Zwischen Spanien und Portugal

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Samstag, 27. Mai bis Dienstag, 30.05.2023

Als wir von Conil aufbrechen, ist der Himmel mal wieder bedeckt und reißt erst kurz vor Puerto Real wieder auf. Hier startete Kolumbus seine Reise nach Amerika. Es liegt in einem weiten sumpfigen Marschland und das Wasser im Hafenbecken ist lehmig trübe. Eine belebte Fußgängerzone, eine sehr kurze, blind endende Bogengasse „Calechon de Arco“ und ein Wochenmarkt sind unsere Anschauungsobjekte – muss man ebensowenig gesehen haben, wie die hinter einer modernen Schrägseilbrücke liegende Stadt Cadiz mit ihren Hochhäusern.

Bald machen wir uns weiter nach Jerez de la Frontera. Dort gibt es in einem riesigen Einkaufsareal einen vollautomatisch betriebenen abgezäunten Stellplatz. Er ist sehr sauber und bietet sogar Waschmaschinen und Trockner sowie Spülbecken und Duschen an. Ver-und Entsorgung sowie Stromanschlüsse für jeden geschotterten Platz gehören natürlich auch dazu.

Mit dem Roller sind wir schnell im Zentrum, das zur Not auch zu Fuß zu erreichen wäre. Bei der Alcazar – zur Besichtigung ist es leider schon geschlossen – parken wir, schlendern durch die Gärten zur barocken Kathedrale mit ihrem Glockenturm, der ursrprünglich als Minarett erichtet wurde. Eine Hochzeitsgesellschaft wartet darauf , dass ihr das Hauptportal geöffnet wird. Besichtigung in diesem Moment nur für geladene Hochzeitsgäste. In einem großen Bogen durch hübsche Gässchen mit schönen Häusern und immer wieder kleinen Plätzen mit Restauration gelangen wir auf die Plaza del Arenal.

In einem Seitenhof finden wir ein hübsches Restaurant „Mulai“, in dem wir vorzüglich speisen. Bis die Küche um 20 Uhr aufmacht, genehmigen wir uns einen Aperitiv – natürlich Sherry.

Weil es die Nacht von Samstag auf Pfingstsonntag ist, ist unser Stellplatz sehr ruhig und wir können ausschlafen. Heute wollen wir nach Sevilla und haben uns dort 2 Stellplätze rausgesucht, die zentrumsnah gelegen sind. Die Anfahrt zum ersten Platz ist mühsam, da wegen einer Baustelle die Straße gesperrt ist. Als wir dann endlich ankommen, finden wir einen großen Parkplatz vor, aber ohne ausgewiesenen Stellplatz und Bewachung. Der zweite Platz, ganz in der Nähe, ist eine Mischung aus Abstell- und Schrottplatz, abgeschlossen und bewacht, aber derart gruselig und hässlich , dass wir schnell die Flucht ergreifen. Im Internet finden wir eine dritte Möglichkeit, etwas weiter außerhalb beim Flughafen gelegen. Hier wird uns direkt an der Autobahn und in der Einflugschneise ein Platz in einer riesigen Halle angeboten, deren Dach undicht sein muss, die vielen Pfützen und aufgestellten Eimer lassen das erkennen. Auch an vielen anderen Stellen in der Stadt sieht man, dass letzte Nacht wohl ein Wolkenbruch auf Sevilla niederging.

Inzwischen ist es schon Nachmittag und wir haken Sevilla ab. Wir waren vor vielen Jahren mit dem ersten Wohnmobil schon mal hier – und eine Anreise mit dem Flieger ist ja auch eine Option, die Stadt noch einmal zu besuchen. Uns gelüstet es nach ein paar fahrfreien Tagen und höheren Temperaturen. Die Wetterkarte zeigt ständig ein Tief über Spanien, das nicht wirklich weichen will. Portugal sieht zumindest an der Küste etwas besser aus. Die letzte spanische Stadt vor der Grenze, Ayamonte, bietet einen guten Stellplatz beim Yachthafen. Hier übernachten wir, während der Himmel mal wieder seine Schleusen öffnet.

Am Montagmorgen werden wir von Baustellenlärm früh geweckt. Nebenan wir ein Haus abgerissen. Wir wollen eh weiter, nur ein kurzes Stück bis Portugal. Gleich hinter der Grenze finden wir uns auf der Autobahn wieder. In Portugal gibt es meist keine Zahlstationen für die Maut. Alles geht elektronisch über ein Erfassen des Nummernschildes, das dann mit einer Kreditkarte zur Abbuchung verknüpft ist. Dieses Erfassen zur Verknüfung erfolgt auch an einem Automaten und ist schnell erledigt. Und schon 5 km weiter fahren wir wieder ab nach Manta Rota auf einen uns bekannten Stellplatz. Hier waren wir auf unserer ersten Reise mit unserem jetzigen Womo, ein toller Ort mit endlos langem Sandstrand. In der Hochsaison, von Juli bis September, ist der Platz für Womos gesperrt und dient als PKW-Parkplatz , so bekommt man mehr Touris in den Ort und an den Strand. Wir richten uns ein und machen täglich lange Strandspaziergänge.

Nur das Wetter – wie gehabt – 🙁 Sonne, Wolken, Wolkenbrüche, Wind – von allem etwas. Trozdem schön und wir bleiben noch ein Weilchen.