05. und 06.03.2017 Von der Wüste durch das Ziz – Tal in den Mittleren Atlas
Beim Auschecken fragen wir den Camping- und Hotelchef Mohammed, welche Fossilienschleiferei er in Erfoud zu besichtigen empfiehlt. Vor Millionen Jahren war hier nämlich mal ein Flachmeer und in einer schwarzen Schlammschicht, die mittlerweile zu einer harten Gesteinsschicht geworden ist, finden sich heute viele Urtierreste, Ammoniten und Trilobiten, die in den Schleifereien schön herausgearbeitet werden. Mohammed selbst hat einiges zu verkaufen und wir werden zu einem sehr guten Preis fündig.
Auf einer neuen Straße ersparen wir uns die fürchterliche Ortsdurchfahrt durch Rissani, auf der Hinfahrt haben uns die tausend Baustellenumfahrungen schon entsetzlich genervt. Angemerkt sei jedoch, dass Risanni die Wiege des derzeitigen marrokanischen Herrschergeschlechtes, der Alouiten, ist.
Ca. 56 km später kommen wir zu der hochgelobten Source bleue de Meski. Es ist Sonntag und viele marrokanische Familien machen dort Picknick, während ihre Kinder im Pool baden. Alles hat einen schmuddeligen Charme, incl. des dazugehörigen Campingplatzes.
Wir wollen weiter und folgen immerzu dem Fluss Ziz, an dessen Ufern sich fruchtbare Palmenoasen entlangziehen.
Wir passieren einen Stausee mit tiefblauem Wasser
und erreichen kurz darauf unser Tagesziel: Hotel und Camping „Jurassique“.
Das Hotel ist nicht belegt, auf dem Camping stehen wenige Womos. Der Platz wird von einem ehemaligen Lehrer und seiner Familie betrieben. Auch den Mitbesitzer und Bruder, einen Tierarzt, lernen wir kennen. Er gesellt sich wenige Minuten, nachdem wir begonnen haben Boule zu spielen, zu uns und lehrt uns das Staunen, indem er jede unserer gut platzierten Kugeln wieder wegkickt.
Wir essen im Restaurant zu Abend – es war das bisher beste Dinner des ganzen Urlaubs in Marokko – 3 Gänge für 10 Euro.
Am Morgen bekommen wir Frühstücksbrot/Pfannkuchen ans Auto gebracht, ebenso eine Kostprobe des selbst produzierten Olivenöls – einfach lecker. Wir decken uns reichlich ein für 5 Euro/Liter!
Nach kurzer Fahrt stoppen wir in Rich
und besuchen dort den Montagssouk (=Markt).
Für 1,40 Euro füllen wir eine große Tasche mit Obst und Gemüse.
Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße entdecken wir den Viehmarkt, der leider schon fast beendet ist. Trotzdem erhalten wir noch einen Eindruck, wie das Bäuerlein aus der Umgebung zu seinen Schafen, Ziegen und seiner Kuh kommt und wie er seine erworbenen Schätze nach Hause transportiert.
Weiter geht die Fahrt durch den Mittleren Atlas zum Col Tizi n’Talghaumt auf 1900m Höhe, anschließend wieder ins Tal durch das Städtchen Midelt und erneut bergauf durch Zaida auf den Col du Zad mit 2190 m Höhe.
Hier hat es sogar noch Schneereste.
Wir erfreuen uns an grünen Zedern und Steineichenwäldern. Kurz hinter der Passhöhe biegen wir rechts ab zum See „Sidi Ali“, wo wir die Nacht verbringen,
nicht ohne zwei „Fossilienhändler“ abgewehrt zu haben. Mindestens 10 Hunde und eine Katze schieben Wache – uns kann nichts passieren.
Oh wie schön…bringt ihr mir bitte von dem Olivenöl was mit….und den Hund würde ich glaub auch gerne nehmen! 😉