Sonntag, 12 Juni und Montag 13. Juni 2022
Nach den schönen Erlebnissen des Vortags schlafen wir aus und machen uns in Ruhe fertig für die Weiterfahrt. Wir wählen die nördliche Strecke dicht am St. Lorenz Strom auf der 40, während das Navi die Südstrecke vorschlägt. Vielleicht hätten wir ihm folgen sollen. Unsere Strecke ist jedenfalls langweilig und vom Fluss ist nichts zu sehen. Je näher wir Montreal kommen, desto dichter wird dder Verkehr. Viele einheimische Womos legen die Vermutung nahe, dass es wohl Wochenendurlauber sind, die die Autobahn verstopfen.
Da die Campingplätze sehr weit außerhalb der Stadt liegen, folgen wir einem Tipp der Parking4night App und übernachten auf einem Walmartparkplatz in der Nähe einer U-Bahn Station. Hier trifft man zuverlässig Gleichgesinnte.
„Michaels guest“ WLAN versetzt uns in die Lage, per Magenta TV-Stick den Sonntags-Tatort aus Hamburg in Montreal zu schauen – ohne eigene Giga – Bytes zu verbrauchen.
Tageskilometer 290 km
Obwohl wir hier gut und ruhig geschlafen haben, wollen wir einen Stellungswechsel zum Botanischen Garten neben dem Olympiagelände machen, von „Reise Know How“ als stadtnaher Parkplatz für RVs empfohlen. Dort wird unser menschenleeres Womo sicher auch nicht so vielen verschieden Blicken ausgesetzt und die Einbruchsgefahr ist wohl eher geringer. Leider ist das Parken auf diesem tollen Platz nur von 6 Uhr bis 24 Uhr erlaubt.
Ganz Montreal scheint eine Baustelle zu sein, aber wann immer wir auf den Plan schauen, wird uns sofort Hilfe und Erklärung angeboten.
Wir bewundern das Olympiastadion mit dem tollen Dach, zu dessen Bedienung ein sprungschanzenartiger schräger Turm erbaut wurde, von dem Seile aus das Dach halten (Die Konstruktion wurde erst nach den Olympischen Spielen fertig.)
Mit der Metro fahren wir von „PIE IX“ zurück ins Stadtzentrum – grüne Linie, umsteigen auf die orange Linie in „Beri-Uqam“ und dann eine Station weiter bis Champ-de-Mars.
Auch hier rund um die Metrostation Baustelle bis zum Hotel de Ville, das ebenfalls renoviert wird und eingerüstet ist.
Hochhäuser rundum, die einen erdrücken, so wie die Kathedrale Notre Dame de Montreal erdrückt wird von Hochhäusern. Der linke Turm wird ebenfalls renoviert und ist halb abgetragen, so als habe er im Kampf mit dem schwarzen Hochhaus nebenan, wer höher in den Himmel rage, verloren und schwere Verletzungen davongetragen.
Schön finden wir den Place Jaques Cartier. Insbesondere sind wir angetan vom Restaurant Lord Nelson, in dessen „Jardin“ wir bei live Jazzmusik sehr angenehm und gut zu Mittag essen.
Einige wenige Gebäude aus dem 18. Jahrhundert entdecken wir auch noch, ebenfalls überwuchert von Bauten des Big Business ab 1850, aber sie halten keinem Vergleich mit der Altstadt Québecs stand.
Unser Bemühen, der unterirdischen Stadt „RESO“ etwas abzugewinnen, erklären wir als gescheitert. Hier sollen 30 km unterirdische Tunnel Boutiquen, Geschäfte, Restaurants und mehr enthalten und miteinander verbinden. Es ist schlecht ausgeschildert, langweilig, und kein Angebot für uns. Auch das Kaufhaus „La Baie d’Hudson“, das wir unterirdisch erreichen, weckt mit seinem Angebot eher unseren Spott als unser Interesse.
Müde und ein wenig enttäuscht fahren wir wieder zurück zu unserem Womo und weiter zum Walmart Übernachtungsplatz.
* Vergebens sucht die Hilfe des Gesetzes der, der selbst gegen das Gesetz verstößt.