Montag, 18.07. und Dienstag, 19.07. 2022
Wieder einmal haben wir eine gute Nacht auf einem Walmart Parkplatz verbracht im Sherwood (Einkaufs-)Park, im Osten von Edmonton. Wir waren die Einzigen.
Für das Geburtstagsfrühstück nehmen wir uns reichlich Zeit und Videotelefonieren per Threema mit zu Hause. Die Sonne scheint und alles ist perfekt – nur romantisch ist die Lokation nicht. Dafür ist es nur einmal über die Straße bis zum Canadian Tyre, wo pünktlich um 13 Uhr Paola mit ihrem Partner erscheint und uns die beiden Batterien mitbringt; Bezahlung mit Kreditkarte und Handy. Die beiden sind tatsächlich so nett, wie wir sie am Telefon erlebt haben. Alberta Lithium ist offenbar ein kleines Internet – Handelsunternehmen und die Beiden wollen jetzt in Kürze zu einem Segel-Tauchtörn in die Karibik aufbrechen. Danke Paola für die smarte Geschäftsabwicklung.
Wir haben in der Wartezeit eingekauft und landen dann mit wunderbaren Tenderloin- Steaks im Kühlschrank auf dem Elk Island National Park östlich von Edmonton gelandet. Das Festessen bereitet sich Christiane hier selbst zu und übertrifft sich dabei selbst. Wenn wir den Fettgeruch von diesen Grillrestaurants nur riechen, sind wir schon satt. Die wirklich guten Restaurants sind dünn gesät und in einer großen Stadt wie Edmonton schlecht mit dem Wohnmobil zu erreichen.
Auf dem Campground kommen wir ins Gespräch mit netten Nachbarn, Zugewanderte: Er, Gastroenterologe aus Kernfrankreich und sie Krankenschwester aus Überseefrankreich, La Reunion, die seit 12 Jahren in Montreal leben und arbeiten. Jetzt, kurz vor der Rente mit 68 , haben sie sich ein Womo, kanadischer Teilintegrierter auf Sprinterbasis, gekauft und wollen für 5 Monate die neue Wahlheimat erfahren. Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen. Auch sie wollen nach Norden, vielleicht treffen wir uns wieder; au revoir, Sophie et Bernard.
Heute wollten wir eigentlich auf dem Haussee, dem Astotin Lake, Kanu fahren – Pustekuchen, erstens, weil der Wind zu stark pustet und zweitens, weil dienstags die Verleihstation geschlossen ist.
Bleibt also reichlich Zeit, die neuen Batterien einzubauen, was leicht gelingt, nachdem erst einmal all die davor verstaute Ladung rausgetragen wurde. Wegen des deutlich geringeren Innenwiderstandes der LiFePO4 Batterien ist ein zwischengeschalteter DC-DC-Converter wichtig, da sonst ein zu starker Ladestrom die Lichtmaschine beschädigen könnte. Aber den haben wir ja in Form unseres Ladeboosters, den ich vor der Marokkoreise eingebaut hatte.
Dann noch Nebenarbeiten, wie Resetten der Hubstützen und der Alde-Heizungsprogrammierung, weil ja zwischenzeitlich der Strom fehlte. Test – ?? – ja es funktioniert wieder alles. Zeit für ein Sonnenbad und eine Siesta .
Auf der anschließenden Pirschfahrt begegnet uns eine kleine Bisonherde. Beim friedlichen Grasen lassen sie sich gut fotografieren. Gegen die vielen Fliegen oder Schnaken nehmen sie Staubbäder.
Da die Bisons in Nordamerika Ende des 19. Jahrhunderts beinahe ausgerottet waren, beschloss die kanadische Regierung, zwischen 1907 und 1912 mehr als 700 wilde Bisons im Elk Islands Nationalpark anzusiedeln. Heute leben hier mehr Bisons – sowohl Waldbisons als auch Steppenbisons – als 1890 in ganz Nordamerika. Die Waldbisons , die auf der Südseite des Highway 16 leben, sind die größten Landsäugetiere in Nordamerika.
Der Himmel hat sich zugezogen, da haben wir wohl nichts davon, dass dieser Park auch als „Dunkelzone“ ausgewiesen ist, in der man gut die Sterne beobachten können soll.