Costa de la Luz, Vejer de la Frontera, Conil

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Donnerstag, den 25. Mai bis Freitag 26. Mai 2023

Heute Morgen sieht es wunderbar aus. Wir brechen auf in Richtung Costa de la Luz, nicht ohne vorher auf der Suche nach einer Abkürzung zur Straße 384 im Gewirr der Gässchen von Algodonales gelandet zu sein. Eine Abkürzung war das nicht 🙁 !

Durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet holpern wir auf schlechter Straße Vejer de la Frontera entgegen. Gute Laune machen dabei viele leuchtende Sonnenblumenfelder. Gegen 13 Uhr erreichen wir das Städtchen, das ganz vorbildlich einen großen kostenfreien Parkplatz aufweist, auf dem auch Wohnmobile Platz finden.

Architektonisch passt hier alles gut zusammen, keinerlei moderne Neubauten in der Kernstadt, alles Neue passt sich der historischen Bausubstanz an. Hochgepriesen wird das Städtchen im Reiseführer, doch irgendwie haben wir den Eindruck – da fehlt etwas. Zahara de la Sierra, vor der wuchtigen Bergkette Sierra Margarita gelegen, ist kleiner, heimeliger und Ort der Einheimischen. Vejer dagen ist dabei, sich für den Touristenansturm im Sommer herauszuputzen. Vieles wird gerade in Schuss gebracht, es gibt reichlich Baustellen und schmuddelige Ecken. Wir beenden unseren Rundgang in einer Tapasbar am Plaza Espana mit dem hübschen Froschbrunnen.

Dann entscheiden wir uns für den 18 Km entfernten Camping Rosaleda bei Conil, einem Städtchen am Atlantik. Leider gibt es weit und breit keinen Camping am Meer mit direktem Strandzugang.

Freitag fahren wir mit dem Roller 2 km zurück ins Städtchen Conil. Durch seine Lage an einem langen Sandstrand ist es ein Touristenmagnet und so steppt hier schon der Bär, so viele Touristen aus aller Herren Länder auf einem Haufen haben wir lange nicht mehr gesehen. Es zählt auch zu den weißen Dörfern, bietet aber weder historisch noch architektonisch soviel wie andere. Im Mercado de Abastos gibt es mehrere Fischstände, die lokalen Fang anbieten, insbesondere Thunfisch und einen sehr guten Obst- Gemüsestand, an dem wir unsere Vorräte äußerst preiswert ergänzen. Die Suche nach einem Fahrweg zu den Stränden führt uns durch ausgedehnte Appartment – Urbanizationes und wir wollen uns nicht ausmalen, wie es hier in 6 Wochen zugehen wird.

Nach der Siesta geht’s mit dem Roller nochmal zum Strandspaziergang bei auflaufender Flut an dem sehr flachen Strand. Im Licht der Spätnachmittagssonne leuchtet vom Strand aus el Pueblo Blanco.

Los Pueblos Blancos

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Sonntag, 21. Mai bis Mittwoch 24. Mai 2023

Am späten Vormittag verlassen wir Cartagena in Richtung Granada. Es trübt sich immer mehr ein und hin- und wieder erwischt uns ein Regenschauer. Auf halber Strecke machen wir einen 8 km langen Abstecher zum Castillo de Los Frarjados, bei Velez Blanco.

Anfang des 16. Jahrhunderts von Don Pedro Farjado in Auftrag gegeben wurde es bis Ende des 19. Jhdts. von dieser Dynastie bewohnt. Danach gingen Festung und Schloss an einen neuen Besitzer über. Dieser verkaufte den gesamten Innenhof aus weißem Marmor an einen Antiquitätenhändler namens Goldberg. Der wiederum brachte den Marmor nach Paris, wo ihn der Nordamerikaner Blumenthal kaufte und in seinen Stadtpalast in New York einbauen ließ. Als sein Erbe kann man ihn nun seit 1960 im Metropolitan Museum of Art besichtigen. Die Anlage soll nun originalgetreu wieder mit Marmorpatio restauriert werden, es wurde aber noch nicht damit begonnen. Soviel Aufheben verdient eine Stipvisite. Wir fahren zu früh rechts ab und müssen uns mühsam durch den engen Ort quälen. 500 Meter weiter, hinter einer Kurve war der bequeme Abzweig zum Parkplatz. Mit der spanischen Siesta sind wir ständig im Zwiespalt. Von 14 bis 17 Uhr läuft hier nichts und so können wir Burg und Schloss zwar von außen anschauen, aber zwei Stunden warten wollen wir nicht. Also weiter nach Granada.

Auf dem stadtnahen Campingplatz „Alto de Viñuelas“ finden wir Platz und stellen fest, wie klein die Welt doch ist : Ein VW-Bus mit Wohnwagen und „LM“ Kennzeichen sind schon da. Ein Paar aus Hünfelden-Ohren ist damit auf Tour. Am Abend und in der Nacht regnet es heftig und am nächsten Morgen verheißen dunkle Wolken und der Wetterbericht für die nächsten 3 Tage weiteren Regen. Da wollen wir weder mit dem Roller noch mit dem Bus, der unweit des Campingplatzes abfährt, in die City von Granada oder zur Alhambra, die wir vor vielen Jahren schon besichtigten. Tschüß Granada – und weiter geht es zu den „weißen Dörfern“.

Die „weißen Dörfer“ auf unserer Tour

Erst wieder die mautfreie Autovia A92 bis zur Ausfahrt 146 und dann weiter auf der 384 bis „Olvera“, das von einer Kirche aus dem 18. Jhdt. und einer alten maurischen Festung überragt wird. Im Nieselregen laufen wir über enge Gässchen und Treppen zum Kirchplatz hinauf: Kirche zu, Festungsbesuch erst nach der Siesta ab 17 Uhr wieder möglich. Zurück durch das hübsche Dorf am Auto suchen wir noch an der Peripherie nach einer Gesamtshow als ideales Fotomotiv und weiter gehts nach „Ronda“.

Unterwegs machen wir einen Fotostop in Setenil de las Bodegas. Hier gibt es eine vor Jahrtausenden ausgewaschene Schlucht, die sich durch den Ort zieht und an deren Rändern Häuser eingebaut und angebaut wurden.

In Ronda gibt es auf der Altstadt- Seite einen Camping „El sur“ für 24 € ohne Strom, für den wir uns entscheiden – und einen städtischen Stellpaltz für 18 €/24 Std ohne Strom nahe der Neustadt und nahe zum Lidl auf der anderen Seite. Einmal mit dem WoMo mittendurch über die antike Brücke mit Kopfsteinpflaster im Regen, das hat was.

Unsere Platznachbarn, die mit einem Marco Polo Mercedes- Bus unterwegs sind, kommen klatschnass von der Stadtbesichtigung zurück und berichten, dass sich der Stadtbesuch doch gelohnt habe.

Am nächsten Morgen ist es bewölkt, aber relativ hell, so dass wir mit Schirmen gut gerüstet zur Stadtbesichtigung per pedes aufbrechen – es werden 10,8 km, bis wir um 14.30 Uhr wieder zurück sind.

Das Besondere ist, dass auch hier ein Wasserlauf, der Tajo, mit einem über 100 Meter tiefen Graben ein Stück eines Sandsteinrückens abgeschnitten hat. Damit blieb für die Altstadt eine schon auf 3 Seiten uneinnehmbar abgeschlossene Fläche stehen, die leicht geschlossen werden konnte. Das wussten auch schon die Mauren zu schätzen, die es sich hier mit Bädern bequem einrichteten und eine erste alte Brücke auf den Altstadtfelsen bauten. Später wurde eine „Neue Brücke“ gebaut, die nach einem Einsturz auf den Grundmauern wieder errichtet wurde.

In der Altstadt besichtigen wir die Iglesia Espiritu Santo aus dem 15. Jhdt und erklimmen mit 64 Stufen den Glockenturm. Entlang der Stadtmauer kommen wir zu den Bädern und dann über die alte Brücke zu den Gartenanlagen, entlang der Schlucht hinauf zur Vorstadt oder Neustadt, wo wir die Stierkampfarena besichtigen, die schon Hemmingway beeindruckte. Seit 2011 sind Stierkämpfe in Spanien verboten.

Der Camping zeigt sich sehr großzügig und verlangt für unser spätes Auschecken keinen Zuschlag. In einem heftigen Regenschauer geht es weiter nach „Zahara de la Sierra“, einem weiteren „Pueblo Blanco“.

Dieser denkmalgeschütze Ort steht vor einer atemberaubenden Kulisse der Bergkette Sierra de Margarita und ein Wolkenloch lässt es für uns im Nachmittagssonnenschein erstrahlen. Doch über dem wenig gefüllten Stausee des Rio da Guadalete am Fuß des Dörfchens zeigen sich schon wieder blauschwarze Wolken.

Wo übernachten ? 8 Kilometer weiter bietet das Dörfchen „Algodonales“ einen tollen , kostenfreien Stellplatz mit Ver- und Entsorgung sowie Blick auf Zahara. Wir haben und gerade eingerichtet, da öffnet der Himmel seine Schleußen und der Stausee dürfte um einige Zentimenter angestiegen sein.

Der nächste Morgen versucht das alles vergessen zu machen und die Sonne scheint – allerdings bei 14° Außentemperatur. Weiterfahren oder den Roller auspacken und eine Runde durch den „Parque Natural de Grazalema“ mit Passfahrt und Schluchten? Obwohl sich nach dem Frühstück doch schon wieder verdächtige Wolkentürme zeigen, fahren wir mit dem Roller die CA 9104 bis Benamahoma und auf dem Rückweg einem Abstecher nach Grazalema rund 75 km durch eine grandiose Landschaft. Am Himmel entdecken wir die hier lebenden Gänsegeier mit einem Gewicht von 6-8 kg und einer Flügelspannweite von 2,30 bis 2,70 Metern. Immer wieder macht uns der Blick zum Himmel Angst vor einem kräftigen Regenschauer, aber wir kommen trocken wieder zurück zum Womo und heute Abend klart es sogar weiter auf.

Costa Blanca und Cartagena

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Freitag, den 19. Mai bis Samstag, den 20. Mai 2023

In der Nacht hat es heftig geregnet. Wir brechen früh auf, fahren an der Küste entlang bis Calpe, machen einen kurzen Spaziergang am Hafen und Strand. Calpe gefällt uns überhaupt nicht. Dicht beieinander stehende, sichtbar in die Jahr gekommene Hochhäuser und es wir weiter gebaut.

Altea soll schön sein, doch wir stehen urplötzlich kurz vor einem Tunnel vor einer Sperrung der Küstenstraße R 332, müssen umkehren, etliche Kilometer zurückfahren, um in Benissima auf die Autobahn zu kommen. Immer wieder regnet es und wir verzichten auf Stadtbesuche am Meer.

Hinter Alicante stoppen wir noch einmal in Guademar del Segura, wo man schöne Strandspaziergänge machen könnte, ebenso bei El Moncayo. Doch der Himmel hat heute ein ganz besonderes Blau, das nichts Gutes für Spaziergänge verheißt. Wir fahren weiter bis Cartagena, wo wir im Wolkenbruch ankommen und auf dem recht netten „Area Camper Park Caravan’s home“ 11 km außerhalb der Stadt Platz finden.

Am Samstag morgen sieht es erst einmal nicht nach neuem Regen aus, die Sonne scheint und wir trauen uns mit dem Roller in die Stadt. Am Hafen, in der Nähe vom Theater und Rathaus, finden wir für den Roller einen Parkplatz und erschließen uns das historische Zentrum zu Fuß. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die weit vor unsere Zeitrechnung zurückreicht. Der natürliche Hafen, das fruchtbare Umland und die reichen Silberbergwerke in der Nachbarschaft machten diesen Siedlungsplatz ideal. Sogar Funde der Neandertal-Kultur wurden hier gemacht. Historisch waren es dann die namensgebenden Karthager, die Cartagena etwa 270 v Chr. als Handelssiedlung gründeten. Bekanntlich :“Carthago delenda est “ folgten nach einigen punischnen Kriegen die Römer, dann die christlichen Spanier, die Mauren und dann wieder Spanier. Alle bauten auf und mit den Trümern und Resten der Vorgängerzivilisationen. Das moderne Cartagena des 20. und 21. Jahrhunderts, so scheint es uns nach unserer Stadtbesichtigung, ist sich unschlüssig, das Bild welcher Kultur es darstellen will. Rund um das römische Theater, das auch zu Lasten einer teilweisen Überbaung mit einer mittelalterlichen Kirche restauriert wird, stehen in zahlreichen Straßen nur noch Fassaden aus dem 19./20. Jhdt. , dahinter Brachflächen, unter denen demnächst wohl mehr des römischen „Carthago Nova“ freigelegt und restauriert werden soll. Relikte der maurischen Zeit sind wohl eher uninteressant und auch die Gründer herauszustellen ist wohl weniger gefragt. Alles in allem eine sehr schöne Stadt mit einem quirligen Treiben der Einheimischen – Touristen sind hier im Stadtbild nicht dominant. Am Plaza St. Franciscus finden wir ein frequentiertes Tapas -Lokal, wo wir gut und extrem preiswert essen.

Javea oder Xabia – hier waren wir in unserem ersten Urlaub schon einmal

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Donnerstag, 18.Mai 2023

In der Nacht gab es ein Gewitter mit heftigem Regen und am morgen stehen wir mal wieder in einem See. Das erinnert uns an unsere Vertreibung aus Peniscola 1972. Damals fuhren wir weiter nach Javea, und von da an regnete es nicht mehr- wieder sind es nur rund 100 Kilometer bis dorthin und wir beschließen uns anzuschauen was aus dem einstmals hübschen Dörfchen inzwischen geworden ist.

Wir sind angenehm überrascht. Natürlich hat sich auch hier vieles verändert und es wurde gebaut und gebaut – aber erfreulicherweise maximal 4 Stockwerke und viele kleine Einzelvillen, die die Strandpromenade säumen anstatt himmelhoher Appartment- und Hotelkomplexe. Das alles eingebettet in schöne Grünanlagen um die Häuser. Fußläufig zur Hafenpromenade haben wir einen Stellplatz gefunden und machen eine 9 km lange Runde vom Hafen bis zum Sandstrand und zurück, nehmen ein paar Tapas in einem hübschen Lokal und gewinnen den Eindruck, dass hier keine „Ballermann- Touris“ Urlaub machen, sondern eher solche, die etwas auf sich und ihr Äußeres achten und sich zu benehmen wissen. Haben Baustil und Sozialisation einen Zusammenhang?!

In der Nachmittagsonne genießen wir noch einen Aperol und wollen einfach hier über Nacht bleiben.

Valencia, la ciudad muy benita

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Freitag, 12. Mai bis Mittwoch, 17. Mai 2023

Mit dem Roller fahren wir zum Castillo de Xivert, einer Burgruine, Ende 11. bis 12. Jahrhunderts von den Mauren erbaut und später von den Tempelrittern erobert und erweitert. Zwei runde Türme, eine Kirche und eine Zisterne mit 100.000 Liter Fassungsvermögen wurden hinzugefügt.

Von hier oben bietet sich eine beeindruckende Ausssicht. Am Abend regnet es – macht nichts, wir wollen morgen sowieso weiter.

Nach zwei Absagen der stadtnahen Campingplätze in Valencia können wir auf dem am weitesten entfernten – Devesa Gardens – für 4 Nächte einen schönen Platz mit Wasser- und Abwasseranschluss für 19 Euro reservieren. Nach 130 km in knapp 2 Stunden sind wir da. Das Wetter ist wieder prima, nicht zu heiß, gerade richtig für die Stadt. Den Bus um 15.20 können wir noch erreichen, er fährt genau vor dem Campingplatz ab – Linie 25 – und braucht etwa 40 Minuten bis zur Endstation Porta de la Mar im Zentrum am Beginn der historischen Altstadt, vorbei an der Ciutat de les Arts et Ciencies.

Wir schlendern durch einen kleinen Park mit riesigen Gummibäumen, in deren Wurzelwerk Kinder klettern – Heimweh! 🙂 Dann fallen ein paar Tropfen, der Himmel sieht aus, als wolle die Welt untergehen, aber nichts Schlimmes geschieht.

Rentner zahlen 6 Euro inclusive Audioguide, um die Kathedrale zu besichtigen. Ihr Bau wurde 1262 auf geschichtsträchtigem Grund begonnen ( Röm. Tempel, Kirche, Moschee –> Kathedrale) und immer wieder erweitert und verändert, so dass verschiedene Baustile zu erkennen sind. Der ursprüngliche gotische überwiegt. Die Kirche ist sehr hell und freundlich, viele Alabasterfenster lassen Licht einfallen und auch die Wände sind sehr hell und ohne Dekoration. Wir erfahren viele interessante Details und kurz vor 17.30 Uhr werden wir darauf hingewiesen , dass in 10 Minuten gechlossen wird. Oh weh – und wir haben den „Heiligen Gral“ noch nicht gesehen. Leider ist das Personal dort sehr rigoros im Einsammeln der Audioguides, so dass wir die Infos hier nicht mehr abrufen können. Allen, die sich für mehr Details interessieren, hier Links zu Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Valencia https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Kelch

Auf der Plaza de la Virgen, auf der Rückseite der Kathedrale, findet ein großes Spektakel zu Ehren der Schutzheiligen von Valencia statt. Viele Frauen und Männer in wunderschönen Trachten bieten zu traditionellen Klängen ihre Schreittänze dar. Ein beeindruckendes Erlebnis, das wir nicht erwartet haben und für das wir unsere Rückfahrt mit dem Bus um eine Stunde nach hinten verschieben.

Am Sonntag ist herrliches Wetter und wir fahren mit dem Bus nur bis zur Haltestselle „Ciutat de les Arts i les Ciencies“ und bewundern die Komposition moderner Architektur zur Unterhaltung und Bildung der Besucher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ciutat_de_les_Arts_i_les_Ci%C3%A8ncies

Die Architekten Santiago Calatrava und Félix Candela haben hier zum Ende des 20. Jahrhunderts / Anfang 21. Jhrdt. im ehemaligen Flussbett des Turia Meisterleistungen moderner Architektur geschaffen.

Dann laufen wir durch den schönen Turia-Park bis in die Altstadt, finden ein nettes Restaurant „Lateral“, wo wir zu Mittag essen und ein Aqua di Valencia trinken: Frisch gepresster O-Saft, Cava, Wodga, Gin und Eis. Ein toller Tipp von Stephan und Anke, danke an euch.

In Valencia sind die Museen auch montags geöffnet. Zuerst schauen wir uns die Agora an,

dann nehmen wir uns das Wissenschaftsmuseum vor- 3 Etagen, die man von oben nach unten besichtigen soll. Alles ist interaktiv dargeboten – leider oft nur in spanischer Erklärung, dafür Castillan und Catalan, oder mit sperriger englischer Übersetzung – französiche oder gar deutsche Erläuterungen: Fehlanzeige! Dabei sind viele Erläuterungen Bildschirmpräsentationen, da sollte es doch leicht möglich sein, einen Sprachwahlknopf einzufügen. Am Anfang in der dritten Etage geht es um „optische Wahrnehmung“, worauf konzentrieren wir uns, wodurch lassen wir uns täuschen? Es schließt sich eine Abteilung über Raumfahrt, Schwerelosigkeit und Marsexpedition an, gefolgt vom Thema Chromosomen. Einen Stock tiefer geht es um Virus-Infektionen, inclusive Covid, um Fragen der Übertragung und Ausbreitung schlechthin , aber auch um Erkennung und Impfung. Es werden auch noch berühmte spanische Forscher und ihr Leben dargestellt. Am Ende im 1. OG finden wir gute Exponate zum Thema Akustik und Musik, stehende Welle, sichtbar machen der Schwingungen auf Gitarrensaiten, Exponate von Intrumententypen, aber in einer Stadt mit so viel internationalem Publikum darf man erwarten, per Knopfdruck z. B. auch die deutsche, französiche oder italieneische Sprache wählen zu können. Viva Europa.

Müde fahren wir zurück zum Campingplatz.

Am Dienstag steht wieder die historische Altstadt auf dem Programm. Die Markthalle ist sensationell, erschlägt uns aber mit einem wahnsinnigen, kunterbunt durcheinander gewürfelten Angebot. Nur Fisch und Meeresfrüchte sind in einer separaten Abteilung zusammengefasst.

In unmittelbarer Nähe sind mehrere Kirchen, und….

…. gleich daneben ist die ehemalige Seidenbörse, die Lonja de la Seda, Unesco Weltkulturerbe und gotisches Highlight Valencias zu besichtigen. Einzelheiten nachzulesen unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Lonja_de_la_Seda

Dann entscheiden wir uns für ein nettes Straßenlokal, etwas abseits gelegen und genießen eine Paella Valenciana mit Cervesa. Pappesatt und schläfrig zieht es uns danach direkt zurück zum Camping. Wir verlängern und wollen noch einen Strandtag anhängen.

Costa Azahar – Küste der Orangenblüten

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Dienstag, 09. Mai bis Donerstag, 11. Mai 2023

Gegen Mittag geht es weiter, zunächst auf der Küstenstraße bis Vendrell, dann auf der gebührenfreien Autobahn AP7 / E15. Vorsicht! Die C32 (Autobahn), auf die uns das Navi immer wieder schicken will, ist sehr teuer und nicht nötig. In Amposta, Ausfahrt 41, fahren wir ab und hinein in den Parque Natural del Delta de Ebro. Hier wird der spezielle Paella-Reis angebaut. Daneben gibt es Salinen und ein wahres Vogelparadies. Ein kostenloser Stellplatz inmitten der Sumpffelder ist unser Übernachtungsplatz.

Um 5 Uhr morgens werden wir von Schüssen geweckt. Nein – kein neues Massaker, sondern Vogelterror. Alle 5-7 Minuten ein Knall – zur Vertreibung der Vögel, die in der Morgendämmerung zum Frühstück frische Reissaat picken wollen. Wir fahren noch bis zur „Platja Eucalyptus“ – hier spricht man Catalan, also nicht Castillan „Playa“ sondern „Platja“ – einem noch sehr leeren, schönen langen Strand. Die Parkplatzfläche lässt vage erahnen, was hier im Juli/August los sein wird. Unterwegs stoppen wir für Flamingos, Graureiher, weiße Reiher, und zahlreiche andere Vogelaufnahmen. Neben der Camargue und der Coto Donana am Guidalquivir ist hier das drittwichtigste Vogelschutzgebiet. 325 Arten sind hier vertreten.

Tortosa, ein Stück landeinwärts ist unser nächstes Ziel. Im Amposta stoppen wir nicht nur zum Tanken (2. Gasflasche ist leer seit Urlaubsbeginn) sondern auch für die 1905 entstandene interessante Hängebrücke über den Ebro, die damals für kurze Zeit als längste Hängebrücke der Welt galt.

Vom gemeindeeigenen Stellplatz in Tortosa machen wir am Nachmittag entlang des Ebro einen Spaziergang in die Altstadt. Ein Denkmal im Fluß erinnert an die Gefallenen im Spanischen Bürgerkrieg. Die Kathedrale samt Katakomben und Kloster sind beeindruckend und lohnen einen Besuch – für Senioren mit auf 3,50 Euro ermässigtem Ticket.

Am Donnerstagmorgen setzen wir unsere Reise fort bis Peniscola. Vor 51 Jahren haben wir hier am langen Sandstrand mit Blick auf die Festung einen Teil unseres ersten gemeinsamen Urlaubs verbracht. Es gab einen neu angelegten Campingplatz und ansonsten sehr! viel! Nichts! – Wie es heute aussieht, zeigen die Fotos. Noch ist der Strand leer, Liegestühle und Sonnenschirme fehlen – das hat was damit zu tun, dass in den meisten Strandhochhäusern – bis 20 Stockwerke – die meisten Rolläden noch unten sind.

Die Festung ist lohnenswert zu besuchen, nicht nur der schönen Aussicht wegen, auch die Darbietung der Geschichte ist ansprechend und informativ: Einst zwischen 1294 und 1307 von den Templern (Kreuzrittern) erbaut auf maurischen Grundlagen, nahm sie im „großen Abendländischen Schisma“ 1411 den „Gegenpapst“ Benedikt XIII bis zu seinem Tode (23. Mai 1423) auf, nachdem er aus Avignon vertrieben wurde – auch genannt Papa Luna (nach seinem bürgerlichen Familiennamen Luna). Auch sein Nachfolger, Clemens VIII, lebte in Peniscola bis zu seiner Abdankung und Ernennung zum Bischof von Mallorca. Danach fiel Peniscola in bedeutunslose Vergessenheit, bis der Tourismus des 20 Jahrhunderts es neu entdeckte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abendl%C3%A4ndisches_Schisma

Der „strandnahe“ Campingplatz Eden – „unseren“ damaligen gibt es nicht mehr – ist gut und eng gefüllt, vermutlich mit überwinternden Rentnern. Uns ist das alles zu voll und wir fahren weiter landeinwärts nach „Alcalà de Xievert“. Der hiesige ACSI-Platz ist hübsch gelegen, wenig besucht und mit 13 Euro pro Nacht äußert preiswert.

Morgen wollen wir die alte Templerfestung hier entdecken : https://www.alcossebre.org/de/burg-castillo-de-xivert/

Vom Corbière über das Rousillon nach Barcelona -hier gibt’s Gaudi !

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Donnerstag, 04.05.2023 bis Montag 08.05.2023

Unser Campingplatznachbar, ein topfiter 82-jähriger , versorgt uns dankenswerter Weise mit Vorschlägen für Besichtigungen in der Umgebung. Der Besuch der Winzergenossenschaft war eine gute Empfehlung, deshalb zweifeln wir nicht, dass auch die nah gelegenen Salinen lohnenswert sind. Mit dem Roller sind wir schnell da, besuchen das dortige Museum, wo die Arbeitsschritte der Salzgewinnung in früherer Zeit erklärt werden.

Ein Spaziergang entlang der Wasserbecken macht wegen des Windes wenig Freude. Ein bekannter französicher Komiker, Pierre Richard, hat in der Nähe seinen Weinberg. Auch bei uns kennt zumindest unsere Generation diesen Schauspieler und seine Komödie: “ Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“. An einen Ausruf aus einem stark wackelnden LKW „Mach mir den Hengst!“, habe ich noch eine vage Erinnerung.

Auch die kleinen Holzchalets auf Stelzen am Strand von Gruissant schauen wir uns an. Für den Film „Betty Blue“ wurden sie errichtet und weil es chic war, wurden weitere dazugebaut. Am Ende des Strandes ist nochmal eine Fischerei und Muschel-Kooperative „La Perle Gruisssanaise“, wo man Meeresfrüchte auch degustieren kann.

Am Freitag wollen wir vor der Weiterreise noch einmal den tollen Markt besuchen, doch unser netter Nachbar klärt uns auf, dass Markttage nur Montag , Mittwoch und Samstag sind, nicht am Freitag. Also sparen wir Zeit und fahren entlang der Küste durch trostlose Touristensiedlungen wie Port Leucate und St. Cyprien. Dort gibt es allerdings einen tollen Campingplatz, „La Gogo“, mit direktem Strandzugang und Full Hoockup für 25€/Tag (Acsi Normal nur mit Strom 23 €/Tag). Da wir leider in der letzten Zeit unbemerkt einmal Schmuddelwasser getankt haben, reinigen wir hier unseren Tank gründlich.

Am Samstag ist es bedeckt, der Roller bringt uns ruck zuck zum 8 km entfernten Markt in Argelès sur Mèr. Leider ist er längst nicht so schön wie der in Gruissan, aber guten Pyrenäenkäse, frisches Obst und Gemüse finden wir selbstverständlich auch hier. Anschließend suchen wir den Camping Municipal Roussillonnais in Argelès Plage, wo wir früher schon mal waren. Den gibt es noch. Der Strand ist schöner als in St Cyprien, aber der Platz nicht.

Am Sonntag fahren wir weiter. An der Peripherie von Barcelona haben wir uns zwei Plätze ausgesucht, von denen aus man mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Stadt besuchen kann. Beide Plätze sind ausgebucht, damit haben wir nicht gerechnet. Bislang gab es immer Platz in Hülle und Fülle. 30 km weiter südlich finden wir aber noch reichlich Platz auf dem Camping „Garrofer“ in Sittges, von wo alle 30 Minuten ein Bus ins Zentrum Barcelonas abfährt (4,50 € p.P einfache Fahrt, 45 – 60 Min).

Die Gaudi oder besser gesagt der Gaudi und seine Dauerbaustelle seit 1882 steht dann für morgen auf dem Programm : https://de.wikipedia.org/wiki/Sagrada_Fam%C3%ADlia

Wir nehmen den Bus um 10.30 Uhr bis zur Endstation am Universitätsplatz, von wo aus wir uns die Stadt zu Fuß erschließen wollen. Der erste Eindruck: Sehr bunt, recht schmutzig, und sehr laut – es gibt viele Baustellen. Aber es ist auch sehr grün, viele Laubbäume für erträgliches Klima im Sommer. das erwartete Verkehrschaos erleben wir nicht. Alles fließt und wir haben das Gefühl, dass die öffentlichen Verkehrsmittel hohe Akzeptanz genießen. Am gefährlichsten für Fußgänger sind die unzähligen E-Roller, die lautlos aus allen Richtungen vorbeiflitzen.

Die Rambla ist brechend voll, mich packt wieder Panik und wir suchen uns andere Wege. Barcelonas Stadtbild ist geprägt von der Gotik und einem besonderen Jugendstil, dem Modernisme, der viele Catalanische Merkmale und Traditionen beinhaltet. Hauptvertreter war Antoni Gaudi.

Wir besichtigen die Kathedrale. Im Eintrittspreis von 15 Euro ist immerhin ein Audioguide und eine Fahrstuhlfahrt zu den Terrassen zwischen den Glockentürmen enthalten. Im Kreuzgang leben seit Jahrhunderten immer 13 Gänse als Beschützer und Wächter der Kathedrale. Mit ihrem Geschnatter sollen sie in der Vergangenheit so manchen Diebstahl von Baumaterialien verhindert haben. Wenn eine stirbt, wartet man auf den Tod der Zweiten, dann können zwei Neue gemeinsam dazukommen und werden von der Gruppe angenommen.

Die Lauferei durch die Stadt ist anstrengend. In einem kleinen Cafe gönnen wir uns eine Stärkung, dann geht’s weiter zur Sagrada Familia.

Was ’ne Gaudi. Tickets kann man nur Online kaufen, kosten 26 Euro p.P und bei dem Ansturm hätten wir da heute eh keine Chance mehr. So umrunden wir das sehr beindruckende Bauwerk von außen und hoffen, dass die Eintrittsgelder ausreichen, es endlich einmal fertigzustellen.

Wir laufen zurück zur Universität und erwischen unseren Bus um 18.40 zurück zum Campingplatz.

13 Kilometer Stadtspaziergang – nein, das war keine Gaudi. Barcelona erlebt sich sicher angenehmer mit Freddie Mercury und Montserrat Caballé auf der Couch https://www.youtube.com/watch?v=Y1fiOJDXA-E

Corbière

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Dienstag 2. bis Mittwoch 3. Mai 2023

Als wir bei strahlendem Sonnenschein gegen 8 Uhr in die große geschützte Hafenbucht von Toulon einlaufen, ist der Himmel wolkenlkos, wovon die Besatzung des französischen U-Bootes, das gerade ausläuft, wohl nichts mitbekommt. Im engen Bereich der Fährterminals liegen schon zwei Corsica-Ferries Schiffe und unser Kapitän muss sich in die hinterste Ecke einfädeln.

Immer den Schildern nach „Toutes Directiones“ finden wir zügig den Weg durch die Stadt auf die Autobahn Richtung Marseille. Die Côte d‘ Azur mag keine Wohnmobilisten, das wissen wir aus früheren Ausflügen in dieser Region, also lieber westwärts- und Stau gibt es nur stadteinwärts. Nach 20 Minuten halten wir auf einem hübschen Rastplatz an und machen erst einmal Frühstück und beratschlagen, wie es weitergehen soll.

Auf dem schnellsten Wege durch – auch unter Inkaufnahme hoher Mautgebühren, Classe 3 Voiture, auf der Autobahn bis in die Gegend von Narbonne, ins Corbière lautet die Entscheidung. Unterwegs schüttelt uns der Mistral heftig durch und eh man gegenlenken kann, hat eine Windböe das Auto um einen halben Meter zur Seite versetzt.

Vor Beziers machen wir auf einer Autobahnraststätte noch einmal Pause, erstehen endlich die in Frankreich für Fahrzeuge über 3,5 t vorgeschrieben Warnschilder „Toter Winkel“ und suchen uns unser genaueres Ziel aus: Gruissan, ein kleines altes Städtchen unweit der Autobahnausfahrt 37 Narbonne West.

Auf dem ACSI-Campingplatz „Paradis“ finden wir noch reichlich Platz. Am Nachmittag machen wir einen Erkundungsspaziergang durch das hübsche Dörfchen und landen auf dem zentralen Burgfelsen, einer Außenstelle der Erzbischhöfe von Narbonne oberhalb einer wunderschönen Dorfkirche. Abendessen – werden wir nicht wiederholen – im Campingrestaurant.

Nach dem Frühstück schlendern wir über den Wochenmarkt und sind erstaunt, wie viele Stände mit lokalen Spezialitäten, Würsten, Käse, Obst und Brot hierher gekommen sind. Dazu kommen noch Textilstände, wo wir unsere Sommerbekleidung aufstocken und Andenkenstände.

Anschließend fahren wir mit dem Roller zur lokalen Kooperative des Vignerons, Winzergenossenschaft und erstehen erst mal eine Auswahl an interssanten Weinen zu günstigen Preisen. Zu Mittag gibt es die eben erworbenen Delikatessen vom Markt und dann ist Waschtag. Zwei Maschinen können wir füllen und eine lange Wäscheleine. Morgen wollen wir die Umgebung mit dem Roller erkunden.

Abschied von Korsika

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Sonntag, 30. April bis Montag, 01. Mai 2023

Beim Aufwachen ist der Himmel verhangen, kein Sonnenstrahl in Sicht. Welch ein Glück, gestern und vorgestern bei wunderschönem Wetter gewandert zu sein.

Gegen Mittag brechen wir auf. Das Fangodelta und Girolata , ebenfalls zum UNESCO – Biosphärenreservat gehörend, wollen wir uns noch anschauen. Vorher stoppen wir noch an der alten Brücke über den Fango.

In der Saison werden hier Tourristen abkassiert und nur wer angemeldet ist, hat eine Chance, ein Ticket erstehen zu können, da die Besucherzahl dann begrenzt wird. Uns schaudert bei der Vorstellung, hatten wir doch gestern und auch vorgestern das Tal fast für uns alleine. Vor Girolata gibt es einen großen Parklatz auch für Womos. Auf der Straße hätten wir noch 1 km bis ins Dorf laufen müssen. Da es aber anfängt zu regnen, kehren wir bald wieder um und beschließen nach Inspizierung des wenig attraktiven Fango-„Deltas“, trotz schlechtem Wetter die Küstenstraße D 81B bis Calvi zu fahren.

35 km kurvige, enge Schlaglochpiste. Nach 20 Minuten haben wir 7 Kilometer geschafft. Ich plädiere für Umkehren und die Inlandstraße D 81 zu fahren, aber Jürgen will’s wissen. jetzt weiß er’s : 25 km kann man vergessen. Nichts Spektakuläres. Dann wird’s toll. Riesige Steinformationen auf der rechten Straßenseite, steil abfallende Hänge zum Meer links. Wie beeindruckend muss das erst bei Sonne sein. Bei Regen (inzwischen Dauer-Landregen) halten wir ein paarmal zum Fotografieren an.

Um 16 Uhr erreichen wir unseren anvisierten ACSI-Platz „Les Castors“ in Calvi. Zu Fuß kann man von hier aus die Altstadt besuchen. Könnte man – aber wir streiken, denn es regnet heftig. Morgen müssen wir erst abends in Ile Rousse am Hafen sein. Vielleicht klappt da vorher noch ein Stadtbummel.

Heute Abend wollen wir das gelobte Restaurant auf dem Campingplatz testen. Doch das geht nicht so einfach. In den letzten 3 Stunden ist rund um unser Womo ein See entstanden und wir müssen erst auf einen etwas höher gelegen Platz umparken, bevor an Ausgehen zu denken ist.

In diesem See standen wir gerade noch

Die Speisekarte ist überschaubar und als hätten wir es geahnt, bestellen wir uns nur einen „Assiette de Berger“ zum Teilen und ein 300g Entrcôte, ebenfalls zum Teilen. Bereits nach dem Hirtenteller mit Wurst, Schinken und Käsespezialitäten waren wir satt. Am Ende beläuft sich die Rechnung mit Getränken auf 41,00 Euro – dieses Restaurant ist wirklich zu empfehlen, doch soll man im Hinterkopf haben, dass die Portionsgrößen für kanadische Holzfäller ausgelegt sind.

In der Nacht hört der Regen auf. Es bleibt aber bedeckt und wir haben viel Zeit. Kurz vor 12 Uhr verlassen wir den Platz und sind in 15 Minuten an den Hafen ins Zentrum gelaufen. Der erste Eindruck ist eher abstoßend : Dort stinkt es nach Öl oder Benzin und großflächig schimmert auf der Wasseroberfläche das Öl. Auf dem Parkplatz steht ein ausgebranntes Auto und rostet vor sich hin.

Etwas weiter wird es dann schöner und wir machen einen Rundgang durch die Stadtfestung, die schon im 14. Jahrhundert begonnen wurde als treue Vasallenfestung der Genueser. Durch Fußgängerzone mit Souvenierläden und Restaurants gehen wir wieder zurück zum Campingplatz.

Es nieselt wieder leicht und wir fahren weiter nach Ile Rousse. Der Weg dorthin ist uninteressant, alle Geschäfte sind übrigens am 1. Mai geschlossen. Der Hafenbereich mit Restaurants wimmelt nur so von Autos und Spaziergängern, nur der Einschiffungsbereich ist geschlossen und tote Hose, das Büro des „Gare maritime“ verwaist. Wir finden einen lauten Parkplatz am Straßenrand und versuchen Mittagsschlaf.

Um 20.30 Uhr, in einem heftigen Regenschauer erwacht der Hafen, von triefenden Gelbwesten werden wir in das Einschiffungsgelände gewunken, 21.30 Uhr kommt unser Schiff und fährt pünktlich 22.30 Uhr halbleer wieder ab nach Toulon.