Von Stewart bis Boya Lake Provincial Park (TA CH’ILA)  – 551km auf dem Stewart Cassiar Hwy (#37a und #37)

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Mittwoch, 3.07.2024 bis Freitag 05.07.2024

Kein Lachs – kein Bär!  Und zum Salmon – Gletscher sind wir vor 2 Jahren hinauf gefahren, das tun wir dem Womo nicht noch einmal an. Ansonsten haben weder Hyder noch Stewart  Interessantes für uns zu bieten. Also weiter Richtung Norden. Das Wetter könnte schlechter sein, aber auch viel schöner. Im Sonnenschein käme die Farbenpracht der Blumenrabatten am Straßenrand viel mehr zur Geltung.

Wieder sichten wir am Straßenrand einen gefräßigen Schwarzbären. Im hohen Gras ist er aber schwer zu fotografieren.

Der Straßenausbau in Kanada hat in den letzten beiden Jahren große Fortschritte gemacht, aber das 3. Drittel des Cassiar Hwy von Süden kommend ist noch eine harte Nuss. Viele heftige Schlaglöcher und Bodenwellen erfordern hohe Aufmerksamkeit.

Da es auch hier entlang der ganzen Strecke kein Netz gibt, beschließen wir durchzufahren bis zum Boya Lake, in der Sprache der First „TA CH’ILA“ genannt, was so viel heißt wie „blanket  full of holes“ = Decke voller Löcher. Auch hier ist kein Netz verfügbar, aber hier soll endlich unser Kajak ins Wasser. Vor 2 Jahren haben wir ein Kanu gemietet und waren von den unzähligen Inselchen und der Farbe des Sees begeistert.

Da wir erst nach 19 Uhr ankommen, finden wir keinen freien Platz mehr. Die freundliche Rangerin, die auch vor 2 Jahren schon hier war, weist uns eine ganz passable Parkbucht zu und animiert uns zu einem Spaziergang über den Platz, um festzustellen, wer morgen abreisen wird.

Nach der langen Fahrerei vertreten wir uns sehr gerne die Füße und finden mehrere Optionen.

Mit einem Paar aus Aalen schwatzen wir eine Weile und erfahren, dass sie ihre beiden Motorräder nicht verschifft, sondern in einem Flieger der Canada Airline mitgebracht haben. Dieweil fährt ein VW-Bus vorbei mit einem Weilburger Kennzeichen, verschifft mit Seabridge genau wie wir, aber schon 4 Wochen früher. So endlos groß ist Kanada und doch so klein, dass man Leute aus der Nachbarschaft trifft.

Am nächsten Tag belegen wir den wunderbaren Platz Nr. 3, der gerade frei wird. Es ist sonnig und warm, wir bauen unser Kajak auf und starten gegen Mittag zu einer Paddeltour. Gut geht’s noch nicht, aber wir kentern wenigstens nicht. Auf dem Rückweg kommt Wind auf und wir müssen uns ganz schön anstrengen, um voran zu kommen.

Abends machen wir mal wieder Lagerfeuer, der Weilburger gesellt sich zu uns und wir quatschen bis nach Mitternacht. Ganz in der Nähe von Jürgens Elternhaus in Weilburg wohnt er, kennt dort alle Anwohner, hat bei Rittal in Herborn gearbeitet und genießt jetzt seinen Ruhestand mit VW-Bus und aufgesatteltem Motorrad überall auf der Welt.

Wir haben unseren Platz mal bis Sonntagmorgen vorausbezahlt, können aber auch täglich verlängern. Eigentlich sollte heute (Freitag) ein weiterer Paddeltag erfolgen, aber es ist kalt, windig und von Sonne keine Spur. Da fahren wir doch mal eben 106 km nach Watson Lake, dem nächsten Ort mit Internet. Jürgen erledigt „Geschäfte“ und wir senden einem sehr lieben Menschen die besten Wünsche für sein neues Lebensjahr und unserem Enkel Ennio wünschen wir auf diesem Weg ganz schnelle gute Besserung!  😊

Diesmal schauen wir uns im Northern Light Center einen 45 min Film in Sourround Technik über Polarlichter an. – Wir sind die einzigen Zuschauer.

Wir fahren jetzt durch verbrannten Wald zurück auf unseren schönen Campingplatz und bitten euch um Geduld, denn vorerst werdet ihr nichts mehr von uns hören.