28. und 29.05. 2021 Vermosh

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Unsere Tour bis Vermosh -oben links

Wir wachen bei stark bedecktem Himmel und 10° Außentemperatur auf, frühstücken, packen Regenkleidung ein und wandern los – in die gleiche Richtung wie am Vortag, doch auf der anderen Flussseite. Leider finden wir nirgendwo Wegbeschreibungen. Weiß-Rot-weiße Wegmarkierungen scheinen für alles zu gelten. Bald stehen wir erneut vor einer Furt. Ein zufällig vorbeikommender Albaner erklärt gestenreich, wie wir ohne nasse Füße über den Nebenfluss kommen: ein Stück bergauf gibt es eine Brücke, die man von unten nicht erahnen kann.

Fußgängerbrücke

Immer öfter kommt die Sonne hervor. Knabenkraut, Thymian, blühenden Wiesen vor noch schneebedeckten Berggipfeln am Horizont sind echte Hingucker.

Naturschönheiten
Naturschönheiten
Naturschönheiten
Naturschönheiten

Plötzlich wird der Weg sehr matschig. Wir entdecken, dass unter Steinen Wasser mit Macht nach oben drückt. Nach Wegnahme einiger Steine schießt eine regelrechte Fontäne einen Meter in die Höhe. Wieder einmal ein völlig neues Erlebnis. https://weltenbummler.familiemartin.de/wp-content/uploads/sites/6/2021/05/PXL_20210528_095811338.mp4

Quelle mitten auf dem Weg

Inzwischen sind wir 4 Kilometer gelaufen, würden gerne die Flussseite wechseln, sehen auch eine Brücke in der Ferne, doch vorher versperrt uns erneut ein Seitenarm den Weg. Wir gehen aufwärts am Bach entlang auf der Suche nach einer Überquerungsmöglichkeit. Plötzliches Grunzen neben uns lässt uns auf eine Schweinefamilie aufmerksam werden, die den Bachlauf hier an wadentiefer Stelle durchquert. Stiefel aus- Hosenbeine hochkrempeln und hinterher – oder weitergehen und eine bessere Lösung finden ? Wir entscheiden uns fürs Weitergehen.

Unser Taxi
Unser Taxi

Lautes Motorengeräusch macht uns auf einen uralten, klapprigen, aber sehr hochbeinigen IFA Lkw aus DDR-Produktion aufmerksam. Der Fahrer kennt auch keine Brücke bachaufwärts, bietet uns aber an, uns auf seiner Weiterfahrt durch zweite Furten mitzunehmen auf die andere Seite der Vermosh – alles in Zeichensprache. Mein respektvolles „Uiiiih“ als die Tür in etwa 1,40m Höhe aufgeht, entlockt ihm ein Schmunzeln und er wiederholt grinsend“ Uiiiih“. Jürgen macht Räuberleiter, ich suche krampfhaft nach einem Griff zum Hochziehen und mit einem dicken blauen Fleck am linken Oberarm lande ich auf dem Motorblock. Jürgen schafft den Einstieg ohne fremde Hilfe. Mit pneumatisch zugeschaltetem Allrad und Differentialsperren schaukeln wir trockenen Fußes durch 2 Bachbetten. Das Aussteigen geht etwas leichter. Mit einem eleganten Sprung in Jürgens Arme verlasse ich das Fahrzeug. „Faleminderit – Danke !“ https://weltenbummler.familiemartin.de/wp-content/uploads/sites/6/2021/05/PXL_20210528_104239264.mp4

Nach 10 Kilometern und 3 Stunden sind wir wieder zurück am Wohnmobil, können uns nochmal davon überzeugen, dass es dem Lämmchen und seiner Mutter gut geht und fahren wieder talwärts.

Eintageszulassung in Deutschland reicht in Albanien für Jahre
Bunker sichern das Vermosh-Tal Richtung Montenegro
Bunker sichern das Vermosh-Tal Richtung Montenegro
Baumhaus im Kirchbaum, Campingplatz und Cafe am Ortseingang Vermosh

Zwischen Lepushe und Selce halten wir bei einem neu erbauten hübschen Restaurant und essen dort um 17 Uhr in der Abendsonne auf der Aussichtsterrasse zu Abend. Das angebot der Wirtin, auf ihrem Parkplatz zu  übernachten nehmen wir gerne an.

Restaurant am Weg
Restaurant am Weg
Restaurant am Weg
Restaurant am Weg

Am Nachbartisch sitzen zwei deutlich aufgebrezelte junge Damen mit einem Herrn Mitte 30, der sich offensichtlich fühlt wie der Hahn im Korb. Wir wollen gerade ins Womo aufbrechen, als beide Damen zu  uns an den Tisch kommen und uns in gutem Deutsch ansprechen: „Wir haben deutsche Sprache gehört. Dürfen wir Sie an unseren Tisch einladen. Wir wollen Sie aber nicht stören !“ Wir schauen uns kurz an, nehmen unsere Gläser und setzen uns mit an den Nachbartisch. Die jungen Leute erzählen uns von der Verbundenheit der Menschen im Kosovo, wo auch die beiden Damen herkommen (Pristina) mit den Albanern und der aus ihrer Sicht absoluten Notwendigkeit sich im Balkankrieg von den als Unterdrückern empfundenen Serben zu befreien. Ana, die Ältere der Beiden, lebte als Flüchtlingskind mit Ihren Eltern in Deutschland und lernte gut Deutsch. Im Kosova studiert Sie Jura ( Master) und will in Neustadt an der Saale das deutsche Examen erwerben und Anwältin werden. Ihr Freund, Gezim, Albaner,  lebt seit 3 Jahren in Leipzig und betreibt dort 2 Spielotheken. In Coronazeiten sind diese geschlossen und er lebt vorübergehend bei seiner Familie in der Nähe von Tamare,  5 km von hier entfernt, wo sein Vater ein Hotel mit 4 Zimmern betreibt und ein neues baut.

Die Region macht wirklich den Eindruck, als würde sie für einen sanften Tourismus hergerichtet mit kleinen Gästehäusern, Pensionen und hübsch angelegten Dorfplätzen.

Am nächsten Morgen starten wir bei blauem Himmel weiter talwärts, entdecken zwei kleine Wasserkraftwerke und Forellenzuchtanlage.

Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt
Rückfahrt Geröllabgänge zerstören die Leitplanken
Rückfahrt Geröllabgänge zerstören die Leitplanken
Rückfahrt

Die Berghänge beidseits der Straße sind mit wildem Salbei und blühenden Granatapfelbüschen bewachsen. Im nächsten Dorf sehen wir regelrechte Salbeikulturen auf großen Feldern. Um 12 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz und kurz darauf läuft die Waschmaschine.

Im großen Bergland – Grenze zu Montenegro

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27.05.2021

Wir lassen es langsam angehen, gegen 12 Uhr verlassen wir den Camping und fahren nach Norden, weiter auf der SH1 bis „Hani i Hotit“ der letzte Ort vor der Grenze zu Montenegro. Kurz davor biegen wir rechts ab und fahren parallel zu Grenze auf der neu ausgebauten SH 20 hinauf in die Berge bis zum nördlichsten Punkt Albaniens in Vermosh – insgesamt etwa 90 km.

Hier ist Albanien katholisch
Hier ist Albanien katholisch

Besonders beeindruckend sind die Serpentinen zwischen „Lagjja e re“ und „Grabom“. Wir legen zahlreiche Fotostops ein.

Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh
Karstquelle
Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh
Die SH 20 nach Vermosh

In Vermosh endet die Asphaltstraße und es geht für Offroader weiter auf einer Schotterpiste, die durch Bachfurten ein breites Hochtal erschließt, um dann als Schmugglerpfad nach Montenegro zu enden. Überhaupt war dieses Dorf früher besser über den nahe gelegenen Grenzübergang aus Montenegro zu erreichen als aus Albanien. Da wundert es nicht, wenn das Bier, das uns nach einer schönen Wanderung entlang des Baches erfrischte, aus einer montenegrinischen Brauerei stammte.

Die SH 20 hinter Vermosh
Brücke über den Vermosh
Vermosh
Vermosh
Vermosh Kirche
Vermosh
Vermosh

Auf der Wanderung begegnen wir freilaufenden Kühen, Schweinen, Schafen , Ziegen, Maultieren und Pferden. Ein lautes anhaltendes Blöken erweckt unsere Aufmerksamkeit. Ein winziges Lämmchen, höchstens 2-3 Tage alt, hatte sich wohl durch einen Lattenzaun gezwängt und konnte jetzt nicht zurück zu seiner Mutter und die Mutter nicht zu ihm. Es gelang uns, das Lämmchen zu packen, das Gatter einen Spalt zu öffnen und Mutter und Kind zu vereinen.

Ausreißer
Wieder vereint
Nutztierhaltung anders als in Deutschland
Nutztierhaltung anders als in Deutschland
Nutztierhaltung anders als in Deutschland
Wohnhäuser
Steg über den Vermosh
Pusteblumen

Wir übernachten mitten im Dorf auf einem blinden Stichweg in eine Grünanlage. In der Kneipe gab es sogar freies WLAN und im ganzen Tal super Internetempfang LTE.

Unser Übernachtungsplatz
Angenehme Ruhe

Von Qafe Shtame nach Shkodra

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24.5. bis 26.05.2021

Es wäre eine wunderbare Nacht gewesen, wenn nicht soooo viele Hunde rund um unser Womo mit lautem Gekläff ihr Revier verteidigt hätten.

Wir haben keine Wanderwege gefunden und beschließen, unsere Reise fortzusetzen. An der Brunnenwand am Dorfeingang liegt ein Wasserschlauch und wir nutzen die Gelegenheit, Salz, Staub und Mücken abzuspritzen, sehen allerdings selbst anschließend allerliebst aus.

Brunnenwand

Wir schleichen die Kehren wieder hinab und brauchen bis zur Autobahn SH 1 hinter Fushe-Kruje eineinhalb Stunden. Unser Ziel ist Shkodra und das Gebirge im Nordwesten Albaniens nahe  Montenegro. 8 km nordwestlich von Shkodra gibt es am Skutari-See einen vom ADAC empfohlenen Campingplatz, den wir ansteuern (17 Euro pro Tag mit Strom). Hier kann man wunderbar schwimmen und relaxen, der Platz ist sehr gepflegt, die Sanitäranlagen top, im Restaurant gibt es leckeres, preiswertes Essen und gezapfte Halbe für 1,50 Euro. Da kann man nicht am nächsten Tag weiterfahren, zumal die Seitentür im WOMO spinnt und nachgestellt werden muss, damit die Schlösser funktionieren, was nach der Methode „try and error“ -alleine einen halben Tag Zeit beansprucht.

Shkodra Resort Supercamping
Shkodra Resort Supercamping
Shkodra Resort Supercamping
Shkodra Resort Supercamping
Shkodra Resort Supercamping

Am Mittwoch unternehmen wir einen Rollerausflug zur Brücke von Mes, 8 km nordöstlich von Shkodra – ein Brückendenkmal aus osmanischer Zeit.  13 Bögen, der mittlere mit einer Spannweite von 21,5 Metern, überspannen hier an einem uralten Handelsweg ins Kosovo den Fluss Kir. Viele, ausnahmslos männliche Jugendliche haben sichtlich Spaß, sich in die türkisblauen Fluten zu stürzen.

Brücke von Mes
Brücke von Mes
Brücke von Mes
Brücke von Mes
Brücke von Mes
Brücke von Mes

5 km weiter flussaufwärts suchen wir die zerfallene Burg von Drish, ohne Erfolg. Vielleich hätten wir uns durch Gestrüpp und  Dickicht auf den 313 Meter hohen Hügel hinaufschaffen müssen, rot-weiße Markierungen waren sichtbar, aber wer will schon eine  Woche zerkratzte Beine haben? Also wieder zurück zum Campingplatz und noch einmal schwimmen, essen, und ein kühles Gezapftes genießen, bevor wir uns morgen weitermachen ins „Große Bergland“, den westlichsten Teil der albanischen Alpen.

Unser netter Kellner
Restaurant
Restaurant am See

Albanien -erste Eindrücke

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Im Land der Skipetaren

21. bis 23.05.2021

Die Nacht der Überfahrt war stürmisch. Um 8.45 Uhr laufen wir bei Sonnenschein in den Hafen von Durres ein. Die Zöllner und Grenzbeamten sind sehr freundlich winkten uns schnell durch. Liegt wohl an Jürgens Namen – Jürgen? – Ah: Jürgen Klinsmann – ist hier allenthalben bekannt.

Die Skyline von Durres

Wir wollen zunächst ins Zentrum, um Bargeld zu holen und albanische Telefonkarten. Zentrumsnah, am Stadtstrand, nah des Venezianischen Turmes entdecken wir einen Parkplatz für unser Dickschiff, erledigen unsere Besorgungen und genehmigen uns zum Abschluss den ersten Cappuccino nach langer Zeit. Hier in Durres gewinnen wir den Eindruck, Corona hätte einen Bogen um das Land gemacht. Alles ist geöffnet, Abstand halten Fehlanzeige und der Aufforderung, in Geschäften eine Maske zu tragen, kommt fast niemand nach. Die Lady im Vodafoneladen hat immerhin eine unter dem Kinn!

Der erste Cappuccino
Durres
Durres
Stadtstrand Durres
Durres
Durres

Später erfahren wir, dass es auch in Albanien ein staatliches Impfprogramm gibt und etwa 60% der Bevölkerung durchgeimpft seien. Wer sich nicht zur Impfung melde, wenn seine Altersgruppe aufgerufen ist, werde später nicht mehr kostenfrei geimpft!

Nur nicht zuviel am ersten Tag. Nach 30 km am Meer entlang Richtung Norden, vor dem Kap Rodon in Fushe-Drac parken wir in einer Pineta am langen Sandstrand vor einigen neu erbauten Strandrestaurants. Wir essen leckeren frischen Fisch in Tonis Restaurant – alles sehr preiswert. Selbstverständlich dürfen wir auf dem Parkplatz übernachten. Als Gratiszugabe erhalten wir sogar orientalische Livemusik bis irgendwann am frühen Morgen aus dem nahe gelegene Hotel, in dem eine Lady Geburtstag feiert ( für Insider: Acheronschlucht lässt grüßen- Fenster diesmal aber heil geblieben!)

Fushe-Drac
Fushe-Drac
Fushe-Drac
Fushe-Drac

Auch am Samstag ist der Himmel blau. Der Parkplatz füllt sich ab 9 Uhr langsam mit albanischen Tagesausflügler-Familien. Uns ist der Wind noch etwas zu kühl um zu baden und wir fahren weiter. Das Navi führt uns über eine wunderbare Hoppelpiste (20km in 90 Minuten) bis Fushe-Kruje. Dort suchen wir die Ruinen der namensgebenden Stadt – Albanopolis, eine Illyrerstadt aus dem 5.Jahrhundert vor Christus. Die letzten 1,5 km gehen wir zu Fuß, Bewegung tut gut und schont das Auto. Schließlich treffen wir auf eine Mauer aus großen rechteckig behauenen Steinen. Ein wahrlich lohnenswerter Ausflug 😊!

Alnabopolis
Albanopolis

Weiter geht es auf der SH 38 in Serpentinen bergauf bis nach Kruje. Wir schenken uns die Besichtigung der verfallenen Burg und verzichten auch darauf, durch den Souvenirbasar zu schlendern. Stattdessen lassen wir unser Womo auf einer abenteuerlichen Bergstraße etwa 800 Meter höher klettern zum Sari-Saltik, einem 1143m hohen Aussichtspunkt über Kruje, von dem der Blick weit in die Runde und zurück bis zum Meer reicht. Sari-Saltik, der hier oben in einer Felsspalte beerdigt wurde, wird als Heiliger verehrt, weil er einen Drachen getötet haben soll, der bis dato täglich eine Jungfrau verspeist habe.

Kruje von oben
Kruje von oben
Unsre Strecke
Tolle Wege tolle Aussichten
Tolle Wege tolle Aussichten

Mittlerweile ist es 16.00 Uhr. Wir genießen noch ein wenig die schöne Aussicht und die Sonne und beschließen, die Nacht hier zu verbringen- hoffentlich ohne Gedudel.

Sari Saltik
Sari Saltik

Oh, wie gut haben wir geschlafen! Keine bellenden Hunde, kein Gedudel, einfach nur Totenstille. Ob der Heilige dafür gesorgt hat?

Unser Übernachtungsplatz
Unser Übernachtungsplatz

Nach dem Frühstück rollen wir im ersten Gang die unzähligen Serpentinen wieder abwärts. Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark am  Pass Qafe-Shtame, 1227 Meter hoch. Gestern sprach uns auf dem Sari-Saltik ein Albaner aus Kruje an, der 14 Jahre in der Nähe von Marburg gearbeitet hat und uns sofort als Limburger identifizierte. „Ja die Straße dorthin ist gut für das Wohnmobil befahrbar, nur Vorsicht der Rand ist teilweise abgerutscht. Manchmal ist auch die Fahrbahn stark gewellt und gesenkt, das sieht man aber. – Weiterfahren nach Burell? Nein das ist nicht gut für das Auto. Dort gibt es Hotels, Restaurants, Campingplatz, gutes Wasser und gute Luft. Es kommen Leute dorthin zur Kur.“

gute Straße
gute Straße

Wir schaffen auf der „guten Straße“, die sich durch eine wunderschöne Landschaft hinaufschlängelt, einen Durchschnitt von 17 km/h. Damit ist klar, das ist für uns eine Sackgasse, die Durchfahrt nach Burrel, etwa 10km hinter der Passhöhe ins nächste Tal scheidet aus.  Unterwegs machen wir Halt an einem Wasserfall und füllen aus der gefassten Quelle daneben unsere Kanister. Das Wasser hier muss wirklich gut sein und das ist wohl auch der Grund für die Teerstraße, denn kurz vor der Ortschaft passieren wir eine moderne Mineralwasserfabrik mit neuen, großen LKWs im Hof.

Wasserfall
Wasserfall

Der „Kurort“ besteht aus einer Durchgangsstraße mit 5 Bars und Restaurants, 2 Hotels , einigen Ferienhäuschen und einer Wiese als Camping. Alles heute am Sonntag, high noon, sehr gut besucht von albanischen Familien. Wir finden einen Parkplatz am Straßenrand, packen den Roller aus und fahren erst einmal die Straße weiter zur Passhöhe.

Dort endet abrupt der Teerbelag und auch für den Roller ist die Weiterfahrt nicht zu empfehlen. Wir stellen ihn gerade am Wegesrand ab, um ein Stück weiter zu wandern, da kommt uns von unten ein weißer G-Mercedes mit Dachzelt entgegen. Ein junges Pärchen mit Mainzer Kennzeichen hat den Weg aus Burrel herauf geschafft. Ein Wegstück sei jedoch durch einen Erdrutsch versperrt und sie hätten über eine einfach durch den Wald geschobene Piste ausweichen müssen.

Auf der Passhöhe

Wir erlaufen die Gegend noch eine kleine Weile, bevor wir auf dem Rückweg im Passhöhen-Hotel zum Essen einkehren. Die Temperaturen sind so, dass wir einen Tisch in der Sonne wählen und genüsslich Lamm mit Salat verspeisen.

Auf der Passhöhe

Wieder zurück im Dorf hat sich der Rummel der Tagesgäste schon wieder ziemlich verzogen und wir schauen uns den Campingplatz an und finden alles, was wir brauchen: eine Wiese, Wasser, noch etwas Abendsonne und das alles für:“ No LEK! Free!“ Der umgebenden Bäume wegen, darunter ein blühender Apfelbaum vor dem Auto, fällt der Fernsehempfang heute Abend aus. Dafür haben wir Zeit zum Bericht schreiben. -Aber kein Internet.

Unser Campingplatz
Unser Campingplatz

Auf ins Land der Skipetaren – bei Jan Flemming wäre es der berühmte „00-Status“ – bei uns ist es der „Doppelimpfstatus“

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18. bis 21.05.2021

Lange haben wir voller Ungeduld darauf gewartet, wieder reisen zu können. Corona mit allen Einschränkungen ging besonders mir, Jürgen, von Tag zu Tag mehr aufs Gemüt. Dazu kommt noch verschärfend die Wetterlage mit Dauer-Aprilwetter seit 6 Wochen. Wann kann man endlich wieder raus und Neues entdecken?

Jetzt! Und so starten wir am 18. Mai, nachdem wir 2 x geimpft sind und eine Immunität aufbauen konnten. Albanien ist unser Ziel, das wir eigentlich schon vor 2 Jahren bereisen wollten.

Die erste Etappe startet um 17.56 bei 13° C bei Sonne mit Regen. Nach 304 km und 3h 45min haben wir genug vom Dauerregen auf der Windschutzscheibe und fahren bei Ausfahrt 59 – Mühlhausen – von der A8 ab und übernachten auf dem Stellplatz in Wiesensteig unweit der Autobahn bei mittlerweile 8,5°C.,

Endlich gehts los

Der Morgen grüßt mit Nieselregen und 7°C – also keine Besichtigung des zum Stellplatz gehörenden Schlosses. Stattdessen weiter über Ulm und Füssen. Bei der Einreise nach Österreich ein „wo wollen Sie hin?“ – „Italien!“ – „Gute Fahrt“ – keine Kontrolle von Papieren, Testzertifikaten oder Impfpässen. Der Regen lähmt scheinbar auch die Österreicher.

Regen und Kalt
Füssen-Tunnel Einreise nach Österreich

Hinter dem Fernpass – Tanken bei “Dolle“ auf der Passhöhe nicht vergessen, weit und breit konstant die billigste Tanke auf dem Weg in den Süden – setzt sich die Sonne zunehmend durch. Von Imst bis Reschen brauchen wir 3 Stunden. Kontrolle bei der Einreise in Italien ? Fehlanzeige! Niemand zu sehen am ehemaligen Grenzhäuschen! Der Kirchturm steht noch im See, wenn auch im abgesperrten Sonderbecken, denn der allgemeine Wasserspiegel liegt etwa 4 bis 5 Meter tiefer. Ein Schneeschauer reicht nicht für die Wiedereröffnung der Seilbahn, aber um uns weiter zu treiben.

Unverkennbar -Reschensee
Eisregen in Reschen

Dann entdeckt Christiane, dass wir uns vor der Einreise elektronisch hätten anmelden müssen und einen neg. Coronatest vorlegen können müssten und etwas Panik bricht aus, zumal wir nirgendwo finden, dass Italien doppelt Geimpfte einem negativen Test gleichstellt. Aber – wer nur auf der Durchreise, max 36h, ist braucht keinen Testnachweis. Noch einen Test unterwegs machen lasssen?

Da bietet sich Mantua an, wo wir um 21 Uhr auf einem innerstädtischen Stellplatz ankommen und übernachten.

Der Geist des Weines gibt uns vor dem Einschlafen noch ein, dass wir lieber versuchen wollen, morgen noch um  22 Uhr in Bari nach Albanien einzuschiffen,  anstatt den nächsten Tag mit der Suche nach einem Testzentrum zu vergeuden, das uns ohne Terminvereinbarung drannimmt.

Auch auf dem Apenin liegt noch Schnee

Nach Frühstück und Tanken sind wir um 9.00 Uhr wieder auf der Autobahn. Es scheint die Sonne, das Thermometer zeigt 20 °C und es ist wenig Verkehr. Mit einem Durchschnitt von 82 km/h bei einem Verbrauch von 13,3 l / 100 km schieben wir die langweiligen 782 km bis Bari ohne größere Pausen bis 19.15 Uhr durch.

Gute Leistung

Erst im zweiten Anlauf finden wir den richtigen Eingang in den Hafen. Dort treffen wir dann aber gleich auf das Büro von GNV (Grande Navi Velocy – die Monegassen, mit denen wir schon gute Erfahrungen gemacht haben) und binnen 5 Minuten bin ich mit den Tickets wieder im WOMO. Keine Spur von Corona Sonderregeln. Das dicke Ende kommt gleich: Code-sharing Tickets. Wir werden nicht zu einem Schiff von GNV geleitet, sondern zu einem Seelenverkäufer namens „Marina“ der N-Adria! Die Außenkabine hat 4 Stockbetten, sonst keinen Platz und wird in der Sanitärkabine vom Rost zusammengehalten. Beschweren führt zu einem Kabinentausch, der aber nur geringe Verbesserungen bringt. Wir haben zum Glück eine Medizin mit an Bord gebracht, die uns beim schnellen Einschlafen hilft. Übrigens – Stromanschluss auf der Überfahrt für den Kühlschrank ? – 380 V Starkstrom gerne, aber 230V leider nein- zum Glück stehen wir auf dem Open-Deck und können das Gas anlassen.

Unser Deckplatz
Albanien wir kommen

Albanien – wir kommen!