Freitag, 12. Mai bis Mittwoch, 17. Mai 2023
Mit dem Roller fahren wir zum Castillo de Xivert, einer Burgruine, Ende 11. bis 12. Jahrhunderts von den Mauren erbaut und später von den Tempelrittern erobert und erweitert. Zwei runde Türme, eine Kirche und eine Zisterne mit 100.000 Liter Fassungsvermögen wurden hinzugefügt.
Von hier oben bietet sich eine beeindruckende Ausssicht. Am Abend regnet es – macht nichts, wir wollen morgen sowieso weiter.
Nach zwei Absagen der stadtnahen Campingplätze in Valencia können wir auf dem am weitesten entfernten – Devesa Gardens – für 4 Nächte einen schönen Platz mit Wasser- und Abwasseranschluss für 19 Euro reservieren. Nach 130 km in knapp 2 Stunden sind wir da. Das Wetter ist wieder prima, nicht zu heiß, gerade richtig für die Stadt. Den Bus um 15.20 können wir noch erreichen, er fährt genau vor dem Campingplatz ab – Linie 25 – und braucht etwa 40 Minuten bis zur Endstation Porta de la Mar im Zentrum am Beginn der historischen Altstadt, vorbei an der Ciutat de les Arts et Ciencies.
Wir schlendern durch einen kleinen Park mit riesigen Gummibäumen, in deren Wurzelwerk Kinder klettern – Heimweh! 🙂 Dann fallen ein paar Tropfen, der Himmel sieht aus, als wolle die Welt untergehen, aber nichts Schlimmes geschieht.
Rentner zahlen 6 Euro inclusive Audioguide, um die Kathedrale zu besichtigen. Ihr Bau wurde 1262 auf geschichtsträchtigem Grund begonnen ( Röm. Tempel, Kirche, Moschee –> Kathedrale) und immer wieder erweitert und verändert, so dass verschiedene Baustile zu erkennen sind. Der ursprüngliche gotische überwiegt. Die Kirche ist sehr hell und freundlich, viele Alabasterfenster lassen Licht einfallen und auch die Wände sind sehr hell und ohne Dekoration. Wir erfahren viele interessante Details und kurz vor 17.30 Uhr werden wir darauf hingewiesen , dass in 10 Minuten gechlossen wird. Oh weh – und wir haben den „Heiligen Gral“ noch nicht gesehen. Leider ist das Personal dort sehr rigoros im Einsammeln der Audioguides, so dass wir die Infos hier nicht mehr abrufen können. Allen, die sich für mehr Details interessieren, hier Links zu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Valencia https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Kelch
Auf der Plaza de la Virgen, auf der Rückseite der Kathedrale, findet ein großes Spektakel zu Ehren der Schutzheiligen von Valencia statt. Viele Frauen und Männer in wunderschönen Trachten bieten zu traditionellen Klängen ihre Schreittänze dar. Ein beeindruckendes Erlebnis, das wir nicht erwartet haben und für das wir unsere Rückfahrt mit dem Bus um eine Stunde nach hinten verschieben.
Am Sonntag ist herrliches Wetter und wir fahren mit dem Bus nur bis zur Haltestselle „Ciutat de les Arts i les Ciencies“ und bewundern die Komposition moderner Architektur zur Unterhaltung und Bildung der Besucher.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ciutat_de_les_Arts_i_les_Ci%C3%A8ncies
Die Architekten Santiago Calatrava und Félix Candela haben hier zum Ende des 20. Jahrhunderts / Anfang 21. Jhrdt. im ehemaligen Flussbett des Turia Meisterleistungen moderner Architektur geschaffen.
Dann laufen wir durch den schönen Turia-Park bis in die Altstadt, finden ein nettes Restaurant „Lateral“, wo wir zu Mittag essen und ein Aqua di Valencia trinken: Frisch gepresster O-Saft, Cava, Wodga, Gin und Eis. Ein toller Tipp von Stephan und Anke, danke an euch.
In Valencia sind die Museen auch montags geöffnet. Zuerst schauen wir uns die Agora an,
dann nehmen wir uns das Wissenschaftsmuseum vor- 3 Etagen, die man von oben nach unten besichtigen soll. Alles ist interaktiv dargeboten – leider oft nur in spanischer Erklärung, dafür Castillan und Catalan, oder mit sperriger englischer Übersetzung – französiche oder gar deutsche Erläuterungen: Fehlanzeige! Dabei sind viele Erläuterungen Bildschirmpräsentationen, da sollte es doch leicht möglich sein, einen Sprachwahlknopf einzufügen. Am Anfang in der dritten Etage geht es um „optische Wahrnehmung“, worauf konzentrieren wir uns, wodurch lassen wir uns täuschen? Es schließt sich eine Abteilung über Raumfahrt, Schwerelosigkeit und Marsexpedition an, gefolgt vom Thema Chromosomen. Einen Stock tiefer geht es um Virus-Infektionen, inclusive Covid, um Fragen der Übertragung und Ausbreitung schlechthin , aber auch um Erkennung und Impfung. Es werden auch noch berühmte spanische Forscher und ihr Leben dargestellt. Am Ende im 1. OG finden wir gute Exponate zum Thema Akustik und Musik, stehende Welle, sichtbar machen der Schwingungen auf Gitarrensaiten, Exponate von Intrumententypen, aber in einer Stadt mit so viel internationalem Publikum darf man erwarten, per Knopfdruck z. B. auch die deutsche, französiche oder italieneische Sprache wählen zu können. Viva Europa.
Müde fahren wir zurück zum Campingplatz.
Am Dienstag steht wieder die historische Altstadt auf dem Programm. Die Markthalle ist sensationell, erschlägt uns aber mit einem wahnsinnigen, kunterbunt durcheinander gewürfelten Angebot. Nur Fisch und Meeresfrüchte sind in einer separaten Abteilung zusammengefasst.
In unmittelbarer Nähe sind mehrere Kirchen, und….
…. gleich daneben ist die ehemalige Seidenbörse, die Lonja de la Seda, Unesco Weltkulturerbe und gotisches Highlight Valencias zu besichtigen. Einzelheiten nachzulesen unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lonja_de_la_Seda
Dann entscheiden wir uns für ein nettes Straßenlokal, etwas abseits gelegen und genießen eine Paella Valenciana mit Cervesa. Pappesatt und schläfrig zieht es uns danach direkt zurück zum Camping. Wir verlängern und wollen noch einen Strandtag anhängen.