Parc National de la Mauricie (du Canada)

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Donnerstag, 15. September 2022

Es war kalt in der Nacht draußen, jedenfalls ist die Windschutzscheibe von innen heftig beschlagen, was schon lange nicht mehr vorkam und das Thermometer zeigt am Morgen 8°C. Es bleibt auch den ganzen Tag unter 20 °C. Eine unserer Gasflaschen ist seit 4 Tagen leer, da sollten wir am besten heute noch für Füllung sorgen.

Ein kleiner Spaziergang nach dem Frühstück führt uns über einen schönen Boardwalk zum Ausblick auf den Sumpf des Vogelschutzgebietes und den St. Lorenzstrom, der hier den Namen Lac St. Pierre trägt. Aber Vögel sehen und hören wir keine. Also weiter.

Unterwegs auf einer Autobahnraststätte gibt es guten Handyempfang, was wir ausnutzen, um noch die vielen Ottawabilder in den Blog einzufügen und ins Netz zu stellen.

Shawinigan nennt sich das letzte Städtchen an der Autobahn #55 vor dem Nationalpark. Es ist geprägt durch einen Stausee zur Stromgewinnung und eigentlich recht hübsch. Wir haben es ausgiebig erfahren auf der Suche nach einer Gastankstelle und nach einem Supermarkt. Für alle, die mal in die gleiche Situation kommen: Die nördlichste Autobahnausfahrt nehmen, nicht wie wir die südlichere entlang des Sees. So kommt man direkt in die Einkaufsmeile mit Walmart oder etwas feiner IGA und auch Canadian Tyre ist hier. Die wollen aber unsere Tankflaschen nicht füllen und verweisen uns zu „RONA“, wohl so etwas wie ein Baumarkt, neben der Shell – Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Und zack – sind beide bottles wieder voll. Wir befürchteten schon, bereits hier in Kanada einen Vorgeschmack auf einen kühlen Winter zu bekommen.

Übrigens spricht man hier natürlich Französisch und das schnell und mit Dialekt – ach ja  – und auch auf den roten 6-eckigen Schildern steht „Arrêt“, nicht „Stop“.

In allen Provinzen werden Provincial  – Parks und Nationalparks unterschieden. Letztere werden von der Zentralregierung in Ottawa betrieben. Nicht so in einer großen Provinz im Osten des großen Landes Kanada. Hier werden die Provincial Parks ganz stolz als Nationalparks bezeichnet. Die anderen erhalten zum Titel Nationalpark den Zusatz „du Canada“. Tja, man ist hier halt etwas Besonderes.

Als wir schließlich am Visitorcenter ankommen, gibt es einen freundlichen Empfang und Einweisung durch „Bibi“ (sie sieht jedenfalls so aus wie die Wiener Kommissarin), die sogar noch einen Platz für zwei Tage, also bis Samstag, für uns findet. Camping Rivièr a la Pêche Platz C2.

Wir machen noch einen Erkundungsspaziergang und finden den Platz sehr gut. Im Zentrum des Kreises der Stellplätze ist ein pieksauberes Zentralgebäude mit Duschen und Toiletten sowie einem Gemeinschaftsspeise-/ Aufenthaltsraum. Nahe dabei ein weiteres Servicegebäude mit Terasse, WLAN, Ladesäulen für E-autos und ein per App offenbar kostenlos zu bedienender Elektrogrill.

Unmittelbar hier gehen durch einen Torbogen verschiedene Wanderwege los. Doch das ist etwas für morgen.