03.09. Donnerstag
Um 10.30 Uhr verlassen wir den Campingplatz, stocken bei LIDL unseren Weinvorrat auf, tanken bei Intermarché (Diesel 1,195 €/l) und Gas (0,795€/l), die erste Flasche war nach den Kurzurlauben jetzt schon leer. Die Sucherei kostet immer eine Menge Zeit, aber um 12.10 Uhr sind wir auf der D168 zum Cap Frehel. Zwischendurch machen wir einen Fotostopp in dem wunderschön herausgeputzten Städtchen Ploubalay:
Kurz vor den Leuchtturm Cap Frehel parken wir am Fort La Latte, das den Ärmelkanal um 60 m überragt. Es steht auf einer kleinen Halbinsel, so dass es nur schwer einzunehmen war / ist. 1731 heiratete ein Guyon-Martignon – ein ehemaliger Besitzer des Forts – die letzte Erbin der Grimaldis und wurde so zum Vorfahren der heutigen Fürsten von Monaco.
Wir wandern 12 km den Küstenwanderweg 34 zum Leuchtturm am Cap Frehel und wieder zurück in 3 Stunden. Es ist schülwarm. Die Fotos zeigen die einmaligen Ausblicke von den heidebewachsenen Höhenrücken auf rote Granitfelsen und smaragdfarbenes Meer.
Das Licht des Leuchtturms soll bei klarer Sicht 100 km weit zu sehen sein. Nach dem Spaziergang sind wir ziemlich müde und rollen nur noch wenige Kilometer nach Plevenon auf einen großen Stellplatz – nicht schön, aber keiner von uns wollte heute noch weiterfahren.
04.09. Freitag
Hier, westlich vom Null-Meridian, wird es morgens spät hell und wir schlafen länger. Es sieht so aus als stünden wir in einer Wolke: Nieselregen und nebelig, 16 Grad. Da fällt die Entscheidung zur Weiterfahrt nicht schwer. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Ort Pléherel-Plage, wo wir vor 25 Jahren mit unseren Kindern und Familie Benner ein bretonisches Bauernhaus gemietet hatten. Wir finden einen schönen Platz auf dem riesigen, sehr naturbelassenen Camping municipal. Nur eine Düne trennt uns von den vielen tollen Sandbuchten.
Das Wetter ist ein wenig besser geworden, wir packen den Roller aus und suchen nach dem ehemaligen Domizil. Hier wurde viel gebaut und unsere Suche bleibt ohne Erfolg.
Der Küste westwärts folgend kommen wir nach Les Sables d‘ Or. Es ist Ebbe, der Tidenhub ist hier immens, und wir machen einen großen Spaziergang auf dem frei gelegten Meeresboden.
Auf dem Rückweg kommen wir an schönen Häusern vorbei. Insgesamt ist es aber eine Retortenstadt mit HalliGalli und Casino – wegen Jahreszeit oder Corona verlassen wirkend.
Anschließend fahren bis zu dem kleinen touristischen Städtchen Erquy. Von hier aus kann zum Cap Erquy wandern. Auf einem Parkplatz nahe des Caps finden wir die Reste eines ausgebrannten Wohnmobils. Das möchten wir nicht erleben müssen.
Im Hafen liegen die Boote auf dem Trockenen, viele Touries tragen Gesichtsmaken, kurz, wir finden es wenig einladend und fahren zurück auf unseren Campingplatz.
05.09. Samstag
Der Himmel hat sich etwas aufgehellt und zeigt schon einge blaue Lücken, aber der Wind ist noch sehr frisch, als wir uns gegen Mittag auf den Küstenwanderweg zurück zum Cap Fréhel nach Osten machen. Er ist weniger schön, weil er durch baumlose Heide- und Farnvegetation und abschnittsweise auch entlang der Autostraße führt. Doch die Aussichten auf die Buchten und das türkisfarbene Meer entschädigen, zumal es immer sonniger wird.
Nach 9,8 km stehen wir wieder am Leuchtturm und blicken auf die Vogelfelsen und das Fort La Latte.
Gestärkt treten wir nach einem kleinen Picknick den Rückweg an.
Das letzte Stück können wir der Ebbe wegen am Strand laufen und sparen so etwa einen Kilometer Strecke.
Für 19 Uhr haben wir einen Tisch bestellt in der „kleinen Muschelbank“ Le petit Bouchot, eine Empfehlung von unserem Freund und Bretagnekenner Thomas Scholl. Die“ Moules à la Creme avec Frites de Maison“ überzeugen uns 100%, so dass wir gleich für den nächsten Abend erneut reservieren. Das Lokal ist bis auf den letzten Platz gefüllt – ohne Vorbestellung läuft hier auch in der Nebensaison nichts.
06.09. Sonntag
Das Wetter hält sich nicht an die Namensgebung – Sonnentag. Es ist grau in grau, 15 Grad und leichter Regen, beste Gelegenheit, ausgiebig drinnen zu frühstücken und Blog zu schreiben. Schreiben geht gerade noch, aber für das Einfügen von Bildern gibt es keine ausreichende Datenrate. Gegen 14 Uhr kommt dann wider erwarten doch noch die Sonne raus, was wir für einen Spaziergang auf dem GR 34 in Richtung Erguy nutzen.
Als es aber dann bei La Carquois ein längeres Stück an der Straße entlang geht drehen wir um und freuen uns schon auf das Abendessen im Petit Buchot. Vorher gehen wir auf der Suche nach unserem ehemaligen Ferienhaus nochmal durch das Dörfchen , wieder ohne Erfolg. Wir glauben, dass unser altes Ferienhaus nicht mehr existiert oder aber bis zur Unkenntlichkeit restauriert wurde.
( Dank Sebastians Internet-Recherche wisssen wir nun, dass wir in La Carqois, sozusagen ein Vorort von Pleherel Plage, welcher am Ostende der Bucht Les Sables D‘ Or liegt, hätten suchen sollen.)