Die Südküste von New Brunswick – auf dem Weg nach Maine (USA)

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Samstag, 01.06.2024

Wir hatten eine wunderbar ruhige Nacht. Um 7 Uhr zeigt das Außenthermometer 9 Grad, aber im Auto sind es kuschelige 22 Grad und wir stehen auf. Nur keine Eile, erst mal gemütlich frühstücken und dann zur Dumpstation. Kurz vor 10 Uhr rollen wir dann auf der TC 1 weiter nach Westen, über Sussex , Saint John, Saint George bis Ausfahrt 39, wechseln dort auf die 127 nach Saint Andrews. Das Örtchen wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg 1783 von den Loyalisten errichtet und hypte im 19./20. Jahrhundert als „Sommerfrische“, lässt aber heute deutlich erkennen, dass seine besten Tage hinter ihm liegen.

An der Ortseinfahrt liegt die Touristinfo und die beiden netten Damen dort sind offensichtlich sehr erfreut über die Abwechslung durch unseren Besuch. Sie scheinen sich mit Tipps gegenseitig überbieten zu wollen und überreichen uns eine Tüte voll Karten und Informationsbroschüren.

Zuerst nutzen wir die Gunst der Stunde aus (Ebbe), um über den bei Flut 1,5 Meter unter Wasser stehenden Damm auf „Ministers Island“ zu fahren. Der Eintritt dort beträgt pro Person 16 CAD. Sicher könnte man dort auf den zahlreichen Wanderwegen einen Tag zubringen, aber soviel Zeit wollen wir uns nicht nehmen und fahren wieder zurück in die Stadt.

In der Kingstreet finden wir gegenüber der „All Saints Church“ gute Parkmöglichkeiten. Die kreuzende Waterstreet ist die Flaniermeile mit Geschäftchen und Restauants. Bald sind wir einmal rauf und runter gelaufen, entscheiden uns für das „Herrings“, wo wir „Fischcakes with Salad of your choice“ bestellen. Eigentlich hätten sie „Potatoecakes mit Spuren von Fisch“ heißen müssen, aber nun ja…

Zurück am Wohnmobil werden wir auf deutsch angesprochen. Das Nummernschild wird als aus dem Landkreis Limburg-Weilburg erkannt und der Herr möchte wissen, wo genau wir denn nun wohnhaft seien. Es stellt sich heraus, dass auch er ein Münchner ist, der in Weilburg die Forstwirtschaftsschule besucht hat und die Gegend dort noch genau erinnert. Seit 34 Jahren lebt er hier in St. Andrews. Er gibt uns Tipps, aber als er uns in die gegenüber liegende Kirche führen will, um uns seinem Pfarrer vorzustellen, haben wir genug von dem Münchner im Himmel und verabschieden uns freundlich, aber bestimmt.

Die Damen in der Touristinfo haben uns auf die Möglichkeit hingewiesen, Maine via Inselhüpfen zu erreichen. Das hat uns angefixt und so fahren wir zurück nach St. George, von dort nach Letete, von wo aus 1/2-stündlich eine kostenlose Autofähre nach Deer Island fährt. Wir kommen gerade recht und bald genießen wir das Inselparadies auf der 20-minütigen Überfahrt.

Schnell haben wir ein Übernachtungsplätzchen für die Nacht gefunden und genießen mal wieder einen schönen Sonnenuntergang.