03.und 04.02.2017 Vom Ksar in die Wüste

Standard

03.und 04.02.2017 Vom Ksar in die Wüste

Vor dem Wehrdorf (=Ksar) Gouilmima, das etwa 1,2 km außerhalb der Neustadt liegt, gibt es einen großen Platz zum Parken.

Eingangstor zum Ksar

Gleich sind zwei Männer da, die sich als Führer verdingen wollen. Einer von beiden ist tatsächlich Youssuf, der im Reiseführer positiv erwähnt wird. Auf die Frage nach dem Preis kommt die schon häufig gehörte Antwort: „Ca depend a votre generosité“ – das hängt von Ihrer Großzügigkeit ab. Ich biete 50 DH für 90 Min. Führung an und Youssuf ist einverstanden.

Das Dorf blickt auf eine 900 jährige Geschichte zurück und war zu guten Zeiten von 330 Familien, also etwa 3500 Personen bewohnt. Heute sind es nur noch 150 Familien, aber die Zahl steigt wieder. Dank Unesco Weltkulturerbe –  Status kommen Finanzmittel, die bei der mühsamen Instandhaltung der Häuser und Kasbahs helfen.

Teils verfallene Häuser

Überdachte Wege schützen gegen Hitze

Wir können ein typisches Haus besichtigen

Behinderte Oma arbeitet im Hausflur – ihr Haus besichtigen wir

und lernen, dass das Erdgeschoss immer dem Vieh und seinem Futter vorbehalten ist.

Endlich Wasser

Im ersten Stock befindet sich der Wohnraum, ausgelegt mit Teppichen und Matratzen an den Wänden, in dem die ganze Familie schläft, wohnt und isst.

Schlaf – Wohn – Esszimmer für die 3 Generationen

Eine Treppe höher finden wir vor der Küche

Wasserversorgung

die Wasserkanister und in der Küche einen Gasofen, einen Kühlschrank

Gaskocher und Kühlschrank

sowie Vorräte z.B. Mehl, etc. in Säcken auf dem Boden.

Küchenvorräte

Im Hauszentrum einen Licht- und Belüftungsschacht durch alle Stockwerke

Licht- und Luftschacht mitten im Haus

und in einer Ecke, hinter einem Vorhang ein Loch im Boden – die „Trockentoilette“.

Die Toilette

Im nächsten Stockwerk = erste Terrasse Platz für den traditionellen Lehmofen zum Brotbacken, der mit getrockneten Palmwedeln befeuert wird. Hier werden auch Datteln als Viehfutter getrocknet.

Erste Dachterrasse auf Stockwerk 3

Darüber dann die eigentliche Dachterrasse mit Blick über das Dorf und angrenzend zur Dachterrasse der Nachbarn.

Dach – Lebensraum auf der 4. Etage

Man kennt sich und lebt eng zusammen. In den Häusern ist es tatsächlich angenehm kühl und es gibt seit 10 Jahren auch elektrische Beleuchtung.

Auf dem weiteren Rundgang

Überdachte Wege schützen gegen Hitze

treffen wir Frauen, die in einem Kanal Wäsche waschen und mit einander tratschen. Youssuf begrüßt alle, aber ein offizieles Foto von ihnen machen, das geht dann doch zu weit. Immerhin bewundern die Frauen den modernen Chick der Großstadt in Gestalt von Christianes Hosen aus dem Souk in Marrakesch.

Inoffizielles Foto – Gemeinsam ist es gemütlicher

Ein Rundgang durch die Palmeraie, den Oasengarten,

Palmeraie

Unerwünschter Gast im Bewässerungskanal

in dem die Familien Weizen, Viehfutter und Gemüse im Schatten von Dattelpalmen anbauen,

Überdachte Wege schützen gegen Hitze

Stallungen der verschiedenen Familien

führt uns zurück zum Tor

Nußknacker(in),
Mandeln

und da wir begeistert sind von der Führung, geben wir zum vereinbarten Lohn noch ein gutes Trinkgeld. Unterwegs ersteigern wir noch einen schönen Flechtkorb und „Berberduschseife“ aus Olivenöl, die wie Wagenschmiere aussieht, aber ein angenehmes, rückgefettetes Gefühl auf der Haut hinterlässt.

Seifenverkäufer

Wir fahren weiter über Erfoud in Richtung Erg Cheb, ein Sanddünengebiet an der Grenze zu Algerien und kommen dabei in einen kleinen Sandsturm.

Ungesicherte Dachladung

Sandverwehungen

Teilweise sieht man keine 20 Meter weit und ein strenger Wind von der Seite lässt das Womo schaukeln, wenn er eine neue Ladung Sand über die Straße treibt. 32,5 Grad zeigt das Thermometer, aber mit Klimaanlage, auf Umluft natürlich, lässt es sich gut aushalten, vorbei an Hinweisschildern wie „Attention Ensablement“ und Vorsicht Dromedar (unser Wildwechselzeichen, aber mit Dromedar anstelle von Hirsch).

Triumphbogen von Hassan II in Rissani

In der Flussoase „Tafilalet“ fahren wir weiter Richtung Wüste, bis sich große Sanddünen links von uns auftun

Erg Cheb

Unser Campingplatz

und wir gegen 16 Uhr in der „Kasbah Mohayut“ ankommen, wo wir stilecht von Hassan in seinem blauen Berbergewand auf deutsch begrüßt werden. Kein Wunder, steht doch Mohayut als Abkürzung für Mohammed und Jutta, das Eigentümer-Ehepaar. Am Abend lassen wir uns im Garten bewirten.

Wir finden die Anlage so schön, dass wir spontan entscheiden, den nächsten Tag (=04.02.) noch hier am Pool zu verbringen und zu relaxen.

Pool im Camping/Hotelareal

Innenhof im Camping/Hotelareal

Aufs Dach gestiegen

Noch viel Sand in der Luft

Ein Angebot für eine Wüstentour im Jeep am nächsten Tag schlagen wir aus, weil wir nicht schon wieder einen Tag im Auto verbringen wollen und weil wir 450 DH pro Person für überteuert halten.  Das holen wir mal im Unimog nach. Auch ein Kamelritt ist nicht so unser Ding.

Wer will nochmal?

Die Dünen

Die Dünen

Die Dünen

Die Dünen

Zweiter Abend in Mohayout

Zweiter Abend in Mohayout

Zweiter Abend in Mohayout

Zweiter Abend in Mohayout