Donnerstag, 3. und Freitag, 4. Juni – Zwei schöne Wanderungen
Die Nacht war unruhig. Ein Bagger zog einen Graben und das bis 23 Uhr sowie nochmal von 2 bis 4 Uhr. Hier erschließt sich uns der Begriff „Nacht- und Nebelaktion“, denn wir vermuten, dass es sich um die Verlegung der Abwasserleitung ins Bachbett für das im Bau befindliche Hotel auf der anderen Straßenseite handelt.
Also schlafen wir ein bisschen länger und starten etwas später zum Wasserfall. Für die Bachdurchquerung nehmen wir die Badeschuhe mit. Die Füße schmerzen vor Kälte, als wir drüben sind. Ab und zu finden wir weiß-rote Markierungen. Den Wasserfall bereits vor Augen
verlässt der Weg das Bachbett und steigt auf zu einigen Hütten, auf denen auch kalte Getränke angeboten werden.
Weiter führt ein Trampelpfad, auf dem auch Wasserleitungen liegen, durch ein Wäldchen zu einem Bachlauf mit Steg. Erst glauben wir, es gehe dem Bachlauf entlang nach oben zum Wasserfall, dann entdecken wir jedoch, dass es zunächst weiter geradeaus und dann steil durch einen Buchenwald aufwärts auf einem wenig ausgetrampelten Pfad zum Wasserfall geht.
Ein Schneefeld reicht hier bis an den Bach. Wir treffen Harald und Julia mit ihren Töchtern Livia, (4) und Alina (1), die in Elternzeit mit dem gemieteten Womo unterwegs sind und neben uns übernachtet haben. Auf dem Abstieg tun wir noch etwas zur Ankurbelung des Tourismus und der Wirtschaft – wir genießen ein Tirana Pils an der ersten Hütte.
Wir erzählen von unserem guten Essen am Vortag und spontan landen wir zusammen mit einem weiteren Pärchen aus Coburg wieder zum Abendessen im Rilindja.
Die Sonne strahlt am nächsten Morgen wieder – zu schade für einen Fahrtag finden wir, während die anderen weiterfahren. Quer durchs Bachbett, auf dem anderen Ufer beginnt ein Fahrweg hoch zu einem Hotel Margieka , schön gelegen, neu gebaut mit Albanischer, Amerikanischer und deutscher Flagge am Eingang.
Der Parkplatz aber leer, keine Gäste – wir sind wohl noch vor der Saison? – oder liegt es an Corona, wovon man sonst hier keine Spuren findet?
Weiter geht es etwa 3,5 km auf einem zugewachsenen Weg, der in einen extrem steilen Anstieg durch ein trockenes Bachbett mündet,
zu einer Hochalm. Wir werden von fantastischen Ausblicken und Düften von Bärlauch, Pfefferminz und Wiesenblumen sowie Vogelgezwitscher verzaubert.
So genießen wir unsere Brotzeit, bevor es an den Abstieg geht, für den wir Wegzeichen für einen leichter zu begehenden Pfad finden. Wieder zu Hause gehen wir hinüber zum Hotel und – richtig: „zwei Tirana bitte“.
Morgen soll es nun tatsächlich weitergehen.