Freitag, den 19. Mai bis Samstag, den 20. Mai 2023
In der Nacht hat es heftig geregnet. Wir brechen früh auf, fahren an der Küste entlang bis Calpe, machen einen kurzen Spaziergang am Hafen und Strand. Calpe gefällt uns überhaupt nicht. Dicht beieinander stehende, sichtbar in die Jahr gekommene Hochhäuser und es wir weiter gebaut.
Altea soll schön sein, doch wir stehen urplötzlich kurz vor einem Tunnel vor einer Sperrung der Küstenstraße R 332, müssen umkehren, etliche Kilometer zurückfahren, um in Benissima auf die Autobahn zu kommen. Immer wieder regnet es und wir verzichten auf Stadtbesuche am Meer.
Hinter Alicante stoppen wir noch einmal in Guademar del Segura, wo man schöne Strandspaziergänge machen könnte, ebenso bei El Moncayo. Doch der Himmel hat heute ein ganz besonderes Blau, das nichts Gutes für Spaziergänge verheißt. Wir fahren weiter bis Cartagena, wo wir im Wolkenbruch ankommen und auf dem recht netten „Area Camper Park Caravan’s home“ 11 km außerhalb der Stadt Platz finden.
Am Samstag morgen sieht es erst einmal nicht nach neuem Regen aus, die Sonne scheint und wir trauen uns mit dem Roller in die Stadt. Am Hafen, in der Nähe vom Theater und Rathaus, finden wir für den Roller einen Parkplatz und erschließen uns das historische Zentrum zu Fuß. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die weit vor unsere Zeitrechnung zurückreicht. Der natürliche Hafen, das fruchtbare Umland und die reichen Silberbergwerke in der Nachbarschaft machten diesen Siedlungsplatz ideal. Sogar Funde der Neandertal-Kultur wurden hier gemacht. Historisch waren es dann die namensgebenden Karthager, die Cartagena etwa 270 v Chr. als Handelssiedlung gründeten. Bekanntlich :“Carthago delenda est “ folgten nach einigen punischnen Kriegen die Römer, dann die christlichen Spanier, die Mauren und dann wieder Spanier. Alle bauten auf und mit den Trümern und Resten der Vorgängerzivilisationen. Das moderne Cartagena des 20. und 21. Jahrhunderts, so scheint es uns nach unserer Stadtbesichtigung, ist sich unschlüssig, das Bild welcher Kultur es darstellen will. Rund um das römische Theater, das auch zu Lasten einer teilweisen Überbaung mit einer mittelalterlichen Kirche restauriert wird, stehen in zahlreichen Straßen nur noch Fassaden aus dem 19./20. Jhdt. , dahinter Brachflächen, unter denen demnächst wohl mehr des römischen „Carthago Nova“ freigelegt und restauriert werden soll. Relikte der maurischen Zeit sind wohl eher uninteressant und auch die Gründer herauszustellen ist wohl weniger gefragt. Alles in allem eine sehr schöne Stadt mit einem quirligen Treiben der Einheimischen – Touristen sind hier im Stadtbild nicht dominant. Am Plaza St. Franciscus finden wir ein frequentiertes Tapas -Lokal, wo wir gut und extrem preiswert essen.