Donnerstag, 28. Juli 2022
Bedeckter Himmel und leichter Sprühregen machen uns den Abschied von Yellowknife leichter -. der Name soll darauf zurückgehen, dass die hier lebenden Indianer kupferne = gelbe Messer benutzten, als die ersten Europäer hier eintrafen. Wir wollen aber vor der Abreise noch die jüngste hier aufblühende Industrie näher kennenlernen.
Nachdem die Goldvorkommen erschöpft waren, entdeckten Geologen in den hiesigen Gesteinsformationen etwas, was in und um die Diamantminen in Kimberley, Südafrika, bekannt wurde und Kimberlite genannt wurde. Diese Gesteinsart kann Diamanten enthalten. Also begann die Suche nach der Kimberlite-Ader, die sich auszubeuten lohnt. 300 km nördlich von Yellowknife – hier werden Entfernungen allgemein in Zeit angegeben, die man zu ihrer Überwindung braucht, d.h. die Mine ist 40 Flugminuten entfernt von Yellowknife- wurde man fündig und errichtete die Diavik Mine. Dort wird im Tagebau mit anschließender vollautomatischer Aufarbeitung und Sortierung das Kimberlite-Gestein abgebaut und auf dem durch einen großen kreisförmigen Damm trocken gelegten Boden eines Sees verarbeitet. Schweres Gerät und Vorräte können nur im Winter über sogenannte Eisstraßen auf Flüssen und Seen dorthin gebracht werden. Der angegliederte, für Boeing 737 nutzbare Flughafen ist nur für leichte Güter und Personal bestimmt. Es wird rund um die Uhr gearbeitet in 12 Stundenschichten und 14 Tage non stop, dann geht’s für 14 Tage nach Hause.
Mittlerweile ist Kanada der 5 größte Diamantenproduzent weltweit. Allerdings werden mehr als 50 % der Diamanten für die Industrie produziert.
Hier gibt’s mehr Infos dazu: https://www.iti.gov.nt.ca/en/mine-market
Dies wird uns von einer netten Dame im NWT Diamond and Jewellery Centre in der 49 Straße vorgestellt. Wir können uns aber zurückhalten und kaufen keine Diamanten, die übrigens alle eine bei starker Vergrößerung lesbare Kennnummer und ein Ahornblatt als Zertifizierungskennzeichen tragen.
Danach machen wir uns auf den Weg nach Süden zurück bis an den Mackenzie River auf den Fort Providence Territorial Campground. Diesmal sehen wir auf den 320 Kilometern nur 8 Bison Einzelgänger. Am Lagerfeuer mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Fluss schreiben wir diesen Blogeintrag.