Samstag, 05.06 – Fahrtag 148 km in 5,03 Stunden Motorlaufzeit plus Einkaufspausen.
Während des Frühstücks kommt eine Jugendgruppe in sehr hübschen Trachtenkostümen vorbei, die offensichtlich Werbefotos für den Tourismus machen wollen.
Wir starten um 9.45 Uhr talabwärts bis Bajram Curri, wo wir an gleicher Stelle wie bei der Hinfahrt parken und einkaufen. Dann noch tanken, Gas und Diesel und Wasser = uje – nix uje, aus irgendeinem Grund, den er uns nicht vermitteln konnte, gäbe es Wasser erst ab 13 Uhr. So lange wollen wir nicht warten, aber auf der Strecke nach Kukes würden wir Wasser finden.
Der erste Anlauf endete kurz hinter dem Ort an einer Brücke. Schilder hatten uns gewarnt, gesperrt für mehr als 2,30 m Breite: Ohne Spiegel hätte es gerade so gepasst, aber die wollte ich hier nicht abrasieren.
Also zurück, drehen und 10 km weiter talabwärts über eine größere Brücke, die Straße in den Kosovo nach Gjakova nehmend und dann rechts abbiegen auf die SH 23 über Kruma nach Kukes. Die Straße ist eng, aber dafür kaum befahren und hat tatsächlich in einer Kurve einen Brunnen, an dem wir Wasser bunkern. Uns kommt ein LKW entgegen mit einem Pkw auf der Ladefläche, aus dessen offenem Kofferraum Heu herauslugt für ein Pferd, das an der Stoßstange angebunden hinterhertrottet. Nach deutscher StVO hätten Fahrer/Halter da so ihre Probleme mit diesem Gefährt.
Viele Kurven und ein ständiges auf und nieder lassen uns nur sehr langsam vorankommen. Oft erzwingen auch tolle Blumen oder Sträucher einen Fotostopp.
In Kruma machen wir noch einmal eine Pause und kaufen noch Sprudel in großen Flaschen und nehmen ein Sonderangebot „Tirana Pils“war – die 0,5l Dose zu umgerechnet 50 Eurocent. Es ist schwül und wir haben das Fahren langsam satt, da hilft auch die schöne Aussicht beim Hinabfahren nach Kukes wenig. Die App „Parkin4Night“ nennt uns einen Stellplatz in der Stadt, der uns aber nicht zusagt , alles etwas schmuddelig und gemessen in deutschen Maßstäben wäre das ein eher unsicheres Viertel, was hier in Albanien aber wahrscheinlich nicht zutrifft. Trotzdem fahren wir durch die Stadt hindurch Richtung Peshkopie und kurz hinter dem Flughafen vor einer Kastrati-Tankstelle auf einem geteerten Sträßchen Richtung Stausee. Kurz vor dem See entdecken wir auf einer Anhöhe unseren Stellplatz für die Nacht. Eine abgeerntete, ebene Wiese mit guter Aussicht nach allen Seiten. Vorbeikommende Bauern winken uns freundlich zu. Ein Mütterchen trägt einen riesigen Heuballen auf der Gabel über die Schulter gelegt nach Hause – Bilder, die man in Deutschland seit 50 Jahren nicht mehr zu sehen bekommt.