Stürmische Überfahrt 4.02. bis 06.02.2017
Das Schiff legt um 19.15 ab, mehr als 1 Std. verspätet.
Kaum sind wir aus dem Hafenbecken raus, beginnt zu meiner großen Freude das Geschaukel. Nach meinen Alaska-Flugerfahrungen habe ich aber vorgesorgt und mit 2 Dimenhydrat-Tabletten geht’s ganz passabel.
Für das Abendessen im Selfservice-Restaurant stellen wir uns eine ¾ Stunde in die Schlange.Große Portionen, aber nicht ganz so lecker. Wir verstehen es als Hilfe auf unserem Abnehmtrip. Auch das Frühstück kommt uns da sehr entgegen: 1 Becher O-Saft, 1 Becher Café, 1 Croissant.
Um 12.45 laufen wir in die hässlichste Ecke des Hafens von Barcelona ein. Hierher verirrt sich bestimmt kein Kreuzfahrtschiff.
Um 17.30 h legt das Schiff wieder ab, der Seegang nimmt zu. Schließlich wird das Betreten des Außendecks untersagt. Die Gicht der hohen Wellen umspült unser Fenster auf Deck 7. Ist zum Glück dicht! Und die Tablettchen wirken wirklich prima!
Nach dem Abendessen können wir auf Deck 4 die Personenkontrolle für die Einreise nach Marokko schon erledigen und erhalten dort den Einreisestempel. Am nächsten Morgen hat sich die See weitgehend beruhigt, die Sonne scheint. Es ist zwar noch recht windig, aber gäbe es Deckstühle, könnte man schön in der Sonne sitzen.
Die Ankunft in Tanger wird für 18.15 vorhergesagt. Das trifft auch in etwa zu, aber bis man uns ins Autodeck lässt, vergeht eine weitere Stunde.
Was sich bei der Ausfahrt abspielt, kann man kaum in Worte fassen. Jeder versucht, egal aus welcher Richtung, gleichzeitig von Bord zu fahren, laut hupend, wild gestikulierend.
Niemand vom Bordpersonal weist ein. Ein großes Lob an Jürgen, der ruhig und souverän nach einer weiteren Stunde unser Womo (das gar nicht weit von der Ausfahrt entfernt stand) heil von Bord gebracht hat. Für Insider: Kein furchtbarer Mensch!
Ein Blinkerlicht auf der rechten Außenseite hat wohl ein Passant im „sich Vorbeidrücken“ abgerissen. Die Fahrzeuge standen so dicht, dass man kaum mehr eine Türe öffnen konnte.
Dann kommt der Zoll. Wir füllen ein grünes Formular für die vorübergehende Einfuhr unseres Womos aus, aber wir machen es nicht richtig. Hier muss etwas geändert werden, da auch noch. Dann ist Schichtwechsel. „Es dauert leider 5 minutes, pardon.“ Na macht alles nichts, wir haben ja Urlaub, haben grade die Uhr um eine Stunde zurückgestellt und sind heil vom Schiff gekommen. Wenn wir sehen, wie die armen Marokkaner gefilzt werden, nehmen wir das bisschen Warten gerne in Kauf. Die müssen ihre vollgestopften Autos auspacken, ihre mit Folie verschnürten Dachlasten auspacken und wenn sie fluchen, wird noch genauer hingeschaut. Uns winkt man, nachdem die Papiere alle stimmen, um 21 Uhr einfach durch. „C’est bon.“
Für die Nacht steuern wir die ca. 20 km entfernte, uns vom Reiseführer für die erste Nacht empfohlene Autobahnraststätte an. Dort tanken wir voll (Diesel ca. 90 cent) und werden ums Gebäude zu einem ruhigen Schlafplatz geleitet.





