Bonavista – Halbinsel

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Freitag, den 13.09.24 – Samstag, den 14.09.24

Für das Wochenende ist schlechtes Wetter gemeldet, aber heute scheint nochmal die Sonne. Bevor wir weiterfahren, wollen wir vom Campingplatz aus ein Stück des 39 km langen Outport Trails wandern. Doch wir kommen nicht weit. Hinter der Hängebrücke stellen wir fest, dass der Weg völlig zugewuchert ist und kehren um.

Kurz vor dem Parkausgang gibt es noch eine Möglichkeit: Dunphys Pond Trail, 10 km hin und zurück. Der Parkplatz ist leer, auch hier haben wir den Eindruck, dass in letzter Zeit kaum jemand diesen Weg gelaufen ist. Nach 2 km sieht es dann so aus:

Das war’s dann auch hier.

Bonavista auf der gleichnamigen Halbinsel ist heute unser Ziel. Die Straße 235 ist eine echte Herausforderung für Mensch und Auto

und wir sind froh, dass wir am frühen Nachmittag einen schönen Platz am Meer in Bonavista finden.

Auf dem Weg zum Restaurant „Skipper’s“ kommen wir an einem Museum vorbei, das über die frühere Lebensweise und verschiedene Werkzeuge und Berufe im Ort informiert.

Dann genießen wir ein leckeres Fischgericht bei Livemusik, einen kurzen Sonnenuntergang und eine ruhige Nacht am Meer.

Gegen 4 Uhr beginnt es rhythmisch aufs Dach zu trommeln und regnet und stürmt auch am Vormittag weiter – passt gut, denn wir müssen waschen. Am Hafen gibt es eine laundry, Die Betten sind schon abgezogen und 2 Ikeataschen gefüllt, doch wir stehen vor verschlossenen Türen. Ende der Saison. (:

Auf der Suche nach Puffins, die man hier beobachten können soll, fahren wir zum lighthouse und werden fast weggeblasen. Es ist eiskalt. Puffins sehen wir keine, aber

ein Denkmal von John Cabot, einem Italiener (Giovanni Caboto), der im Auftrag des englischen Königs Heinrich VII unterwegs war und hier 1497 an Land ging, 5 Jahre, nachdem Kolumbus Amerika entdeckte.

In Elliston werden wir dann fündig: Puffins

In der Nähe gibt es einen Klippenwanderweg. Wenn man Puffins sehen wolle, müsse man dorthin gehen, sagte uns eine Dame im Vistorcenter in Port aux Basques, als wir auf der Insel ankamen. Wir trotzen dem Sturm in Winterkleidung, aber außer Kormoranen und Möwen und einer beeindruckenden Küste ist nichts zu sehen.

Immer wieder finden wir Holztüren in Mauern, hinter denen sich alte Keller verbergen und den Hinweis, Elliston sei „capital of root cellars“. Wir können uns keinen Reim darauf machen, bis wir am Klippenwanderweg dieses Schild entdecken:

Da der Boden hier sauer und nährstoffarm ist, schufen sich die Bewohner im geeigneten Klima dieser Keller eine Art Kompost, den sie im Frühjahr unter das Erdreich mischten. Darüber hinaus dienten die Keller in den langen Wintern als Aufbewahrungsort für Lebensmittel.

Und dann erfahren wir auch noch, warum wir keine Puffins sehen: sie kommen nur zum Brüten von Ende Mai bis Anfang September an Land. Den Rest des Jahres verbringen sie im Wasser.

Die geologischen Formationen der Küste sind sehr beeindruckend, aber nach kurzer Zeit sind wir so durchgefroren, dass wir im warmen Auto weiterfahren. In Clarenville gibt es ebenfalls eine laundry. Dort haben wir Erfolg und den Schrank jetzt wieder mit sauberer Wäsche gefüllt.