Dienstag, 30.07. – Sonntag, 04.08. 2024
In Clearwater füllen wir nochmal unsere Vorräte auf, die jetzt 6 Tage reichen müssen. Das Wetter ist nicht klar einzuschätzen. Es ist bedeckt, am Nachmittag schwül-warm.Die Clearwater – Valleye Road ist 71 km lang, davon sind 43 km befestigt und 28 km „well maintained gravel road“.
Wir lassen uns Zeit, machen den ersten Stopp an den Spahat Falls. Ein 300 m kurzer Spaziergang bringt uns zu einer Aussichtsplattform, von der aus man den 73 m in eine tiefe Schlucht herabstürzenden Wasserfall bestaunen kann. Absolut empfehlenswert!
Der zweite Stopp gilt den Moul Falls. Hier müssen wir 3 km one way wandern, der Weg ist etwas anspruchsvoller und man soll hinter dem Wasserfall vorbeilaufen können. Wir erreichen das Ende des Weges, sehen den Wasserfall nur von der Seite und finden den Pfad hinunter nicht. Gut, ein Flopp, war halt Teil unseres Fitnessprogramms.
Der Wanderparkplatz ist unser Übernachtungsplatz, bevor wir morgen die Parkgrenze erreichen
und dann fünf Nächte auf dem Clearwater Lake Campground verbringen werden.
Am Mittwoch sieht das Wetter gut aus. Da wir reserviert haben, können wir uns viel Zeit nehmen für weitere Lookouts und kleine Wanderungen. Die Dawson Falls sind nach einem kurzen Spaziergang bequem erreicht und bieten sich im perfekten Fotografierlicht dar, sogar mit wunderschönem Regenbogen.
Zur falschen Tageszeit kommen wir dann bei den Helmcken Falls an, den größten Wasserfällen im Wells Gray. Der Nachmittag wäre hier der perfekte Zeitpunkt für Fotos. Trotzdem sind wir fasziniert von den Wassermassen, die 140 m herabstürzen. Die tiefe Schlucht, die der Clearwater River in das Basaltgestein gegraben hat, ist ebenfalls sehr beeindruckend.
Den „Horseshoe“, so sieht der Flussverlauf des Clearwater Rivers wenig später aus, können wir nach einem 800 m langen Abstecher nicht wirklich erkennen. Dazu müssten wir höher hinauf steigen.
Aber jetzt zieht es uns zu unserem Campingplatz, auf dem wir vor ziemlich genau 30 Jahren mit unseren Kindern schon einmal waren. Wie es dort heute wohl ausschaut?
Inzwischen sind wir auf der Gravel Road angekommen. Well maintained? Naja, es geht schlechter, das haben wir in den letzten Tagen erlebt, aber es wimmelt von Schlaglöchern und wir müssen langsam fahren und „in gutem Zustand“ stellen wir uns anders vor.
Unser reservierter Platz 33 ist schattig, wie fast alle Plätze hier. Der Wiedererkennungsfaktor ist gleich 0. Es gibt inzwischen 2 Duschen ( 2$ für 3 Min.) und ein Cafe´, in dem man auch nach Anmeldung ein Dinner einnehmen kann. „Regenbogenforelle“ steht u.a. auf der Karte. ( Ihr ahnt es, aber es dauert noch.)
Unserer Erinnerung nach konnte man damals am Campground direkt Kanus mieten und wassern. Nun erfahren wir, dass in 3,4 km eine Bootslaunch sei, wo man die Kanus bekomme bzw. mitgebrachte ins Wasser lassen könne. Mist, da müssen wir ja jedes Mal auf- und abbauen und mit dem Womo hin- und herfahren. Wir schauen es uns an und stellen fest: genau so war es damals auch. Direkt am Campingplatz kann man auch gar nicht wassern, weil dort die Osprey Falls rauschen. Es ist aber gar kein Problem. Man kann bis zur Slipstelle fahren, ausladen, aufbauen, das Auto auf dem nahe gelegenen Parkplatz abstellen, paddeln, nach der Rückkehr einladen und zum Campingplatz zurückfahren. Damit das schneller und einfacher geht, laden wir den Roller aus und können so ganz bequem das Kajak herausziehen.
Am Donnerstag machen wir unsere erste Paddeltour. 16 km lang, mit Gegenwind hinaus und heftigem Gegenwind zurück. Am Abend kriegen wir beide unsere Arme nicht mehr hoch – das war richtig anstrengend.
Am Freitag treten wir kürzer. „Karibou Beach“ ist nur 1,7 km entfernt, das reicht für heute. Wir haben ein schönes Plätzchen zum Faulenzen in der Sonne und Schwimmen. Das Wasser (Gletschersee) ist frisch, aber man kann schwimmen und es erfrischt wunderbar.
Am Samstag ist es um 10 Uhr noch so kalt, dass wir uns Beide nicht vorstellen können zu paddeln. Also laufen wir mal wieder – zum Osprey Falls Look out am Campingplatz startend steil bergauf. Wären wir mal besser aufs Wasser gegangen. Inzwischen ist es richtig heiß geworden und wir kommen nach gut 2 Stunden nass geschwitzt zurück.
Und nun kommt das „Dinner“. Am Morgen haben wir reserviert. 6 PM wäre unsere Wunschzeit gewesen, aber nein, sie schließen um 5.30 PM. 5 PM geht. O.K. Und dann genießen wir eine frische echte Clearwater Lake Regenbogenforelle mit Bratkartoffeln und Gartensalat auf Porzellantellern und nicht aus dem Plastikkörbchen. Geht doch!!!
Am Sonntag paddeln wir nochmal los. Wir hatten tolles Wetter, heute sieht es nach Gewitter aus. Das hatten wir schon am Boja Lake, brauchen wir also nicht mehr. Aber bis zur Karibou Beach ist es nicht weit und obwohl es Sonntag ist und viele Kanus unterwegs sind, haben wir Glück. „Unser“ Plätzchen ist frei. Im Laufe des Tages wird es immer dunstiger, die Sicht immer eingeschränkter und wir vermuten, dass dieser Smog wieder von Bränden herrührt.
Am frühen Nachmittag paddeln wir zurück, säubern und trocknen das Kajak, laden alles wieder ins Auto und sind für morgen startklar – wieder nach Osten. Eine Seitenstraße vom Icefield Parkway liegt uns noch in der Nase: der HWY 11 bis nach Red Deer mit vielen schönen Wandermöglichkeiten.