Pamplona oder Iruña, wie die Basken es nennen

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Mittwoch,den 14. Juni 2023

Heutiges Ziel ist Pamplona, die Hauptstadt der Provinz Navarra. Auf der N120 und dann der A12 kommen wir zügig voran. Die Route wird mal links, mal rechts begleitet vom gut frequentierten Jakobsweg – Camino de Santiago.

Uns fallen die rot-weißen Stäbe am Fahrbahnrand auf, die große Schneemengen im Winter vermuten lassen. Kein Wunder, wir sind teilweise über 1100 Metern hoch. Nach 200 km erreichen wir den zentrumsnahen Stellplatz. Für 10 € /24 h incl. Strom können wir zentraler nicht stehen. (Promobil und Parking4Night Apps). 1,6 km Fußweg sind es bis in die Altstadt, dann stehen wir in der Touristinformation. Eine in ihrem Eifer nicht zu bremsende Dame markiert im Stadtplan unzählige Sehenswürdigkeiten, die alle zu besichtigen uns sicher mehrere Tage kosten würde.

Auch das Café Iruña am Plaza del Castillo empfiehlt sie. Schon Hemingway sei dort Gast gewesen. Unsere Mägen hängen inzwischen in den Kniekehlen, also wäre es nett, dort vielleicht eine Kleinigkeit zu essen und einen Kaffee zu trinken- Nada! Es ist nach 16 Uhr und „kitchen is closed“. Dann machen wir heute mal etwas ganz anderes: In einem Wurst- und Käse- Spezialitätengeschäft erstehen wir 2 Bocadillos, die besten in ganz Navarra, mit Jamon Iberico und setzen unsere Runde fort.

Das Rathaus mit Barockfassade am Plaza Consistorial fällt aus dem Rahmen, vielleicht wegen seiner dorischen, jonischen und korinthischen Elemente. Die Kathedrale Santa Maria la Real, erbaut im 13. bis 16. Jhdt. schauen wir nur von außen an, der gotische Innenraum hinter der klassizistischen Fassade bleibt uns verborgen.

Seit 1591 finden jährlich vom 6. bis 14. Juli die „Sanfermines“, ein Fest zu Ehren des Schutzheiligen der Stadt, „San Fermin“, statt. Im Mittelpunkt steht hier der tägliche Stierlauf durch die Stadt. Über eine Strecke von 800 Metern werden die Tiere heute durch die Straßen in die 1922 erbaute Stierkampfarena getrieben. Immer mehr Menschen nehmen daran teil, obwohl dabei Teilnehmer verletzt oder sogar getötet werden. Unser Rundgang führt auch an der Arena vorbei, sie ist die zweitgrößte Spaniens und viertgrößte der Welt und fasst 19.529 Zuschauer. Lange Schlangen haben sich vor den Ticketschaltern gebildet, schon jetzt wollen sich die Leute ihre Eintrittskarte zu den diesjährigen Sanfermines sichern.

Wir beenden unseren Rundgang auf einer kleinen Terrasse mit dos Cervezas und gehen zurück zum Womo. Im Moment ist unsere Aufnahmekapazität für alte Steine und Gemäuer erschöpft. Morgen wollen wir weiter in die Pyrenäen, wenn der Wettergott uns hold ist.