09.07.2016 Fahrt über den Whitepass nach Skagway – auf dem Weg der Goldsucher
Die ersten Goldsucher quälten sich zu Fuß über den „Chilkoot Pass Trail“, der heute wieder von ambitionierten Wanderern in etwa 5 Tagen begangen wird, vom Seehafen Skagway (Alaska,USA) nach Whitehorse (Yukon, Kanada).
Wie alles begann
Aus dem Museum in Carcross
„Der steile Pfad über den Pass (1070 Meter) stand 1897/98 für die meisten Ankömmlinge am Beginn ihres Weges zu den Klondike Goldfeldern, die ab dem Lake Bennett auf dem Wasserweg erreicht werden konnten. Wer zum Sommeranfang, wenn der Boden langsam auftaute, am Ziel sein wollte, musste den schroffen Pass im Winter erklimmen, am Seeufer beim Bootsbau mitmachen … und nach dem Aufbrechen des Eises in Richtung Yukon River ablegen. … Ab Februar 1898 kontrollierten jenseits der Passhöhe kanadische Grenzer, ob jeder den geforderten Einjahres-Vorrat mitbrachte. Die legendäre Ton of Goods bestand aus ca. 520 kg Lebensmitteln und 180 kg an Ausrüstungsgegenständen und Kleidung. Packtiere kamen wegen der kolossalen Steigung nicht in Frage… die Bilder der endlosen Menschenkolonne auf dem verschneiten Pfad … sind berühmt geworden.“ (Reise Know-How, Seite 407)
Wer nicht aufgab, benötigte meist mehr als 3 Monate, bis er seine Ausrüstung zum 53 km entfernten Lake Bennett gebracht hatte.
„Insgesamt kamen ohne weiteres 2000 km Fußmarsch in Eis und Kälte zusammen, die Hälfte davon mit schwerem Gepäck. Dennoch überstanden im Winter 1897/98 über 30.000 Männer und einige Frauen diese Tortur und erreichten letztendlich Dawson City.“ (Reise Know-How, Seite 407)
Eine Alternative war der längere Weg über den Whitepass (873 Meter), auf dem auch Pferde und Maulesel eingesetzt wurden, mehr als 3000 sollen dabei verendet sein. 1900 war auf dieser Route eine Eisenbahnlinie nach Whitehorse (White Pass & Yukon Railway) fertiggestellt.
Hier sieht man die beiden Wege : Chilkoot Pass (l) und White Pass (r)
Unterwegs war Carcross ein wichtiger Zwischenhalt und Verteilungszentrum, von dem aus das Bergbaugebiet des Tagish Seen-Systems und Atlin erschlossen wurde. Während die Strecke von Whitehorse bis Carcross nicht mehr bedient wird, fahren heute wieder Züge mit Touristen der in Skagway anlegenden Kreuzfahrtschiffe den White Pass bis Carcross ( 33 km in 3 Std. mit stop over) und finanzieren mit stolzen Ticketpreisen von 120 US$ den Betrieb. Carcross blüht als Touristenstadt langsam neu auf.
Bevor wir Carcross erreichen, bestaunen wir den Emerald Lake, einen kleinen türkisgrünen See
Emerald Lake
Emerald Lake
Emerald Lake
und die „Kleinste Wüste der Welt“, die eigentlich eher ein Dünengebiet als eine wirkliche Wüste ist.
Carcross Desert
… die nicht ganz unbewohnt ist.
Sie entstand Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10 000 Jahren, als die großen Gletscherseen allmählich austrockneten. Starke Winde nahmen den Sand des Seebodens mit und formten im Laufe der Jahrhunderte die Dünen.
Versorgt jetzt hauptsächlich Touris von Kreuzfahrtschiffen
…. die mit der Bahn hier ankommen
Dafür besinnt man sich dann auch gerne wieder auf die „First Nations – Kultur“
Weiter geht es hinauf auf den Whitepass mit spektakulären Aussichten.
Lake Bennett
Reste einer Erzverladung
Auf der Passhöhe
Nahe der Grenze Yukon / Alaska
Von nun an geht’s bergab
Von 870 m Höhe fällt die Straße dann steil bergab und erreicht in Skagway Meeresniveau.
Wir übernachten auf dem Pullen Creek RV Park ganz nah zum Zentrum, bummeln durch die Kreuzfahrercity mit zig indischen Schmuckgeschäften und Souvenirläden und essen abends in einem Fischrestaurant.
Bahnhof in Skagway
Vor der Lokomotive die große Schneefräse
Denkmal der Goldgräber
Seitenansicht des Bahnhofs – heute Visitor Center
Broadway
Geschäfte auf dem Broadway
Husband Chair
Pelz ist in! Mal so…
…. und mal so!
Was des Kreuzfahrers Herz so begehrt!
Seitenstraße
Hauptstraße
Bahnhofsmuseum
Wartesaal
Rückkehr aus Carcross
Rückkehr aus Carcross
Und schnell wieder auf’s Schiff zum Captainsdinner