Donnerstag 16.09. bis Sonntag 19.09.2021
Wir schaffen es tatsächlich, kurz nach 9 Uhr zu starten. Da wir keine Straßenkarte von Slowenien haben und das Navi unseres Womos uns sehr unterschiedliche Zeiten bis zur Grenze nach Kroatien ausrechnet, je nachdem ob wir Autobahn oder Landstraße fahren wollen, entscheiden wir uns für die Autobahn, da wir so mindestens 3 Stunden sparen. In der Nähe von Ljubiliana lassen wir die Dars Box (Mautbox) noch einmal aufladen, weitere 10 Euro reichen für die Strecke bis Novo Mesto. Die kurze Autobahnstrecke vom Karawankentunnel bis Novo Mesto kostet uns also insgesamt 30 €. Die Landstraße von Novo Mesto bis zur kroatischen Grenze (ca. 40 km) ist in schlechtem Zustand und unser Womo ächzt und stöhnt. Sowohl die Slowenen und Kroaten kontrollieren unsere Ausweise und die Kroaten auch unsere Impfzertifikate.
Die kroatische Autobahn kostet wesentlich weniger Maut, ist in einem ausgezeichneten Zustand
und als wir nach 250 km in Biograd abfahren, zahlen wir am Kassenhäuschen 37 €. Um 16 Uhr sehnen wir uns danach, das Auto für heute endgültig zu parken. Wir steuern 2 Campingplätze an: der erste gefällt uns nicht, der zweite ist ausgebucht. Doch weiter bis Trogir? Vorausgesagte Ankunft 18.50 Uhr. Ein Anruf auf dem dortigen Campingplatz bestätigt, dass dort noch wenige Plätze frei sind, aber eine telefonische Reservierung sei nicht möglich. Also zurück auf die Küstenstraße – D 8 -Jadranska magistrale, die erstaunlich gut zu befahren ist und wir kommen tatsächlich im letzten Büchsenlicht auf dem Camping Belvedere bei Trogir an. Wir erhalten eine Liste mit 8 freien Platznummern, alle weit weg vom Meer und ohne Aussicht auf selbiges. Auf Platz 254 richten wir uns erst einmal ein, um an nächsten Tag gegen einen schöneren zu tauschen.
Aber auch das gelingt nur bedingt. Die Plätze mit Meerblick, die am Freitag frei werden, sind alle bereits reserviert. 2 Reihen näher zum Meer, etwas weniger schief, beziehen wir unser zweites Quartier. In der Nacht zuvor hatten wir ein Gewitter mit heftigem Regen, aber im Laufe des Vormittags siegt die Sonne wieder über die Wolken. Wir testen das Meer: wellig, aber gut temperiert; den Pool: gut bevölkert und lebhaft; die Liegen: sehr bequem und die Gartenanlage ist gepflegt und hübsch.
In der Nacht regnet es erneut, aber am Morgen schiebt die Sonne die Wolken wieder beiseite. Wir packen den Roller aus und fahren nach Trogir – die Altstadt gehört zum UNESCO – Weltkulturerbe. Ein von den Römern gegrabener Kanal trennt sie vom Festland, was die Verteidigung in der Antike vereinfachte. Die Altstadt ist eine reine Fußgängerzone. Autoverkehr in den engen Gässchen ist unmöglich. Die zahlreichen Außenkonobas finden trotz allem noch ein Plätzchen.
Überall hängen Schilder, die darauf verweisen, mindestens 1,5 m Abstand zu halten – aber wie? Es wimmelt nur so von Menschen und wenn früher mal galt, dass Ende September Nachsaison sei, so trifft das dieses Jahr überhaupt nicht zu. Der Urlaubshunger scheint übermächtig geworden zu sein in den vergangenen 18 Monaten und viel zu viele haben jetzt offensichtlich den Campingurlaub für sich entdeckt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich in naher Zukunft dieser Trend wieder umkehrt.
Auf dem Wochenmarkt decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein, trinken noch einen Capuccino und fahren wieder zurück auf unseren Campingplatz. Da wir am nächsten Morgen weiter wollen, verstauen wir Roller, Tisch und Stühle wieder in der Garage – und wer sagt’s denn, in der Nacht schüttet es gewaltig.
Am nächsten Morgen frühstücken wir aus Bequemlichkeit im Womo, obwohl die Sonne schon längst wieder scheint und checken um 10.30 Uhr aus.
Da sich die Küstenstraße von Biograd bis Trogir so gut fahren ließ, wollen wir sie weiter nutzen über Split und Makarska bis Dubrovnik. Doch eine Ortschaft löst die nächste ab, mehr als 43 km Durchschnittsgeschwindigkeit sind nicht möglich. Dafür sind die Ausblicke auf Meer und Berge sehr schön.
Das Wetter verbietet es, den ganzen Tag am Steuer zu verbringen. Das Meer ist spiegelglatt und der Wunsch zu schwimmen wird übermächtig. Zwischen Makarska und Dubrovnik – in Zaostrok – landen wir auf einem ACSI – Platz. Zwei Plätze sind noch frei, einen nehmen wir und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Wir nehmen ein ausgiebiges Bad am schmalen Kieselstrand vor dem Campingplatz und genießen Cevapcici und dva piva velica mit Sonnenuntergang im Strandlokal.