Freitag 21. April bis Sonntag 23. April 2023
Währen sich Sebastian und seine Familie für die Heimreise und die Fähre zurück nach Livorno am heutigen Abend richten, buchen wir uns telefonisch für morgen 12.30 Uhr eine Überfahrt von Santa Teresa di Gallura nach Bonifacio / Korsika mit der kleinen Fährgesellschaft „Ichnusa – Lines“. Die Überfahrt dauert eine Stunde und kostet 150 Euro. Ein Wucherpreis, wenn man das in Relation stellt zu den 176 Euro für die Nachtfahrt inclusive Kabine von Livorno nach Porto Arranchi. Hinzu kommt ein äußerst unfreundliches Bordpersonal, gerade auf dem Ladedeck.
Nach der großen Abschiedszeremonie machen wir noch einmal Stop in Olbia zum Einkaufen (Lidl in Flughafennähe und Conard im Hafengebiet). Dabei stellen wir fest, wie hübsch das Städtchen im Hafenbereich herausgeputzt ist.
Parking 4Night bietet uns auf halbem Weg nach St. Teresa einen Übernachtungsplatz in Arzachena, 18 Via Sanna Gerolamo an (N41°5′ 9,16“ ; E 9° 23′ 0,39“), den wir super finden und wo wir ruhig und gut übernachten.
Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Fähre, die wir überpünktlich erreichen, machen wir nochmal den Dieseltank und die inzwischen leere erste Gasflasche voll. Diesel in Sardinien 1,75€/l in Korsika 1,87 €/l – wie wir später feststellen. Im Hafen werden zum Einschiffen erst die PKW geladen – und einige davon vom Zoll kontrolliert. Christiane hat schon Angst wegen unserer Botanik-Exporte, aber wir werden durchgewunken. Rückwärts aus praller Sonne in einen dunklen Schiffsbauch eng einparken, wobei man in den Spiegeln nur Staub und schwarze Nacht sieht und das noch gepaart mit einem hektisch unverständlich gestikulierenden, in einer scheinbar außerirdischen Sprache keifernden Einweiser – das war weder italienisch noch französich oder gar englisch, da hilft nur stoische Ruhe und selber aus dem Fenster schauen nach der Richtung. Mein sonst so hilfreicher Kopilot musste vorher aussteigen und als „Passenger“ an Bord gehen, konnte mir also nicht helfen.
Die Überfahrt verlief glatt und nach etwa einer Stunde schleuderte der Kapitän mit einem wohl schon oft geübten Manöver von Vollgas voraus, Ruder voll einschlagen, Vollgas zurück, das Schiff in der engen Hafeneinfahrt herum und setzte es sanft in Gegenrichtung an die Hafenmauer, während ich noch dachte beim demTempo macht er das Schiff vorne gut 2-3 Meter kürzer.
Die Ausfahrt aus dem Hafen ist eng und geht erst mal steil den Berg hinauf und dann gleich wieder runter. Wo bleiben, wir wollen ja gerne das Städtchen ansehen? Normaler Parkplatz mit unserem Dickschiff ? Unmöglich – und wieder weiß park4night Rat, diesmal mit dem Campingplatz „L‘ Araguina“. Etwa 200 Meter vom Sportboot~ und Touristikhafen entfernt bietet er, gegenüber der 2. Tankstelle etwa Platz für 20 Fahrzeuge. Eine junger Mann empfängt uns freundlich und geleitet uns zu einem wie wir finden tollen Platz (8,50 € pP. 9,00 € fürs WOMO). So kommen wir ohne Stress noch am Nachmittag zu unserer Stadtbesichtigung und der Übernachtungsplatz ist auch gesichert.
Obwohl der Platz direkt an einer Hauptausfallstraße liegt, ist es nachts sehr ruhig und wir erwachen bei Sonnenschein und einer Temperatur, die zum ersten Frühstück in Freien auf dieser Fahrt einlädt. Das nutzen wir aus und lassen es uns an diesem besonderen Tag besonders gut gehen.
Anschließend machen wir auf dem „Chemin litoral“, dem Küstenwanderweg auf der Kalkklippe von Bonifacio, einen 8 km langen gemütlichen Spaziergang zum Leuchtturm Pertusato zwischen duftender und blühender Machia mit wundervollen Ausblicken auf Bonifacio, das Meer, la Madalena und dahinter Sardinien. Als Sahnehäubchen gibt darauf noch einen Aperol-Spritz in der Frühlingssonne. Ein toller Tag.