Nickel und Kupfer

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Montag, 20. Juni 2022

Nach einer ruhigen Nacht als Boondocker, so nennt man hier die „Wildcamper“, in der Nähe einer kleinen Marina am Blue Heron Trail verabschieden wir uns von Ron und Diana, die uns diesen Tipp gaben. Vorher tauschen wir noch die Emailadressen aus. Es kann gut sein, dass unsere Wege sich noch einmal kreuzen.

Ron und Diana

Sudbury ist als Nickelstadt bekannt. Hier gibt es eine große, 2400 m tiefe Mine, in der ein Erz abgebaut wird, das sehr reich ist an Nickel und Kupfer.

9,1 Meter = 30 Fuß große Replik eines kanadischen „Nickel“ = 5 Cent

Wir besuchen eine tolle Ausstellung zum Bergbau, die durchaus auch kindgerecht aufgebaut ist und den Besucher in eigenen kleinen Experimenten an die Materie heranführt. Das wäre ein tolles Erlebnis für unsere Enkelkinder gewesen. Auf dem Außenspielplatz hätten sie die großen ausgemusterten 2 Untertage- Abbaumaschinen besteigen können und auf einer „Erdbebenwelle“ schaukeln können.

Ausstellung:

Wir wissen jetzt auch, wie die Weiterverarbeitung abläuft: Das Erz wird ganz fein zerkleinert und zu Mehl gemahlen, dann schlämmt man es mit Wasser zu einem dünnflüssigen Brei auf. In diese Brühe wird nun Luft geblasen und sie damit aufgeschäumt. Die Schaumblasen enthalten die Metalle und werden abgeschöpft. Bei diesem Schritt erreicht man eine Anreicherung der Metalle von 3%-10 % im Erz auf etwa 35% im Schaum. Der nächste Anreicherungsprozess kommt dann zugleich mit der Schmelze. Hier macht man sich zunutze, dass Kupfer bei etwa 1050°C schmilzt und Nickel erst bei 1454°C.

Durch das Einleiten von Sauerstoff in die Schmelze erfolgt dabei die Umwandlung der Kupfer- und Nickel-Sulfatsalze in das gewünschte schiere Metall, gleichzeitig entsteht bei diesem Prozess Wärme, so dass das Aufschmelzen dadurch unterstützt wird. Früher gingen die dabei freigesetzten Schwefelverbindungen über hohe Schornsteine einfach in die Luft – heute werden sie ausgefiltert und weiterbehandelt. Die metallfreie Schlacke wurde früher als flüssige Lava in große Eisenglocken gegossen, die dann entlang eines Bahndamms einfach ausgeschüttet wurden. Diese Bahndämme sind heute rekultiviert und begrünt.

Schlackenabtransport
Renaturierung

Danach haben wir keine Lust mehr auf viele Kilometer und richten uns auf dem Chutes Provincial Park bei Massey nahe dem TCH (Trans-Canada-Highway) ein, wo wir den Abend wieder am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Lagerfeuer
Lagerfeuer

Tageskilometer: 209 km

Fahrzeit: 3,5 Stunden