Donnerstag, 27. bis Freitag, 28. April 2023
Auf der D70 fahren wir in unzähligen Kurven durch das Gebirge bis Porto. Unterwegs begegnen wir mehreren Rotten dunkler Schweine, das sind Hausschweine, die mal ein Date mit Wildschweinen hatten. Sie leben „wild“, gehören aber Bauern, die sie im Frühjahr und Sommer füttern. Im Herbst und Winter gibt es genug Kastanien und Eicheln als einziges Futter.
Auf dem Col de Sevi, 1101 Meter hoch, sehen wir in nördlicher Richtung einen Waldbrand und informieren die Feuerwehr, die aber wohl schon Bescheid weiß. Hier oben ist die Natur noch weit zurück. Zunächst glauben wir, viele große Bäume seien abgestorben, aber bei genauerer Betrachtung entdecken wir Blattknospen an diesen Maronenbäumen.
Ab Porto geht es dann auf der D81 genauso kurvig weiter. Ein Abschnitt erinnert an die Calache, die wir gestern bestaunten. Gegenverkehr ist erst im letzten Moment sichtbar und wir kommen nur äußerrst langsam voran, 25km/h ist der Durchschnitt. Jürgen wäre sicher Millionär, wenn er für jede Kurve einen Cent bekommen hätte.
In Fango zweigt die D 351 rechts ab ins Fango-Tal, ein UNESCO Biosphärenreservat. Ebenfalls eine Empfehlung von Sebastian und Astrid. Der einzige geöffnete Campingplatz L‘ Alzelli Tuarelli soll für größere Womos nicht anfahrbar sein, daher suchen wir uns ein wildes Plätzchen und werden weit oben an der Pont de Barghiana fündig. Unsere Frage, ob wir auf einer Wiese übernachten dürfen, wird ganz einfach mit „wen solls denn stören“ beantwortet. Ein paar Kühe kommen vorbei, sonst ist alles ruhig und wir schlafen prima.
Am nächsten Morgen packen wir die Rucksäcke und wandern bei herrlichem Wetter flussabwärts. 5 km bis Manzo und wieder zurück ist unser Plan. Es läuft sich schwierig über Stock und Stein und nach 1,5 km müssten wir durch das eiskalte Wasser. Dazu haben wir keine Lust. Wir suchen nach einer Möglichkeit, trockenen Fußes die Seite zu wechseln, leider vergeblich. Also nehmen wir an einer der schönen Badegumpen ein Sonnenbad an windgeschützter Stelle, laufen wieder zurück und wollen den einzigen Campingplatz doch einmal aufsuchen.
Zu Fuß erkunden wir die enge, kurze Zufahrt über eine schmale Brücke und finden, es müsste gehen. Und es geht- gerade so. Von hier aus wollen wir morgen noch einmal aufwärts wandern.
Die Fähre von Ile Rousse nach Toulon haben wir heute für Montagnacht (1. Mai) gebucht – 434 Euro.