Freitag, 12.07. – Montag 15.07.2024
Das Netz ist am nächsten Morgen wieder da, nun können wir telefonieren und gegen 15 Uhr starten wir westwärts. Es ist nicht besonders warm, dicke Wolken hängen am Himmel. Die Straße ist wenig befahren, landschaftlich fehlen die Highlights, auch die Tiere machen sich rar – ein einziger Schwarzbär lässt sich ganz kurz blicken. Zwischendurch regnet es immer mal wieder. Nach gut 3 Stunden erreichen wir Teslin, ähnlich hässlich wie Watson Lake, nur kleiner.
Der „Teslin Lake Government Campground“, 12 km weiter, ist voll belegt, aber auf dem großen Parkplatz vor dem Eingang gibt es genügend Platz.
Obwohl direkt am Highway gelegen, ist es recht ruhig.
Gegen 9.30 Uhr sind wir wieder unterwegs. Der Stopp am Swans Haven erweist sich als Flop, die Trumpeter-Schwäne sind längst nach Norden geflogen (zwischen April und Mai) und werden erst im Winter wieder kommen.
In Whitehorse belegen wir zunächst für 3 Nächte auf dem Hi Country RV Park die Parcelle 44, fahren zum Einkaufen in die Stadt (als Tipp für Nachahmer: Walmart eine einzige Katastrophe, besser ist der Real Canadian Superstore und noch besser der Safe on Foods, alle drei dicht beieinander) holen uns im Visitor-Center Anregungen für die nächsten 2 Tage, machen einen kurzen Stadtbummel und melden uns für Montag im Glasbläserstudio an, wo wir etwas Eigenes „blasen“ werden. Hier kann man unter Anleitung und Hilfestellung selbst als Glasbläser eigene Kreationen schaffen, die man dann mitnehmen kann.
Vieles in der Stadt hat sich in den letzten 8 Jahren verändert, aber das Restaurant, in dem wir gegessen haben, finden wir wieder.
Am Sonntag nutzen wir den Autowaschplatz des Campgounds
und machen anschließend einen Spaziergang am Miles Canyon. Hier waren früher die namensgebenden Stromschnellen, die an weiße Pferdemähnen erinnerten und eben die enge Durchfahrt durch den Canyon. Zu Zeiten der Goldgräber wurde hier zur Umgehung extra eine pferdegezogene Bahn auf Baumstammschienen errichtet. Der Platz trug den Namen Canyon Village. Heute ist kaum mehr etwas davon zu sehen. In den 1950 er Jahren wurde oberhalb von Whitehorse zur Stromenergiegewinnung ein Damm errichtet und damit ein Stausee, der Schwatka Lake, erschaffen, in dem die Stromschnellen versanken und auch die Fließgeschwindigkeit des Yukon im Canyon wurde durch die geringere Höhendifferenz deutlich verlangsamt.
Montag bummeln wir durch die Innenstadt und sind pünktlich um 13 Uhr im „Lumel Glass Blowing Studio“. Gerrit erklärt uns die Vorgehensweise: Zwischen 6 verschiedenen Objekten können wir uns eins aussuchen, das wir unter seiner Mithilfe selbst anfertigen. Ferner gilt es bis zu drei Farben auszuwählen. Die metallenen Bläserstangen sind silbrig glänzend, dort wo sie kalt sind und man sie anfassen kann – die heißen Stellen sind matt und dunkel. Immerhin 1430 °C ist das geschmolzene Glas heiß, das er uns aus dem Vorratsofen auf die Stange gibt. Damit dann eintauchen in die Farbglassplitter und zurück in den Ofen, damit die Farben aufschmelzen. Jetzt mit der Zange, am besten die ganze Hand mit der Zange vorher nass machen, das Ganze vorne anpacken und torquieren, damit die Farben ineinander verlaufen. Danach aufblasen und im Holzlöffel symmetrisch rund formen, am Ende durch Schlagen auf den Metallstab abbrechen. Mitnehmen können wir die Teile noch nicht, sie müssen bis morgen langsam auskühlen.
Am Nachmittag regnet es und wir lassen uns im Visitor Center nochmal beraten, welche Ziele wir ab morgen weiter ansteuern wollen – die auch bei nicht so tollem Wetter lohnenswert sein sollen.
Die „gelbe“ Strecke zeigt den Abschnitt von Watson Lake über Teslin bis Whitehorse- die „orange“ ist geplant und in der weiteren Optionsliste: „Atlin- Road“.