Pfingstmontag, 06.Juni 2022
Als wir in der Nacht nochmal rausschauen auf den Hafen, scheinen die Boote im ersten Moment verschwunden. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber noch die Antennenmasten. Die Boote sind mit der Ebbe um 5 bis 6 Meter abgesunken. Die Bay of Fundy ist bekannt für hohe Tidenhübe, an manchen Stellen macht der Unterschied 12 Meter aus.
Beim Aufstehen lacht die Sonne vom strahlend blauen Himmel – nach dem Frühstück stehen wir wieder im Nebel und als wir weiterfahren, dampft der durch die Ebbe freigelegte Meeresboden regelrecht.
Nach 15 km endet die Straße an einem Fähranleger. Die Fähren brauchen etwa 5 Minuten für die Überfahrt nach „Long Island“ (kostenlos) – fahren pro Richtung aber nur einmal jeweils zu halben bzw. vollen Stunde.
Als wir kurz hinter Tiverten den „Balancing Rock“ erreicht haben, scheint wieder die Sonne von einem leicht bewölkten Himmel. Wir machen einen kleinen Walk – etwa 2km lang – zum Südufer der Insel auf einem schön angelegten Weg mit Schautafeln durch ein Wäldchen mit teilweise sumpfigem Boden und Holzstegen.
Eine 20 – 30 Meter hohe Basaltabbruchkante stürzt sich ins Meer. Auf den Klippen steht eine etwa 8 m lange und 3 m dicke Basaltsäule, nur zu 2/3 vom Untergrund unterstützt und balanciert mit dem freien Rest über der Kante. Beeindruckend! Auch hier wieder Tafeln mit dem geologischen Hinweis auf das Zerbrechen von Gondwana.
Zurück am Auto stellen wir (im daneben geparkten PKW) erschrocken fest, was passieren kann, wenn man die Schwiegermutter auf dem Rücksitz vergisst.
Am Ende von Long Island setzen wir nicht mehr auf die letzte Insel, nach Brier Island, über, sondern machen stattdessen noch einen weiteren Spaziergang von der „Galerie“ aus mit schönen Aussichten auf St. Marys Bay und nach Überquerung des Inselrückens auf die Bay of Fundy.
Wir erwischen auf der Rückfahrt gerade so die 4 Uhr Fähre und fahren weiter nach Annapolis Royal, wo wir auf einem Public Parking übernachten.
Heutige Strecke: 137 km
Durchschnitt: 51 km/h
Fahrzeit: 2h 42′ Std