Merida – Emerita Augusta

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Donnerstag, 8. Juni 2023

Wir folgen weiter der Ruta de la Plata oder Via Argenta, der Silberroute von Sevilla bis Gijon, auf der schon die Römer ihre im Norden geschürften Edelmetalle zu den Häfen im Süden brachten. Heute liegen 29 Gemeinden aus Andalusien, Extremadura, Kastillien-Leon und Asturien an dieser Autobahn.

Der Womo-Stellplatz in Merida ist ganz nahe an den römischen Ausgrabungen gelegen, ein einfacher multifunktionaler Parkplatz mit Ver- und Entsorgung für 10 € den Tag – Strom 3 Euro extra. Bei der Einfahrt wird das Nummernschild erfasst und bei der Ausfahrt gibt man in den Parkautomaten das Nummernschild ein und erhält die Zahlungsaufforderung – zB. mit Kreditkarte zu zahlen. Dann öffnet sich in den nächsten 15 Min. die Schranke automatisch, wenn das Nummernschild davor erkannt wird.

Für die römischen Ausgrabungen gibt es Seniorentickets zu 6€ für nur Arena bzw. Amphiteater und Theater oder 8€ „all inclusive“ für alle historischen Stätten, sogar noch am nächsten Tag gültig, als wir dann das Stadion besichtigen.

Unter 8 Meter hohem Schutt der Zeit war das Theater versunken, was erklärt, wie gut das Bühnenhaus zweigeschossig erhalten geblieben ist. Beindruckend auch hier die gute Akustik. Die einstige Außenmauer des Zuschauerrunds, große Granitblöcke, ist an vielen Stellen von späteren Generationen, auch den Mauren, zum Bau der Alcazar an der Römerbrücke als Baumaterial wieder- und weiterverwendet worden, so dass nur der „Beton“, der zwischen den kunstvoll gefügten Granitböcken als 1 bis 2 Meter breite Füllung eingebaut war, heute noch erhalten ist. Auch das Amphitheater ist beeindruckend und recht gut erhalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Emerita_Augusta

Wir schlendern weiter, am Diana Tempel vorbei, in den zu maurischer Zeit ein Wohnpalast hineingebaut wurde und der auch im AI-Ticket enthalten ist.

Nicht weit davon entfernt kommt man zur Puente Romano, die als längste aus der Antike erhaltene Brücke gilt. Zur Römerzeit überspannte das Bauwerk den Guardiana auf 62 Bögen mit einer Gesamtlänge von 755 Metern.

Die Mauren haben praktischerweise hinter dem stadtnahen Ende der Römerbrücke ein Alcazar errichtet, von dem aus man den Zugang zur Stadt perfekt kontrollieren konnte. In dem Alcazar kann man eine grandiose Brunnenanlage besichtigen, die gefiltertes Flusswasser ohne Mengenbeschränkung lieferte. Gebäude maurischen Ursprungs sind außer den Festungsmauern, die aus Granitsteinen der antiken römischen Bauten bestehen, nicht mehr zu sehen. Dafür hat man im Zentrum der Anlage die Grundmauern einer riesigen römischen Villa ausgegraben.

Von dort geht es zurück zum Womo, vorbei am „Trajansbogen“, wo wir unser Abendessen einnehmen.

Die Nacht ist ruhig und bevor wir Merida verlassen,, laufen wir noch einmal zu dem nahe gelegenen Stadion, der Wagenrennbahn – Ben Hur lässt grüßen. Die Anlage ist 417 m lang und 112 m breit.

Als Dreingabe gibt’s auf dem Weg dorthin noch ein Aquädukt und eine Storchensiedlung auf antiken Türmen.