Grenzgänger

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Samstag, 12.06 bis Montag, 14.06.

Wir verabschieden uns von unseren netten Wirten und fahren schon einmal zur Grenze – probehalber, um in Erfahrung zu bringen, ob sie wirklich für Touristen geöffnet ist, so wie das Auswärtige Amt es auf seiner Homepage seit 3 Tagen ausweist.

Noch einmal volltanken, dann haben wir immer noch cirka 6.000,00 LEK übrig, die wir wohl nicht mehr sinnvoll ausgeben können. An der albanischen Grenzstation werden wir darüber informiert, dass das PLF-Dokument ab 23 Uhr zugestellt wird und wir dann morgen damit einreisen dürfen.

Unser Weg

Wir fahren wieder ein Stück zurück, biegen auf die SH 98 ab und finden nach wenigen Kilometern einen kleinen See bei „Mursise“ mit einem ausgewiesenen Campingplatz, der aber nicht geöffnet ist. Auf der Wiese zwischen See und Camping verbringen wir mit Lesen und Sonnenbaden einen angenehmen Nachmittag.

Letzter Übernachtungsplatz
Letzter Übernachtungsplatz
Letzter Übernachtungsplatz – geschlossener Camping

Gelegentlich zieht eine gemischte Schaf- Ziegenherde vorbei. Am Morgen hören wir aus dem auf der anderen Seeseite gelegenen „Mursise“ den Gottesdienst gleich zweimal.

Letzter Übernachtungsplatz
Letzter Übernachtungsplatz
Letzter Übernachtungsplatz
Letzter Übernachtungsplatz

Um 10.30 Uhr sind wir an der Grenze. Die Albaner wollen wieder nur „Autodokumenti“ und „Passporti“ sehen und der Zoll will mal ins WOMO schauen und auch in den Kofferraum. Ein Schnüffelhund ist auch dabei. In Albanien soll nämlich in einigen Regionen der Drogenhandel blühen.

albanische Grenzstation

Auf Nachfrage erklärt der albanische Zöllner, dass es auf griechischer Seite keine Wechselstube gebe. Aber zurück vor der ersten Grenzinstanz, dort in dem roten Container könne ich LEK gegen Euro tauschen. Während Christiane und das Auto im Niemandsland warten, laufe ich zurück und bekomme 50 Euro für meine LEK, ein akzeptabler Kurs – ohne Quittung, von Hosentasche zu Portemonaie.

Nach 500 Metern kommt dann der griechische Grenzposten. Nicht uniformierte Männer sondern 2 nette Damen mit Masken, Face-Shield und blauen Kitteln sowie Handschuhen sind die ersten, die uns empfangen. Sie kontrollieren das PLF, die Impfausweise und bitten uns dann zum kostenlosen Schnelltest aus dem Auto auszusteigen.  In der Wartezeit legen wir der Polizei nochmals die Papiere vor und werden vom Zollbeamten weiter gewunken. Nach 10 Minuten wissen wir, dass wir beide negativ sind und dürfen einreisen.

Kurz hinter der Grenze kommen wir an einer hübschen Badebucht vorbei, in der wir im Juli 2006 schon frei gestanden haben. Heute steht dort ein Schild „no camping“. Mittlerweile ist seit 2017 überall in Griechenland freies Stehen untersagt. Schade. Zu viele Camper haben sich wohl daneben benommen und so für ein generelles Verbot  gesorgt.

Stellplatz von 2006 – Badeplatz 2021
Stellplatz von 2006 – Badeplatz 2021
Stellplatz von 2006 – Badeplatz 2021

Wir fahren die inzwischen asphaltierte Abfahrt hinunter an den Kiesstrand. Noch ist niemand da, doch es ist Sonntag und so bleiben wir nicht lange allein. Zwei griechische Familien nutzen das Wetter ebenfalls zum Baden.

Für das PLF mussten wir zumindest für die erste Nacht in Griechenland eine Adresse angeben. Wir haben den Campingplatz Drepano auf einer Landzunge nördlich von Igoumenitsa ausgewählt und stehen nun unter Eukalyptusbäumen wunderschön direkt am Strand.

Camping Drepano
Camping Drepano

Die Nachtruhe wird durch eine griechische Männerparty im Nachbar-Dauercamperwohnwagen  gestört, die sich bis 4.30 Uhr viel zu erzählen haben.

Das Meer ist spiegelglatt und lädt ein zum „Frühschwimmen“. Zum anschließenden Frühstück vor dem Auto können wir auf klassische Musik – der Stimmung halber – nicht verzichten.

Gegen 10 Uhr kommt plötzlich starker Wind von Korfu herüber auf, der den ganzen Tag anhält. Er treibt warmes Oberflächenwasser in die Bucht, aber die begleitenden Wellen machen keine Lust auf Schwimmen und so machen wir stattdessen einen langen Strandspaziergang.

Die Mail an ADAC- Fähren aus Bad Kreuznach ist raus, aber die Buchung noch nicht bestätigt.