01.03.2017 Muscheln sammeln in 2050 Metern Höhe

Es ist doch schon wieder 10.30 Uhr als wir mit allem fertig sind und loskommen.

Wir folgen dem Dadestal aufwärts, wobei wir durch einige Dörfchen kommen und im Flussbett ständig Gartenanlagen uns begleiten.

Es gibt auch noch blätterlose Pappeln, Äpfel- Feigen- und Walnussbäume – über allem schneebedeckte Bergrücken des Atlasgebirges und eine strahlende Sonne.

Nach etwa 25 km und einigen Kehren finden wir auf 2050 Höhenmetern die Stelle, von der im Reiseführer behauptet wird, man könne hier Fossilien finden. Zuerst findet UNS ein abgerissener, fast zahnloser Marrokaner mit seinem Kistchen voller versteinerter Schnecken und Muscheln.

Wir haben Mitleid mit ihm und seinen sechs Kindern und kaufen ihm einige Stücke ab. Wieviel kosten die? „Comme tu veux – gib mir soviel wie du für angemessen hältst“, lautet die Antwort. Mit 50 DH geben wir offensichtlich mehr als erwartet und legen noch ein paar Tütchen Gummibärchen, Kugelschreiber und ein Fläschchen Hansaplast Wunddesinfektionsspray, worum er gebeten hat, obendrauf.

Dann beginnen wir selbst zu suchen und gegen alle Erwartungen werden wir fündig.

Es ist wie mit dem Kastaniensammeln – hat man einmal angefangen, findet man kein Ende.

Dann fahren wir die gleiche tolle Strecke wieder zurück. Landschaftlich ein Genuss, fahrtechnisch öfter eine echte Herausforderung.

Ich brauche nicht zu schreiben, wer gefahren ist. Chapeau, mein Schatz!

 

Auf der stinklangweiligen N 10 – Straße der Kasbahs – geht es dann wieder flotter voran durch trostlose Wüstenlandschaft.

In Tineghir geht es dann links ab auf die R 703 in die Gorges du Todra. Vorher haben wir noch eine Gasflasche getauscht. Die Nächte sind kalt und wir heizen mit Gas!

Heute wollen wir die eigentliche Schlucht nicht mehr „erfahren“, deshalb steuern wir schon bald den Camping Atlas an und lassen den Tag ausnahmsweise schon mal sehr frühzeitig ausklingen.