14. – 15.03.2017 Über die Herkulesgrotte zum Fährhafen

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14. – 15.03.2017 Über die Herkulesgrotte zum Fährhafen

Unsere letzten Strecken

Wir erfahren von einem Schweizer Paar, das erst kürzlich in Tanger mit der GNV-Fähre aus Genua angekommen ist, dass ihr Schiff einen Brandschaden hatte, in Barcelona evakuiert wurde und alle/alles auf ein anderes Schiff umgeladen wurde/n. Ihre Verspätung betrug 27 Stunden.

Unsere Recherche bei der ADAC-Buchungsstelle hat ergeben, dass sich dadurch die Abfahrt unserer Fähre vom 15.3. 23.00 Uhr auf den 16.3. 03.00 Uhr, also um vier Stunden, verschiebt. Na, damit können wir leben, wenn es nur nicht nochmal brennt. Wir haben wohl eine SMS von GNV erhalten, aber wegen der installierten marokkanischen SIM-Karte nicht gesehen.

Da der Platz in Martil von Baustellen umgeben ist – es klopft, bohrt, sägt und brummt den ganzen Tag rundherum – beschließen wir noch einen letzten Stellungswechsel: wieder rüber zum Atlantik, auf der N2 und der A4 zu der Herkulesgrotte.

Herkulesgrotte von außen

Herkulesgrotte

Herkulesgrotte

Ein alter, verfallener Campingplatz im Mimosenwäldchen beherbergt uns die letzte Nacht und wir dürfen länger als bis 12 Uhr hier stehen, denn durch die Verzögerung der Schiffsabfahrt haben wir noch viel Zeit. Wir halten unsere Nasen in den Wind und genießen die heute eher spärlichen Sonnenstrahlen.

Camping im Mimosenwald an der Herkulesgrotte

Hibiskusblüte

Mimosen

Die Überfahrt wird sicher unruhig, aber ich habe ja meine „Antischlechterli“.

Ein interessanter, schöner Urlaub geht zu Ende. Meine anfänglichen Bedenken, Marokko sei kein Land für mich, haben sich schnell zerschlagen. Die Herzlichkeit der Menschen hier und ihre unbeschreibliche Gastfreundschaft haben uns sehr beeindruckt. Sicher ist man manchmal genervt, wenn man zum 100. Mal erklären muss, nichts kaufen zu wollen. Aber in der Regel haben wir bei unseren „Verkaufsgesprächen“ viel Spaß gehabt und – so glaube ich – auch gut gehandelt.

Der Kulturschock, den ich nach der vorbereitenden Reiselektüre erwartet habe, ist ausgeblieben. Hier herrscht Berberkultur (und da es verschiedene Berberstämme gibt, auch in jeder verschiedene Gepflogenheiten), Araberkultur und in Großstädten durchaus auch europäische Kultur. Alles geht nebeneinander. Die Frau mit Kopftuch neben der europäisch gestylten oder auch der im Nikap. Der Mann im Berbergewand, Djellabah genannt, neben dem in Jeans oder im Anzug.

Viele Menschen sind wirklich arm, das sieht man. Aber da sie meistens noch in Großfamilien leben, wird ihre Bedürftigkeit von den anderen aufgefangen. Beim nächsten Mal werden wir abgelegte Kleidung mitnehmen. Wir sind oft danach gefragt worden. Umweltverschmutzung ist ein großes Problem in Marokko. Die Strände sind zugemüllt, Flussbetten liegen voller Plastikflaschen und -tüten. Überall, wo Menschen leben, wird der Verpackungsmüll einfach weggeworfen.

Zum Thema Müll

In den Städten und Dörfern gehen zwar abends Straßenkehrer mit Mülltonnen herum und fegen alles zusammen, aber am nächsten Tag sieht es spätesten mittags wieder so aus. Najim, unser Guide in Fes, meinte dazu, das sei halt Afrika 🙁

Die Reisezeit war fast(!) gut gewählt. Im Inland sind jetzt wenig Touristen unterwegs. Das ist sehr angenehm. Die Mandelbäume leuchten Ende Februar bis Anfang März in voller Blüte. Jetzt, Mitte März, beginnen die Obstbäume zu blühen, der Ginster und die Mimosenbäumchen wetteifern miteinander um das schönste Gelb, sattgrüne Wiesen müssen in großen Flächen dem Orange von Ringelblumenteppichen weichen und über allem ein blauer Himmel und wärmende Sonnenstrahlen, während nachts durchaus noch einstellige Temperaturen herrschen. Anfang Februar war es auch an der Küste noch recht kühl und regnerisch.

Cap Spartel

Den Urlaubsstart auf Anfang März zu legen, wäre noch besser gewesen. Und die gesamte Atlantikküste würden wir im Wiederholungsfall aussparen oder zumindest knapper halten. Rifgebirge und Atlas sind wunderschön und im März wird es dort auch wärmer.

Ja – und wen es interessiert: Bisher sind wir vom 04.02. bis heute 4725 km gefahren,

davon 3785 km in Marokko.

Am Fährhafen

2 Gedanken zu “14. – 15.03.2017 Über die Herkulesgrotte zum Fährhafen

  1. Lissy

    Dann wünschen wir euch eine gute Heimfahrt…ohne Seegang und Staus auf den Autobahnen…bis ganz bald! 😉

    • Sebastian

      Danke für die schöne Gelegenheit, virtuell huckepack Marokko zu bereisen! Schöner Blog mit schönen Fotos zum Frühstück 🙂

      Gute Überfahrt und staufreie Reise meine Lieben! Bis zum WE

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