 bis Donnerstag, 03.04.2025
Wir konnten endlich wieder einmal Lissy und Michi für eine große Abenteuerreise zur Einweihung deren neuen Wohnmobils gewinnen.
Längere Vorbereitungen waren nötig, nicht nur, um dem Etrusco seine „Kinderkrankheiten“ auszutreiben, auch die Crew brauchte noch vorbereitende Impfungen nicht nur medizinischer Art.
Zu guter Letzt hätte es noch sprichwörtlich ins Auge gehen können- aber jetzt ist alles gut und wir sind auf Achse.

Die erste gemeinsame Übernachtung ist auf einem schönen Stellplatz unter der Schauenburg von Oberkirch, die wir am nächsten Morgen noch besuchen. Die Burgschenke mit Biergarten macht einen sehr guten Eindruck und am Stellplatz gibt’s Strom und eine Dumpstation sowie eine schöne Aussicht.











Die A5 ist frei, nochmal volltanken und dann geht es ohne Einreisestau in die Schweiz und den Gotthardt hinauf. Die dritte Spur ganz rechts ist frei – und die Signalanlage gibt eindeutig diese Spur nach Andermatt frei. Kurzfristig ändert Christiane die Spur und fährt am Stau vorbei bis zur letzten Ampel an der Tunneleinfahrt. 30 Minuten gespart: 🙂
Auf dem Rasthof hinter dem Tunnel gibt es nochmal eine Brotzeit und dann nach einem Fahrerwechsel geht es weiter über den Mailänder Ring Richtung Genua.


Nach 588 km erreichen wir kurz nach Sonnenuntergang unseren Übernachtungsplatz in Voltaggio 47 km vor dem Hafen von Genua. Die Vorfreude ist groß und wir diskutieren, wie es weiterlaufen soll.

Samstag, den 25.03 bis Donnerstag, den 03.04.2025
Wieder eine wunderbar ruhige Nacht. Am Samstagmorgen empfängt uns leichter Regen. Wir tuckern über enge bis sehr enge Sträßchen und Gassen durch das wunderschöne Piemont



bis zum Hafen in Genua, den wir wieder nach allerhand Irrwegen erreichen. Wir bräuchten ein Navi, in das Höhe und Breite des Womos eingegeben werden kann, dann wären nicht so viele Kehrtwenden notwendig.
Schon kurz nach unserer Ankunft im Hafen werden wir auf das Schiff gewunken – Excellent ( Reederei GNV) heißt es. Die Kabinen sind geräumig und sauber.




Die Überfahrt mit Stop in Barcelona soll 50 Stunden dauern, tatsächlich werden es aber 54, da am Ankunftstag das Ramadanende ganz groß gefeiert und nicht gearbeitet wird.









Wir haben Vollverpflegung gebucht. Bis auf eine Passage im Golf von Marseille, den wir umbenannt haben in Golf von Europa, ist das Gewässer ruhig und die Delikatessen vom Büffet bleiben bei uns.
Das Ausladen der Fähre ist genauso chaotisch wie wir es schon kennen. Alle wollen gleichzeitig von Bord, mit Hupen geht’s natürlich schneller. Die Polizeikontrolle ist schnell geschafft, aber dann kommt der Zoll. Bereits auf der Fähre haben wir uns den Einreisestempel im Pass geholt sowie die Einfuhrpapiere für das Womo und den Roller. Jetzt wird nochmal nachgeschaut, ob alles seine Richtigkeit hat. No arms, no drones, no drugs… Letzteres bestätigt auch der Schnüffelhund, der ins Auto springt und dann ist Mitternacht vorbei – wir bleiben zusammen mit vielen anderen Womoreisenden auf dem Parkplatz im Hafengelände und haben eine ruhige Nacht.
Am Dienstag halten uns die Suche in Tanger ohne Navi ( kein Internet) nach Supermarkt und Telefonshop auf, gegen Nachmittag sind zumindest Benners mit funktionierender Simkarte ausgestattet und wir fahren weiter bis Chefchauen. Die Beschilderung zum dortigen Campingplatz fehlt an der entscheidenden Stelle und bald landen wir auf winzigen Gässchen im dicksten Verkehrsgewimmel. Nix geht mehr, vorwärts nicht und rückwärts auch nicht. Drei selbsternannte Helfer wollen uns aus dem Gewühl befreien und produzieren dabei noch mehr Durcheinander. Endlich klappt das Wendemanöver, ich steige ein und schon springt einer der Drei hinter mir ins Womo und bekundet, uns zum Camping begleiten zu wollen. Das will ich aber auf keinen Fall, denn mir schwant schon genau das, was dann eintritt und bewege ihn nachdrücklich, unser Auto wieder zu verlassen. Doch Jürgen plädiert, ihn mitzunehmen und – seine Hilfe ist nicht mehr erforderlich – bald sind wir am Campingplatz. Unser Trinkgeld wird zurückgewiesen, er wolle für so viel Mühe 20 EURO! Entweder 20 Diram oder gar nichts. Wir haben ihn nicht gebeten, er habe seine Hilfe aufgedrängt. Dann kommt der Platzwart und er ist zusammen mit seinen beiden Kumpanen, die uns hinterhergefahren sind, blitzschnell verschwunden – mit 20 Diram.
Der Platz ist ziemlich voll, aber wir passen noch in eine Lücke.

Am nächsten Morgen, Mittwoch, laufen wir steil bergab in die blaue Stadt Chefchauen (dauert ca. 20 Minuten). Blau ist hier die vorherrschende Farbe. Das Städtchen ist noch genauso hübsch wie in unserer Erinnerung und wir genießen den Bummel durch die Gässchen und finden einen Telefonladen, der unser Internet wieder flott macht.














Vom Taxi lassen wir uns zurückbringen und starten gegen 14 Uhr nach Fes, das wir um 18.30 Uhr erreichen – nach einer anstrengenden Fahrt über schlimme Schlaglochpisten.
Auf dem Camping „Diamant Vert“ spricht uns ein junger Mann wegen einer Führung durch Fes an und bald sind wir uns einig: Für 800 Diram (80 €) holt uns am nächsten Tag – Donnerstag – um 11.30 Uhr ein Taxi ab, bringt uns vorbei am Königspalast




zur Medina, wo uns ein Deutsch sprechender Führer erwartet und 3 Stunden durch die Altstadt führt.
Neben verschiedenen Moscheen (alle nur von außen, nur Muslime dürfen hinein) zeigt Dirss Faydi uns die Koranschule, eine Weberei, eine Ledergerberei, ein Hamam und einen Naturkosmetikladen. Natürlich ist erwünscht, dass wir überall etwas kaufen, wofür Dirss dann Provision erhält.




















Zuletzt führt er uns in ein völlig überteuertes Restaurant, wo wir über den Dächern von Fes für 170 Diram (17 €) ein Dreigangmenue bestellen.





Nach einer Stunde werden wir wieder abgeholt und zum Taxi gebracht, das wir ohne Führer im Gewirr der 360 Gässchen totsicher nie mehr gefunden hätten.


Freitag, 04.04.2025
Heute haben wir eine Etappe von 300 km vor uns, für die wir 6 Stunden brauchen. In Ifrane drehen wir eine Runde durch den Sommersitz wohlhabender Marokkaner. Das Städtchen kommt ganz europäisch daher und kann einen eigenen Flughafen und zwei Golfplätze aufweisen.







Kurz vor Azrou wechseln wir von N8 auf die N13 und erreichen bald den Zedernnationalpark. Die Berberäffchen sind inzwischen angefüttert und halten sich in Straßennähe auf.



Die Landschaft ist abwechslungsreich, zahlreiche Schafherden weiden entlang der Straße, auch viele Esel sehen wir. Sie sind ein wichtiges Transportmittel hier zu Lande.










Die Menschen begegnen uns äußerst freundlich, winken und lächeln, ganz besonders herzlich zeigen sich die Kinder. Sehr oft treffen wir auf Polizeikontrollen, vor denen uns entgegenkommende Fahrer regelmäßig per Lichthupe warnen.
Dann erreichen wir das schöne Ziztal, finden wie vor 8 Jahren Unterkunft beim Hotel/Camping Jurasic und genießen eine riesige Schale Cous Cous, das beste von ganz Marokko, wie uns versichert wird.








